1320 |
Agnes, die Witwe des Markgrafen Woldemar, verfügt, daß die in Berlin und Cölln lebenden Juden künftig ihre Steuern nicht mehr an die markgräflichen Ämter, sondern an die Stadt zu entrichten haben.
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1334 |
Der Rat zu Spandau überläßt dem dortigen Kloster mehrere Grundstücke und die Mitnutzung der gemeinsamen Weide.
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1352 |
Der Propst und der Convent des Klosters zu Spandau gestatten dem Kaland des Landes Barnim, in der Pfarrkirche zu Spandau einen Altar zu errichten.
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1604 |
Kurfürst Joachim Friedrich erläßt eine neue Polizeiordnung, "wie es mit Kost, Tracht, Kleidung und etlichen anderen Sachen hinfüro in den Residenzstädten Berlin und Cölln an der Spree soll gehalten werden".
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1688 |
Ein Reglement für die Porte-Chaisen (Sänften) wird erlassen. Das bedeutete de facto die Anerkennung des ersten öffentlichen Verkehrsmittels der Stadt.
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1699 |
Es wird die "Churfürstl. Brandenburgische Post-Ordnung und Taxe in Berlin" erlassen, "darinnen zu ersehen, an welche Oerter Briefe bestellet werden können, und was dafür an Brief-Porto gegeben werden muß...".
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1701 |
Maria Margaretha Kirch, die Gattin des Astronomen Gottfried Kirch, beginnt mit einer ununterbrochenen Reihe täglicher Wetterbeobachtungen an verschiedenen Standorten, die ihren wechselnden Wohnungen in Berlin entsprechen.
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1710 |
Für die 1709 aus den Städten Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt gebildete Einheitsgemeinde Berlin tritt eine neue Stadtverfassung in Kraft.
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1714 |
In der Heidereutergasse 4 (Mitte) wird die erste Synagoge Berlins eingeweiht.
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1715 |
Das Glockenspiel der Parochialkirche, ein Geschenk König Friedrich Wilhelms I., erklingt für die Bewohner Berlins zum ersten Mal.
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1727 |
Die Heil- und Lehranstalt, zu der das Hospital auf dem Gelände der späteren Charité per königlicher Kabinettsorder umgewandelt wurde, wird unter der Bezeichnung "Lazareth und Hospital vor dem Spandower Thor" eröffnet.
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1742 |
Königin Elisabeth Christine und die Königinmutter Sophie Dorothea empfangen den hohen Adel und den ganzen Hof, um die Glückwünsche zum Neuen Jahr entgegenzunehmen.
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1770 |
Die Altermänner der kombinierten deutschen und französischen Kaufmannsgilde von Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt bescheinigen Johann D. G. Kleine, daß er sechs Jahre lang in der Seidenhandlung Täuffer gelernt hat.
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1778 |
Berlin hat zu diesem Zeitpunkt 9 695 Häuser - nicht inbegriffen die Kirchen, das königliche Schloß und alle öffentlichen Gebäude.
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1799 |
Ganz Berlin begrüßt mit großem Jubel den Invaliden Martin Koch, der seienen 100. Geburtstag feiert. Koch war eine stadtbekannte Persönlichkeit. Er hatte an allen Feldzügen von 1740 bis 1763 teilgenommen.
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1802 |
Der Theaterneubau auf dem Gendarmenmarkt von Carl Gotthard Langhans wird mit der Aufführung von Kotzebues "Kreuzfahrern" eingeweiht.
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1810 |
Wilhelm Ludwig Georg Graf zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein wird zum ersten Oberkammerherrn am preußischen Hofe ernannt.
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1814 |
Daniel Riedel übernimmt die Apotheke "Zum schwarzen Adler" in der Friedrichstraße und legt mit der nachfolgenden Produktion von Drogen und Chemikalien einen Grundstein für die sich später entwickelnde chemische Industrie.
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1817 |
Der Pharmazeut und Chemiker Martin Heinrich Klaproth stirbt in Berlin. Er entdeckte 1789 das Uran sowie die Elemente Zirconium, Titanium und Tellur. Ab 1801 war er Leiter des Chemischen Labors der AdW und wurde 1810 erster Ordinarius der Universität.
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1819 |
Die "Allgemeine Preußische Staatszeitung" erscheint.
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1824 |
Eine Anordnung bestimmt die allgemeine Einführung von Briefkästen in Berlin und im gesamten preußischen Staat.
