Berlin und Cölln

An einem 8. Januar

1598 Kurfürst Johann Georg stirbt im Schloß zu Cölln. Beigesetzt wurde er in der Domkirche.
1632 Samuel Pufendorf wird zu Chemnitz in einer Theologenfamilie geboren. Er kam 1688 nach Berlin. Als Hofhistoriograph schrieb er die Geschichte der Regierungstätigkeit Friedrich Wilhelms. Pufendorf war der erste deutsche Verfechter des Naturrechts.
1667 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Reskript (Verfügung) an das Kammergericht zu Cölln an der Spree betreffend die Rechtssprechung über Scharfrichter und Abdecker.
1715 In einer königlichen Resolution wird angeordnet, daß "zu Bestellung der Nachtwachen in denen Residentzien" auch die "Eximirten" (von den städtischen Lasten Befreite) ihren Beitrag leisten sollen. Hausbesitzer sollten monatlich einen Groschen entrichten.
1741 Prinz Wilhelm reist in Begleitung der Obristen von Keyserling und von Münchow nach Frankfurt/Oder ab.
1742 Das für Schlesien bestimmte Jung-Waldowische Kürassierregiment hat neuen Befehl erhalten und marschiert mit dreipfündigen Kanonen nach Sachsen ab.
1750 In Berlin wird eine Sonnenfinsternis beobachtet.
1778 Für die Bergakademie und deren Schüler wird eine Ordnung erlassen, in der auch die Anzahl der Berg-Eleven festgeschrieben wird.
1811 Der Buchhändler, Schriftsteller und Aufklärer Christoph Friedrich Nicolai stirbt in Berlin.
1817 Der Architekt und Oberbaurat Karl Friedrich Schinkel macht eine Eingabe an das Preußische Finanzministerium, in der er die Sicherung der Bausubstanz des Klosters Chorin als Baudenkmal forderte.
1825 Der philanthropische Pädagoge Christian Hinrich Wolke, besonders bekannt geworden als Gehilfe und Nachfolger Basedows in Dessau, stirbt in Berlin. Er war 1814 Mitbegründer der Berliner Deutschen Gesellschaft.
1829 Der Naturforscher Alexander von Humboldt hält in der Akademie der Wissenschaften einen Vortrag "über den Stoff, der als Manna in Persien gefallen ist und andere naturhistorische Gegenstände".
1842 Karl Hermann Wichelhaus wird in Elberfeld geboren. Der Chemiker war Leiter des technologischen Instituts der Berliner Universität.
1867 Wilhelm Stolze, der mit seinem 1841 veröffentlichten Kurzschriftsystem als Erfinder der deutschen Stenographie gilt, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der St.-Hedwigs-Gemeinde, Liesenstraße 8 (Mitte).
1870 Die Deutsche Chemische Gesellschaft gibt ein Festessen zu Ehren des Chemikers August Wilhelm von Hofmann, Rektor der Berliner Universität in den Jahren 1880 und 1881, im "Müllerschen Restaurant" am Hegelplatz.
1870 Die Firma "Ludwig Löwe & Co. KG a. A. für Fabrikation von Nähmaschinen" wird mit einem Kapital von 1 Million Talern, von dem 25 Prozent eingezahlt waren, in das Berliner Handelsregister eingetragen.
1874 Die Forster Straße (Kreuberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1891 Walter Bothe wird in Oranienburg geboren. Der Physiker arbeitete auf dem Gebiet der Atomkernforschung.
1894 Der Bahnhof Glienicke an der Görlitzer Bahn wird geschlossen.
1898 Gerhard Max Richard Bienert wird in Berlin geboren. Der Schauspieler war in der Zeit von 1945 bis 1986 mit anspruchsvollen Aufgaben am Deutschen Theater tätig und wirkte in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen mit.
1907 Der Meteorologe und Ballonfahrer Prof. Reinhard Süring hält im Berliner Zweigverein der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft einen Vortrag "Über die Wetterlage bei der Ballonwettfahrt am 14. und 15. Oktober 1906".
1910 Die Berliner Mathematische Gesellschaft veranstaltet anläßlich des 100. Geburtstages des Mathematikers Ernst Eduard Kummer eine Festsitzung im großen Hörsaal des Physikalischen Instituts der Berliner Universität.
1919 Der SPD-Wehrexperte Gustav Noske beginnt im Dahlemer Luisenstift (Podbielskiallee/Ecke Königin-Luise-Platz) mit der Aufstellung und Koordienierung von Freikorps, die Berlins Arbeiterviertel von den Spartakisten "säubern" sollten.
1925 Die Stadtverordnetenversammlung wählt Johannes Haß erneut zum Stadtverordnetenvorsteher.
1930 Die Akademie der Künste veranstaltet aus Anlaß des 60. Geburtstages ihres Mitgliedes Ernst Barlach eine Ausstellung von Werken des Künstlers.
1932 Gegen die beiden Brüder Saß beginnt wegen versuchter Falschmüzerei der Prozeß. Sie hatten den Druck falscher Zehnmarkscheine vorbereitet.
1933 Der Berliner Einzelhandel beginnt eine Werbewoche unter dem Kennwort: "Berliner lebe gesünder!" Die naturentwöhnten Großstadtmenschen sollten bewegt werden, Gedankenlosikeiten beim Umgang mit Nahrung, Kleidung, Wohnung zu vermeiden und gesund zu leben.
1946 Armeegeneral Wassili Sokolowski betraut durch den Befehl Nr. 4 die Deutsche Zentralverwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone mit der Leitung und Verwaltung der Berliner Universität.
1947 Der am 5. Dezember 1946 gewählte Magistrat wird durch weitere Mitglieder ergänzt und in einigen Positionen personell verändert.
1952 Per Vertrag übernimmt Dr. Wilhelm Furtwängler wieder die künstlerische Oberleitung des Berliner Philharmonischen Orchesters. Der Vertrag sah jährlich 17 Konzerte vor.
1954 Der Magistrat erläßt eine "Verordnung über die Errichtung der Industrie- und Handelskammer Groß-Berlin". Der Kammer sollten alle selbständig gewerblich tätigen natürlichen und juristischen Personen mit ihren in Ost-Berlin gelegenen Betrieben angehören.
1959 Der Senator für Volksbildung erläßt eine neue "Ordnung der Reifeprüfung an den Oberschulen Wissenschaftlichen Zweiges (Gymnasien) im Lande Berlin". Damit wurde die Ordnung der Reifeprüfung an den höheren Schulen Preußens vom 22. Juli 1926 aufgehoben.
1963 Der Raketenforscher Eugen Sänger erhält die Berufung auf den ersten deutschen Lehrstuhl für Raumfahrttechnik an der TU Berlin. Damit nahm die TU nach dem Krieg die unterbrochene Forschungstradition in der Raketentechnologie wieder auf.
1963 Die beiden deutschen Raketenforscher Hermann Oberth und Wernher von Braun erhalten die Ehrendoktorwürde der TU Berlin.
1963 Der Berliner Senat verleiht an 44 Schauspieler und Musiker die Ehrentitel "Staatsschauspieler" bzw. "Kammervirtuose".
1982 Die Lufttemperatur geht nachts in Berlin bis auf -14°C zurück.