Berlin und Cölln

An einem 2. Januar

1285 Die Mühlen an der Spree in Berlin und Cölln werden erstmalig in einer markgräflichen Urkunde erwähnt.
1285 Die Markgrafen Otto IV. und Otto V. schenken der Parochialkirche zu Cölln eine jährliche Hebung von zwei Wispel Roggen (ein Wispel etwa 14 hl) aus der Cöllner Mühle mit der Maßgabe, daß dafür Jahr für Jahr bei Tagesanbruch eine Messe gelesen werde.
1361 Markgraf Otto der Faule verzeiht - wie vordem bereits sein Bruder, Markgraf Ludwig der Römer - Berlin und Cölln ihre Anerkennung des "falschen Woldemar", eines Konkurrenten der Wittelsbacher, und bestätigt die Rechte und Privilegien beider Städte.
1620 Kurfürst Johann Sigismund stirbt im Alter von 47 Jahren im Hause seines Kammerdieners in der Berliner Poststraße.
1628 Der evangelische Pfarrer und Liederdichter Paul Gerhardt, von 1657 bis zu seiner Amtsenthebung und dem Amtsverzicht 1666/1667 zweiter Diakon an der Berliner Nikolaikirche, nimmt das Studium der Theologie an der Wittenberger Universität auf.
1674 Die Dorotheenstadt erhält durch kurfürstliches Edikt die Rechte einer Stadtgemeinde. Die Hauptstraße der vierten städtischen Gründung war eine mit sechs Baumreihen bepflanzte Allee, die spätere Straße Unter den Linden.
1681 Eine revidierte Akzise-Ordnung wird für die Residenzstädte erlassen.
1746 König Friedrich II. erläßt die "Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische neu-verbesserte Gesinde-Ordnung, vor die Königliche Residentz-Städte Berlin".
1778 Friedrich August Gotthold wird in Berlin geboren. Der Pädagoge und Verfasser zahlreicher pädagogischer Schriften war in Küstrin als Prorektor und in Königsberg als Direktor des Friedrichs-Collegiums tätig.
1796 Heinrich Sigismund Sinogowitz wird in Drengfurt (Kreis Rastenburg in Ostpreußen) geboren. Der Mediziner war viele Jahre als Facharzt für Psychologie und Geisteskrankheiten in Berlin tätig.
1822 Rudolf Clausius wird in Köslin (Pommern) geboren. Die Bedeutung des Physikers, der bis 1885 in Berlin tätig war, lag vor allem in der mathematischen Formulierung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik und in der Begründung der kinetischen Gastheorie.
1832 Seit dem Beginn der Cholera-Epidemie werden in Berlin 2 317 Erkrankte registriert. Eines der letzten der insgesamt 1 417 Todesopfer war der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel.
1836 Die 100. Sitzung der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, die zu diesem Zeitpunkt schon 119 Mitglieder zählte, findet statt.
1847 Die Berliner Mechaniker F. M. Bötticher und Johann Georg Halske erhalten von Werner Siemens, damals Artiellerieleutnant, den Auftrag, einen Zeigertelegraphen nach seinen Entwürfen zu bauen.
1862 Michail Josifovich Dolivo-Dobrovolsky wird in St. Petersburg (Rußland) geboren. Der Elektrotechniker wirkte lange Jahre erfolgreich in Berlin.
1871 Albert Friedrich Gottschick, Pädagoge am Friedrichwerderschen Gymnasium, stirbt in Berlin.
1872 In Moabit wird mit dem Bau von Isolierbaracken für Pockenkranke begonnen. Später wurde diese als "Barackenlazarett Moabit" bezeichnete Anstalt in ein städtisches Krankenhaus umgewandelt.
1878 Adolf Stoecker, Hofprediger am Berliner Dom, beruft eine Volksversammlung - die berühmte "Eiskellerversammlung" - zur Gründung einer christlich-sozialen Arbeiterpartei ein.
1902 Karl Liebknecht nimmt erstmals im Sitzungssaal des Roten Rathauses seinen Platz als Stadtverordneter ein.
1907 Die "Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin" wird in das Amtsregister eingetragen.
1908 In der Wohnung des Sozialdemokraten Bloch in Charlottenburg, Pestalozzistraße 69, findet eine Versammlung der Menschewiki statt. Unter den 15 Russen befanden sich fünf auswärtige, zu denen auch Georgi Tschitscherin gehörte.