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1824 |
Der "Berliner Kassen Verein" wird gegründet. Er war sowohl Giro- als auch Diskontbank.
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1827 |
Beide Häuser der "Reichwaldtschen Stiftung" in der Schützenstraße werden an Schlachtermeister Rothhämmel verkauft. Die Kapitalzinsen gingen weiter an die Benefiziatinnen entsprechend den Festlegungen der Stifterin Wilhelmine Reichwaldt.
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1836 |
In der Akademie der Wissenschaften wird ein neues Publikationsorgan mit dem Titel "Monatsberichte über die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen" geschaffen.
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1837 |
Der Arbeitsvertrag Johann Friedrich August Borsigs bei dem Industriellen Franz Anton Egells endet. Borsig hatte neun Jahre dessen Gießerei geleitet.
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1839 |
Prediger Bultmann gründet einen "Verein zur Beaufsichtigung entlassener Strafgefangener und aus Bordellhäusern herausgetretener Frauenzimmer", aus dem 1840 der "Verein zur Fürsorge entlassener Strafgefangener" hervorging.
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1844 |
Der 98. Psalm, eine Komposition von Felix Mendelssohn Bartholdy, wird im Berliner Dom uraufgeführt.
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1845 |
Der Apotheker Theodor Fontane beginnt nach Beendigung seines Militärdienstjahres wieder als Rezeptar in der väterlichen Apotheke zu arbeiten.
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1847 |
Die ersten beiden städtischen Gaswerke (Stralauer Platz und spätere Gitschiner Straße) nehmen ihren Betrieb auf. Das seit 1826 bestehende Gasversorgungsmonopol der englischen Firma Imperial Continental Gas Association war damit beendet.
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1847 |
Die erste Pferde-Omnibuslinie nimmt auf der Strecke Alexanderplatz - Tiergarten ihren Betrieb auf.
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1848 |
Der Architekt Ludwig Lohde übernimmt den Unterricht im Entwerfen von Gebäuden am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte).
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1848 |
Peter Joseph Lenné gibt die Betreuung des Berliner Tiergartens ab.
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1850 |
Die Oberpostdirektion Berlin mit ihrem Dienstsitz in der Königstraße 60 (Rathausstraße, Mitte) wird gegründet.
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1851 |
Der Botaniker und Mediziner Heinrich Friedrich Link, ab 1815 Professor für Botanik an der Universität und ab 1816 Mitglied der 1809 gegründeten "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin", stirbt in Berlin.
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1852 |
Die Berlin-Frankfurter Eisenbahn wird als "Königliche Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn" vom Preußischen Staat übernommen. Sie war die einzige der fünf in Berlin mündenden Fernbahnen, deren Bahnhof innerhalb der Stadtmauer lag.
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1856 |
Der Jurist, Militär und Staatsbeamte Wilhelm Heinrich von Grolmann, Präsident des Kammergerichts zu Berlin und Mitglied des Staatsrates, stirbt in Berlin.
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1857 |
Friedrich Wilhelm Nottebohm wird zum Direktor des Gewerbeinstituts in der Klosterstraße (Mitte) ernannt.
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1861 |
Moabit, das Gebiet des späteren Hansa-Viertels und des späteren Ortsteils Tiergarten-Süd werden nach Berlin eingemeindet.
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1861 |
Das preußischen Innenministerium ordnet die Eingemeindung Tempelhofs nach Berlin an.
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1867 |
Rudolf Mosse gründet im Hause Friedrichstraße 60 (Mitte) eine Annoncen-Expedition, welche die Vermittlung von Anzeigen aus allen Teilen Deutschlands an die verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften übernimmt.
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1870 |
Das Schulgeld an den Berliner Gemeindeschulen wird aufgehoben.
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1871 |
Auf der Ringbahn wird der Personenverkehr auf dem Abschnitt Moabit - Gesundbrunnen - Rixdorf - Tempelhof - Schöneberg eröffnet.
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1872 |
Die Ringbahn eröffnet den Personenverkehr.
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1872 |
Erstmals erscheint das von Rudolf Mosse gegründete "Berliner Tageblatt".
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1873 |
In Berlin wird die "Preußische Geologische Landesanstalt" mit Sitz in der Invalidenstraße 44 (Mitte) auf dem Gelände der früheren Königlichen Eisengießerei gegründet.
