Berlin und Cölln

An einem 22. Februar

1358 Bischof Dietrich zu Brandenburg bestätigt eine Schenkung des Markgrafen vom 14. Oktober 1352 für einen Altar des Kalands in der Kirche zu Spandau und genehmigt die Vereinigung der Kalandsbrüder unter dem Namen "Spandow'sche Kalandsbrüderschaft".
1689 Kurfürst Friedrich III. erläßt ein Mandat über die Befreiung der in den Residenz- und anderen Städten in französischen und anderen Manufakturen hergestellten und für die Ausfuhr bestimmten Waren von Zoll, Akzise und anderen Abgaben.
1689 Die französischen Glaubensflüchtlinge de Maillette, du Hian, Ancillon, du Clos, Géry und der Apotheker Lamblet erhalten Baustellen vor dem Leipziger Tor. Das war der Beginn der Ansiedlung der Hugenotten in der Friedrichstadt.
1721 Der Buchhändler Johann Lorentz verliert die Gunst des Königs und damit auch das Privileg, eine von ihm herausgegebene Zeitung weiterhin erscheinen zu lassen.
1794 Der Berliner Arzt und Botaniker Kaspar Friedrich Wolff stirbt in St. Petersburg.
1812 Der Techniker und Dampfmaschinenbauer Carl Friedrich Bückling, der 1790 die Oberleitung für das Maschinenwesen in Preußen erhalten hatte, stirbt in Berlin.
1815 Der Königlich Sächsische Hof verläßt mit der gesamten altfränkischen, blau und gelb gekleideten Dienerschaft die Residenz Friedrichsfelde und begibt sich auf Einladung des österreichischen Kaisers nach Preßburg in Ungarn.
1817 Carl Wilhelm Borchardt (Mathematiker) wird in Berlin geboren.
1824 Richard Wuerst wird in Berlin geboren. Der Violinist, Musiklehrer und Komponist wurde zum Musikdirektor, Professor und zum Senatsmitglied an der Akademie der Künste ernannt.
1857 Heinrich Rudolf Hertz wird in Hamburg geboren. Der Physiker war Professor in Karlsruhe und Bonn. Ihm gelang der Nachweis der elektromagnetischen Theorie von Maxwell. 1879 nahm er an einer Preisaufgabe der Akademie der Wissenschaften in Berlin teil.
1874 Der preußische Militärarzt und Professor der Kriegsheilkunde in den militärärztlichen Bildungsanstalten zu Berlin Friedrich Gottfried Franz Löffler stirbt in Berlin.
1876 Die Lichterfelder Straße (Methfesselstraße, Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1883 Karl Wagner wird im Taunus geboren. Wagner war Forschungsingenieur in den Siemens-Schuckert-Werken in Berlin, ab 1913 Mitarbeiter in der Telegraphen-Versuchsanstalt und von 1930 bis 1933 Leiter des Heinrich-Hertz-Instituts.
1886 Auf der zweiten allgemeinen Sitzung der Versammlung deutscher Naturforscher spricht Georg Schweinfurth (Kairo) über Europas Aufgaben und Aussichten im tropischen Afrika.
1891 Bei einem Leichenbegängnis auf dem Kirchhof der Dankeskirchen-Gemeinde in Reinickendorf stört ein Gendarm die Trauerfeier. Er wollte den sozialdemokratischen Gesangverein "Weiße Rose" daran hindern, ein politisch umgemünztes Lied zu singen.
1902 Fritz Straßmann wird in Boppard (Nordrhein-Westfalen) geboren. Der Chemiker, der von 1929 bis 1944 in Berlin lebte und arbeitete entdeckte 1938 zusammen mit Otto Hahn die Urankernspaltung.
1906 Der letzte Bauteil der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die Reliefgestaltung in der Gedächtnishalle, wird etwa zehn Jahre nach der Einweihung der Kirche feierlich enthüllt.
1907 In der Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zu Berlin hält Max Planck eine Gedächtnisrede für den Physiker und Meteorologen Wilhelm von Bezold.
1915 In Berlin und 44 Nachbarorten wird die Brotkarte eingeführt.
1922 Die bisherige "Städtische Parkdeputation" wird aufgelöst. Park-, Bestattungs- und Kleingartenwesen wurden zu einer Fachverwaltung zusammengefaßt.
1928 Otto Heinrich Warburg hält in den Räumen der Generalverwaltung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Berliner Schloß einen Vortrag "Über die chemische Konstitution des Atmungsferments".
1928 Auf dem Lehrter Bahnhof trifft der afghanische König Aman Ulla ein, dessen Berlin-Besuch für großes Aufsehen sorgt.
1933 Hermann Göring, kommissarischer preußischer Innenminister, erläßt eine Verordnung, nach der in Preußen eine Hilfspolizei aus SA, SS und Stahlhelm gebildet werden sollte.
1933 Das Reichskabinett beschließt, die Krankenscheingebühr von 50 auf 25 Pfennige zu ermäßigen. Damit sollte vor allem dem gewerblichen Mittelstand geholfen werden.
1933 Im Filmsternkino Johannisthal bricht gegen Morgen aus ungeklärter Ursache ein Brand aus. Der mit 600 Plätzen ausgestattete Zuschauerraum brannte restlos nieder.
1936 Die Berliner Universität entzieht dem international bedeutenden Hormonforscher Selmar Aschheim wegen dessen jüdischer Abstammung die Lehrbefugnis rückwirkend (!) mit Ablauf des 31. Dezember 1935.
1942 Der Techniker August von Parseval stirbt in Berlin. Er baute u.a. einen Drachen-Fesselballon, das erste halbstarre Luftschiff (1906) und war seit 1911 Professor für Luftschiffahrt an der Technischen Hochschule.
1945 Der Pankower Bürgerpark wird von Bomben getroffen.
1946 Dr. Kurt Schumacher, SPD-Vorsitzender in der britischen Besatzungszone Deutschlands, erklärt vor der Presse, daß bei seinen Gespächen mit Otto Grotewohl in der sowjetischen Besatzungszone keine Einigung erzielt wurde.
1947 Dr. Otto Suhr (SPD) gibt die Gründung einer August-Bebel-Stiftung bekannt, aus deren Mitteln ein Erholungshaus in Wannsee sowie die August-Bebel-Bibliothek und eine gleichnamige Schule finanziert werden sollen.
1948 Mit einer letzten Predigt in der Dahlemer Dorfkirche beendet Pastor Martin Niemöller seine fast siebzehnjährige Amtszeit in der Gemeinde Dahlem.
1951 Der Magistrat beschließt die Gründung einer Handwerkskammer Groß-Berlin.
1963 Im Zoo (Tiergarten) stirbt nach 30jährigem Aufenthalt mit dem japanischen Storch Oshima einer der ältesten Zoobewohner.
1969 Der DDR-Volkskammerpräsident Johannes Dieckmann (LDPD) stirbt in Berlin.
1978 Nach einer 20tägigen Kälteperiode mit Temperaturtiefstwerten zwischen -13°C und -18°C kommt es in Berlin zu Temperaturanstieg und Regenfällen.