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Interviewpartner: Bernhard Becker (46), Mitglied des Angelvereins
Mainz1 Peter Rosenzweig (66), Vorsitzender des Angelvereins Mainz1 Interviews
geführt von: Max Heberer, Minh Luong, Tim Knaupe Interviews
geführt in: Mainz, Gaßneralle
98 Interviews
geführt am: 17.11.2000, 10.12.2000 und 04.02.2001
-Was für Fische gab und gibt es denn
im Rhein? P. Rosenzweig: Da könnt ihr zum
Wasser- und Schiffahrtsamt gehen, die haben eine Liste mit den Fischarten,
die im Rhein heimisch sind. Ich kann euch jedoch soviel sagen, dass
es wieder über 40 Fischarten im Rhein gibt. Kleinlebewesen sind es
noch mehr.
-Wie ist denn der Angelverein allgemein
aufgebaut? P.
Rosenzweig: Der Aufbau ist wie in jedem Verein: Schriftführer,
Vorstand, Mitglieder usw.
-Was hat sich im Rhein verändert, es
gab doch auch mal Lachs. B.
Becker: Das ist schon lange her. Ich weiß nicht wann
der letzte Lachs im Rhein gefangen wurde. P.
Rosenzweig: Ich habe auch noch keinen Lachs gefangen und
ich angle schon seit meinem zwölften Lebensjahr.
-Hat sich das Rheinwasser die letzten
30-40 Jahre verbessert und sind Fische zurückgekehrt, die es nicht mehr gab? P.
Rosenzweig: Ich meine Ja. Wiederansiedlungen werden gemacht.
(Video erhalten: “Lebensader Rhein”). Das ist meine private Kassette,
drei Jahre alt und vom Umweltschutz gedreht. Darin ist die Entwicklung
des Rheins, bezogen auf die Verschmutzung durch die Industrialisierung
usw., aufgezeichnet. Das ist ein Anglerhandbuch, hier sind auch noch
mal verschiedene Fischarten im Rhein aufgezählt. Es sind auch viele
Arten dabei, die es gab bevor der Rhein verschmutzt wurde. Der Lachs
und die Forelle sind auch dabei, die fallen unter die Salmoniden. Der
Rhein hat mittlerweile fast Trinkwasserqualität. Diese hätte 1, der
Rhein hat 1,5. Wenn man das Wasser abkocht, kann man es trinken ohne
“Fremdgeschmäcker”. Er ist der sauberste Fluß Europas. Allerdings
kurz vor der Mündung im Oberlauf ist er dann doch etwas dreckiger.
Vor 15/20 Jahren noch war das Wasser verseucht mit Schadstoffen und
Schwermetallen, insbesondere Kadmium und Blei.
-Was wird häufig geangelt? B.
Becker: Also die häufigsten Fische sind die Weißfische,
das sind Rotaugen oder Rotfedern, die werden zu 90% gefangen. Was
auch noch häufig geangelt wird sind Brachsen.
-Wie groß sind die? B.
Becker: Zwischen 12 und 15 cm. sie sind bis zu 1,5
kg schwer. Am häufigsten wiegen sie zwischen 100 und 250 Gramm. P.
Rosenzweig: 1973 wurde eine Interessengemeinschaft der Angler im Mainzer
Raum gegründet, da der Rhein verschmutzt und biologisch tot war. Sie
hat ein eigenes Fischgewässer in Laubenheim erstanden, das Laubenheimer
Ried. (Broschüre erhalten: “Interessengemeinschaft der Mainzer Sportangler
e.V. 25 Jahre”) Wir sind alle froh, daß der Rhein wieder sauber ist
und die Fische bedenkenlos
gegessen werden können. Das war damals nicht der Fall.
-Wie haben sich Unfälle von Industrien
auf die Fischbestände ausgewirkt, woran sind die Fische gestorben? P.
Rosenzweig: Das ist alles auch auf dieser Videokassette,
doch kann ich euch auch was darüber sagen. Nach dem Krieg gab es keine
Kläranlagen, da diese kaputt gebombt waren. Daher gingen alle Fäkalien,
alles was abgeleitet wurde, ungeklärt in den Rhein. Unser sogenanntes
Wirtschaftswunder hat dafür gesorgt, dass Fabriken gebaut wurden,
aber über die Entsorgung hat sich niemand Gedanken gemacht. Vor allem
Schwermetalle wie Kadmium und Blei sind für das Fischsterben verantwortlich.