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1874 |
In der Elisabethstraße 27a wird eine Anstalt für weibliche Hospitaliten eröffnet. Es war eine Filiale des 1849 zur Versorgung alter, der Fürsorge der Armenverwaltung anheim fallender Personen gegründeten Friedrich-Wilhelm-Hospitals (Palisadenstraße 37).
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1876 |
Der Reichstag vereinigt auf Vorschlag des Generalpostmeisters Heinrich Stephan Post und Telegraphie.
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1876 |
Die Reichsmark wird als alleiniges, einheitliches und gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt.
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1876 |
Der "Verein der Apotheker Berlins" hält von nun an für seine Berliner ordentlichen Mitglieder wissenschaftliche Journale und Zeitschriften. Zur Deckung der Kosten wurde von jedem Mitglied ein jährlicher Beitrag von fünf Mark erhoben.
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1876 |
Die "Berliner Freie Presse" wird als erste sozialistische Tageszeitung in der genossenschaftlichen Allgemeinen Deutschen Associations-Buchdruckerei (seit 1875 in Berlin) gedruckt.
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1876 |
Der Preußische Staat tritt per Vertrag die Straßen und Brücken in Berlin an die Stadt ab. Unberührt davon blieben die öffentlichen Wasserstraßen, Häfen und Ufereinfassungen.
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1877 |
Die Neue Berliner Pferdebahn-Gesellschaft nimmt ihren Betrieb zwischen Weißensee und Alexanderplatz auf. Ihre Linien verbanden in der Folgezeit Weißensee und Lichtenberg mit Berlin.
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1878 |
Das Radialsystem 3 zur Entwässerung Berlins wird mit einem ersten Pumpwerk am Landwehrkanal in Betrieb genommen.
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1880 |
Josephine Schulze, eine namhafte Sängerin in der Zeit des dominierenden Komponisten Spontini, stirbt in Freiburg im Breisgau.
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1883 |
Für Berlin tritt der Schlachtzwang in Kraft. Er galt sowohl für den städtischen Zentralviehhof als auch für die Fleischschauämter in den Stadtbezirken.
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1883 |
Die Berliner Heinrich Quistorp und Bernhard Förster brechen zu einer Reise nach Paraguay auf. Sie wollten an den Ufern des Parana die Siedlung "Neu-Germanien" gründen.
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1883 |
In der Neujahrsnacht herrscht in Berlin der Belagerungszustand. Polizeioberst Herquet war der Kommandeur der Schutzmannschaft.
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1883 |
Der Salon zum Fürsten Blücher, ein altes Berliner Tanzlokal, ist zum letzten Male geöffnet. Er sollte später in einen Betsaal umgewandelt werden.
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1883 |
Die Berlin-Görlitzer und die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaften werden verstaatlicht.
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1883 |
In den Spittelkolonnaden dürfen die Ladeninhaber noch bis auf weiteres ihre Waren im Säulengang ausstellen.
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1883 |
Das Enthäuten der Kälber ist bei Strafe verboten.
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1885 |
Die Berlin-Stettiner Eisenbahngesellschaft wird verstaatlicht.
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1886 |
Die Berlin-Anhaltinische und die Berlin-Lehrter Eisenbahngesellschaften werden verstaatlicht.
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1886 |
Der Neujahrsmorgen wird nach alter Sitte durch eine Festmusik von der Galerie des Berliner Rathauses eingeleitet.
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1886 |
Die Stadtfernsprecheinrichtung wird vom Haupttelegrafenamt abgetrennt und dem neugeschaffenen Amt in der Oranienburger Straße 70 zugeschaltet.
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1887 |
Die Große Berliner Pferdeeisenbahn-Gesellschaft übernimmt die Pferdeeisenbahn der Gemeinde Rixdorf.
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1887 |
Von diesem Tag an werd%n in Berlin regelmäßige Aufzeichnungen über die Höhe der Schneedecke gemacht.
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1890 |
Im Berliner Stadtbahnverkehr wird der 5-Stationen-Tarif eingeführt.
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1890 |
Im magnetischen Observatorium in Potsdam, einem kleinen eisenfreien Haus, wird mit den absoluten und anderen geomagnetischen Messungen begonnen.
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1893 |
Im Hauptgebäude des im Oktober 1892 in Dienst gestellten "Meteorologisch-Magnetischen Observatoriums" in Potsdam wird das Meßprogramm aufgenommen.
