Berlin und Cölln

An einem 22. Januar

1428 Markgraf Johann der Alchimist gestattet Hans von Uchtenhagen, als Pfandinhaber von Köpenick einige dahin gehörige Gewässer wiederkäuflich zu veräußern.
1537 Kurfürst Joachim II. Hektor verleiht seinem Kastner (Finanzverwalter) zu Potsdam das Stadtgericht zu Spandau als rechtes Mannslehen.
1544 Der Berliner Bürgermeister Hans Tempelhof jr. und sein Bruder Georg verkaufen die niedere Gerichtsbarkeit für 2 250 Gulden an die Städte Berlin und Cölln. Die meisten zivilrechtlichen Befugnisse lagen damit wieder in der Hand der Doppelstadt.
1683 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Edikt darüber, wie diejenigen, die aus kurfürstlichen Residenzen und Häusern oder anderswo Silbergeschirr und andere Kleinodien, die mit dem kurfürstlichen Namen versehen sind, stehlen, zu bestrafen sind.
1686 Kurfürst Friedrich Wilhelm befiehlt eine Zwangskollekte zur Unterstützung der französischen Glaubensflüchtlinge. Jeder Bürger hatte je nach Einkommenslage einen Betrag zwischen acht Groschen und einem Reichstaler zu spenden.
1789 In Berlin stirbt der Prediger der französischen Gemeinde in Berlin, Pierre Christian Frédéric Reclam. Er war gemeinsam mit Jean Pierre Erman Herausgeber der 9bändigen Geschichte der Réfugiés (Flüchtlinge).
1797 Das Bürger-Rettungs-Institut gewährt erstmalig 24 bedürftigen Bürgerfamilien Unterstützungen, um ihnen die Fortsetzung ihrer Gewerbe zu ermöglichen.
1813 König Friedrich Wilhelm III. verläßt mit Hof und Zentralregierung das seit Ende März 1812 wieder von napoleonischen Truppen besetzte Berlin in Richtung Breslau.
1814 Die russische Kaiserin trifft zu einem viertägigen Besuch in Berlin ein.
1822 In einem Vertrag gründet die Berliner Kaufmannschaft mit etwa 80 Schiffern die "Berliner Elbschiffahrts- und Assekuranzgesellschaft".
1829 Der Hofmaler Wilhelm Hensel verlobt sich in Berlin mit Fanny Mendelssohn Bartholdy, Schwester des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy.
1833 Der Komponist Karl Friedrich Rungenhagen wird nach Zelters Tod Direktor der Berliner Singakademie.
1850 Die niedrigste Lufttemperatur des 19. Jahrhunderts in Berlin wird mit -25°C gemessen.
1850 Paul Vincenz Busch wird in Berlin geboren. Der Zirkusdikektor eröffnete 1895 seinen Zirkusbau am Bahnhof Börse (Hackescher Markt, Mitte).
1865 Friedrich Paschen wird in Schwerin geboren. Der Physiker war in Tübingen und Berlin Professor auf dem Gebiet der Spektroskopie und von 1924 bis 1933 Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin.
1870 In einer konstituierenden Versammlung findet die Gründung der Deutschen Bank statt.
1876 Treptow wird mit ca. 500 Einwohnern selbständige Landgemeinde.
1886 Zu Lessings Geburtstag wird dessen "Nathan der Weise" zum erstenmal im Deutschen Theater in Berlin aufgeführt. Förster spielte den Nathan, Oskar Höcker den Patriarchen und Josef Kainz den Tempelherrn.
1891 In einer Sitzung der "Pharmazeutischen Gesellschaft" wird deren Satzungsentwurf diskutiert. Die Gesellschaft gab ein eigenes Publikationsorgan heraus, das als "Berichte der Pharmazeutischen Gesellschaft" im März 1891 erstmalig erschien.
1893 Der Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE), der aus den regionalen Elektrotechnik-Vereinen hervorging, wird in Berlin gegründet.
1896 Gustav Christiani aus Südende bei Berlin wird seine "Einrichtung zur Müllverbrennung an Hausherden" patentiert.
1905 Der langjährige Stadtrat Albert Haack wird zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
1909 Die Physikerin Lise Meitner und der Chemiker Otto Hahn berichten vor der Physikalischen Gesellschaft über weitere Anwendungsmöglichkeiten des von Hahn entdeckten "Rückstoßeffektes".
