Berlin und Cölln

An einem 30. Januar

1434 Markgraf Johann der Alchimist verschreibt seinem Rat Heinz Donner das Angefälle (Einkünfte) von Mühlen und Ländereien bei Köpenick, welche Otto, der dortige Pfarrer, und Jacob Rathenow inne haben.
1686 Laut einem kurfürstlichen Erlaß werden Reisen in Fremdländer ohne Erlaubnis des Landesherrn verboten.
1700 Das Konsistorium der französisch-reformierten Gemeinde erhält die Erlaubnis zum Bau einer Kirche in der Friedrichstadt.
1781 Adelbert von Chamisso wird als Louis Charles Adélaide de Chamisso auf Schloß Boncourt in der Champagne geboren. Der Dichter und Naturforscher wurde 1835 in die Berliner Akademie der Wissenschaften gewählt.
1806 Der Naturforscher Alexander von Humboldt hält in der öffentlichen Sitzung der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften seinen ersten, berühmt gewordenen Vortrag über die Pflanzenphysiognomie und behandelt dabei die "Hauptformen der Vegetation".
1823 Der Leiter der Königlichen Oper, Karl Moritz Graf von Brühl, wird dem Königlichen Hausministerium unterstellt.
1896 Der Berliner Magistrat beharrt darauf, daß im Interesse der Stadtgemeinde "eine Einverleibung größerer Gebiete (Vorortgemeinden) überhaupt nicht geboten ..." erscheine.
1904 Der Berliner Zweigverein der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft feiert sein zwanzigjähriges Bestehen mit einem Festmahl, das "unter reger Teilnahme der Mitglieder und deren Damen...stattfand".
1923 Die Nord-Süd-U-Bahnlinie "Stettiner Bahnhof (Zinnowitzer Straße, Mitte) - Hallesches Tor (Kreuzberg)" erhält fünf neue Stationen, darunter "Stadtbahn" (Friedrichstraße). Damit verfügte die U-Bahn über 52 Bahnhöfe.
1924 Die Straßenbahnlinie 199 "Niederschönhausen-Nordend - Marienfelde" wird mit einer Streckenlänge von 21,8 km in Betrieb genommen.
1924 Die Stadtgemeinde erhält erstmals eine einheitliche Satzung für das Gesundheitswesen.
1929 Im Warenhaus Tietz bricht ein Großfeuer aus.
1933 Reichspräsident von Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler und beruft eine auf dessen Vorschlag neugebildete Reichsregierung. Ihr gehörte Reichstagspräsident Göring als Reichsminister ohne Geschäftsbereich an.
1933 Aus Anlaß der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler veranstalt die NSDAP einen Fackelzug uniformierter Anhänger, der vom Tiergarten durch das Brandenburger Tor führte, in die Wilhelmstraße schwenkte und an der Reichskanzlei vorbeiführte.
1933 Reichsinnenminister Frick kündigt auf einer Pressekonferenz die "Unterbindung der roten Hetze" an. Die Ausgaben der "Roten Fahne" und anderer Zeitungen wurden als erstes beschlagnahmt.
1933 Das Reichsministerium des Inneren am Königsplatz (Platz der Republik) wird Amtssitz des Innenministers Wilhelm Frick.
1933 Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Berlin tritt Hans Bredow, Pionier des Deutschen Rundfunks, Vorsitzender der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft und Reichs-Rundfunk-Kommissar, von seinen Ämtern zurück.
1933 Am Tag der sogenannten Machtergreifung durch Adolf Hitler findet ein Fackelzug der SA vom Brandenburger Tor zur Reichskanzlei statt.
1934 Berlin befindet sich im Rausch des 1. Jahrestag der "nationalsozialistischen Revolution". Adolf Hitler gab im Reichstag eine Regierungserklärung ab, Joseph Goebbels sprach im Sportpalast. Die Hitler-Jugend marschierte an der Reichskanzlei vorbei.
1934 In der Kroll-Oper nehmen die Reichstagsabgeordneten das Gesetz über den Neuaufbau des Reichstags in drei Lesungen und in der sich anschließenden Schlußabstimmung einstimmig an. Durch das Gesetz gingen die Hoheitsrechte der Länder auf das Reich über.
1934 Der Ufa-Film "Zwischen zwei Herzen" nach dem Roman "Ulla, die Tochter" von Werner Scheft hat im Gloria-Palast Uraufführung. Regie führte Herbert Selpin. In Hauptrollen waren Luise Ullrich, Harry Liedtke und Olga Tschechowa zu sehen.
1937 Albert Speer wird zum Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt ernannt.
1942 Im Jüdischen Nachrichtenblatt erscheint ein Aufruf zum Erlernen des Schwesternberufs am Jüdischen Krankenhaus.
1944 Das Haus des Verlages Chemie in der Woyrschstraße 37 (Tiergarten) wird zerstört.
1944 Staaken (bei Spandau) wird von schweren Luftangriffen betroffen, von denen auch die Flughafenanlagen nicht verschont bleiben.
1945 Die Uraufführung des Durchhaltefilms "Kolberg" im Tauentzien-Palast ist die letzte Uraufführung vor Kriegsende.
1946 Der erste Hilfszug des Internationalen Roten Kreuzes mit Lebensmitteln, Medikamenten und Kinderbekleidung trifft aus der Schweiz in Berlin ein.
1946 Während einer Kundgebung im Haus des Rundfunks in der Masurenallee sprechen sich Wilhelm Pieck (KPD), Otto Grotewohl (SPD), Wilhelm Külz (LDPD) und Jakob Kaiser (CDU) für die Erhaltung der Einheit Deutschlands aus.
1950 Dr. Heinrich Vockel wird zum Bevollmächtigten der Bundesrepublik Deutschland in Berlin ernannt.
1963 Zum 200. Mal spielt das Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm Bertolt Brechts politische Gangsterkomödie "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" mit Ekkehart Schall in der Titelrolle.
1970 Der Maler Otto Nagel wird in Ost-Berlin posthum zum Ehrenbürger ernannt.
1975 Der Komponist Boris Blacher ("Abstrakte Oper Nr. 1", "Operetten", "Hamlet" usw.), geboren am 6. Januar 1903, stirbt in Berlin.
1979 Das Berliner Landeswaldgesetz (Gesetz zur Erhaltung des Waldes) wird erlassen.
1979 Das Westberliner Naturschutzgesetz tritt in Kraft.
1981 Der neu berufene Intendant der Komischen Oper, Prof. Dr. sc. Werner Rackwitz, wird in sein Amt eingeführt. Neuer Chefregisseur wurde Prof. Harry Kupfer. Zum Oberspielleiter wurde Prof. Dr. Rolf Reuter berufen.