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1894 |
Hermann Kossel, Assistenzarzt am Institut für Infektionskrankheiten, beginnt in Berlin im Krankenhaus Moabit mit der Erprobung des Diphtherieserums Emil von Behrings an erkrankten Kindern.
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1894 |
Der Physiker Heinrich Rudolf Hertz stirbt in Bonn. Hertz hatte sich in Berlin um die Untersuchung der elektro-magnetischen Wellen verdient gemacht.
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1900 |
Das neue Jahr wird mit Salutschüssen der im Lustgarten aufgestellten Batterien begrüßt. Fanfarentuschs vom Rathausbalkon, ohrenbetäubender Lärm tausender Mundharmonikas, Trompeten, Knarren und "Waldteufel" unterstrichen den Jahreswechsel.
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1900 |
Die "Neue Berliner Pferdeeisenbahn-Gesellschaft" wird von der "Großen Berliner Straßenbahn Aktien-Gesellschaft" übernommen.
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1901 |
Der Bahnhof Papestraße (Schöneberg) an der Ringbahn wird eröffnet.
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1901 |
Das im Jahre 1884 gegründete "Berliner Wetterbureau" gibt im amtlichen Auftrag die erste Berliner Wetterkarte heraus. Sie erschien fortan täglich bis 1918.
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1901 |
Bei der Großen Berliner Straßenbahngesellschaft wird der 10-Pfennig-Einheitstarif eingeführt.
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1902 |
Der Kunstwissenschaftler Eduard Jacobsthal, Dozent an der Bauakademie und später an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
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1905 |
Der "Verein der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter Berlins" gibt das Wochenblatt "Die Arbeitende Jugend" heraus.
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1905 |
Auf Grund eines vorangegangen königlichen Erlasses vereinen sich die beiden Landgemeinden (Alt-) Weißensee und Neu-Weißensee zu einer einheitlichen Gemeinde Weißensee.
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1905 |
Der Geophysiker Alfred Wegener beginnt seine Tätigkeit als technischer Assistent am aeronautischen Observatorium der Berliner Universität, das am 1. April 1905 nach Lindenberg umzog.
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1907 |
Das Schillertheater in Charlottenburg wird eröffnet.
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1908 |
Der Physiker Prof. Karl Adolf Paalzow, langjähriger Dozent an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
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1909 |
Das Postscheckamt in der Dorotheenstraße (Mitte) wird eröffnet.
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1910 |
Das Unternehmen "Straßenbahn Warschauer Brücke - Lichtenberg" (Flachbahn der Hochbahngesellschaft) hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führte von der Warschauer Brücke nach Lichtenberg.
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1912 |
In Berlin sind zur Personenbeförderung 655 Krafträder und 4 958 Kraftwagen registriert.
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1913 |
Der Ingenieur Wilhelm Hoff übernimmt die Leitung der Flugzeugabteilung der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL). Hoff arbeitete u.a. Festigkeitsverfahren und Berechnungsgrundlagen für Holme und Flügel aus.
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1914 |
Die "Vossische Zeitung" wird in den Ullstein-Verlag eingegliedert. Am 2. August zog die Redaktion von der Breiten Straße in das Ullstein-Haus.
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1918 |
In der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz) findet die Premiere von Heinrich von Kleists "Hermannsschlacht" statt.
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1918 |
Die "Südliche Berliner Vorortbahn Aktiengesellschaft" und die "Nordöstliche Berliner Vorortbahn AG" werden von der "Großen Berliner Straßenbahn Aktien Gesellschaft" übernommen.
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1920 |
Der Ingenieur Wilhelm Hoff, stellvertretender Direktor der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), wird mit der Leitung der DVL beauftragt.
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1920 |
Die Anzeigensteuer tritt in Kraft.
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1920 |
Bei einem Brand des Böhmischen Brauhauses in der Memeler Straße (Friedrichshain) brennt der Dachstuhl ab. Während der Dachstuhl brannte und sich die Feuerwehr mit der Löschung des Brandes beschäftigte, wurde im Saal weiter gefeiert.
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1921 |
Die Omnibuslinie A 5 "Stettiner Bahnhof - Steglitz, Rathaus" wird mit einer Streckenlänge von 10,88 km in Betrieb genommen.