1909 Polizeipräsident Traugott von Jagow verfügt für "Kraftdroschken mit Verbrennungsmotoren" einen Zulassungstop.
1911 Berliner Arbeiter protestieren in Berlin und Umgebung in 83 Versammlungen gegen das Dreiklassenwahlrecht.
1920 In dem vorgelegten Vergleich der Vermögensauseinandersetzung zwischen dem Preußischen Staat und dem Hause Hohenzollern werden dem Staat die Kroninsignien (Zepter, Reichsapfel, Reichssiegel, Reichsfahne und Reichshelm) zugesprochen.
1920 Es wird ein Vergleich in der Vermögenauseinandersetzung zwischen dem Preußischen Staat und dem Hause Hohenzollern vorgelegt. U.a. wurden dem Staat das Berliner Stadtschloß, das Jagdschloß Grunewald und Teater in Berlin und anderen Stadten zugesprochen.
1920 In dem vorgelegten Vergleich der Vermögensauseinandersetzung zwischen dem Preußischen Staat und dem Hause Hohenzollern werden dem Königshaus Hohenzollern die Kronjuwelen zugesprochen.
1925 Der Ingenieur Richard Gradenwitz, Vorsitzender des Aufsichtsausschusses der Versuchsanstalt für Luftfahrt, stirbt in Berlin.
1930 General Karl Lietzmann feiert seinen 80. Geburtstag. Er war bis 1905 Direktor der Kriegsakademie und der militärische Mitarbeiter verschiedener Zeitungen und Zeitschriften.
1931 An der Masurenallee, gegenüber dem Funkturm (Charlottenburg), wird das von dem Architekten Hans Pölzig projektierte "Haus des Rundfunks" seiner Bestimmung übergeben.
1931 Im Saalbau Friedrichshain findet eine Massenversammlung der Nazis statt, bei der es zwischen Kommmunisten und SA-Leuten zu einer Schlägerei kommt. Nazigauleiter Goebbels, der das Schlußwort halten sollte, flüchtete unter dem Schutz der Polizei.
1933 Hitler nimmt an einer Gedenkfeier für Horst Wessel auf dem Nicolai-Friedhof (Prenzlauer Berg) teil.
1933 Die Nationalsozialisten veranstalten vor dem Hauptquartier der KPD am Bülowplatz eine Gedenkfeier für Horst Wessel. Angeblich kamen Zehntausende zur "Gedenkfeier für den Sänger der deutschen Freiheitsbewegung".
1934 Auf dem U-Bahnhof Senefelder Platz stürzt die 26jährige Margarete Araul aus Wittenberg ohnmächtig vor einen einfahrenden Zug. Obwohl sie von mehreren Wagen überfahren wurde, blieb sie unverletzt.
1934 Das Olympische Verkehrs- und Quartieramt Berlin (OA) wird für die Spiele der XI. Olympiade in Berlin gegründet.
1934 Der langgesuchte Wettbetrüger und Hochstapler Kurt Behlke (27) wird in der Nürnberger Straße festgenommen. Die Verhaftung erfolgte in dem Moment, als er seiner Braut den Verlobungsring an den Finger stecken wollte.
1957 Die Kabarettistin Claire Waldoff stirbt nach einem Schlaganfall in Bad Reichenhall. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Münchner Ost-Friedhof. Sie kam 1907 nach Berlin und wurde bekannt durch ihre berlinisch vorgetragen Chasons.
1961 Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin bringt im Berliner Rundfunk Ruth Zechlins Oratorium für Soli, gemischten Chor und Orchester "Wenn der Wacholder wieder blüht", dirigiert von Helmut Koch, zu Gehör.
1984 Sechs DDR-Bürger, die zwei Tage zuvor in der US-Botschaft in der Neustädtischen Kirchstraße um Asyl baten, werden am Abend über den Grenzübergang Invalidenstraße nach West-Berlin gebracht.
1990 Die Landesverbände der SPD in Ost- und West-Berlin beschließen auf ihrem ersten Treffen nach 28 Jahren die Einsetzung einer gemeinsamen Kommission "Zukunft Berlin".