Berlin und Cölln

An einem 26. Januar

1244 In einer Urkunde, in welcher die Markgrafen Johann I. und Otto III. auf das Recht verzichten, den Nachlaß (nachgelassene Güter) verstorbener Geistlicher an sich zu nehmen, wird unter den Zeugen ein gewisser Simeon, Propst in Berlin, erwähnt.
1349 In Spandau schließen sich 35 Städte aus der Mittelmark, Altmark, Prignitz und Uckermark erneut zu einem Bündnis zusammen, an dem auch Berlin und Cölln beteiligt sind.
1584 Kurfürst Johann Georg erneuert ein Edikt "wider die Landsknechte, Teichgräber, in Backöfen sich aufhaltende Bettler und Müßiggänger".
1598 Der am 4. Januar verstorbene Kurfürst Johann Georg wird in der Berliner Domkirche beigesetzt.
1742 Beim Geheimen Etats- und Kabinetts-Minister, Heinrich Graf von Podewils, finden "Assemblee und Ball" statt.
1751 Die Akademie der Wissenschaften bestätigt ein von Johann Gottlieb Gleditsch - seit 1744 Direktor des Botanischen Gartens - entworfenes Reglement für den Garten, das u.a. die Jagd im Garten untersagte.
1815 Durch eine Kabinettsordre wird die Servisordnung geändert und die Kommune erhält das Recht, eine Haus- und Mietsteuer zu erheben, aus deren Fonds die Stadt bestimmte Kosten der Einquartierung begleichen kann.
1851 Johann Karl Ludwig Herman Keller wird in Gießen geboren. Er war Leiter der neu errichteten preußischen Landesanstalt für Gewässerkunde in Berlin.
1886 Am Haus Kochstraße 62 (Kreuzberg) wird eine Gedenktafel für Hans Joachim von Zieten (preußischer Reitergeneral) angebracht. In diesem Haus war Zieten am 27. Januar 1786 gestorben.
1886 Im Beiblatt der "Freisinnigen Zeitung" veröffentlicht ein Berliner Gastwirt eine originelle Annonce. Sie lautete: "Kollegen! Es gilt unsere freie Existenz. Schafft die Zeitungen ab, welche für das Branntweinmonopol Artikel bringen."
1888 Die Stadtverordneten Moses und Kalisch beschweren sich auf der Stadtverordnetenversammlung über die Vernachlässigung der Straßen im Westen der Stadt.
1918 Als Tochtergesellschaft von "Telefunken" wird die "Drahtlose Übersee-Verkehrs-AG" (Transradio Nauen) in Berlin gegründet. Die Gesellschaft baute Sende- und Empfangsanlagen in Nauen und Geltow bei Berlin.
1920 Reichsfinanzminister Matthias Erzberger wird bei einem Attentat vor dem Kriminalgericht in Moabit verwundet.
1920 Die Schulgeldsätze, die ab 1. April 1920 gelten sollen, werden nach Beschluß des Magistrats bekannt gegeben: 240 Mark für Vollanstalten, einschließlich Lyzeen und Vorschulklassen, 160 Mark für Realschulen und 120 Mark für Mittelschulen für Mädchen.
1934 Die Kriminalpolizei fandet in einem Aufruf nach einem etwa 42jährigen Mann. Dieser suchte bereits seit 1930 die Bekanntschaften von Frauen, um sie zu einem Ausflug ins Umland zu bewegen und dort zu ermorden. Er gab sich stets als Heinrich Gerritzen aus.
1934 Das Berliner Sondergericht wendet erstmals das "Gesetz zum Schutze der deutschen Volkswirtschaft" an. Ein Schneider, der 1930 ein Vermögen von 200 Schweizer Franken ausgeführt hatte und später davon abhob, erhielt drei Jahre und drei Monate Zuchthaus.
1935 Die Stresemannstraße im Bezirk Kreuzberg wird in Saarlandstraße umbenannt. Sie heißt seit 1947 wieder Stresemannstraße.
1946 In der Deutschen Staatsoper im Admiralspalast hat Puccinis Oper "Madame Butterfly" Premiere.
1948 Der britische Militärzug Berlin-Bielefeld wird zur Kontrolle der deutschen Reisenden in der sowjetischen Besatzungszone festgehalten.
1953 Durch Vermittlung der Kunstreferentin im State Department, Ardelia Hall, erhält das Berliner Hauptarchiv, Nachfolger des Preußischen Geheimen Staatsarchiv, das erste politische Testament Friedrichs II. von 1752 zurück, das 1945 spurlos verschwunden war.
1954 Der Senat lehnt das Angebot des Ost-Berliner Magistrats für ein besonderes Handelsabkommen mit dem Hinweis ab, daß die Vereinbarung über den Interzonenhandel genug Möglichkeiten biete, umfangreiche Geschäfte mit der West-Berliner Wirtschaft zu schließen.
1962 Vor der Presse wird die umfangreiche "Denkschrift für die innere Schulreform", mit der Berlin einen Plan zur Verbesserung der pädagogischen Arbeit in allen Zweigen des Schulsystem der kommenden fünf Jahre vorlegte, erläutert.
1981 Der Neubau der im zweiten Weltkrieg zerstörten Friedrichsbrücke (Mitte) in ihrer ursprünglichen architektonischen Gestalt beginnt.
1982 Vor dem Hause des Arbeitssenators fordern etwa 2 000 Westberliner Demonstranten Arbeitsplätze, notfalls durch Schaffung "staatlicher Regiebetriebe". Sie folgten einem Aufruf des Berliner DGB unter dem Motto "Berlins Menschen verdienen Arbeit".
1982 Nach 18 Eistagen (Maximum der Lufttemperatur bleibt unter 0°C) gibt es in Berlin erstmals wieder Temperaturen, die etwas über dem Gefrierpunkt liegen.
1983 Zwei Polen landen, aus Posen kommend, mit einer Sportmaschine auf dem Flughafen Tempelhof und bitten um politisches Asyl. Diese Flucht war bereits die zwölfte, die mit einem polnischen Flugzeug nach West-Berlin unternommen worden war.
1984 Der Abguß des 1849 von Friedrich Drake geschaffenen Denkmals Friedrich Wilhelms III. wird nahe der Luiseninsel (Tiergarten) auf den alten Sockel gehoben. Das Standbild der Köngin Luise befand sich seit 1982 an diesem Ort.