Berlin und Cölln

An einem 13. Januar

1346 Markward von Lauterbach bekundet als Vogt zu Spandau eine von Otto von Buch vorgenommene Auflassung an den Rat zu Berlin und Cölln.
1371 Markgraf Otto der Faule verpfändet Köpenick, Altlandsberg und Oderberg an die von Bismarck.
1393 Markgraf Jobst befiehlt dem Rat zu Berlin, wegen des Schlosses Köpenick mit dem Propst von Berlin, Ortwin, in Verhandlungen zu treten.
1426 Kurfürst Friedrich I. hält sich zum letzten Mal in der Mark Brandenburg auf und übergibt die Regentschaft seinem ältesten Sohn Johann, dem Alchimisten. Johann war bereits seit 1417 mit Amtsgeschäften in der Mark betraut.
1447 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt Bartholomäus Bergholz, Bürger zu Cölln, mit den Dörfern Ruhlsdorf und Schmöckwitz.
1635 Philipp Jacob Spener wird in Rappoltsweiler (Ribeauville, Elsaß) als Sohn eines Juristen geboren. Der evangelische Geistliche, "Vater des lutherischen Pietismus in Deutschland", war ab 1691 Propst an der Berliner Nikolaikirche.
1661 Der Turm der Berliner Marienkirche gerät durch Blitzschlag in Brand. Generalfeldmarschall Otto Freiherr von Sparr ließ ihn niederschießen und verhinderte damit ein Übergreifen der Flammen auf die übrige Kirche.
1742 Die Königin Elisabeth Christine besucht die Herzogin Regentin von Württemberg-Stuttgart in deren Quartier in Friedrichstadt.
1742 Die Prinzen Wilhelm und Heinrich begleiten den Herzog von Braunschweig und seine Gemahlin auf ihrer Heimreise bis nach Spandau. Von dort begaben sie sich nach Potsdam, wo sich König Friedrich II. aufhielt.
1786 Es wird eine Kabinettsorder erlassen, auf deren Grundlage Entwürfe für drei neue Torbauten entstehen. Die nördlich der Spree gelegenen Stadtteile Spandauer Vorstadt, Königs- und Stralauer Vorstadt, sollten eine Stadtmauer erhalten.
1845 In der Blumenstraße 9 (Mitte) feiert der "Gesellen-Verein zur Belehrung und geselligen Unterhaltung" sein erstes Stiftungsfest.
1862 Die Britzer Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. Später wurde sie in Kohlfurter Straße umbenannt.
1877 Der Verlagsbuchhändler Gustav Hempel stirbt in Berlin. Er gab in seinem Verlag vor allem populärwissenschaftliche und preiswerte Literatur heraus.
1879 August Wilhelm Hofmann spricht in der Sitzung der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin Gedächtnisworte für den Physiker Heinrich Buff (Gießen).
1891 Adolf Kobligk, Inhaber der Apotheke zum Schwan, wird zum Ehrenmitglied des Berliner Apotheker-Vereins ernannt.
1893 Jakob Johann Julius Schoubye, der sich an der Ausgestaltung der "Weißen-Saal-Treppe" im Berliner Schloß beteiligt hatte und als "Stuben- und Dekorationsmaler" wirkte, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Petri-Kirchhof in der Friedrichstraße.
1896 Auf der Sitzung des Vereins für innere Medizin stellt Moritz Jastrowitz eine in Berlin angefertigte Röntgenaufnahme vor. Als Urheber wurde der Physiker Paul Spies von der Urania genannt.
1900 Die "Berliner Juristische Gesellschaft" veranstaltet zur Einführung des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches ein Festmahl im Hotel de Rome, dessen Saal mit den Büsten von Pape, Plank und Küntzel, den Schöpfern des Gesetzeswerkes, geschmückt worden war.
1900 Die Deutsche Kolonialgesellschaft veranstaltet in den Krollsälen ein großes Ball- und Kostümfest.
1920 Der Reichswehrminister Noske droht mit Anwendung von Waffengewalt, falls sich im Umkreis des Reichstagsgebäudes durch Ansammlungen und Kundgebungen Störungen ergeben.
1920 Der Polizeipräsident für Berlin, Eugen Ernst, wird vom Reichswehrminister Gustav Noske zum Zivilkommissar bestellt.
1920 Der Reichswehrminister Gustav Noske übernimmt auf Grund der Verfügung des Reichspräsidenten persönlich die Ausübung der vollziehenden Gewalt für Berlin und die Mark Brandenburg ohne Übertragung an einen besonderen Militärbefehlshaber.
1920 Der Verbandsausschuß des Wohnungsverbandes Groß-Berlin beschließt eine Verbandsverordnung über Mietzinssteigerungen. Als Höchstgrenze für Mietzinssteigerungen wurde allgemein ein Zuschlag von 20 % zur Miete des Jahres 1914 erlaubt.