-Gab es dann überhaupt noch Fische? P.
Rosenzweig: Gar nichts mehr, der Rhein war tot. Erst vor
25-28 Jahren hat man gemerkt, welchen Fehler man damals gemacht hatte
und hat dann der Industrie Auflagen gemacht, dass sie bis dann und
dann ihre Abwässer geklärt in den Rhein einführen dürfen. Die Großstädte
sind gehalten worden Kläranlagen zu bauen. Dass dann natürlich keine
Kreatur mehr leben kann ist klar. Wir sind als Angler damals an den
Obermain, die Mosel oder andere Flüsse gefahren um überhaupt noch
angeln zu können. Jetzt ist der Rhein für unser Hobby wieder geeignet.
-Sind die Fische dann wieder zurückgekommen? P.
Rosenzweig: Sie sind teilweise über die Seitenflüsse oder
Besatzmaßnahmen wieder in den Rhein gekommen. An den Stauwerken am
Oberrhein sind Fischtreppen eingerichtet worden, damit Lachs und Forelle
in ihrer Urform wieder zurück zu ihren Laichplätzen können.
-Was für einen Zweck hat bzw. hatte das
Angeln früher und heute? P.
Rosenzweig: Angeln ist heutzutage ein Hobby, es gab mal
eine Zeit, und das war vor und nach dem letzten Weltkrieg, da ist
man angeln gegangen um einen Beitrag für die Ernährung zu Hause zu
leisten. Damals hat man gesagt, die, die Fische fangen sind arme Leute,
was auch stimmte. Sie haben mit den Fischen ihren Speiseplan ergänzt
oder auch erst aufgestellt oder sie verschenkt. Verkauft werden durften
diese Fische nicht. Damals nannte man diese Leute “Dippefischer”.
Irgendwann durfte man die Fische jedoch nicht mehr verkaufen. Verkaufen
dürfen heute nur noch Berufsangler. Da gibt es noch einen hier im
Mainzer Raum, Friedrich Hofmann, aber er arbeitet nicht mehr.
-Lohnt es sich nicht? P.
Rosenzweig: Lohnen würde es sich schon, aber er macht es
nicht, weil er es nicht braucht. Er ist über 60.
-Wie kamen sie auf das Angeln als Hobby? P.
Rosenzweig: Das ist bei mir vererbt vom Vater, auch mein
Großvater ging angeln. Das ist bei uns in der Familie schon lange
Tradition. B.
Becker: Bei mir fing es so an, daß ich mit einem Freund
an einen See gefahren bin. Ich sollte ihm kurz die Angel halten, da
sowieso kein Fisch anbeißt. Es hat aber doch einer angebissen; da
steigt der Adrenalinspiegel ganz extrem schnell hoch. Das Angeln ist
eine LEIDENSCHAFT, nicht auf die Kreatur bezogen, sondern weil man
als Angler morgens, wenn der Tag graut, am Wasser sein muss. Man ist
mit der Natur und erfreut sich an ihrem Umfeld. Man sieht die Vögel,
wenn der Tag graut. Das ist das Wesentliche am Angeln. Man kann abschalten.
Man kann seine Probleme, die man im Berufsleben hat, durchdenken und
Kräfte sammeln. Ich werde das Angeln nicht missen können
-Haben sie schon mal einen besonders
großen Fisch gefangen? P.
Rosenzweig: Ab und zu schon mal. Wir hatten schon mal
einen Karpfen mit über 20 Pfd. Auch Hechte mit 12 und 14 Pfd. Der
größte Fisch im Rhein ist der Wels, der ist in den letzten Jahren
auch wieder zugewandert. Welse gab es früher kaum im Rhein. Sie sind
durch den Bau des Rhein-Main-Donaukanals von der Donau in den Rhein
gekommen.
-Gibt’s auch natürliche Gefahren für
die Fische? P.
Rosenzweig: Der Kormoran ist schlecht für den Berufsfischer,
Privatfischerei und Zuchtanstalten. Er ist einer der größten Fischräuber,
die wir haben. Er war früher hier nicht heimisch. Ihn gibt es erst
seit ca. 10 Jahren. Sie kommen im Winter mit 600-800 Tieren im Schwarm
hier her. Jeder frißt 1-1,5kg Fisch. B.
