Berlin und Cölln

An einem 9. März

1310 In Berlin verleiht Markgraf Woldemar die Güter, mit denen sein Vetter Hermann Henning Toyten belehnt hatte, als gemeinsames Lehen an diesen und an Albrecht von Golancz.
1398 Die Gebrüder von Holtzendorf und Lüdike von Arnim verbürgen sich gegenüber den Städten Berlin und Cölln wegen eines von diesen im Gefängnis gehaltenen Mannes.
1562 Bürgermeister und der Rat der Stadt Berlin bekunden, daß ihnen die Vorsteher des Heilig-Geist-Hospitals und des St.-Georgs-Hospitals 100 Gulden gängiger Münze geliehen haben. Sie verpflichteten sich zu jährlicher Zinszahlung von sechs Gulden zu Lätare.
1655 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Patent, demzufolge die Portofreiheit von kurfürstlichen Bedienten im Postverkehr aufgehoben wird "und die gar zu grossen Paquete nicht angenommen werden sollen".
1740 Der Astronom Christfried Kirch, der im Jahr 1716 Direktor der Berliner Sternwarte geworden war, stirbt in Berlin.
1741 100 österreichische Gefangene treffen ein und werden unter Eskorte nach Spandau abgeführt.
1741 Die Eskadron der Garde du Corps und vier Eskadrons der Gens d'armes marschieren gemeinsam zur Königlichen Armee nach Schlesien ab. Der Abmarsch wurde von vielen Zuschauern verfolgt, die auch die neue Standarte des Corps bewunderten.
1809 402 wahlberechtigte männliche Spandauer Bürger mit Haus- und Grundbesitz sowie einem jährlichen Mindesteinkommen von 150 Talern wählen aus ihrer Mitte 36 Stadtverordnete und 12 Stellvertreter. Die Wahlbeteiligung betrug fast 90 Prozent.
1821 Der Mineraloge Karl Abraham Gerhard, von 1770 bis 1789 Dozent für Mineralogie und Bergbauwissenschaften an der Bergakademie in Berlin, stirbt in Berlin.
1828 Es wird eine polizeiliche Bekanntmachung erlassen, die das Spülen der Wäsche an öffentlichen Straßenbrunnen bei Strafe verbietet.
1834 Hermann Wedding wird in Berlin geboren. Der Bergassessor wirkte als Lehrer an der Bergakademie und war Professor für Eisenhüttenkunde an der Technischen Hochschule Berlin.
1841 Der Philologe Friedrich Heinrich v. d. Hagen wird als ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin bestätigt.
1843 Adolph Friedrich Carl Streckfuß, preußischer Beamter, Schriftsteller und Übersetzer, wird Berliner Ehrenbürger.
1846 Emil Gabriel Warburg wird in Hamburg-Altona geboren. Der Physiker übernahm 1895 die Leitung des pysikalischen Instituts der Universität. 1905-1922 war er Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin-Charlottenburg.
1848 In einer öffentichn Sitzung debattieren die Berliner Stadtverordneten eine Adresse an König Friedrich Wilhelm IV. mit liberalen Grundforderungen.
1849 In Berlin wird die Oper "Die lustigen Weiber von Windsor" von Otto Nicolai uraufgeführt.
1866 Generalmajor Theophil von Podbielski werden die Geschäfte als Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements übertragen. Er war damit verantwortlich für die Schlagfertigkeit des Heeres.
1867 Eine Bahnlinie von Moabit über Stralau bis nach Schöneberg wird durch Gesetz bewilligt.
1871 Der Berliner Magistrat beantragt für Otto von Bismarck und Helmuth von Moltke die Ernennung zu "Ehrenbürgern der Städte des deutschen Reiches".
1872 Der erste Berliner Presseball wird durchgeführt.
1888 Kurze Zeit nach Bekanntgabe des Todes von Kaiser Wilhelm I. werden die Fahnen sämtlicher Regimenter aus dem Palais des Kaisers zur Vereidigung der Truppen in die betreffenden Kasernen gebracht.
