Berlin und Cölln

An einem 1. Februar

1431 Berlin, Cölln, Frankfurt/Oder sowie Alt- und Neustadt Brandenburg schließen ein Schutzbündnis zur gemeinsamen Abwehr von Raubüberfällen und landesherrlicher Gewalt.
1472 Kurfürst Albrecht Achilles belehnt den Berliner Bürger Hans Krewitz mit dem halben Dorf Schönefeld.
1690 Das Konsistorium der franz.-reformierten Gemeinde erhält das Recht, drei geistliche Inspektoren für das "Collège français" (Französisches Gymnasium) in Berlin zu benennen. Sie hatten die Lehrkräfte zu prüfen und den Vorsitz bei den Prüfungen zu führen.
1705 Sophie Charlotte, Königin in Preußen und Kurfürstin von Brandenburg, stirbt in Hannover. Sie war Mitbegründerin der "Societät der Wissenschaften" und der Akademie der Künste in Berlin.
1741 Ein Teil der Kriegsgefangenen aus Schlesien trifft in Berlin ein.
1741 Der Kirchen- und Konsistorialrat des Prinzen von Oranien, Gürtler, reist nach einigen Monaten Aufenthalt wieder aus Berlin ab.
1742 Die Herzogin Regentin von Württemberg-Stuttgart trifft mit "einer zahlreichen Suite" ein.
1746 Der Naturforscher, Mathematiker und Philosoph Pierre-Louis Moreau de Maupertuis wird zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften berufen.
1769 König Friedrich II. legitimiert den unehelich geborenen Christian Heinrich Schmiehl, damit er das Sattlerhandwerk erlernen kann.
1792 Johann Friedrich Dieffenbach wird in Königsberg als Sohn eines Gymnasiallehrers geboren. Der Chirurg war ab 1840 Direktor der chirurgischen Universitätsklinik in Berlin.
1792 Dem Kammergericht wird ein Reichsbeschluß zur Beachtung mitgeteilt, der die Unterdrückung aller aufrührerischen Schriften befiehlt.
1822 Die "Gesellschaft zur Beförderung des Christenthums unter den Juden" wird in Berlin gegründet.
1840 Die Pianistin Clara Wieck gibt in der Singakademie am Festungsgraben ihre zweite und letzte Soiree.
1850 Ludwig Bisky, Vorsitzender des Berliner Bezirkskomitees der "Arbeiterverbrüderung", wird polizeilich aus Berlin ausgewiesen. Auf Grund der Ausweisung legte er sechs Tage später den Vorsitz des Bezirkskomitees nieder.
1851 Bauinspektor Ludwig Carl Scabell wird zum königlichen Branddirektor ernannt. Dieser Tag galt als Gründungsdatum der Berliner "Brandpolizei", der späteren Berliner Feuerwehr.
1851 Krolls Wintergarten am Königsplatz wird bei einem Brand zerstört. Er wurde durch Eduard Titz wieder aufgebaut. 1898 wurde es "Neues Königliches Opernhaus", seit 1933 Tagungsort des Reichstages und 1951 als Kriegsruine abgerissen.
1871 Ein Gerät für die Eisenbahn-Sicherungstechnik, der "Elektromagnetische Eisenbahn-Streckenblock", entwickelt von der Firma Siemens & Halske, wird vorgestellt und zur Einführung auf der Strecke Berlin - Potsdam empfohlen.
1871 Die Strecke Spandau - Wustermark - Stendal - Gardelegen der Berlin-Lehrter Eisenbahn wird eröffnet.
1873 Ernst Friedel wird zum besoldeten Stadtrat auf zwölf Jahre ernannt und in den Jahren 1884 und 1897 für weitere zwölf Jahre wiedergewählt.
1875 Die Eisenbahn-Bahnhöfe Weißensee (Prenzlauer Allee) und Treptow (Treptower Park) werden eröffnet.
1879 Der Verein Berliner Presse gibt seinen zweiten Presseball im Hotel "de Rome" Unter den Linden/Charlottenstraße (Mitte).
1882 Die Berliner Stadtbahn beginnt ihren Fahrbetrieb. Die feierliche Eröffnung des Lokalbetriebs (S-Bahn) erfolgte am 6. Februar, der externe Verkehr (Fernverkehr) lief ab 15. Mai.
1883 Der Personenverkehr der Berlin-Dresdener Eisenbahn wird zum Anhalter Bahnhof verlegt.
1886 Der Fürst von Montenegro trifft am Abend in Berlin ein. Von Paris kommend besuchte er das Opernhaus und trat anschließend die Weiterreise nach Petersburg vom Bahnhof Friedrichstraße aus an.
