Berlin und Cölln

An einem 2. März

1280 Die Berliner Kürschner-Innung wird gestiftet. Sie zählte im Januar 1930 etwa 200 Mitglieder. Sie war die zweitälteste Innung Berlins. Seit 1895 leitete Obermeister Rudolf Lampe die Innung.
1802 Emil Wolff wird in Berlin geboren. Der Bildhauer war einer der letzten unter den deutschen Neoklassizisten, die ihr Ideal in der antiken Kunst sahen. Er ging 1822 nach Rom und blieb dort bis zu seinem Tode.
1820 Die "Korporation der Kaufmannschaft von Berlin" wird gebildet. In ihr hatten sich 421 Kaufleute von der Tuch- und Seidenhandlung, 531 von der Spezerei- und Materialhandlung sowie die 1803 gegründete Vereinigte Börsenkorporation zusammengeschlossen.
1829 Der Naturforscher Alexander von Humboldt hält vor der physikalischen Klasse der Akademie der Wissenschaften einen Vortrag "über das Indische Zahlensystem nach Dezimalklassen".
1837 Auf dem Galgenberg (Gartenplatz, Wedding) findet die letzte "berühmt" gewordene Hinrichtung statt. Die Verurteilte war Charlotte Sophie Henriette Meyer aus der Neuen Friedrichstraße, die ihrem Mann im Schlaf die Kehle durchgeschnitten hatte.
1848 General Ernst von Pfuel wird von König Friedrich Wilhelm IV. zum Gouverneur von Berlin berufen.
1868 Die "Röhrenpostlinie" zur Telegrafendienststelle im Brandenburger Tor sowie ihre Weiterführung durch die Königgrätzer Straße zur Postexpedition im südlichen Torhäuschen des Potsdamer Tores ist fertiggestellt.
1874 In Gegenwart des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, des späteren Kaisers Friedrich III., findet im Konsistorialgebäude in der Niederlagstraße 1/2 (nahe der Friedrichswerderschen Kirche) die letzte Sitzung des Konsistoriums der Französischen Gemeinde statt.
1887 Der Botaniker August Wilhelm Eichler, seit 1878 Professor an der Berliner Universität, stirbt in Berlin.
1888 Starker Schneefall führt in ganz Berlin zu zahlreichen Verkehrsstörungen. Am empfindlichsten traf es die Pferdebahnlinien, für Lastfuhrwerke waren namentlich die asphaltierten Straßen unpassierbar.
1891 Die Statistik der Selbstmorde von Berliner Schulkindern wird veröffentlicht. Seit dem 1. Januar 1890 hatten sich 46 Knaben und 16 Mädchen das Leben genommen. 24 Kinder hatten das 15., 14 das 14. Lebensjahr erreicht. Das jüngste war gerade 7 Jahre alt.
1891 Auf einem Festmahl anläßlich des 75jährigen Jubiläums der Garde-Artillerie spricht der "Chef" des 1. Garde-Feld-Artillerie-Regiments, Kaiser Wilhelm II., euphorische Worte. Er nannte die Artilleriewaffe das "Rückgrat, das Mark der Schlacht".
1902 Der Berliner Physiker Ernst Ruhmer erhält das Patent DRP 136094 für die automatische Selen-Zündung und Abschaltung von Leuchtbojen zur Sicherheit der Seefahrt.
1913 Mit einem von einem Bagger einige Tage zuvor abmontierten daumendicken Stahlseil wird auf der Straße von Hennigsdorf nach Berlin ein Attentat auf die Berliner Juweliersfamilie Plunz verübt. Der Urheber des Attentats konnte nicht ermittelt werden.
1920 Die sozialdemokratischen Fraktionen der Nationalversammlung und der Landesversammlung beraten über den Ausgleichsversuch in der Vermögensauseindersetzung zwischen dem Staat und dem Haus Hohenzollern.
1923 Die Reichsregierung zahlt der Stadt Berlin 589 Millionen Mark zurück, die infolge von Kriegsmaßnahmen als Schulden des Reiches bei der Stadt und ihren damaligen Vororten entstanden waren. Die Summe hatte inflationsbedingt einen Wert von 108 600 Goldmark.
1932 Das "Berliner Tageblatt" berichtet: Am der Tag der Neueröffnung des Arbeitsamtes Südost-Süd in der Neuköllner Sonnenallee sei es zu tumultartigen Zwischenfällen gekommen. Über zehntausend Personen hatten sich zur Erlangung ihrer Leistungen eingefunden.
1938 Pastor Martin Niemöller wird in Berlin zu sieben Monaten Festungshaft und 2 000 Reichsmark Geldstrafe verurteilt.
1943 Während der bisher schwersten nächtlichen britischen Luftangriffe auf Berlin sterben mehrere Hundert Menschen. Ganze Stadtteile wurden zerstört.
1946 Im Theater am Schiffbauerdamm beginnt die zweitägige 1. Reichskonferenz der KPD. Beraten wurden Probleme der Vereinigung von KPD und SPD sowie des demokratischen Neuaufbaus in Deutschland.
1948 Deutschen wird durch die Besatzungsbehörden in den Westsektoren die Nutzung der zivilen Flugmöglichkeiten ab Flughafen Berlin-Tempelhof für innerdeutsche Verbindungen gestattet.
1955 In der Tanzbar "Melodie" des Friedrichstadt-Palastes (Mitte) wird unter dem Namen "Palast-Brettl" ein zweites Ostberliner Kabarett eröffnet.
1956 Das "St. Hedwigsblatt" der katholischen Diözese Berlin wird von DDR-Behörden beschlagnahmt. In der Zeitung war ein Hirtenbrief der deutschen Bischöfe erschienen, der sich gegen die materialistische Ideologie in der DDR gewandt hatte.
1962 Die Jüdische Gemeinde in Ost-Berlin zählt 950 Mitglieder.
1966 Mit einem 8:6-Sieg über den EV Landshut erreicht der Berliner Schlittschuh-Club den Aufstieg in die Eishockey-Bundesliga.
1979 Prof. Karl Erik Zimen hält auf der Festveranstaltung anläßlich der Wiederkehr der 100. Geburtstage von Albert Einstein, Max von Laue, Otto Hahn und Lise Meitner den Vortrag "Otto Hahn, Lise Meitner und die Kernspaltung im Hinblick auf die Zukunft".
1985 Die bisher größte Internationale Tourismus-Börse mit 2 230 Ausstellern aus 130 Ländern wird in den Messehallen am Funkturm eröffnet.
1992 Wilhelmine Schirmer-Pröscher, die 1989 zu ihrem 100. Geburtstag als letzte Ostberliner Ehrenbürgerin ausgezeichnet wurde, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde sie auf dem Kirchhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinde (Mitte).
1994 Das Bundeskabinett beschließt den Bau einer Transrapid-Strecke zwischen Hamburg und Berlin.