Berlin und Cölln

An einem 10. Januar

1356 Auf dem Reichstag zu Nürnberg erläßt Kaiser Karl IV. die "Goldene Bulle", die die Königswahl und die Rechte der Kurfürsten, darunter die des Markgrafen von Brandenburg, erstmals schriftlich und einheitlich regelt.
1359 Ein in Berlin-Cölln abgehaltener Landtag verabschiedet u.a. gemeinsame Beschlüsse zur Bekämpfung von Verbrechern und Störern des Landfriedens.
1684 Der pietistische Laientheologe Carl Hildebrand Freiherr von Canstein - der Berliner Wohnsitz der Familie befand sich in der Poststraße 10 - wird als Sechzehnjähriger an der juristischen Fakultät der Universität Frankfurt/Oder immatrikuliert.
1686 Die ersten 15 Flüchtlinge (Refugiés) aus Frankreich treffen in Berlin ein und werden dem Kurfürsten vorgestellt.
1700 In Brandenburg-Preußen wird der Apotheker-Eid eingeführt.
1713 König Friedrich I. stellt der Damast- und Twellmacherinnung zu Cölln ein Privileg mit einem Statut von 46 Artikeln aus, das Arbeits- und allgemeine Verhaltensregeln sowie die Beschreibung der Meisterstücke enthält.
1727 Durch die Randbemerkung: "Es soll das Hauß die charite heissen F.W.", notiert auf einer Steuerakte, führt König Friedrich Wilhelm I. die Bezeichnung "Charité" für die Heil- und Lehranstalt vor dem Spandauer Tor ein.
1728 Johann Porst, der von Friedrich I. zum Pfarrer an der Nikolaikirche und zum Propst von Berlin sowie von Friedrich Wilhelm I. zum Konsistorialrat ernannt wurde, stirbt. Er war der Herausgeber des Gesangbuchs der Berliner Gemeinden.
1751 Der Kaufmann Wilhelm Caspar Wegely bittet König Friedrich II. für eine Zeit von 50 Jahren um das Privileg zur Porzellanherstellung sowie um Überlassung des Kommandantenhauses in der Neuen Friedrichstraße 22-23 als Fabrikgebäude.
1754 König Friedrich II. erläßt eine Verordnung über die Mietverträge in den Residenzen, in der die Angabe des Mietquantums und der Kündigungsfristen vorgeschrieben wird.
1757 Für den Fall seines Todes legt Friedrich II. eine geheime Instruktion nebst einer Vollmacht für den Fall eines feindlichen Angriffes auf die Hauptstadt in die Hände des zweiten Ministers Finckenstein, weil sein Vertrauen zu von Podewils gesunken war.
1780 Martin H(e)inrich Karl Lichtenstein wird in Hamburg geboren. Der Zoologe und Mediziner war ab 1810 Professor für Zoologie an der Universität, ab 1811 Mitglied der "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin" und ab 1813 Leiter des Zoologischen Museums.
1784 Johann Erich Biester, gemeinsam mit Friedrich Gedike Herausgeber der "Berlinischen Monatsschrift", wird von König Friedrich II. zum Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek ernannt.
1815 Kammerherr Karl Friedrich Moritz Reichsgraf von Brühl wird zum Direktor der Königlichen Oper und des Schauspielhauses ernannt.
1833 Die Kantate "Die erste Walpurgisnacht" von Felix Mendelssohn Bartholdy wird in Berlin uraufgeführt.
1842 Felix Mendelssohn Bartholdy dirigiert im Saal des Schauspielhauses sein Oratorium "Paulus".
1852 Der Philologe Ernst Curtius wirbt in einem Vortrag in der Singakademie in Anwesenheit König Friedrich Wilhelms IV. für die Ausgrabung des antiken Olympia.
1858 Heinrich Zille wird in Radeburg geboren. Nach einer Lehre beim Lithographenmeister Hecht, besuchte Zille die Abendschule. Der Zeichner arbeitete in der "Neuen Photographischen Gesellschaft" und wurde 1924 Professor und ordentliches Mitglied der Akademie.