1888 Wilhelm I., preußischer König und seit 1871 Deutscher Kaiser, stirbt in Berlin. Er wurde im Mausoleum des Schloßparks Charlottenburg bestattet.
1888 Nach Bekanntwerden des Todes von Wilhelm I. wird in sämtlichen Berliner Gymnasien und Realschulen der Unterricht aufgehoben. Die Knaben wurden in die Aula geführt, wo der Rektor jeder Schule eine Rede zum Anlaß des Tages hielt.
1888 In den frühen Morgenstunden versammelt sich eine große Menschenmenge vor dem Kaiserlichen Palais und wartet mit Spannung auf Nachrichtenüber das Befinden des Kaisers.
1891 Der Etats-Ausschuß der Stadtverordnetenversammlung genehmigt die vom Magistrat vorgeschlagene Erhöhung der Durchschnittsgehälter der Direktoren, Oberlehrer und ordentlichen Lehrer der höheren Lehranstalten.
1891 Im Theater der Urania gibt Mr. Maybridge aus San Francisco mit seinen neuen "Momentphotographien" seine erste Vorstellung in der Stadt. Er zeigte eindrucksvolle Momentbilder aus dem Leben der Tiere.
1891 Der "Cäcilien-Verein" bringt unter Leitung von Professor Alexis Holländer das Oratorium "Christus" von Franz Liszt zur Aufführung.
1896 Die "Freie Volksbühne" löst sich wegen andauernder Polizeizensur durch Beschluß der Generalversammlung des Vereins auf.
1907 Bei einem Graupelfall in Berlin werden Graupeln in Gestalt eines Kugelsektors beobachtet, die der Struktur nach aus einem Bündel radial stehender Stäbchen bestehen. Die größten Graupeln waren 1 cm lang.
1912 Zwischen dem Vorortbahnhof Grünau und der Gemeinde Schmöckwitz fährt eine Benzolstraßenbahn entlang der Dahme. Sie wurde bereits im Herbst elektrifiziert.
1919 Reichswehrminister Gustav Noske verhängt das Standrecht über Berlin und befiehlt, jeden zu erschießen, "wer von jetzt an mit der Waffe in der Hand gegen Regierungstruppen kämpfend angetroffen wird".
1920 Der Gutenbergbund, die christlich-nationale Buchdruckergewerkschaft, berät in einer zweitägigen Generalversammlung die Situation im Tarifstreit mit den Unternehmern.
1921 Wegen der anhaltenden Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln bewilligt der Magistrat von Berlin einen Betrag von 10 Millionen Mark zur Unterbringung von Kindern auf dem Lande.
1927 Der Magistrat beschließt die Verpachtung eines Geländes bei Britz an die Versuchsanstalt für Luftfahrt, da ein Kauf der bisher genutzten Fläche in Adlershof aufgrund der Inflation nicht mehr möglich war.
1929 Die Reichspost beginnt mit der Ausstrahlung der ersten Fernseh-Versuchssendung nach dem Mihaly-System über den Sender Berlin-Witzleben auf der Wellenlänge 475,4 Meter.
1929 Henri Barbusse eröffnet im Großen Saal des Berliner Gewerkschaftshauses den Internationalen Antifaschisten-Kongreß, an dem 314 Delegierte aus 23 europäischen Ländern und aus Übersee teilnehmen.
1931 Der englische Schauspieler und Regisseur Charlie Chaplin wird auf einer Europareise am Bahnhof Friedrichstraße stürmisch empfangen. Nur wenige durften ihn auf dem Bahnsteig begrüßen, darunter Marlene Dietrich, Vertreter der Filmindustrie und der Presse.
1933 Die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung teilt mit, daß die Zahl der Arbeitslosen in der 2. Hälfte des Februars gegenüber der ersten Hälfte um 45 000 sank.
1933 Die Stadt Berlin ist mit 110 000 Morgen Land der größte deutsche Landbesitzer. Wie die Berliner Stadtgüter GmbH mitteilte, entfielen 58 000 Morgen auf Äcker, 22 800 auf Gärten, 14 400 auf Wiesen und 66 800 auf Forstflächen.
