Berlin und Cölln

An einem 14. Januar

1416 Markgraf Friedrich I. verpfändet das Schloß und die Stadt Köpenick an Otto von Lossow.
1523 Die Bürgermeister und Räte der Städte Berlin, Cölln, Spandau und Potsdam vereinbaren mit dem Kloster Lehnin die Bedingungen, unter denen die Fischer der Städte auf den Abschnitten der Havel fischen dürfen, auf denen das Kloster Nutzungsrete hat.
1742 An der Beisetzung des Casimir Freiherren von Brackel in der Petri-Kirche nehmen der Sächsische "Conferenz-Minister" und Gesandte am Königlichen Preußischen Hof, von Bülow, Baron von Korff und mehrere hohe Offiziere aus dem Kurland teil.
1742 König Friedrich II. führt die Garde du Corps von Charlottenburg in den Tiergarten. Er kommandierte vor hohen Gästen und 1 000 Einwohnern die Garde selbst, ließ besonders die neuen Schwenkungen, das Attackieren und "Retiriren" üben.
1816 Johann Heinrich Gustav Meyer wird in Frauendorf a.O. geboren. Der spätere preußische Hofgärtner und Stadt-Gartendirektor von Berlin war u.a. der Schöpfer des Friedrichs- und des Humboldthains.
1845 Sechs junge Wissenschaftler gründen im Lesesaal der Kadettenanstalt in der Französischen Straße (Mitte) die Physikalische Gesellschaft.
1858 Friedrich Magnus von Bassewitz, Oberpräsident der Provinz Brandenburg und Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin.
1874 Der Techniker Johann Georg Hossauer, der in Berlin die Technik des Metalldrückens einführte, stirbt in Berlin.
1875 Der langjährige Stadtverordnetenvorsteher Friedrich Heinrich Kochhann wird Ehrenbürger der Stadt.
1886 Kaiser Wilhelm I. hält seine Thronrede zur Eröffnung des Preußischen Landtages. Den Hauptteil der Rede verlas Otto von Bismarck. Der Kaiser selbst beschränkte seine persönlich verlesenen Worte auf den Anfang und Schluß des Textes.
1895 Emil Gabriel Warburg, Professor der Physik und Direktor des physikalischen Instituts der Universität Freiburg im Breisgau, wird zum Direktor des physikalischen Institutes der Berliner Universität ernannt.
1904 Max Reinhardt bringt mit Lessings "Minna von Barnhelm" im Kleinen Theater in der Straße Unter den Linden 44 seine erste Klassikerinszenierung heraus.
1911 In Berlin wird die "Deutsche Betriebsgesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H." (DEBEG) als erste deutsche Firma für See- und Ortungsfunk gegründet.
1920 Auf der 136. Sitzung der Deutschen Nationalversammlung in Berlin steht erneut die 2. Lesung des Betriebsrätegesetzes auf der Tagesordnung.
1923 Der Marinemaler Carl Saltzmann stirbt in Berlin.
1923 Carl Paul Goerz, der Gründer der Optischen Werke in Friedenau und Zehlendorf, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Friedhof Grunewald, Bornstedter Straße 11-12 (Wilmersdorf).
1930 Auf dem Wege von der Stadtbank-Filiale (Köpenicker Straße) zur Innungskrankenkasse der Tischlerinnung in der Michaelkirchstraße 15 (Mitte) wird ein 68jähriger Kassenbote überfallen. Der Raub der 5 000 Mark gelang durch heftige Gegenwehr des Boten nicht.
1930 Der SA-Sturmführer Horst Wessel wird bei einem Überfall in seiner Wohnung in Friedrichshain durch einen Schuß so schwer verletzt, daß er wenige Wochen später stirbt.
1930 Der Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses vom 13. Januar 1930 im Lohnkampf des Droschkenkutschergewerbes wird von den Kraftdroschkenführern abgelehnt.
1930 In den Betriebsräumen des Postamtes 2 in der Goethestraße (Charlottenburg), in dem auch das Fernsprechamt "Steinplatz" untergebracht war, bricht ein Brand aus. Der Ölbehälter der Rohrpostanlage war in Brand geraten. Die Feuerwehr dämmte den Brand ein.
1933 Auf Einladung der "Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr" traf eine Gruppe Schweizer Verkehrsfachleute in Berlin ein. Sie besichtigte auch das "Mitteleuropäische Reisebüro" und die Mitropa.
1935 In der "Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie" hält Karl Balthasar den Vortrag "Vererbung und Schicksal". Seine mythologische Betrachtungsweise von "völkischer Bestimmtheit" stieß auf die Kritik verschiedener Fachkollegen.
1947 Da die sowjetische Kommandantur den von der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain gewählten Bezirksbürgermeister Erich Lange (SPD) nicht bestätigt hat, wird an dessen Stelle Wilhelm Mardus (SPD) einstimmig gewählt.
1948 Dr. Wilhelm Külz, Vorsitzender der Liberaldemokratischen Partei in der sowjetischen Besatzungszone, legt sein Amt als Stadtverordneter nieder, weil ihm viele Berliner Mitglieder seiner Partei das Vertrauen entzogen hatten.
1949 Die Stadtverordnetenversammlung von West-Berlin tritt erstmals nach den Wahlen vom 05.12.1948 zusammen und bestätigt die Wahl Ernst Reuters (SPD) zum Oberbürgermeister. In Ost-Berlin nahm seit dem 30.11.1948 Friedrich Ebert (SED) dieses Amt wahr.
1951 Auf dem Friedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird eine Gedenkstätte der Sozialisten eingeweiht. Das 1926 von Mies van der Rohe geschaffene Monument - 1935 von den Nationalsozialisten zerstört - wurde nicht wieder rekonstruiert.
1955 Der Magistrat beschließt, die volkseigenen Wohnungsverwaltungen den Räten der Stadtbezirke zu unterstellen.
1955 Der Elektrotechnische Verein Berlin verleiht die Siemens-Stephan-Gedenkplatte an Hermann von Siemens für seine Verdienste um die deutsche Elektrotechnik.
1955 Auf einer Feierstunde anläßlich des 75jährigen Bestehens des Elektrotechnischen Vereins Berlin e. V. hält Prof. G. Ludwig den Festvortrag "Um das Geheimnis der Elementarteilchen".
1960 Im Ortsteil Wannsee geht ein Forschungsreaktor mit einer Leistung von 50 kW in Betrieb.
1963 Der in den Ruhestand tretende britische Botschafter in Bonn, Sir Christopher Steel, verabschiedet sich nach sechsjähriger Amtszeit vom Regierenden Bürgermeister Willy Brandt im Rathaus Schöneberg, wo er sich auch ins Goldene Buch einträgt.
1979 Im Bereich des Tiefdruckwirbels "Irma" gibt es in Berlin wiederholt starke Schneeschauer. Die Schneehöhe in Dahlem betrug nun 26 cm.
1981 Der Film "Lili Marleen" von Rainer Werner Faßbinder wird in Westberlin uraufgeführt.
1987 In der Einflugschneise des britischen Militärflugplatzes Gatow beginnt die umstrittene Rodung von etwa 7 800 Bäumen. Die angekündigten Demonstrationen fielen bei Temperaturen nahe -20°C der Kälte zum Opfer.
1990 Auf dem Ost-Berliner Alexanderplatz findet aus Anlaß des 71. Jahrestages ihrer Ermordnung eine Gedenkkundgebung für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht statt.