1890 Elf Arbeiter gründen den Leseklub "Karl Marx", der fast zehn Jahre bestand. Durch die Lektüre wissenschaftlicher Vorträge sollten und konnten sich die Mitglieder Kenntnisse auf den verschiedensten Gebieten erwerben.
1897 Ernst Oskar Müller wird in Hanau geboren. Der Kaufmann wurde nach langjähriger Tätigkeit in den Junkers-Flugzeug-Werken 1927 Leiter der Verwaltungsabteilung der Versuchsanstalt für Luftfahrt (später Luft- und Raumfahrt). 1941 wurde er Leiter der Anstalt.
1920 Das Deutsche Opernhaus veranstaltet in den gesamten Freiflächen des Berliner Zoologischen Gartens einen Opernball.
1920 Der Verbandsausschuß des Wohnungsverbandes Groß-Berlin tagt unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Wermuth, um zu der Verordnung der Regierung über die Festsetzung von Höchstmieten zu beraten.
1920 Das Berliner Intelligenzblatt berichtet, daß Adolf Fürst zu Schaumburg-Lippe Elisabeth, geborene Bischoff, die geschiedene 2. Gemahlin des Prinzen Eberwyn zu Bentheim und Steinfurt heiratet. Der Fürst hatte im November 1918 auf den Thron verzichtet.
1924 Die Straßenbahnlinie 68 "Bahnhof Weidmannslust - Lichtenberg, Irrenanstalt Herzberge" wird in Betrieb genommen.
1927 Der Film "Metropolis" unter der Regie von Fritz Lang wird in Berlin uraufgeführt.
1928 Claire Waldoff singt in der Rundfunksendung zu Zilles 70. Geburtstag das Lied "Heinrich heeßt er!".
1930 Die KPD hält auf dem Helmholtzplatz eine Versammlung ab. Die Abteilung I des Polizeipräsidiums forderte mit einem großen Aufgebot von Schutzpolizei die Teilnehmer auf, sich nach Waffen durchsuchen zu lassen. Etwa 300 Personen wurden festgenommen.
1930 Verschiedene Wissenschaftler, unter ihnen Fritz Schröter und Otto von Bronk, sehen im Labor von Manfred von Ardenne in Berlin-Lichterfelde erste "Halbtonfernkinobilder" auf einer Braunschen Röhre.
1934 Das Ausflugslokal "Bärenhöhle" in Rahnsdorf wird durch ein Feuer fast völlig vernichtet.
1934 Im Lichtenberger Rathaus wird eine "Arbeitsgemeinschaft für das Heimatarchiv" eröffnet. Das Heimatarchiv enthielt neben Literatur und Fotos auch alte Stiche und Bilder aus der Entstehungsgeschichte Lichtenbergs.
1955 Auf Beschluß des Ostberliner Magistrats dürfen an Westberliner und westdeutsche Bürger in Gaststätten, Hotels und anderen gastronomischen Einrichtungen Speisen und Getränke nur noch gegen Westmark im Verhältnis 1 : 1 ausgegeben werden.
1958 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt stattet erstmals dem sowjetischen Stadtkommandanten, Generalmajor Andrej S. Tschamow, einen Besuch in dessen Amtssitz in Karlshorst ab.
1963 Gegen 22.00 Uhr reißt ein Sprengstoffanschlag ein etwa ein Quadratmeter großes Loch in die Mauer unweit des S-Bahnhofes Wollankstraße.
1963 Der Westberliner Fachverband Deutscher Eisenwaren- und Hausrathändler feiert sein 75jähriges Bestehen. Er vertrat rund 300 Hausrat- und Eisenwarenhändler, von denen die Großunternehmen ein Sortiment von 20 000 bis 30 000 Artikeln anzubieten hatten.
1978 Beim Durchzug einer Schneeschauerkette kommt es in Berlin am Nachmittag gegen 15 Uhr zu extremer Dunkelheit.
1992 Der Fanny-Hensel-Weg im Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen heutigen Namen.