Berlin und Cölln

An einem 16. Februar

1287 Markgraf Otto V. übereignet dem Kloster Spandau zwei Hufen Landes in Mahlow, die ihm zuvor von Jacob von Fahrland überlassen worden waren.
1354 Markgraf Ludwig der Römer verleiht dem Johann von Schmergow, Bürger in Spandau, die Besitzungen in Uetz, Paaren und Roschow, nebst dem Dorf Wulst, welche Henning Roschow, Bürger in Brandenburg zu Lehn getragen hatte.
1620 Prinz Friedrich Wilhelm von Brandenburg wird im Berliner Schloß geboren. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, schuf die Grundlagen für den Ausbau der Provinz Brandenburg zu einem einheitlichen Staatswesen.
1641 In Berlin kommt es zu einem Tumult der gemeinen Soldaten, da die Offiziere in die eigene Tasche gewirtschaftet hatten und die Löhnung ausgeblieben war.
1712 Friedrich I. erläßt ein verschärftes "Patent, sich an den in Residentzien auf den Strassen gesetzten Laternen nicht zu vergreifen". Das Beschädigen und Entwenden von Laternen wurde mit 50 Talern Buße bzw. mit "Staupenschlägen" und Landesverweis bestraft.
1741 Am Morgen trifft König Friedrich II. aus Potsdam ein. Er sah sodann einen Teil des Cammaischen Regiments, das zum Füsilier-Regiment gemacht worden war, zum ersten Mal in den neuen Mützen auf die Wache ziehen.
1741 Am Nachmittag trifft die Garde du Corps mit ihren neuen silbernen Pauken und einer prächtigen Standarte ein.
1742 Am Abend nimmt die Herzogin von Württemberg-Stuttgart im illuminierten Palais des Prinzen und Markgrafen Karl an einem Ball teil.
1763 Königin Elisabeth Christine kehrt nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges (Friedensschluß zu Hubertusburg am 15. Februar) aus Magdeburg nach Berlin zurück.
1772 Friedrich Gilly wird in Altdamm bei Stettin geboren. Der Baumeister erteilte an der Bauakademie in Berlin Unterricht in Optik und Perspektive sowie im Zeichnen.
1791 Nachdem sich bereits im November 1763 eine türkische Gesandtschaft in Berlin aufgehalten hatte, trifft ein weiterer türkischer Gesandter - Asmi Achmed Effendi - mit einem 15köpfigen Gefolge in Berlin ein und bezieht am Gendarmenmarkt Quartier.
1817 In der Berliner Apothekerkonferenz wird beschlossen, eine "complette Taxe (Preisliste) für den Handverkauf" zu schaffen.
1821 Johann Heinrich Barth wird in Hamburg geboren. Als Vorsitzender der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin ab 1859 wurde der Geograph und Forschungsreisende zum Inspirator und Förderer der Afrikaforschung seiner Zeit.
1825 Der Geognost Leopold von Buch erstattet für den Bürgermeister Bärensprung ein Gutachten über den Chemiker Friedrich Wöhler. Wöhler war für eine Stelle als Dozent für Chemie und Mineralogie an der Berliner Gewerbeschule vorgesehen.
1848 Der preußische General der Infanterie und Militärschriftsteller Johann Friedrich Constantin von Lossau stirbt in Berlin. Er schrieb u.a. "Ideale der Kriegführung in einer Analyse der größten Feldherrn".
1856 Der preußische Minister Eduard Heinrich Flottwell wird zum Ehrenbürger ernannt.
1869 Der Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes gibt bekannt, daß aufgrund der Bestimmungen in den Artikeln 18 und 23 der Maß- und Gewichtsordnung eine Normal-Eichungs-Kommission geschaffen wird, die ihren Sitz in Berlin hat.
1877 Ernst Ludwig von Gerlach, konservativer Publizist und preußischer Abgeordneter, stirbt in Berlin.
1886 Der Gauverein der Berliner Maler berät über die nächsten Schritte für die geplante Lohnbewegung im Sommer. Gefordert wurden die neunstündige tägliche Arbeitszeit, ein wöchentlicher Minimallohn von 24 Mark und der Fortfall der Sonntagsarbeit.
1891 Durch ministerielle Verfügung werden die Kur- und Verpflegungssätze in der Charité erhöht. Für körperlich kranke Erwachsene stieg der Satz von 1,75 für den Tag auf 2,00 Mark, für Kinder von 1,25 auf 1,50 Mark.
