Berlin und Cölln

An einem 19. Januar

1382 Reinhard von Strele, Hauptmann der Mark, entscheidet über eine Buße, welche die Stadt Eberswalde der Stadt Köpenick zu leisten hat.
1711 Die Sternwarte in der Dorotheenstraße (Mitte), ein viereckiger Turm von fünf Stockwerken, wird feierlich übergeben.
1741 Teile des Truchsischen Regiments, "welche die Wache hatten", werden abgelöst, weil das Regiment den Befehl zum Abmarsch erhielt.
1742 Der Wirklich Geheime Etats-Minister, Freiherr von Cocceji, reist nach Schlesien ab, um dort das Justizwesen einzurichten und die beiden Regierungs-"Collegien" zu Breslau und Glogau zu eröffnen.
1742 Von der Berliner Astronomenfamilie Kirch wird am Abend ein Hof um den Mond beobachtet.
1747 Johann Ehlert Bode wird in Hamburg geboren. Der Astronom und Entdecker des Planeten Uranus war Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften sowie 39 Jahre Direktor der Berliner Sternwarte. Ab 1810 heielt er Astronomie-Vorlesungen an der Universität.
1790 Der Posträuber und dreifache Mörder Christian Lenz wird mit dem "Rad von unten" hingerichtet.
1803 Markus Herz, 1787 von König Friedrich Wilhelm II. von Preußen für seine Verdienste als Arzt und Philosoph zum Professor ernannt, stirbt in Berlin.
1827 Der Stadtkommandant und Gouverneur von Berlin, Ludwig von Brauchitsch, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Bestattet wurde er auf dem Garnisonfriedhof.
1831 Kultusminister Karl Freiherr von Altenstein stellt an König Friedrich Wilhelm III. den formellen Antrag zur Gründung der Universitätsbibliothek.
1839 Der Komponist und Dirigent Georg Abraham Schneider stirbt in Berlin. Er schrieb zahlreiche Instrumentalkompositionen.
1845 Der Chemiker Friedrich Benjamin Wolff, langjähriger Professor der Mathematik und Physik am Joachimsthalschen Gymnasium, stirbt in Berlin. Er gab mit Klaproth ein fünfbändiges "Chemisches Wörterbuch" heraus und verfaßte ein "Lehrbuch der Chemie".
1852 Der Mathematiker Gustav Peter Lejeune-Dirichlet schlägt den Mathematiker Ferdinand Gotthold Max Eisenstein nochmals für die Aufnahme in die Berliner Akademie der Wissenschaften vor (ein Vorschlag von 1850 wurde wegen Stellenmangel nicht berücksichtigt).
1859 Der preußische Diplomat Maximilian Friedrich Karl Franz Graf von Hatzfeld zu Trachenberg-Schönstein stirbt in Berlin.
1859 Durch Allerhöchste Kabinettsorder erhält die "Kasernenstraße" (Ebertstraße, Mitte/Tiergarten) einen neuen Namen: Sommerstraße. 1925 wurde sie in Friedrich-Ebert-Straße, 1933 in Hermann-Göring-Straße und 1947 wieder in Friedrich-Ebert-Straße umbenannt.
1863 Im Hause des ehemaligen Staats- und Kultusministers Moritz August von Bethmann Hollweg versammeln sich 15 Männer aus den Bereichen Kunst und Wissenschaft zur Begründung der "Freien Gesellschaft für wissenschaftliche Unterhaltung"(Mittwochs-Gesellschaft).
1874 Friedrich Bendemann wird in Berlin geboren. Der Ingenieur wurde nach dem Studium an der Technischen Hochschule Konstruktionsingenieur im Maschinen-Labor und 1912 erster Direktor der Versuchsanstalt für Luftfahrt in Adlershof.
1886 In der Singakademie (Mitte) gastiert der weltberühmte Violinvirtuose Pablo de Sarasate. Er spielte Werke von Beethoven und Schubert.
1888 Wilhelm Röntgen legt der Preußischen Akademie der Wissenschaften durch Helmholtz eine Mitteilung "Über die durch Bewegung eines im homogenen Felde befindlichen Dielektrikums hervorgerufene elektrodynamischen Kraft" vor.
1893 Der in Berlin lebende Ingenieur Rudolf Diesel bittet in einem Schreiben an den Industriellen Friedrich A. Krupp, ihn bei der Entwicklung eines neuen Motors materiell und finanziell zu unterstützen.
1898 In einem Vertrag mit der Großen Berliner Straßenbahn und der Neuen Berliner Pferdebahn mit Laufzeit bis 1919 legt der Magistrat mit den Vertragspartnern die Elektrifizierung des vorhandenen Streckennetzes fest.
