Berlin und Cölln

An einem 7. März

1232 Die Markgrafen Johann I. und Otto III. verleihen der Stadt Spandau Brandenburger Recht, gewähren ihr Zollfreiheit und erlauben ihr, eine Flutrinne anzulegen.
1232 Eine Urkunde erwähnt einen "Flußkanal" bei Spandau, der für das Vorhandensein einer Mühlenanlage spricht.
1542 Kurfürst Joachim II. von Brandenburg legt in der Teltower Heide den Grundstein für ein Jagdschloß, das er "Zum grünen Walde" (Grunewald) nannte. Erst später übertrug sich der Name des Schlosses auf den umliegenden Wald.
1544 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt die Statuten der Schneidergilde zu Berlin und Cölln und verordnet, daß niemand, der dieser nicht angehört, in beiden Städten und im Umkreis von zwei Meilen das Schneiderhandwerk ausüben dürfe.
1603 Kurfürst Joachim Friedrich bekundet, daß er auf dringendes Ersuchen der Schlosser, Sporer, Büchsen-, Uhr- und Windenmacher den Händlern von Cölln und Berlin den Verkauf von billig erworbenen Schlössern, Bändern, Sporen, Steigbügeln usw. verbietet.
1712 Das Reglement zur Reorganisation des Generalcommissariats wird von den hohen Staatsbeamten Rüdiger von Ilgen und Marquard von Printzen unterzeichnet, die dann auch von Friedrich Wilhelm I. zu Kabinettsministern bestellt werden.
1742 In Vorbereitung des ersten Schlesischen Krieges treten Rekruten den Marsch nach Schlesien an.
1784 Der Baukondukteur Johann Friedrich Wedding, der seine Schulbildung am Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster (Mitte) erhielt, wird an das Oberbergamt nach Breslau versetzt.
1795 Ernst Ludwig von Gerlach wird in Berlin geboren. Der Jurist und konservative Publizist führte im preußischen Abgeordnetenhaus die konservative Fraktion.
1820 Felix Mendelssohn Bartholdy unternimmt seinen ersten Kompositionsversuch.
1833 Alexander von Humboldt berichtet auf dem Akademieplenum in Zusammenhang mit einem Brief von Adam Johann Krusenstern, der ihm die interessanten Mitteilungen zukommen ließ, über "die neue Länderentdeckung in der südlichen Polargegend".
1833 Die Berliner Mäzenatin und Schriftstellerin Rahel Varnhagen van Ense stirbt. Sie erhielt ein Ehrengrab auf dem Dreifaltigkeits-Kirchhof I, Blücherplatz/Ecke Baruther Straße (Kreuzberg).
1848 In einer ordentlichen Magistratssitzung wird der Antrag von Stadtrat Hermann Duncker, die in seiner Denkschrift formulierten Reformwünsche amtlich vor den Thron zu bringen, mit 17:9 Stimmen abgelehnt.
1866 Die Kronprinzessin von Preußen übernimmt das Protektorat über den Verein zur Förderung der Erwerbstätigkeit des weiblichen Geschlechts.
1886 Der Arzt und Psychiater Heinrich Laehr erhält von der Regierung die Konzession zur Errichtung einer Abteilung für Nervenkranke in dem durch ihn gegründeten "Schweizerhof", einer psychiatrischen Heilanstalt in Zehlendorf für "bessere" Kreise.
1887 Der Meiereibesitzer Carl Bolle errichtet an der Straße Alt-Moabit (Tiergarten) eine als "Provincialmeierei" bezeichnete Milchverarbeitungsanlage.
1888 Bei Arbeiten an der Kanalschleuse nahe der Stechbahn werden im Schlamm zahlreiche Münzen, zumeist aus der Zeit Friedrich Wilhelm IV., gefunden.
1892 Louis Schwartzkopff stirbt in Berlin. Er hatte 1852 in der Chausseestr. 20 eine Maschinenfabrik und Gießerei gegründet. Seine Grabstätte erhielt er auf dem Kirchhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinde, Chausseestraße 126 (Mitte).
1903 In der Charlottenburger Flora wird die Deutsche Automobilausstellung eröffnet.
1908 Der Verein Chemische Reichsanstalt wird in Berlin gegründet. Ziel des Vereins ist die Förderung der wissenschaftlichen und technischen Chemie.
