Berlin und Cölln

An einem 4. Februar

1393 Markgraf Jobst benachrichtigt die Ratsleute zu Berlin und Cölln, daß der Landeshauptmann Lippold von Bredow ihnen aus dem Oderberger Zoll 220 Schock Groschen anweisen solle zur Abrechnung von 600 Schock, wofür ihnen das Schloß Köpenick haftet.
1421 Die Witwe des verstorbenen Berliner Bürgers Bernhard Ryke stiftet eine ewige Messe in der dortigen Nikolaikirche.
1443 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn beleiht Thomas Wins, Bürger zu Berlin, mit den von Claus von der Gröben gekauften Besitzungen zu Biesdorf.
1465 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn erneuert den Gebrüdern Wins die Belehnung mit Blankenburg.
1473 Kurfürst Albrecht Achilles verleiht an Georg Kynitsch ein Haus mit Hofstelle und Garten in Berlin nach Burglehnsrecht.
1562 Friedich Prunckmann wird in Frankfurt/Oder in einer Patrizierfamilie geboren. Er diente vier brandenburgischen Kurfürsten und war als kurfürstlicher Kanzler der zweithöchste Beamte im Staate.
1659 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Edikt, in dem "Fastnachtsspiele, Mummerey, Gaukelei... der Verkauf von Wein, Bier und Bratwürsten in Schenken... Zusammenkünfte in Handwerksherbergen" bei Androhung einer hohen Geldstrafe untersagt werden.
1703 August Friedrich Wilhelm Sack wird in Harzgerode als ältester Sohn des dortigen Bürgermeisters Daniel Sack und dessen Frau Marie Luise, geborene Voigt, geboren. Der Geistliche war ab 1740 Hofprediger in Berlin.
1742 Die Herzogin Regentin von Württemberg-Stuttgart macht der Königin, Elisabeth Christine, die erste Visite. Mit ihren drei Prinzen fuhr sie mit Königlichen Karossen zum Schloß und blieb abends zur Tafel.
1747 König Friedrich II. erläßt ein Edikt, daß Diebe, die nach der Verbüßung ihrer Strafe des Landes verwiesen wurden, wenn sie trotzdem wieder hier angetroffen werden, "mit ewiger Zucht- und Spinn-Haus-Strafe beleget werden sollen".
1835 Der preußische Beamte Friedrich August von Staegemann wird aus Anlaß seines 50jährigen Dienstjubiläums Ehrenbürger der Stadt.
1842 Paul Graeb (Hofmaler) wird in Berlin geboren.
1843 Eine Kabinettsorder setzt die Zensurinstruktion vom 31. Januar in Kraft, nach der bestimmte Themenkreise in der Presse nicht veröffentlicht werden durften.
1854 In Würdigung seiner Verdienste beim Zustandekommen der Verträge Preußens mit Hannover, Oldenburg und Österreich wird der Leiter des Finanzministeriums, Johann Friedrich von Pommer-Esche, zum Wirklichen Geheimen Oberfinanzrat berufen.
1860 Die erste und zweite Klasse des Gewerbeinstituts in der Klosterstraße (Mitte) wird vom Direktorium aufgelöst.
1880 Die "Irrenanstalt" Dalldorf (Wittenau), mit 1020 Plätzen die größte in Deutschland, wird eröffnet.
1887 Fritz Kötter habilitiert sich an der Technischen Hochschule in Charlottenburg für das Lehrfach "Höhere Analysis und analytische Mechanik".
1896 In einem Rundschreiben des Vorstandes der Deutschen Chemischen Gesellschaft an ihre Mitglieder wird u.a. der Ankauf des "Chemischen Zentralblattes" mitgeteilt (Beschluß vom 30.11.1895).
1902 Der Physiko-Chemiker Friedrich Dolezalek habilitiert sich an der Technischen Hochschule in Charlottenburg.
1906 Dietrich Bonhoeffer wird als Sohn von Karl Bonhoeffer in Breslau geboren. Als evangescher Geistlicher war u.a. 1929 Pfarrer in Berlin (Wedding). Wegen seiner antifaschistischen Haltung wurde er 1943 verhaftet und 1945 hingerichtet.