1888 Im Saal des ehemaligen Architektenhauses konstituiert sich der Verein "Frauenwohl" - die erste nichtproletarische Organisation für Frauenrechte.
1888 Die erste Freiwillige Feuerwehr in Pankow ist einsatzbereit.
1890 Die Große Berliner Pferdeeisenbahngesellschaft eröffnet die Linie Weddingplatz - Reinickendorf, Marktstraße.
1898 Die Bahnhöfe Gesundbrunnen und Nordbahnhof an der Nordbahn (Mitte) werden geschlossen.
1898 Ernst Karl Theodor Hoppe, Gründer einer Maschinenfabrik zum Bau von Dampfmaschinen und Lokomobilen, stirbt in Berlin.
1899 Der Bahnhof Hermannstraße (Neukölln) wird eröffnet.
1900 In den Sälen der Philharmonie veranstaltet der "Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin" den "Ball ohne Herren", ein Kostümfest, das zu den gelungensten Veranstaltungen dieser Art gezählt wurde.
1912 Dr. Ernst Trendelenburg wird zum Generalsekretär der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft ernannt. Er trat die Nachfolge von Dr. Ernst von Simson an.
1913 Generalmajor von Bonin wird Stadtkommandant.
1914 Der Techniker Emil Everling wird Leiter der Wissenschaftlichen Hauptstelle der Versuchsanstalt für Luftfahrt, wo er insbesondere die Bibliothek aufbaute und grundlegende Arbeiten zur Flugmechanik leistete.
1915 Robert Michaelis von Olshausen, Herausgeber der "Zeitschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie", stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er am 5. Februar auf dem Alten Friedhof der St.-Matthäus-Gemeinde (Schöneberg).
1918 Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst Gustav von Kessel, läßt die Bürger wissen, daß er "jeden Versuch, die Ruhe und Ordnung zu stören, mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln unterdrücken werde".
1920 Durch Beamte der Sicherheitspolizei wird eine kommunistische Versammlung im Restaurant Parkschloß in der Jungferheide aufglöst. An der Zusammenkunft hatten 130 Männer und 8 Frauen teilgenommen.
1920 Der Ausschuß zur Gründung des Mieterverbandes im preußischen Staatsgebiet beruft eine Versammlung der Delegierten aller in Preußen bestehenden Mieterverbände nach Berlin ein.
1920 Die Angestellten der Straßenbahnen entfernen gegen den Willen ihrer Direktion die an den Mützen angebrachten Nummern, da "das Tragen von Nummernabzeichen eines freien Bürgers der Republik nicht würdig sei".
1920 Die Ausstellung landwirtschaftlicher Trocknungserzeugnisse anläßlich der Landwirtschaflichen Woche in den Räumlichkeiten des Lehrervereins zu Berlin, Alexanderplatz (Mitte), wird für den 19. Februar 1920 angekündigt.
1925 Die Delegierten des Roten Frontkämpferbundes (RFB) treffen sich zu ihrer 1. Reichskonferenz, auf der Ernst Thälmann zum Vorsitzenden gewählt wird. Obwohl erst ein halbes Jahr zuvor gegründet, zählte der RFB bereits 15 000 Mitglieder.
1926 Die Omnibuslinie A 5 "Stettiner Bahnhof (Mitte) - Steglitz, Rathaus" wird mit einer Streckenlänge von 10,88 km in Betrieb genommen.
1928 Manfred von Ardenne richtet in Berlin-Lichterfelde-Ost, Jungfernstieg 19, sein Laboratorium ein. Das von ihm gemietete Haus war bis 1945 seine Arbeits- und Wohnstätte.
1928 Das Landesarbeitsamt Berlin geht in die neugegründete Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung über. Es schied damit aus der städtischen Verwaltung aus.
1929 Das Plaza-Varieté am Küstriner Platz (Franz-Mehring-Platz, Friedrichshain) wird mit einem internationalen Varietéprogramm eröffnet.
1930 Der Stadtkommandant von Berlin, General von Schleinitz, nimmt seinen Abschied.
1930 Durch einen Erlaß des Reichsministers wird Generalmajor Kurt Schreiber, bisheriger Abteilungschef im Personalamt des Reichministeriums, zum Stadtkommandanten von Berlin ernannt.
1930 Die Reichsbahn setzt die Fahrpreise der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen herauf. Die Mindestpreise im Berliner Eisenbahnverkehr betrugen bisher in der 3. Klasse 15 und in der 2. Klasse 25 Pfennig. Sie betrugen fortan 20 bzw. 30 Pfennig.
1933 Eugen Fischer, Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik, hält in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft den Vortrag "Rassenkreuzung und geistige Leistung".