1894 Max Planck hält in der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin eine Rede zum Gedächtnis an Heinrich Rudolf Hertz.
1898 Der Ingenieur Rudolf Diesel und der russische Petroleum-König Emanuel Nobel unterzeichnen in Berlin einen Vertrag zur Herstellung und zum Vertrieb des Dieselmotors in Rußland.
1917 Professor Karl Heinrich von Buchka, Dozent für Nahrungsmittelchemie und Geschichte der Chemie an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt auf der Durchreise in Basel.
1919 Die "Reichsanstalt für Maß und Gewicht", die älteste Behörde des Reiches, feiert in Berlin ihr 50jähriges Bestehen.
1921 Der Magistrat beauftragt die Bezirksämter mit der Verwaltung der Gemeindesteuern nach der Vereinheitlichung des Steuerwesens der neuen Stadtgemeinde Berlin.
1923 Am Staatlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt kommt die Neueinstudierung von Schillers "Wilhelm Tell" durch Leopold Jessner zur Aufführung.
1924 Der Maler George Grosz wird unter der Beschuldigung, sein satirisches Mappenwerk "Ecce homo" verletze die öffentliche Moral und ziehe die inneren Werte des deutschen Volkes in den Schmutz, zu 6 000 Mark Strafe verurteilt.
1933 Der Schweizer Wissenschaftler Prof. Leon W. Collet folgt einer Einladung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und hält einen Lichtbildervortrag über die "Geologie der Jungfrau".
1934 Der Akademische Senat der Technischen Hochschule prüft, bei welchen Ehrendoktoren und Ehrensenatoren die Entziehung der verliehenen Würde "gerechtfertigt" erscheint. In den folgenden Jahren waren 16 Persönlichkeiten davon betroffen.
1935 Der Köpenicker Ruderclub erneuert den alten Brauch des Köpenicker Grenzenzuges.
1937 Der Physiker Manfred von Ardenne skizziert die ersten Grundgedanken für ein neuartiges Elektronenrastermikroskop.
1945 Die "Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin" kommt zu ihrem letzten Treffen vor Kriegsende im "Klub von Berlin" in der Jägerstraße 2-3 (Mitte) zusammen.
1946 Der Belle-Alliance-Platz im Bezirk Kreuzberg wird in Franz-Mehring-Platz umbenannt. Heute heißt er Mehringplatz.
1948 Der Magistrat beschließt den Beitritt zum Stiftungsrat für die "Forschungshochschule Berlin-Dahlem", die 1953 in die Max-Planck-Gesellschaft überging.
1952 Der FDP-Bundesvorstand tagt erstmals in Berlin.
1961 Das Stück "Die bösen Köche" von Günter Grass wird im Schiller-Theater uraufgeführt.
1964 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt wird als Nachfolger von Erich Ollenhauer zum SPD-Vorsitzenden und zum Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahlen 1965 gewählt.
1974 Die Oper "Einstein" von Paul Dessau wird in der Staatsoper Unter den Linden uraufgeführt.
1979 Die ersten Brecht-Tage der DDR, die in Gemeinschaft von Brecht-Zentrum und Berliner Ensemble bis zum 18. Februar veranstaltet wurden, werden eröffnet.
1979 Die VII. Musikbiennale - sie dauert bis zum 25. Februar - wird in Berlin eröffnet. 21 Werke kamen zur Uraufführung, davon 20 von DDR-Komponisten. Im Rahmen der Biennale fanden auch die ersten Werkstattage des DDR-Musiktheaters statt.
1982 Am Institut für Meteorologie der Freien Universität wird die neue Satelliten-Empfangsanlage in Betrieb genommen. Der Parabolspiegel mit einem Durchmesser von 3.3 Meter befand sich auf dem ehemaligen Wasserturm auf dem Steglitzer Fichtenberg.
1984 Prinz Philip, Gatte von Königin Elisabeth II., erhält im Verlagshaus Axel Springer die ihm von der Programm-Zeitschrift "Hör zu" verliehene "Goldene Kamera '84" für seine Verdienste als Präsident der Tierschutzorganisation "World Wildlife Fund".
1989 Anläßlich des 80. Geburtstages des Wissenschaftshistorikers Prof. Friedrich Herneck findet an der Humboldt-Universität ein Festkolloquium statt.