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1923 |
Mit einer Aktion der "produktiven Erwerbslosenfürsorge" werden 110 Projekte in Angriff genommen. Davon waren am Ende des Jahres 42 nicht beendet und wurden als "Notstandsarbeiten" weitergeführt.
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1923 |
In Mariendorf wird eine leerstehende Schulbaracke als Jugendheim eingerichtet, in dem sechs Jugendvereine ihre Zusammenkünfte abhalten. Das Heim wurde aus schultechnischen Gründen am 1. April 1923 in das alte Schulgebäude in der Dorfstraße 7 verlegt.
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1924 |
In Steglitz wird die freie Schuhmacherinnung geschlossen und dafür eine Zwangsinnung für Schuhmacher geschaffen, die zusätzlich die Orte Friedenau, Dahlem, Mariendorf, Tempelhof sowie die Stadt Teltow und die Gemeinde Stahnsdorf/Kreis Teltow umfaßte.
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1927 |
Der Naturwissenschaftler Fritz Henning übernimmt die Abteilung III der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt.
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1928 |
Ein neuer Nahverkehrstarif wird eingeführt, der die Umsteigeberechtigung zwischen Straßenbahn, Omnibus, U-Bahn und Deutscher Reichsbahn (Nahverkehr) enthält.
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1928 |
In der Stadt sind 9 115 Kraft- und 281 Pferdedroschken im Einsatz.
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1929 |
Die Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft (BVG), die unter maßgeblichem Einfluß des Verkehrsstadtrates Ernst Reuter (SPD) entstanden war, übernimmt den gesamten Betrieb der Straßenbahn-Betriebs-GmbH, der Omnibus-AG und der Hochbahngesellschaft.
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1929 |
Die Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft (BVG) übernimmt die Betriebsführung der Kleinbahn Bötzow - Spandau (Linie 120) sowie die Strecke Nieder-Neuendorf - Hennigsdorf.
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1930 |
Im Wartesaal des Bahnhofs Zoo werden zwei junge Burschen beim Verkauf von Wein und Likör festgenommen. Sie hatten die Ware bei einem Schaufenstereinbruch an der Ecke Bismarck-/Wilmersdorfer Straße (Charlottenburg) gestohlen.
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1930 |
Die Reichsbahndirektion Berlin befördert am Neujahrstag, trotz Fehlens des Berufsverkehrs, 1,1 Millionen Fahrgäste.
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1930 |
Mit Beginn des neuen Jahres wird die Hundesperre aufgehoben. Es wurde empfohlen, die Hunde nicht gleich frei umherlaufen zu lassen, da viele Tiere, auf Grund ihrer ungewohnten Freiheit, verloren gehen könnten.
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1930 |
Die Verfügung des Magistrats vom 15. November 1929 über die Seelsorge in städtischen Krankenhäusern tritt in Kraft. Vom Patienten wurde eine Willenserklärung über die seelsorgerische Betreuung verlangt.
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1930 |
Auf Anordnung des Generalstaatsanwalts beim Kammergericht werden sämtliche Verkehrsstrafsachen aus den Bezirken der Landgerichte I, II und III, die bisher von den Staatsanwaltschaften II und III bearbeitet wurden, von der Staatsanwaltschaft I übernommen.
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1930 |
Es gibt noch 246 Pferdedroschken in Berlin, die meistens an Bahnhöfen, besonders am Bahnhof Friedrichstraße auf ihre Gäste warten.
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1931 |
Zwischen drei und vier Uhr morgens werden in der Hufelandstraße (Prenzlauer Berg) Willi Schneider und Herbert Graf von den beiden SA-Männern und Mitgliedern der NSDAP Max Hauschke und Rudolf Becker ermordet.
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1933 |
Der Journalistenwettbewerb "Mit Hitler in die Macht" wird beendet. Es wurden 800 Einsendungen registriert, darunter einige von Nichtjournalisten.
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1933 |
Nach einer Verordnung der Reichsregierung sind vom 1. Januar 1933 an in Städten mit über 100 000 Einwohnern Einheitspreisgeschäfte nicht mehr zulässig.
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1933 |
Der 16jährige Hitler-Junge Walter Wagnitz wird im Wedding durch einen Dolchstoß in den Unterleib getötet. Er war das 15. Todesopfer der Nazi-Bewegung. Täter sollte ein Mann namens Sarow gewesen sein.