Becker: Zwischen Nierstein und Nackenheim ist eine
Insel im Rhein, in manchen Jahren sind die Bäume ganz weiß vom Kot
der Kormorane, die dort ihre Schlafplätze haben. Sie ziehen von Norden
nach Süden bzw. im Frühjahr von Süden nach Norden. Etwa 6 bis 8 Wochen
über die Wintermonate sind sie hier. Dann gibt es enorme Schäden in
der Fischwirtschaft. Sie versuchen auch größere Fische aus dem Wasser
zu holen. Sie picken sie nur an, können sie aber nicht aus dem Wasser
holen. Diese Fische sterben dann. Der
Kormoran frisst, indem er versucht die Fische so zu drehen, dass er
sie mit dem Kopf voran schlucken kann. Er steht unter Naturschutz
auf der roten Liste. Mittlerweile gibt es wieder genug. In einzelnen
Bundesländern, Norddeutschland, Bayern und Nordrhein-Westfalen, ist
er sogar wieder zum Abschuß freigegeben, da die Fischbestände enorm
leiden. -Was wird bei den Anglerfesten gemacht?
P. Rosenzweig: Wir machen sogenanntes
Hegefischen, wer die meisten Fische gefangen hat ist dann Fischerkönig
oder Vereinsmeister. Er wird geehrt und bekommt einen Preis, erster
bis letzter Platz. Es geht nach Gewicht und wer die meisten Kilogramm
gefangen hat wird Vereinsmeister. Früher
hieß es Wettkampffischen. Wir haben hierbei etwas Konflikte mit den
Tierschützern. Tierschutzgesetz heißt §1: “Du sollst keinem Tier in
irgendeiner Form leid zufügen.” Wenn ich Fische fange, müssen diese
weidgerecht getötet werden. Erst betäubt, dann einen Herzstich, damit
er keine Schmerzen hat. Ich habe mal Berichte von Professoren aus
Amerika gelesen, dass man sich immer noch nicht sicher ist ob der
Fisch Schmerzen empfindet. Früher war es auch üblich, dass man Fische
in Netzen hälterte. Nach der Beendigung sind sie gewogen und dann wieder ins Wasser zurückgesetzt worden. Die Schleimhaut von den Fischen schabt sich am Nylon des Netzes ab, daher können Pilzerkrankungen entstehen, die für die Fische lebensgefährlich sind. Wenn heute überhaupt noch gehältert werden darf, dann nur in bestimmten Gewässergebieten und über bestimmte Zeitspannen. Wenn ich z.B. morgens angle und es ist sehr warm, darf ich den Fisch etwa 3-4 Stunden hältern, damit er nicht verdirbt, aber nur wenn das Gewässer geeignet ist. Bei Schifffahrt z.B. ist das Hältern grundsätzlich untersagt, da der Fisch durch den Wellengang dauernd gegen das Nylonnetz geschleudert werden würde.
Außer
in diesen Außnahmefällen gilt, dass jeder Fisch, der gefangen wurde,
getötet werden muss. Wenn 20 oder 30 Leute angeln gibt das ziemlich
viele Fische. Derjenige, der Interesse hat, nimmt sich welche zum
Essen mit. Der Rest wird einem Wildpark zum Verfüttern an die Tiere
gegeben. z.B. Gonsenheimer Wildpark. Auch als Fischmehl verarbeitet.
Aber es gibt auch gesetzliche Mindestmaße für Fische. Wenn der gefangene
Fische zu klein ist, muss er wieder zurückgesetzt werden. Wenn der
Fisch sehr schwer verletzt ist und sowieso bald verendet, wäre es
ja besser ihn zu töten, aber nein, gesetzliche Mindestmaße müssen
eingehalten werden. Wenn er im Wasser stirbt, gibt es ja immer noch
andere Tiere, die sich von ihnen ernähren. Die
Mindestmaße sind beim Barben 35cm, beim Rotauge 15cm. Der einzige,
der frei ist, ist der Brassen. Weil es von dem sehr viel gibt und
die Fischbestände einheitlich sein sollen, dürfen bei ihm alle gefangen
werden.
-Ist es denn Zufall, welcher Fisch anbeißt? P.
Rosenzweig: Ich kann gezielt auf eine Fischart ansetzen,
aber es beißen auch andere Fische an. Den Barben z.B. kann ich mit
Schweizer Käse anlocken, mit Regenwürmern zur richtigen Jahreszeit
Aale und mit Maden eigentlich alles. Um
diese Jahreszeit angelt man nur noch Raubfische, da die Friedfische
ihre Winterruhe haben. Bei sinkender Wassertemperatur geht auch der
Pulsschlag der Fische zurück, bis max. 6 Schläge pro Minute.
