Berlin und Cölln

An einem 6. März

1656 Eine "Fleischer-Ordnung der Churfürstl. Brandenburg. Residentz- und Haupt-Städte Berlin und Cölln an der Spree" wird erlassen.
1742 Mehrere Schiffe mit Karabinern und Pistolen, bestimmt für das Ratzmersche Husaren-Regiment und andere Kavallerie-Regimenter, gehen nach Schlesien ab.
1742 Die Herzogin von Württemberg-Stuttgart gibt dem Prinzen und Markgrafen Karl und vielen anderen Standespersonen ein "großes Soupee".
1782 Karoline Stosch (Karoline von Woltmann) wird in Berlin geboren. Die Schriftstellerin war in zweiter Ehe mit dem Historiker und Dichter Karl Ludwig von Woltmann verheiratet. 1813 siedelten beide nach Prag über.
1792 Der Naturforscher Alexander von Humboldt wird zum Assessor im preußischen Bergdienst ernannt.
1793 Bernhard Klein wird in Köln am Rhein geboren. Der Musiker war Mitglied der Berliner Singakademie sowie Musikdirektor und Musiklehrer an der Berliner Universität.
1850 Adolf Martens wird in Bakendorf bei Hagenow geboren. Er war Direktor der Königlich Mechanischen Versuchsanstalt zu Charlottenburg (Bundesanstalt für Materialforschung, BAM, in Dahlem).
1873 Die Berliner Stadtverordnetenversammlung beschließt die allgemeine und systematische Kanalisation Berlins nach Plänen des Ingenieurs Hobrecht.
1888 Der erste Pferdemarkt des Jahres findet in Charlottenburg statt. Beeinträchtigt durch die ungünstige Witterung, hatten sich einige Händler gänzlich vom Markt ferngehalten.
1891 Mr. Maybridge aus San Francisco, der erste "Momentphotograph", dem es glückte, die Bilder galoppierender Pferde mit Reitern und "arbeitende" Athleten aufzunehmen, trifft in Berlin ein.
1900 Der Klavierbauer und Firmengründer, Hersteller der Bechsteinflügel, Carl Friedrich Wilhelm Bechstein, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Sophien-Gemeinde, Bergstraße 29 (Mitte).
1909 Die Gründungsversammlung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie findet in Berlin statt.
1910 Der Architekt Hermann Wilhelm Albert Blankenstein stirbt in Berlin. Blankenstein war von 1872 bis 1896 Stadtbaurat in Berlin und entwarf Krankenhäuser, Markthallen, Schulen sowie den Zentralviehhof.
1910 Im Tiergarten findet der Wahlrechts-"Spaziergang" statt. Da die für diesen Tag geplante Wahlrechtsdemonstration im Treptower Park verboten worden war, wurden die über Hunderttausend "Spaziergänger" in den Tiergarten umgeleitet (150 000 Teilnehmer).
1913 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt mit knapper Mehrheit die Biersteuer und Lustbarkeitssteuer.
1913 Der Botaniker Paul Friedrich August Ascherson stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Landeseigenen Friedhof Lichterfelde, Moltkenstr. 42, (Steglitz) beigesetzt.
1920 Mehr als 100 Delegierte aus allen Freistaaten treffen sich zu einer zweitägigen Tagung des Deutschen Bauernbundes.
1920 Kriminalbeamte des Spielerdezernats der Wucherabteilung des Polizeipäsidiums heben einen "wandernden" Rouletteclub in einer Privatwohnung in der Nollendorfstraße 37 (Schöneberg) aus.
1920 Im Hotel Adlon kommt es in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag zu einem schweren Zusammenstoß zwischen dem Prinzen Joachim Albrecht von Preußen und anderen Gästen einerseits und drei Mitgliedern der französischen Militärmission.
1933 Während die Nationalsozialisten in den meisten Berliner Stadtbezirken die Mehrheit erringen, gelang dies nicht in den traditionellen Arbeiterbezirken. Im Wedding standen 61 550 Stimmen für die Nazis 92 892 für die KPD und 54 184 für die SPD gegenüber.
1933 In Moabit beginnt der Prozeß gegen die Autoschieberbande des Georg Rindfleisch. Die achtköpfige Bande wurde verdächtigt, 200 Autos gestohlen zu haben.
1933 Die Gesellschaft für Erdkunde führt eine Festsitzung durch, die dem 100. Geburtstag des Geographen Ferdinand von Richthofen und dem 105. Jahrestag der Gründung der Gesellschaft gewidmet ist.
1934 Hans Stuck, deutscher Automobilfahrer, stellt auf der Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße (Avus) drei Rekorde auf.
1935 Max Planck hält einen Vortrag über "Die Physik im Kampf um die Weltanschauung" im Harnack-Haus in Berlin-Dahlem.
1948 Die Arbeiterwohlfahrt wählt auf ihrer Jahreskonferenz Ida Wolff zur ersten Vorsitzenden und Louise Schroeder und Franz Neumann zu ihren Stellvertretern.
1951 Im Großen Saal der Landesbildstelle eröffnet der Senator für Bau- und Wohnungswesen, Dr. Werner Müller, eine Schulbautagung, auf der er erklärt, daß in West-Berlin die Zahl der Klassenräume bis 1954 von 6 500 auf 7 700 erhöht werden soll.
1953 In Schöneberg, Tiergarten, Kreuzberg und Zehlendorf entfernt die Polizei nach Protesten der Bevölkerung die von den dortigen Kreisbüros der SED zum Tode Stalins (5. März 1953) gehißten roten Fahnen mit Trauerflor.
1958 Der Deutsche Fernsehfunk (Ost) und der Sender Freies Berlin (West) kooperieren zum ersten Mal, um über eine Fernsehbrücke die Endspiele der dritten Weltmeisterschaft im Hallenhandball aus der Werner-Seelenbinder-Halle in Ost-Berlin zu übertragen.
1959 Der amerikanische Verteidigungsminister Neil H. McElroy erklärt vor Journalisten, daß es kaum möglich sein werde, um Berlin einen "begrenzten Krieg" zu führen, da es für den Westen unvermeidbar wäre, mit sowjetischen Streitkräften zusammenzustoßen.
1964 In den Messehallen am Funkturm wird die "Internationale Bootsschau und Wasserausstellung - Camping-Reisen-Freizeit 1964" eröffnet.
1965 Der britische Premierminister Harold Wilson hält sich zu einem Besuch in West-Berlin auf.
1970 In Dahlem wird eine Schneehöhe von 52 cm gemessen, in Potsdam sogar von 70 cm. Das waren Werte, die seit dem Beginn regelmäßiger Messungen noch nie festgestellt wurden.
1984 Claus Peter Flor, Preisträger internationaler Dirigenten-Wettbewerbe, wird neuer Chefdirigent des Berliner Sinfonieorchesters.
1984 Die Beauftragten von Senat und DDR-Regierung, Kunze und Müller, erörtern im Ost-Berliner Außenministerium Möglichkeiten des Gebietsaustausches: Lennédreieck am Potsdamer Platz, Lohmühlenbrücke in Neukölln und Neukölln-Mittenwalder Eisenbahndreieck.