1910 Karl von Buchka spricht in der Sitzung der Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin den Nachruf auf Friedrich Kohlrausch und Jacob Volhard.
1918 Der Massenstreik in der Berliner Munitions- und Rüstungsindustrie wird abgebrochen.
1919 In Berlin wird aus dem Centralverband Deutscher Industrieller und dem Bund der Industriellen der "Reichsverband der deutschen Industrie" gegründet. Ziel war die Konzentration der Wirtschaft auf den Wiederaufbau nach dem Ersten Weltkrieg.
1920 Mitglieder des Bundes Deutscher Bodenreformer beschließen in den Prachtsälen des Ostens eine Ortsgruppe für den Berliner Osten zu gründen. Die Gründungsversammlung sollte am 18.02.1920 in der Frankfurter Allee/Niederbarnimstraße (Friedrichshain) sein.
1921 G. Lockemann spricht in der Sitzung der Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin über die "Geschichtliche Entwicklung der Atomistik".
1924 Das 11. Berliner Sechstagerennen im Sportpalast in der Potsdamer Straße (Schöneberg) endet mit einem Sieg von Lorenz/Salchow.
1926 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, den "Königsplatz" in "Platz der Republik" (Tiergarten) umzubenennen.
1933 Die "Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes" wird erlassen.
1933 Im Kleinen Theater Unter den Linden bringt die "Truppe 1931" mit der Komödie "Wer ist der Dümmste?" ihre letzte Inszenierung heraus. Gustav von Wangenheim schrieb das Stück nach einem Marionettenspiel von Wittfogel.
1933 Durch die "Preußische Verordnung über die Auflösung der Vertretungskörperschaften" wird die Arbeit der Bezirksversammlungen vorläufig beendet.
1933 Hindenburg unterzeichnet ein neues Pressegesetz. Es sah "sehr weitgehende Verbotsgründe" vor. Der "Vorwärts" wurde drei Tage verboten, die "Rote Fahne" beschlagnahmt.
1936 Reichskanzler Adolf Hitler begründet die Stiftung des Olympia-Ordens.
1942 Der Ringer und Antifaschist Werner Seelenbinder wird von der Gestapo verhaftet.
1942 Mitglieder der von Robert Uhrig geleiteten Widerstandsorganisation werden verhaftet.
1948 In der Eisengießerei der Siemenswerke erfolgt der Anstich des ersten Schmelzofens.
1948 Der Magistrat beschließt, daß der Botanische Schulgarten Blankenfelde seine ursprüngliche Funktion als Lehr- und Pflanzenliefergarten für den Schulunterricht wiedererhalten soll.
1953 In Berlin-Dahlem findet eine Beprechung über die Aufnahme der Berliner Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in die Max-Planck-Gesellschaft statt.
1956 Die Strecke Berlin-Warschau wird als zweite internationale Fluglinie von Schönefeld aus eröffnet.
1957 Mit einer Temperatur von 12,1 Grad Celsius ist dieser Tag der wärmste 4. Februar seit Beginn der Höchstwertfeststellungen im Jahre 1830.
1963 Die Deutsche Staatsbibliothek Unter den Linden (Mitte) erhält als Geschenk des japanischen Wissenschaftlers Prof. Kinnosuke Otsuka etwa 6 000 Bücher über Wirtschaft und Soziologie Japans.
1970 Der Graphiker Heinrich Zille wird in Ost-Berlin posthum zum Ehrenbürger ernannt.
1970 Die Bauarbeiten für den Tunnel, der künftig den Messedamm mit der Avus-Nordkurve verbinden soll, werden begonnen.
1984 Der Regierende Bürgermeister Richard von Weizsäcker überreicht Prof. Margarete Kühn die ihr vom Senat zu ihrem 80. Geburtstag verliehene Ernst-Reuter-Medaille. Sie war bis 1969 Direktorin der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten.
1985 Dem Architekten Hermann Henselmann wird anläßlich seines 80. Geburtstages, den er am Vortag begangen hatte, die Ehrenmitgliedschaft der Bauakademie der DDR verliehen.
1987 Im Roten Rathaus (Mitte) beginnt eine dreitägige geschichtswissenschaftliche Konferenz mit internationaler Beteiligung zum Thema "750 Jahre Berlin".