1934 Im Titania-Palast hat der Bavaria-Film "Mit dir durch dick und dünn" Uraufführung. In der Regie von Franz Seitz spielten Hilde von Stolz, Paul Kemp, Ery Bos, Adolf Sondrell, Joe Stöckel und Lisl Karstadt.
1934 Das Amtsgericht Spandau verurteilt zwei Grabschänderinnen, die Blumen von frischen Gräbern gestohlen hatten, zu Gefängnisstrafen von einem Monat bzw. vier Tagen. Es wurde die Bekanntgabe der Namen in der Presse bzw. an den Friedhofaushängen angedroht.
1934 Die Frankfurter Allee wird zwischen Bahnhof Frankfurter Allee und Hubertusstraße mit 113 Silberlinden bepflanzt, damit die östliche Ausfallstraße Berlins wieder zu Recht den Namen Allee tragen kann.
1934 Die Aufführung des Elisabeth-Bergner-Films "Katharina die Große" im Capitol am Zoo wird abgesetzt. "Auf Grund des gestrigen Vorfalls (Demonstrationen) wird die weitere Vorführung unterbleiben", hieß es in den Morgenzeitungen.
1942 Maximilian de Crinis, einer der führenden Köpfe der nationalsozialistishen Psychiatrie, spricht vor der "Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie" über "Das neue großdeutsche Eherecht".
1945 Mit Billigung Adolf Hitlers erläßt der Befehlshaber im Verteidigungsbereich Berlin, Generalleutnant Helmuth Reymann, einen "Grundlegenden Befehl für die Vorbereitungen zur Verteidigung der Reichshauptstadt".
1946 Der Magistrat beschließt einstimmig die vorübergehende Verlängerung der Schulpflicht um ein Jahr, da die Kriegsereignisse für den Unterricht vor allem in den oberen Klasse schwere Folgen hatten und eine große Zahl von Jugendlichen arbeitslos ist.
1946 Der "Wilmersdorfer Frauenbund 1945" wird mit dem Ziel gegründet, an der sittlichen, sozialen und wirtschaftlichen Erneuerung Deutschlands mitzuwirken und für die Rechte der Frauen in Familie, Beruf und Staat einzutreten.
1948 Der Berliner Polizeipräsident ordnet die Sperrung des Havel-Geländes in der Nähe des Kaiser-Wilhelm-Turmes an, da in den letzten Kriegstagen größere Munitionsmengen im Fluß versenkt worden waren.
1949 Als 50 000. Passagier der britischen Luftbrücke wird die elfjährige Monika Rieth vom Kommandanten des Flugplatzes Gatow begrüßt.
1949 Der 1948 im Berliner Zoo geborene Löwe "Simba" stirbt. Todesursache war ein Stück verschluckte geflochtene Kordel.
1954 Finanzsenator Haase gibt bekannt, daß von den Berliner Eigenbetrieben lediglich die Berliner Hafen- und Lagerhaus-Betriebe (BEHALA) und die Wasserwerke einen Überschuß erreichten.
1957 Wolfgang Harich, Chefredakteur der "Deutschen Zeitschrift für Philosophie" und Lektor des Aufbau-Verlages, wird in Ost-Berlin wegen "staatsfeindlicher Tätigkeit" zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt .
1959 In der sowjetischen Botschaft in Ost-Berlin trifft der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer mit dem sowjetischen Partei- und Regierungschef Nikita S. Chrustschow zu einem Gespräch zusammen.
1977 Bei Temperaturen über 15°C zeigen sich in Berlin an den Traubenkirschbäumen schon grüne Spitzen. Trauerweiden hatten bereits einen "gelben Schimmer".
1982 Eine Delegation der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) unter Leitung des Vorsitzenden des Exekutivkomitees der PLO Yasser Arafat trifft zu einem zweitägigen Besuch in Berlin ein.
1984 Die Musikalische Farce "Die Tante aus Brasilien" von Oskar Felzmann hat im Metropol-Theater DDR-Erstaufführung. Es war eine mißlungene Premiere. Das Stück wurde am 21. September neu inszeniert.