-Wie lange dauert ein Angelausflug oder
–urlaub? P.
Rosenzweig: Ich fahre privat etwa dreimal im Jahr in eine
Pension im Altmühltal, genieße die Natur, fange meine Fische, bringe
sie der Wirtsfrau mit und komme nach Hause zurück und bin gut erholt.
-Und die Fische gibt es dann zum Abendessen? P.
Rosenzweig: Zum Teil ja. Die Pensionsgäste bekommen die
Fische umsonst und ich freue mich, dass ich den Leuten was bieten
kann. Ich fahre jetzt seit über 30 Jahren dort hin. Eine
Meisterschaft dauert etwa 3 Stunden. Dort werden die Fische sofort
nach dem Fangen waidgerecht getötet. Zum Schluss werden die Fische
gewogen und wer die meisten Gramm gefangen hat, der hat gewonnen.
Im Rahmen dieses Hegefischens darf man die Fische auch in anderen
Gewässern wieder aussetzen. Wir sagen heute auch nicht mehr Preis-
oder Wettfischen, um gewissen Bevölkerungsschichten den Wind aus den
Segeln zu nehmen, die sagen Angler sind Mörder oder Tierquäler. Aber
ich will ja fair sein. Man kann die Sache von zwei Seiten sehen. Warum
sollte ich auf Kosten der Kreatur eine Trophäe erringen? Daher ist
es nur vertretbar, wenn ich die Fische waidgerecht töte. Ich habe
auch viele Mitglieder im Verein, die sagen, sie haben keinen Verwendungszweck
für die Fische und nehmen deshalb nicht teil. -Was war nach Sandoz 1986? P.
Rosenzweig: Seither ist nichts mehr geschehen. Es hat
sich bis hier bei uns nicht ausgewirkt, es blieb überwiegend am Oberrhein.
Da die Chemie sich am Grund abgesetzt hat, hat es hauptsächlich die
Aale betroffen, da diese am Grund im Schlamm leben. Der Fisch im Mittelwasser
hat davon nichts abbekommen. BASF prüft das Wasser, bevor es in den
Rhein geleitet wird auf Rückstände. Sie haben eigene Messtationen.
Mir ist von einem Fischsterben im Rhein nach Sandoz nichts bekannt.
-Wie sieht es denn mit den Angelgerätschaften
heute und früher aus? P.
Rosenzweig: Als Angelruten hatte man damals Pfefferrohr,
Bambusrohr, und Seerohr. Hätte man damals die heutigen modernen Angelausrüstungen
gehabt, hätte man den ganzen Rhein leer fischen können. Das fände
ich nicht gut, da man sich darauf besinnen sollte nur so viel Fisch
zu fangen, wie man auch verzehren kann.
-Gibt es Fische, die
es anfänglich nicht im Rhein gab und die erst durch Einwanderung hierher
kamen? P. Rosenzweig: In den letzten 10
Jahren ist der Rapfen oder Schild hier hergekommen. Er ist ein Raubfisch,
der bis zu 7 Kilo wiegt. Er hat sich in den letzten acht bis zehn
Jahren so drastisch vermehrt, dass er mittlerweile die Bestände der
Weißfische gefährdet. Er ist aus dem Donaugebiet durch den Rhein-Main-Donaukanal
eingewandert. Wir haben letztens auch in der AZ einen Artikel gehabt
über den sogenannten Killerkrebs. Er tötet die ganzen Mikroorganismen.
Sie werden nicht größer als 3 cm und die fressen alles, was ihnen
in die Quere kommt. Ich weiß nicht, ob der Laich auch so
sehr davon betroffen ist, aber in der Hinsicht haben wir auch den
Kormoran. Den gab es in den letzten Jahren nicht mehr so häufig in
diesem Gebiet, weil er nicht mehr genug Futter findet. Ich
vermute, dass diese Krebse ihm viel Nahrung wegnehmen. Trotzdem gibt
es im Rhein mittlerweile wieder 48 Fischarten, insgesamt ist die Fischpopulation
aber zurückgegangen und nimmt auch noch weiter ab. Güster und Schneider
z.B. gibt es kaum noch im Rhein.
-Sind
die eingewanderten Fische denn schädlich, da Sie vorhin sagten, die
Weißfischbestände wären schon gefährdet? P. Rosenzweig:
Nein. Wir wollen schon so viele Fische wie möglich im Rhein haben.
schädlich sind nur die Krebse und die Kormorane.
