Berlin und Cölln

An einem 23. Februar

1451 Der wegen Friedensbruch von den Ratsherren zu Berlin und Cölln in Haft genommene Ebel Termow zu Klabbick schwört bei seiner Entlassung aus dem Gefängnis Urfehde (eidliches Friedensversprechen).
1574 Kurfürst Johann Georg verfügt, daß auf allen märkischen Flüssen vom Gründonnerstag bis zum Bartholomäustag, dem 24. August, nicht mit groben Garnzügen gefischt werden darf. Am Bartholomäustag fand in Stralau der traditionelle Fischzug statt.
1737 In einem Edikt von König Friedrich Wilhelm I. werden Vorschriften für viermal im Jahr durchzuführende Schulvisiten durch kirchliche Inspektoren erlassen. Sie sollten sich "von der Sittsamkeit, dem Können und dem Fleiß der Schulmeister" überzeugen.
1742 Am Abend speisen die Herzogin von Württemberg-Stuttgart und der Prinz und Markgraf Karl bei der Königinmutter.
1750 In der Königlichen Charité stirbt Frau Maria Magdalena Götzin, Witwe eines Tagelöhners, im Alter von 100 Jahren und 3 Monaten.
1764 Der Bankier, Fabrikant und Kaufmann David Splitgerber stirbt in Berlin. Gemeinsam mit dem Advokatensohn Adolph Daum hatte er das erste Bankgeschäft in Berlin gegründet.
1842 Carl Liebermann (Chemiker) wird in Berlin geboren.
1849 Der Polizeipräsident von Berlin, Karl Ludwig Friedrich von Hinckeldey, verfügt die Schließung einer Druckerei in Berlin.
1888 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt den Bau des Urbanhafens am Landwehrkanal.
1891 Am Landsberger Tor (Friedrichshain) stößt ein 16jähriger mit dem Stiefelabsatz einem Pferd in die Weichen. Das aufgescheuchte Pferd "schlug dem rohen Burschen mit dem linken Hinterfuß derart ins Gesicht, daß seine Nase buchstäblich herunterflog."
1891 In der königlichen Militärturnanstalt findet am Vormittag vor Kaiser Wilhelm II. die Schlußvorstellung des am 1. Oktober mit 110 Offizieren eröffneten Turnkursus statt.
1891 Im Abgeordnetenhaus kommt die Debatte über die Verwendung der Überschüsse aus der neuen Einkommensteuer wiederum nicht zum Abschluß.
1891 Der General der Heilsarmee, Booth, weilt zu einem Vortrag in Berlin. Die Redaktion resümierte: "Wer also ein bißchen Klimbim erwartet hatte, sah sich getäuscht; alles verlief in möglichster Ruhe und Ordnung".
1919 Bei den ersten Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung nach Aufhebung des Dreiklassenwahlrechts ergeben sich folgende Sitzverteilungen: USPD 47, SPD 46, DDP 21, DNVP 16, DVP 6, Zentrum 8.
1920 In der 119. Sitzung der Preußischen Landesversammlung wird die Höchstmietenverordnung beraten. In Groß-Berlin suchten 80 000 Haushalte Wohnung; die Mietsteigerungen betrugen durchschnittlich 80 %.
1921 Albert Einstein hält im Hörsaal 33 (später Kinosaal) der Berliner Universität den Vortrag "Geometrie und Erfahrung".
1923 Im Saalbau Friedrichshain kommt der 1922 entstandene sowjetische Dokumentarfilm "Fünf Jahre Sowjetrußland" zur Aufführung.
1925 Im Westsanatorium beginnt um 22.45 Uhr der Chirurg August Bier mit der Operation des Blinddarms von Reichspräsident Friedrich Ebert, der infolge des weiteren komplexen Krankheitsverlaufs verstarb.
1927 Albert Einstein hält für die Mathematische Arbeitsgemeinschaft im Auditorium Maximum der Berliner Universität einen Vortrag zum Thema "Theoretisches und Experimentelles zur Frage des Lichtes".
1929 Der katholische Theologe Carl Sonnenschein, seit Ende 1918 in Berlin lebend und vorwiegend mit sozialkaritativer Arbeit befaßt, wird unter Anteilnahme von Tausenden von Menschen auf dem St.-Hedwigs-Friedhof, Liesenstraße 8 (Mitte), beigesetzt.
1930 SA-Sturmführer Horst Wessel, am 14. Januar bei einem Überfall in seiner Wohnung lebensgefährlich verletzt, stirbt im Krankenhaus Friedrichshain. NSDAP-Gauleiter Joseph Goebbels nutzte den Tod Wessels, um ihn zu einem faschistischen Märtyrer zu verklären.
1933 Das Karl-Liebknecht-Haus der KPD wird von der Polizei besetzt. Dabei wurden geheime Gewölbe und ein geheimer Kellergang in die Bartelstraße entdeckt. Mehrere Personen wurden verhaftet und Archivmaterial beschlagnahmt.
1933 Im Sportpalast findet eine Kundgebung der KPD zur Vorbereitung der Wahlen am 5. März 1933 statt. Zu den rund 15 000 Teilnehmern sprach Wilhelm Pieck.
1933 Göring erläßt eine Verordnung, nach der an den Wahltagen zum Reichstag, zum preußischen Landtag und zu den Gemeindevertretungen das Ausschenken von Branntwein verboten ist. Das Verbot galt am 4., 5. und 12. März 1933.
1934 Die Berliner Stadtverwaltung beschließt, Joseph Goebbels das "Ehrenbürgerrecht der Reichshauptstadt" zu verleihen. Damit wurde der "Dank für die Befreiung Berlins vom roten Terror und marxistischer Mißwirtschaft" zum Ausdruck gebracht.
1941 Georg Lockemann spricht in der Sitzung der Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik über "F. W. Sertürner, sein Leben und Wirken".
1946 Der Reinickendorfer Kreisverband der SPD fordert eine Urabstimmung zur Frage der Vereinigung von KPD und SPD.
1946 Der Magistrat Berlins beschließt die Errichtung einer Kammer der Technik.
1951 Der sozialdemokratische Politiker Hugo Heimann, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in New York.
1960 Nach jahrelangen vorbereitenden Arbeiten verabschiedet das Abgeordnetenhaus das Berliner Wassergesetz.
1961 Der zweitägige Streik der PanAm-Bordingenieure wird beendet. PanAm hatte seinen gesamten Berlin-Flugverkehr einstellen müssen. Infolge des Ausstandes waren insgesamt 150 Flüge ausgefallen.
1962 US-Justitzminister Robert F. Kennedy besichtigt die Mauer vor dem Brandenburger Tor in Begleitung des Senators Edward Kennedy, Ethel Kennnedy, Rut und Willy Brandt und Egon Bahr.
1967 Beim Durchzug der Kaltfront des Nordseewirbels "Xanthia" werden auf dem Flugplatz Tegel am Nachmittag Windgeschwindigkeiten der Stärke 12 registriert.
1975 Die Männermannschaft des Berliner Hockeyclubs gewinnt die deutsche Hallenmeisterschaft.
1977 Bei vorfrühlingshaften Temperaturen um +11°C werden in Berlin die ersten Schmetterlinge (Zitronenfalter und "Füchse") beobachtet.
1985 Im Knobelsdorff-Flügel des Schlosses Charlottenburg wird eine Ausstellung mit 40 Gemälden und 91 Zeichnungen des Malers Jean Antoine Watteau eröffnet.