"Stirbt die Zeche, stirbt die Stadt!"
Zwölf Schüler und Schülerinnen des Gymnasium Petrinum in Recklinghausen (Jg. 81/83) erhielten für ihre Arbeit über den Protest der Bergarbeiter gegen Stilllegung der Zeche König-Ludwig in Recklinghausen einen fünften Preis.
"Es ist mir so herausgerutscht!" so
das Zitat des Bergwerkdirektors Dr. Ende 1961 nachdem er am vorigen Tag die
Schließung der Zeche angekündigt hatte. Obwohl Dr. Ende sich sofort
korrigierte, nahmen die Unruhen in der Bevölkerung zu, und König-Ludwig
entwickelte sich zum Hauptgesprächsthema der nächsten Zeit. Da im Zeitraum von
1952 bis 1962 von der Ewald-Kohle-AG noch 50 Mio. DM in die Zeche investiert
wurden, gab die Ewald-Kohle-AG 1962 der Zeche König-Ludwig noch eine
Lebensdauer von 8 bis 10 Jahren.
Als am Wochenende vom 31.10. zum 01.11.64 ein Artikel zur endgültigen
Stilllegung wegen "den ungünstigen geologischen Bedingungen und den hohen
Betriebskosten" sowie "dem Preisverfall und den leichteren
Transportmöglichkeiten des Erdöls" der Zeche König-Ludwig in der
Westfälischen Rundschau erschien, kam es zu zahlreichen Protestaktionen:
- Gespräche mit Vorstand- und
Aufsichtsratmitgliedern
- Flugblätter
- Informierung des Ministerpräsidenten von NRW sowie der Presse und somit der
Öffentlichkeit
- Schweigemärsche und Protestkundgebungen
- Anschläge auf das Zechentor
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Die Bürger
Recklinghausens bei einem ihrer vielen |
Trotz des engagierten Protests tausender von Menschen wurde nach vier hart durchkämpften Jahren, am 07.01.1965 die Zeche König-Ludwig durch einen Ratsbeschluss für immer stillgelegt.
Deutsches historisches Museum Recklinghausen im Internet Schülerwettbewerb der Körberstiftung
Diese Seite wurde erstellt von Anke Heyder und Levi Weiss des Schillergymnasiums in Münster.