1912 Der Dozent für Bergbau- und Salinenkunde an der Berliner Bergakademie Georg Franke wird mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Direktors der Akademie beauftragt und zugleich mit dem Vorsitz in der Kommission für die Bergreferendar-Prüfung betraut.
1918 Die erste Sitzung der Arzneibuchkommission findet in Berlin statt.
1924 Die Straßenbahnlinie 176 "Lichtenberg, Gudrunstraße - Hundekehle (Grunewald)" wird mit einer Streckenlänge von 18,9 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 191 "Grunewald, Roseneck - Görlitzer Bahnhof" wird mit einer Streckenlänge von 14,2 km in Betrieb genommen.
1930 Der Bund der Berliner Haus- und Grundbesitzer veranstaltet in der Neuen Welt in der Hasenheide eine Massenveranstaltung gegen die vom Magistrat ausgeübte Finanz- und Steuerpolitik.
1934 Die Straßenbahnlinie 7 wird als erste mit einem stummen Haltestellen-Anzeiger ausgerüstet. Wenn Fahrer bzw. Schaffner an einer im Wagen angebrachten Leine zogen, fiel ein Schild herab und zeigte an der Frontseite den Namen der nächsten Haltestelle an.
1934 Die "Arbeitsgemeinschaft zur Belebung der Innenstadt" weist auf die Notwendigkeit hin, den Touristenstrom vom Kurfürstendamm weg zum eigentlichen Zentrum Berlins zu lenken. Es wurden Maßnahmen beschlossen, das "Herz von Berlin" neu zu beleben.
1934 Die Geheime Staatspolizei verfügt auf der Grundlage des "Gesetzes über die Einziehung staats- und volksfeindlichen Vermögens" die Beschlagnahmung der Einrichtungsgegenstände von Otto Wels, Alfred Kerr, Willi Leow und Arnod Zweig.
1946 Auf einer Magistratssitzung wird bekanntgegeben, daß die Alliierte Kommandantur die Tätigkeit von Kleingärtner- und Kleintierzüchterverbänden in Berlin genehmigt hat.
1946 Im schwer beschädigten Berliner Sportpalast in der Potsdamer Straße (Schöneberg) und auf dem Sportplatz in der Pfeilstraße (Pankow) finden bei starkem Frost Eisschaulaufen und Eishockeyspiele statt.
1947 Auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) findet an den Gräbern von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht eine Großkundgebung der SED statt.
1948 Die "Landesgruppe Groß-Berlin" der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDP) wird gegründet.
1952 Beim Bau des ersten Ostberliner Hochhauses an der Weberwiese wird Richtfest gefeiert.
1961 Auf seiner 53. Sitzung wählt das Abgeordnetenhaus den Kammergerichtsrat Hans Günther zum Generalstaatsanwalt beim Kammergericht. Zum Generalstaatsanwalt beim Landgericht wurde der Senatspräsident beim Kammergericht, Lothar Münn, gewählt.
1962 Auf einer Pressekonfernz stellt sich die etwa 100 Mitglieder zählende Christlich Nationale Partei vor. Sie ordnete sich im politischen Spektrum als "rechts von der CDU stehend" ein.
1962 Der britische Stadtkommandant General Sir Rohan Delacombe eröffnet das neue British Centre in der Hardenbergstraße 20 (Charlottenburg), das auch bereits das Informationszentrum Berlin beherbergt.
1965 Stephan Waetzoldt wird zum neuen Generaldirektor der Berliner Staatlichen Museen berufen. Er trat damit die Nachfolge von Leopold Reidemeister, der dieses Amt seit 1957 innehatte und Ende 1964 aus Altersgründen in den Ruhestand getreten war.
1965 In der Höhe des Grundstückes Köpenicker Straße 5 (Kreuzberg) ertrinkt gegen 17.30 Uhr ein Mann im eisigen Wasser der Spree. Er hatte versucht, schwimmend nach West-Berlin zu fliehen.
1970 Es werden "Richtlinien über die Förderung des Kleingartenwesens durch das Land Berlin" erlassen.
1971 Der Westberliner Landeswahlausschuß beschließt die Zulassung von fünf Parteien für die Wahl zum Abgeordnetenhaus und zu den Berliner Bezirksversammlungen (SPD, CDU, FDP, SEW [SED-West-Berlin] und das Aktionsbündnis Unabhängiger Deutscher).
1983 In den Morgenstunden auftretendes Glatteis läßt in Berlin den Berufsverkehr zusammenbrechen.
1992 Die Villa Am Großen Wannsee 56-58 (Zehlendorf), die im Jahr 1942 Tagungsort der sogenannten Wannsee-Konferenz war, wird als Gedenkstätte eingeweiht.