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1933 |
In Berlin werden 166 152 Wohngebäude mit 1 357 812 Wohnungen registriert. Davon hatten 921 730 Wohnungen (67,1%) nur ein bis zwei Zimmer.
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1934 |
Zum Abschluß des "Jahres der nationalsozialistischen Revolution" übermittelt Adolf Hiler "seinen alten Kämpfern" Dankschreiben. Persönliche Schreiben waren an Rudolf Heß, Joseph Goebbels, Hermann Göring u.a. NSDAP-Funktionäre gerichtet.
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1934 |
Die Silvesternacht verläuft in Berlin relativ ruhig. Insgesamt wurden 29 Personen festgenommen. Im Jahr zuvor waren 230 Personen ins Polizeipräsidium eingeliefert worden.
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1935 |
Es beginnt der Verkauf der Olympia-Stadion-Pässe für die Spiele der XI. Olympiade in Berlin.
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1935 |
Der Chemiker Fritz Straßmann erhält eine Anstellung als Assistent am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie.
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1936 |
Das Strandbad Müggelsee in Rahnsdorf wird der Verwaltung des Bezirks Köpenick übergeben.
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1937 |
Das "Gesetz über die Verfassung und Verwaltung der Reichshauptstadt Berlin" (am 1. Dezember 1936 von der Reichsregierung erlassen) tritt in Kraft.
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1938 |
Dem Geologen August Stappenbeck wird das Ordinariat für Lagerstättenkunde an der Technischen Universität Berlin übertragen, das er bis 1945 innehatte.
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1938 |
Der Chemiker Fritz Straßmann bezieht eine Wohnung in der Ladenbergstraße in Dahlem. Sie lag nur 15 Minuten vom Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie entfernt.
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1938 |
Die "Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft" (BVG) wird in einen stadteigenen Betrieb umgewandelt und heißt fortan "Berliner Verkehrs-Betriebe". Die Kurzbezeichnung blieb BVG.
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1939 |
Das "Berliner Tageblatt" stellt sein Erscheinen ein.
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1940 |
Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik in Berlin wird vollständig unter die Leitung und Verwaltung des Heereswaffenamtes gestellt.
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1941 |
Der Kernphysiker F. G. Houtermans beginnt eine Tätigkeit im Lichterfelder Labor des Technikers Manfred von Ardenne. Er führte Experimente über den Energieverbrauch bei der Isotopentrennung durch.
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1941 |
Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte in Berlin beträgt 19 000 (1 Prozent aller in der Stadt beschäftigten Personen).
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1944 |
Laut Statistischem Amt der Reichshauptstadt sind in Berlin 335 551 Ausländer gemeldet.
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1946 |
Die ehemalige Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Dahlem wird von der Deutschen Zentralverwaltung für Land- und Forstwirtschaft in der sowjetischen Besatzungszone übernommen.
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1946 |
Die ehemalige Forschungsanstalt für Fischerei in Friedrichshagen wird der Deutschen Zentralverwaltung für Handel und Versorgung in der sowjetischen Besatzungszone unterstellt.
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1946 |
Die ehemalige Preußische Staatsbibliothek Unter den Linden eröffnet in behelfsmäßig instandgesetzten Räumen als "Öffentliche Wissenschaftliche Bibliothek" wieder ihre Pforten.
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1947 |
Die Berliner Sternwarte in Babelsberg wird wieder der Akademie der Wissenschaften angeschlossen.
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1947 |
In Berlin treten umfangreiche Stromeinschränkungen in Kraft.
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1950 |
Die Deutsche Reichsbahn übernimmt den Betrieb der Neukölln-Mittenwalder-Eisenbahn auf dem im Ostteil Berlins verbliebenen Teilstück (Mittenwalde Nord - Schönefeld).
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1955 |
Die letzte private Omnibuslinie in Berlin (Firma Bracht) von Wannsee nach Heckeshorn wird eingestellt und durch die BVG-Linie 51 ersetzt.
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1960 |
Der Zentralzirkus der DDR mit Sitz in Berlin wird gebildet. Er bestand aus den volkseigenen Zirkusunternehmen "Aeros", "Busch" und "Berolina" (vormals "Barlay").
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1963 |
Der Staatsverlag der DDR nimmt in Ost-Berlin seine Tätigkeit auf. Er unterstand dem Ministerrat und gab amtliche Dokumente der Volkskammer und anderer staatlicher Organe sowie Zeitschriften für Staats- und Rechtsfragen heraus.
