Plakatmotiv "Migrationen 1500-2005"

 

Zuwanderungsland Deutschland: Migrationen 1500-2005 - Die Hugenotten, Deutsches Historisches Museum
22. Oktober bis 12. Februar 2006, Ausstellungshalle von I.M. Pei - Logo DHM

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Flüchtlinge aus der DDR

 

Bis zum Mauerbau 1961 flohen fast drei Millionen Deutsche aus der Sowjetisch Besetzten Zone bzw. der DDR. In Westdeutschland galten sie als politische Flüchtlinge und waren willkommene Arbeitskräfte im bundesdeutschen „Wirtschaftswunder“. Nach 1961 gelang nur noch Wenigen die Flucht.

 

  Laufzettel für das Notaufnahmeverfahren für Flüchtlinge aus der DDR
 


Laufzettel für das Notaufnahmeverfahren für Flüchtlinge aus der DDR



Berlin, Januar – Februar 1954
Druck, handschriftlich, gestempelt, 15,0 x 21,0
Berlin, Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde

 

„Ich komme aus der Ostzone und möchte im Westen bleiben.“ Mit diesem Satz begann für Hunderttausende von Flüchtlingen aus der DDR das Aufnahmeverfahren im zentralen Notaufnahmelager Marienfelde in Berlin. Mit einem Laufzettel, wie dem hier gezeigten, mussten die Flüchtlinge anschließend ein bürokratisches Verfahren mit zwölf Stationen durchlaufen. Dabei wurden sie von westdeutschen und alliierten Beamten intensiv über die Motive ihrer Ausreise und über Details zur Situation in der DDR befragt. In Marienfelde erhielten die Flüchtlinge Unterkunft, Verpflegung und ärztliche Versorgung bis sie in die Bundesrepublik ausgeflogen wurden.
Das Notaufnahmelager Marienfelde wurde 1953 aufgrund dramatisch angestiegener Flüchtlingszahlen eingerichtet: 1952 hatte die DDR die Grenze zur Bundesrepublik abgeriegelt, nur noch die Berliner Sektorengrenze war für DDR-Bürger durchlässig. 1953 nutzten dieses Schlupfloch über 300.000 Flüchtlinge. An manchen Tagen musste das Lager mehrere tausend Neuzugänge verkraften. Der Mauerbau am 13. August 1961 setzte der massenhaften Flucht aus der DDR ein abruptes Ende. Etwa fünf Millionen Menschen verließen zwischen 1949 und 1990 die DDR in Richtung Westen, fast 1,4 Millionen passierten auf dem Weg in ein neues Leben die Durchgangsstation Marienfelde.

 

  Berliner Tageszeitung "BZ" vom Tag nach dem Mauerbau
 




Berlin, 14. August 1961
Druck, 37,6 x 27,4
Berlin, Deutsches Historisches Museum,
Do2 2004/1081

 


Seit Ende der 1980er Jahre setzten die Oppositionsbewegungen in Polen, Ungarn und der CSSR die Öffnung der Grenzen durch. Daraufhin flüchteten im Sommer und Herbst 1989 Tausende DDR-Bürger in die bundesdeutschen Botschaften in Prag, Warschau und Budapest. Von dort konnten sie in die Bundesrepublik ausreisen. Die Deutschen aus der DDR erhielten den bundesdeutschen Pass und hatten Anspruch auf Arbeitslosengeld, Sozialhilfe und Rentenleistungen.

 

  Ankunft der DDR – Flüchtlinge aus der Prager Botschaft in Hof
 


Ankunft der DDR – Flüchtlinge aus der Prager Botschaft in Hof



Stephan Pladeck (Berlin 1963 – 1955 San Francisco)
Hof / Bayern, Oktober 1989. Photograhie
Berlin, Deutsches Historisches Museum, BA 008786

 

 

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