1923 Der Lesesaal der Stadtbücherei Wilmersdorf wird eröffnet.
1930 Bei der BVG wird eine allgemeine Tariferhöhung wirksam, wonach ein Einzelfahrschein mit einmaliger Umsteigeberechtigung von 20 auf 25 Pfennig (Erwachsene) und von 10 auf 15 Pfennig (Schüler) erhöht wird.
1930 In der Nacht zum 3. Januar fährt eine Droschke am Kleinen Stern auf eine haltende Autotaxe. Der Fahrer der defekten Taxe stand vor der geöffneten Motorhaube, wurde von seinem eigenen Wagen überrollt und getötet.
1930 Im Schrebergartengelände an der Hindenburgstraße gerät eine Laube in Brand. Die Feuerwehr mußte eine mehrere hundert Meter lange Schlauchleitung legen, um an den Brandherd zu kommen. Da viel Zeit verstrich, brannte die Laube ab.
1930 Trotz umfangreicher Sicherungsmaßnahmen dringen Einbrecher nachts in das Staatliche Leihhaus in der Elsasser Straße 74 ein. Sie stahlen vier Herrenpelze, einige Anzüge und Wäsche im Werte von mehreren Tausend Mark.
1933 Im preußischen Kultusministerium in der Wilhelmstraße 69 bricht ein Feuer aus. Akten und Büromöbel hatten in der Nähe des Ofens Feuer gefangen.
1934 Der Rundfunksender Berlin O in der Boxhagener Straße (Friedrichshain) auf Welle 283,6 Meter wird außer Betrieb gesetzt. Die Hörer in diesem Bereich mußten ihre Antennen auf den neuen Großsender auf Welle 360,6 Meter einrichten.
1945 Der Physiker Manfred von Ardenne wird in den Reichsforschungsrat (Kuratorium für Hochfrequenzforschung) berufen.
1947 Für alle Berliner Hochschulen werden durch die alliierten Behörden Stipendien genehmigt.
1952 In Ost-Berlin findet der erste zentral organisierte Aufbausonntag statt. Etwa 50 000 Ostberliner nahmen daran teil und begannen in der Nähe des Strausberger Platzes mit der Enttrümmerung. In der Folgezeit wurden Aufbausonntage regelmäßig durchgeführt.
1958 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt und der Präsident des Abgeordnetenhauses, Kurt Landsberg, geben im Amtssitz des Bundespräsidenten in Grunewald erstmals einen Neujahrsempfang.
1960 In West-Berlin kommt es zu einer Häufung antisemitischer und nationalistischer Provokationen, die auch am nächsten Tag noch andauerten.
1960 Der während der Berlin-Blockade 1948 als zweiter Flughafen neben Tempelhof gebaute Flughafen Berlin-Tegel wird teilweise dem zivilen Luftverkehr zugänglich gemacht.
1962 Die Bärenmutter "Jette" im Zwinger am Köllnischen Park bekommt zwei Junge - ihr neunter Wurf. Insgesamt wurden von ihr damit bereits 19 Bärenkinder geboren.
1964 In der DDR und in Ost-Berlin wird mit der Ausgabe neuer Personalausweise begonnen. Statt "deutsche Staatsbürger" hieß es von nun an "Bürger der Deutschen Demokratischen Republik".
1970 Die Verlängerung der U-Bahn-Linie 7 von Britz Süd zum Zwickauer Damm wird eröffnet.
1973 Wegen der Vereisung der Wasserstraßen wird der Schiffsverkehr zwischen Berlin und den westdeutschen Gewässern eingestellt.
1979 Im Neubaugebiet Berlin-Marzahn, Allee der Kosmonauten/Ecke Rhinstraße, wird eine der größten Berliner Polikliniken übergeben.
1985 Erstmals können Zubringerbusse mit westlichen Passagieren, die vom Flughafen Schönefeld starten wollen, ohne längeren Aufenthalt den Grenzübergang Waltersdorfer Chaussee passieren, da die Paßkontrolle jetzt in der Transithalle vorgenommen wird.