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1963 |
Die Besatzung eines DDR-Patrouillenbootes erschießt gegen 6.15 Uhr nahe der Oberbaumbrücke einen Flüchtling, der, durch die Spree schwimmend, West-Berlin erreichen wollte.
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1968 |
Reinhold Lingner, Gartenarchitekt und ab 1945 Leiter des Hauptamtes für Grünplanung beim Magistrat von Groß-Berlin, stirbt in Berlin.
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1969 |
Die BVG West nimmt eine Tarifvereinheitlichung vor. Die Fahrscheinsorten wurden reduziert. Ein allgemeiner Umsteigefahrschein wurde eingeführt.
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1970 |
An der Humboldt-Universität wird die Sektion Elektronik gegründet. Sie sollte die Absolventen auf dem Gebiet der Elektronik mit einer mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundausbildung und speziellen technologischen Kenntnissen ausstatten.
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1971 |
Nach Ergebnissen der Volkszählung hat Ost-Berlin zu diesem Zeitpunkt 1 086 374 Einwohner. Das entsprach einer Bevölkerungsdichte von 2 693 Einwohnern pro Quadratkilometer.
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1972 |
Dr. Rolf Goetze wird Programmdirektor der neuen Berliner Urania.
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1974 |
In der Neujahrsnacht kommt es durch Reifglätte in Berlin zu mehreren Unfällen, wobei ein Toter zu beklagen war.
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1975 |
Bei der BVG West nimmt die erste Zugfahrerin ihre Arbeit auf.
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1975 |
Der sogenannte "Langfristvertrag" vereinbart, daß die DDR von diesem Tage an bis Ende 1994 Bauschutt, Bodenaushub und Siedlungsabfälle (ohne giftige Abfallstoffe) aus Westberlin abnehmen sollte.
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1975 |
Das seit 1927 in Berlin bestehende Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung wird in eine GmbH umgewandelt und inhaltlich erweitert. Es firmierte nun unter "Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik GmbH".
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1975 |
Der Berliner Senat erläßt einen Zuzugsstopp für Ausländer für die Bezirke Kreuzberg, Wedding und Tiergarten.
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1978 |
Das Institut für Zuckerindustrie mit dem "Zuckermuseum" wird in das Institut für Lebensmitteltechnologie der TU eingegliedert.
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1979 |
Mit einer Tiefsttemperatur von -18,6°C erlebt Berlin die kälteste Neujahrsnacht seit 1871.
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1984 |
Der seit 30 Jahren laufende Telefonwetterbericht des Meteorologischen Instituts der Freien Universität wird erweitert, indem Kurzfristprognosen des Niederschlags eingeführt werden.
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1984 |
Einer Empfehlung des Deutschen Wetterdienstes folgend, wird nun auch in den Wetterberichten des Meteorologischen Instituts der Freien Universität bei Luftdruckangaben die Einheit "Hektopascal" anstelle "Millibar" angewendet.
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1985 |
Der Stadtbezirk Berlin-Hohenschönhausen wird aus den bisher zu Weißensee gehörenden Ortsteilen Falkenberg, Hohenschönhausen, Malchow und Wartenberg gegründet.
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1985 |
Der 14. Berliner Neujahrslauf im Volkspark Friedrichshain wird mit einer Rekordbeteiligung von ca. 9 500 Teilnehmern durchgeführt.
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1986 |
Durch die Bildung des Stadtbezirks Berlin-Hohenschönhausen erfährt der Stadtbezirk Weißensee eine strukturelle Änderung und setzt sich nun aus den Ortsteilen Weißensee, Blankenburg, Heinersdorf und Karow zusammen.
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1990 |
Berliner aus beiden Teilen der Stadt feiern am Brandenburger Tor erstmals nach der Maueröffnung das neue Jahr.
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1990 |
Am Gesamtberliner Neujahrslauf, der durch das Brandenburger Tor führt, nehmen mehr als 20 000 Menschen teil.
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1994 |
Das Meteorologische Institut der Freien Universität stellt die täglichen Radiosondenaufstiege aus finanziellen und personellen Gründen ein.
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1994 |
Das Hermann-Föttinger-Institut der Technischen Universität übernimmt mit dem Strömungstechnischen Labor die Windkanal-Untersuchungen auf dem Gelände der ehemaligen Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin-Adlershof.
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