Berlin und Cölln

An einem 15. Januar

1412 König Sigismund befiehlt den Ratsherren und der Bürgerschaft zu Berlin, sich die Auslösung des Schlosses Köpenick von dem Burggrafen Friedrich gefallen zu lassen.
1683 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, ordnet die jährliche Lieferung von Listen der Gestorbenen, Verheirateten und Geborenen in den Residenzstädten Berlin, Cölln, Friedrichswerder und Dorotheenstadt an.
1711 Die "Societät der Wissenschaften" führt ihre erste Sitzung im neuen fünfgeschossigen Turm des Erweiterungsbaus des Dorotheenstädtischen Marstalls in der Letzten Straße (seit 1822 Dorotheenstraße) durch.
1742 Am Morgen verläßt die Königliche Feld-Equipage unter Aufsicht des Reise-Stallmeisters von Eckardt Berlin.
1762 Johann Gottfried Lucas Hagemeister wird in Greifswald geboren. Der Schriftsteller arbeitete als Lehrer am Schindler'schen Waisenhaus.
1821 Der "Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen" wird auf Initiative von Peter Christian Wilhelm Beuth im Saal der Stadtverordneten gegründet. Das erste Mitgliederverzeichnis umfaßte 367 Personen, darunter 194 Berliner.
1874 Eine "Gesellschaft der Charité-Ärzte" wird mit dem Ziel gegründet, eine Berliner Medizinische Schule von internationalem Ansehen zu schaffen.
1885 Unter der Nr. DRP 30105 wird das von dem in Berlin tätigen Erfinder Paul Nipkow entwickelte "Elektrische Teleskop" (Fernseh-Lochscheibe) patentiert.
1886 Franz Wallner beendet seine Arbeit als Direktor am "Königstädtischen Theater".
1887 Die Bau-Polizei-Ordnung für den Stadtkreis Berlin setzt für Gebäude eine Bauhöhe zwischen 12 und 22 Meter fest.
1887 In einem "Allerhöchsten Erlaß" erklärt sich Wilhelm I. damit einverstanden, daß die Verhandlungen mit der Stadtgemeinde Berlin, die Anlage des Viktoriaparks auf dem Kreuzberg betreffend, abgeschlossen werden.
1893 In Köpenick wird neben der Stadtkirche die erste Kleinkinderbewahranstalt eröffnet.
1895 Friedrich Seewald wird in Odenkirchen (Rheinland) geboren. Der Ingenieur arbeitete ab 1925 in der Berliner Versuchsanstalt für Luftfahrt, übernahm ab 1936 die wissenschaftliche und später die Gesamtleitung der Anstalt.
1898 Die Große Berliner Pferdeeisenbahn-Gesellschaft wird umbenannt in Große Berliner Straßenbahn (GBS).
1900 Der Geheime Oberbergrat Lambert Wilhelm Hauchcorne, Direktor der Berliner Bergakademie und der Geologischen Landesanstalt, stirbt in Berlin.
1915 Der Film "Der Golem" mit Paul Wegener in der Hauptrolle hat in Berlin Premiere.
1919 Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg werden von Mitgliedern der Garde-Kavallerie-Schützen-Division ermordet.
1929 Die neue gültige Berliner Straßenverkehrsordnung schreibt für Fahrzeuge bis zu 5,5 t innerhalb der Stadt eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h, beim Einbiegen in eine andere Straße Schrittgeschwindigkeit vor.
1930 Der Polizeipräsident verbietet alle Versammlungen unter freiem Himmel einschließlich aller Umzüge. Die KPD hatte zu einer Massenkundgebung um 18.00 Uhr aufgerufen.
1934 Der Chefdramaturg des Staatlichen Schauspiels in Berlin, Hanns Johst, wird vom Preußischen Ministerpräsidenten zum Preußischen Staatsrat ernannt. Johst war der einzige deutsche Dramatiker mit diesem Titel.
1935 Der Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung untersagt allen seinem Dienstbereich unterstellten Beamten und Angestellten die Teilnahme an der Gedächtnisfeier für Fritz Haber.
1949 Anläßlich der Neugründung der Hochschule für Politik hält Bundespräsident Theodor Heuss die Festrede.
1953 Der durchgehende Straßenbahnverkehr zwischen Ost- und Westberlin wird eingestellt.
1955 Das Standbild "Werner von Siemens" wird nach dem Denkmal von 1884 in der TU feierlich wiedererrichtet.
1959 Das am 7. Dezember 1958 gewählte Abgeordnetenhaus wählt den neuen Senat, der aus sechs Abgeordneten der SPD und fünf Abgeordneten der CDU bestand.
1963 Der harte Winter erfordert einen hohen Strom- und Gasverbrauch. U.a. gab die BEWAG in West-Berlin 1.63 Millionen Kubikmeter Gas ab. Von den 47 500 Gaslaternen waren acht Prozent wegen der Kälte ausgefallen.
1968 Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet verursacht in der Stadt einen raschen und drastischen Temperaturanstieg um 23 Grad (von -13°C auf +10°C) und führt zu orkanartigen Sturmböen mit Windstärken von 10 und 11.
1975 In Berlin-Neukölln wird ein Zitronenfalter beobachtet. Ornithologen entdeckten außerdem Amseln, die bereits mit dem Nestbau beschäftigt waren.
1981 Durch anhaltende Schneefälle liegt in Berlin eine Schneedecke von 14 cm Höhe. Das war ein Ereignis, das in Berlin nur alle zehn Jahre vorkam.
1984 Ein orkanartiger Sturm mit Böen bis zu Windstärke 12 und Spitzengeschwindigkeiten bis zu 130 Kilometer pro Stunde verursacht im gesamten Stadtgebiet erhebliche Schäden durch abgedeckte Dächer und umgestürzte Bäume.
1985 Der Große Hörsaal der Biochemie und Physiologie in der Hessischen Straße erhält anläßlich eines Festkolloquiums zum 100. Jahrestag der Entdeckung des Adenins durch den Physiologen den Namen "Albrecht-Kossel-Hörsaal".
1990 Die Bildhauerin Yrsa von Leistner übergibt der Chirurgischen Klinik der Charité eine Büste des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch, die sie 1943 von ihm angefertigt hatte.
1990 Eine Veranstaltung der Organisation "Neues Forum" endet mit der Erstürmung der Zentrale des Staatssicherheitsdienstes (Stasi-Zentrale) in der Normannenstraße (Lichtenberg).