1933 Hitler verkündet über Rundfunk einen "Aufruf an das deutsche Volk". Binnen vier Jahren sollten die Bauern der Verelendung entrissen und die Arbeitslosigkeit endgültig überwunden sein.
1933 Der Reichstag wird durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg aufgelöst.
1933 Der Techniker Gustav Lilienthal stirbt in Berlin. Er setzte nach dem Tod seines Bruders Otto Lilienthal die flugtechnischen Versuche fort.
1934 Das Bezirksamt Kreuzberg eröffnet Kurse für erwerbslose Jugendliche im Alter von 14-25 Jahren. Jungen konnten eine Lehrausbildung als Kraftfahrer, Metallarbeiter, Packer, Tischler und Bürobote, Mädchen als Schneiderin oder Hausangestellte absolvieren.
1934 Das Bezirksamt Kreuzberg hat Kurse für erwerbslose Jugendliche im Alter von 14-25 eingerichtet. Jungen konnten eine Lehrausbildung als Kraftfahrer, Metallarbeiter, Packer, Tischler und Bürobote, Mädchen als Schneiderin oder Hausangestellte absolvieren.
1934 Die Deutsche Reichsbahn eröffnet ihre zweite Flugstrecke. Sie verband Berlin mit Breslau und wurde 6mal wöchentlich beflogen. Ebenso wie die Fluglinie Berlin-Königsberg wurde die Verbindung von der Deutschen Lufthansa durchgeführt.
1936 Die deutsche Springreitermannschaft gewinnt in der Deutschlandhalle (Charlottenburg) den Großen Preis von Deutschland vor Polen und Italien.
1938 Der Ingenieur Hans Ebner, Wissenschaftler an der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), wird zum außerordentlichen Forschungsprofessor ernannt.
1945 Berlin wird zur Festung erklärt. Joseph Goebbels übernahm die Verantwortung für die Verteidigung der Stadt vor der anrückenden Roten Armee, die bei Küstrin die Oder erreicht hatte. Der Volkssturm besetzte Bahnhöfe, Brücken und öffentliche Gebäude.
1946 Es beginnt die Ausgabe von Postwertzeichen der ersten Einheitsausgabe (1. Kontrollratsserie) in den Postämtern der vier alliierten Besatzungssektoren in Berlin.
1946 Der Magistrat und der Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin erlassen einen gemeinsamen Aufruf, um zur Vorbereitung von Wiedergutmachungsmaßnahmen alle Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu erfassen.
1951 Auf der Grundlage der Verfassung vom 1.10.1950 wird in West-Berlin die bisherige Bezeichnung "Magistrat von Groß-Berlin" durch "Der Senat von Berlin" ersetzt.
1951 Das bisher zum Bezirk Spandau gehörende West-Staaken wird in die Verwaltung Ost-Berlins übernommen.
1951 Beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg wird die Wiederaufrichtung des "Vereins Versuchsanstalt für Luftfahrt" mit Geschäftsstelle in München eingetragen.
1956 Von diesem Tag an läuft der Telefon-Wetterdienst des Instituts für Meteorologie der Freien Universität rund um die Uhr.
1957 An der Humboldt-Universität besteht völlige Gebührenfreiheit für alle Studenten.
1957 Die Grüne Woche wird eröffnet.
1962 Im Krankenhaus Friedrichshain kommen Drillinge zur Welt - zwei Mädchen und ein Junge.
1963 Volksbildungssenator Joachim Tiburtius eröffnet in den Räumen der Akademie der Künste die Deutsche Kinemathek e.V.
1963 869 135 Rundfunkgenehmigungen und 387 384 Fernseh-Rundfunkgenehmigungen gibt es im Bereich der Landespostdirektion West-Berlin.
1973 Die BVG Ost stellt die letzte Obus-Linie (Linie 37) ein; damit erfolgt in Gesamt-Berlin kein Obus-Verkehr mehr.
1976 Der Physiker Werner Heisenberg stirbt in München. Heisenberg war in Berlin bis 1946 auf den Gebieten Quantenmechanik, Elementarteilchen und Philosophie tätig.
1983 Der Orkanwirbel "L" beeinflußt Berlin. Es gab in den Abendstunden Orkanböen, bei denen in Dahlem 53 Knoten (27.4 m/s), in Tegel 55 Knoten (28.4 m/s) und in Tempelhof 56 Knoten (28.9 m/s) gemessen wurden.
1987 In West-Berlin wird wegen Smog-Alarms der Stufe 1 erstmals für 48 Stunden ein Fahrverbot für nichtschadstoffarme Autos erlassen.