1919 Erstmals wird ein Tarifvertrag für die Arbeiter unterzeichnet, die von der Stadt Berlin und einigen Städten, die dem Zweckverband Groß-Berlin angehören, bezahlt werden. Er trat rückwirkend zum 1. Januar 1919 in Kraft.
1920 Im Berliner Tageblatt erscheint ein Artikel von Fritz Haber "Die gefährdete Forschungsarbeit".
1920 Gegner der vorgesehenen Bildung einer großen Stadtgemeinde Berlin führen eine Kundgebung im Festsaal des Charlottenburger Rathauses durch.
1920 Auf der Pferderennbahn in Mariendorf wird die Saison mit einem Rekordbesuch eröffnet.
1920 Der am 3. März 1920 begonnene Streik in einigen Groß-Bäckereien wird beendet. Die Arbeitgeber gingen auf die Forderungen der Streikenden ein.
1920 Die Trabrennsaison in Berlin-Mariendorf wird vom Altonaer Rennverein eröffnet.
1926 In der Urania wird zum ersten Mal ein Vortrag über die Telefonie - einst, jetzt und in der Zukunft - gehalten.
1930 Das Gebäude des Heinrich-Hertz-Institutes für Schwingungsforschung wird eingeweiht. Die Mittel hierfür kamen aus einer Stiftung.
1933 Die Zeitschrift "Die Weltbühne" aus dem gleichnamigen Verlagshaus in der Kantstraße 152 (Charlottenburg) erscheint zum letzten Mal. Im Jahre 1946 wurde sie in Ost-Berlin wiedergegründet.
1946 Die Organisation "Freie Deutsche Jugend" (FDJ) nimmt mit Genehmigung der Sowjetischen Militärverwaltung wie in der sowjetischen Besatzungszone auch in Berlin die Tätigkeit auf.
1947 Ein interzonaler Deutscher Frauenkongreß für den Frieden beginnt in Berlin. Während der dreitägigen Konferenz in der Staatsoper (Admiralspalast) wurde der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) gegründet.
1951 Die Alliierte Kommandantur übergibt den Westberliner Behörden eine Grundsatzerklärung zu ihrer weiteren Tätigkeit und die "Erste Abänderungsurkunde" zum "kleinen Besatzungsstatut" vom 14. Mai 1949.
1951 Die Dorotheenstraße (Mitte) wird in Clara-Zetkin-Straße umbenannt. 1995 erhielt sie wieder ihren ursprünglichen Namen.
1951 Die Alliierte Kommandantur genehmigt das Gesetz über die Errichtung der "Treuhandstelle Reichspatentamt".
1952 Die Berliner Physikalische Gesellschaft veranstaltet eine Gedächtnisfeier für Karl Scheel, den Förderer des physikalischen Schriftwesens, im großen Hörsaal des Physikalischen Instituts der Technischen Universität Berlin.
1957 Das Abgeordnetenhaus beschließt das "Personalvertretungsgesetz", das die Rechte und Pflichten der Personalräte für etwa 120 000 Beamte, Angestellte und Arbeiter von West-Berlin festlegt.
1959 Im Rathaus Charlottenburg eröffnet Bezirksbürgermeister Kurt Wegner eine heimatkundliche Ausstellung unter dem Motto "Charlottenburg im Wandel der Zeiten".
1966 Ein neues Passierscheinabkommen für Ostern und Pfingsten wird zwischen Ost- und West-Berlin abgeschlossen.
1967 Die Berliner Festspiel GmbH wird in West-Berlin gegründet.
1982 Der Filmregisseur Konrad Wolf, Präsident der Akademie der Künste der DDR seit 1965, stirbt 56jährig in Berlin. Beigesetzt wurde er am 12. März auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde (Lichtenberg).
1984 Der Hauptausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses bewilligt die Mittel für den Wiederaufbau der 1981 eingestürzten Kongreßhalle im Tiergarten.
1986 Im Westberliner Westend-Krankenhaus implantiert der deutsche Herzspezialist Emil Bücherl einem 39jährigen Mann ein Kunstherz.
1990 In Ost-Berlin findet die letzte Volkskammer-Sitzung vor den ersten freien Wahlen in der DDR am 18. März 1990 statt.