-Herr Hofmann hat gesagt, dass Angler
den Fisch eigentlich nur aus Egoismus schützen, da sie sonst nichts
mehr zum Angeln haben. Denken sie auch so? P.
Rosenzweig:
Ja, ich denke das kann man sagen.
-Gibt es Massentierhaltung von Fischen
und kann man die Besatzung der Teiche zum Angeln als solche bezeichnen.? P. Rosenzweig:
Nein. Den Besatz macht man eigentlich nur, um das biologische Gleichgewicht
zu regeln.
-Was versteht man
unter Edelfischen? P. Rosenzweig:
Edelfische sind z.B. Schleien und Karpfen. Auch die Salmoniden kann
man dazu rechnen; das sind Lachs, Forelle und Seibling. Die anderen
Fische sind Weißfische. die Salmoniden sind Räuber, Weißfische fressen
alles, was sie von der Natur geboten kriegen. Die bei uns am häufigsten
Süßwasserraubfische sind Barsch, Hecht und Zander.
-Herr Hofmann hat uns auch erzählt,
dass die Verschmutzung des Rheins ein Vorteil war, da sich die Fische
an wenigen sauberen Stellen gesammelt haben und er dadurch mit einem
Fang viel mehr Fische im Netz hatte als heute, halten Sie das für
möglich? P. Rosenzweig:
Nein, das denke ich nicht. Der rein war biologisch tot, da gab es
nichts mehr, nur noch vereinzelt waren Fische anzutreffen. Wir haben
damals zu 200 Leuten geangelt und nur einen Fisch gefangen.
-Wir haben
noch ein paar Fragen, die sich beim Lesen verschiedener Texte ergeben
haben.
-Was ist ein
„Aalschocker“? P. Rosenzweig:
Das sind Boote, die speziell auf Aale ausgerichtet sind. Die werden
nur in einer bestimmten Jahreszeit in Betrieb genommen, nämlich wenn
die Aale ihre Laichplätze im Saragossa Meer aufsuchen.
-Was ist ein
Salmenfänger“? P. Rosenzweig: Davon
habe ich noch nie gehört, aber der Salm ist eine andere Bezeichnung
für den Lachs. Also gehe ich davon aus, dass das ein Schiff ist, das
nur Lachse fängt.
-In der Vereinschronik stand etwas von
der Genehmigung der Rolle an der einfachen Handangel, was ist das? P. Rosenzweig:
Das ist so. In der Zeit um den letzten Weltkrieg herum gab es zwei
Erlaubnisscheine. Der eine genehmigte die kleine Angel ohne Rolle.
Das heißt man konnte keine Angelschnur aufrollen, sondern die Schnur
war nur so lang wie die Angelrute. Die Genehmigung der Rolle an der
einfachen Handangel bedeutet also, dass man mit einem kleinen Schein
auch eine Rolle an seiner Angel befestigen durfte.
-Was ist die
erweiterte Handangel? P. Rosenzweig:
Das ist die Angel zu deren Besitz man mit dem großen Schein befugt
war. Die war größer und stabiler und an ihr war von Anfang an eine
Rolle genehmigt.
-Was ist der
Wurfsport als Disziplin? P. Rosenzweig:
Beim sogenannten Wurf- oder Kestingsport muss man mit einer Angelrute
mit einem Bleigewicht vorne dran in einen abgesteckten Kreis im Wasser
treffen. Das ist eigentlich kein Angeln, sondern nur Zielwerfen.
-Zum Abschluss
noch ein paar Erfahrungen beim Angeln? B. Becker: Ich habe
mal beim Angeln einen Fisch gefangen, den ich für ein Rotauge gehalten
habe. Rotaugen haben ja einen sehr weichen Rückenkamm ohne Stacheln
und man kann sie ohne Probleme von oben greifen. Ich hab den Fisch
also von oben gepackt, und da hat er seine Stacheln am Rückenkamm
aufgestellt und ich hatte noch ein paar Tage so kleine rote Einstichlöcher
auf der Handfläche. Auch Welse haben, wie die meisten Raubfische,
einen solchen Kamm, jedoch mit viel dickeren Stacheln. Außerdem hat
er sehr spitze Zähne, die wie beim Haifisch in mehreren Reihen hintereinander
im Maul stehen. Sie können bis zu 1, 20 m lang werden. |
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