1920 Bei einer Demonstration vor dem Reichstagsgebäude (Tiergarten) gegen Änderungen des Betriebsrätegesetzes, über das in zweiter Lesung entschieden werden soll, kommt es zu Unruhen. Es wurden 42 Personen getötet und 105 verletzt.
1920 Der Reichspräsident des Reichsgebietes erläßt mit Ausnahme von Bayern, Sachsen, Württemberg und Baden und die von ihnen umschlossenen Gebiete den Ausnahmezustand.
1920 Der Reichswehrminister Gustav Noske verbietet für den Landespolizeibezirk Berlin, den Stadtkreis Spandau und die Landkreise Teltow und Niederbarnim alle Versammlungen in nichtgeschlossenen Räumen, ferner Umzüge und Ansammlungen von Menschenmengen.
1920 Auf der Tagesordnung der Sitzung der Deutschen Nationalversammlung im Berliner Reichstagsgebäude steht die 2. Beratung des Betriebsrätegesetzes. Aus allen Stadtteilen kamen Züge von Arbeitern in den Tiergarten, die die Änderung des Gesetzes forderten.
1920 Für den 15. Januar 1920 angekündigte öffentliche Versammlungen und Gedächtnisfeiern der Unabhängigen Sozialdemokraten und Kommunisten werden verboten.
1927 Durch einen Vertrag zwischen der Stadt und der Hochbahn-Gesellschaft wird ein Einheitstarif im Berliner Verkehrswesen möglich.
1928 Auf Initiative der KPD wird in Berlin der Volksfilmverband (VFV) gegründet.
1930 Im Alter von 77 Jahren stirbt der langjährige Obermeister der Berliner Bildhauerinnung, Adolf Westphal, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer und Ehrenmeister des märkischen Handwerks.
1930 Ein starker Nordweststurm fegt über Berlin. Gesimsteile, Dachziegel, Schilder u.a. werden abgerissen. Das 75 m lange Dach eines Gebäudes der Berliner Elektrizitätswerke in Lichtenberg wurde abgedeckt und stürzte auf eine Trafostation, die zerstört wurde.
1930 Der Schlichtungsausschuß im Lohnkonflikt des Berliner Kraftdroschkengewerbes fällt einen Schiedsspruch gegen die Arbeitnehmervertreter. An die Stelle eines Festgehalts von 2,50 M und 25% der Bruttoeinnahmen sollte eine Einnahmebeteiligung von 33% treten.
1933 Um das Bauprojekt der Reichsbank umzusetzen, sollen zahlreiche alte Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert niedergerissen werden, wird bekanntgegeben. Dazu gehörten Häuser in der Kreuzstraße 19.
1934 Das städtische Rettungsamt teilt mit, daß die Berliner Rettungsstellen im Dezember 1933 insgesamt 11 208 Einsätze hatte (täglich durchschnittlich 361). 2 210 bezogen sich auf Unfälle, 93 auf Gasvergiftungen. Außerdem wurden 7 481 Transporte vorgenommen.
1934 Die BEWAG kündigt an, daß sie ab sofort die Strompreise für "vollelektrisch eingerichtete Haushaltungen" um 16 bis 38% senkt. Damit sollte ein Anreiz zu erhöhter Stromanforderung gegeben werden, hieß es auf einer Pressekonferenz.
1936 Auf einer Sitzung der Deutschen Chemischen Gesellschaft hält Otto Hahn einen Vortrag Über "Künstliche radioaktive Atomarten aus Uran und Thor", in dem er Arbeitsergebnissen von sich, von Lise Meitner und von seinem Assistenten Fritz Straßmann vorstellt.
1942 Ein weiterer Transport mit etwa 1 000 Juden - vorgesehen zur Deportation in ein Vernichtungslager - wird von der Rampe des Güterbahnhofs Grunewald aus abgefertigt.
1949 Die amerikanische Luftwaffe bringt mit 755 Flügen im Rahmen der Luftbrückenversorgung an diesem Tag 6 678,9 t Güter in die Stadt.
1955 Im Neubau der Deutschen Staatsoper Unter den Linden findet mit dem Orchester und dem Chor die erste Akustikprobe statt.
1970 An der Baugrube Jerusalemer Straße (Mitte) wird durch Oberbürgermeister Herbert Fechner der Grundstein für die neue Leipziger Straße gelegt.
1982 Auf dem Berliner Wannsee wird eine etwa 7 cm dicke Eisdecke gemessen.
1987 Die Lufttemperatur erreicht an diesem Tag ein Maximum von lediglich -17°C, was bisher in den Messungen noch nicht vorgekommen war.
1994 Der Neujahrsempfang für die Diplomaten findet erstmalig nach der Wiedervereinigung in Berlin statt.