Berlin und Cölln

An einem 17. März

1334 Kaiser Ludwig fordert Markgraf Ludwig auf, den Pfarrer Heinrich zu Neustadt Eberswalde zu veranlassen, die ihm wegen der Ermordung seines Bruders (Nikolaus von Bernau) zuerkannte Buße anzunehmen, um Berlin und Cölln vom Kirchenbann befreien zu können.
1344 Bischof Ludwig von Brandenburg bestätigt die "Brüderschaft für vertriebene Priester in der berlinischen Präpositur", zu der sich Geistliche zusammengeschlossen hatten, um verarmten und auf den Friedhöfen ausgesetzten Priestern zu helfen.
1381 Der Rat zu Berlin setzt Georg Wilke nebst Frau und Sohn zu Vorstehern des Heiliggeisthospitals und des Hospitals St. Georg sowie der dazugehörigen Kapellen ein und sichert ihnen Unterhalt und Bekleidung auf Lebenszeit zu.
1623 Kurfürst Georg Wilhelm erläßt eine Taxordnung (Preisordnung) für Waren und Dienstleistungen in den Residenzstädten Berlin und Cölln.
1658 In Berlin/Cölln wird eine Verbrauchssteuer - die Akzise - eingeführt.
1742 Der bisher in Petersburg tätige Minister Finch aus Großbritannien wird der Königin Elisabeth Christine und der Königinmutter vorgestellt, bevor er sich nach London begibt.
1757 Der Arzt Heinrich Wilhelm Behm bittet in einem Gesuch König Friedrich II., ihm die "Springquelle ohnweit der Papiermühle" (Gesundbrunnen) und das umliegende Gelände zur Anlage eines Heilbades zu überlassen.
1789 Karl Wilhelm Wutzer wird in Berlin geboren. Der Chirurg war Oberarzt und Lehrer an der Pepinière (militärärztliche Akademie mit dem Charakter einer Internatsschule) in Berlin.
1810 Die Servis- und Einquartierungs-Deputation wird als Magistratsbehörde eingerichtet. Ihre Aufgabe bestand seit 1815 auch darin, die Haus- und Mietsteuer einzuziehen.
1811 Karl Ferdinand Gutzkow wird in Berlin geboren. Der Dichter galt als Vertreter des "jungen Deutschland".
1813 Das Landwehr-Aufgebot wird verkündet. Ein Landsturm-Aufgebot erfolgte erst am 8. Mai. Die Aufgebote wurden durch die Reformer Gerhard Johann David von Scharnhorst, August Neithardt Graf von Gneisenau und Theodor G. von Hippel erarbeitet.
1813 General Johann David Ludwig Yorck von Wartenberg zieht mit seinem Armeekorps in Berlin ein.
1836 Rudolph von Hertzberg gibt mit der Königlichen Kapelle im Saal des Königlichen Schauspielhauses sein zweites Benefizkonzert für den "Hertzbergschen Fond" zugunsten der städtischen Invaliden aus den Jahren 1813 bis 1815.
1842 Der Chemiker Heinrich Rose hält in der Akademie der Wissenschaften einen Vortrag über "die Einwirkung des Wassers auf die Schwefelverbindungen der alkalischen Erden".
1843 Karl Seydelmann stirbt in Berlin. Er war "einer der bedeutendsten Schauspieler aller Zeiten". Der Berliner Hofbühne gehörte er die letzten fünf Jahre seines Lebens an.
1853 Adolf Winkelmann, amtlicher Stenograph der preußischen zweiten Kammer und zuletzt des Herrenhauses, Förderer der Stolzeschen Kurzschrift und Gründer des "Kränzchens für Wett- und Prämienschreiben", stirbt in Berlin.
1871 Nach dem Sieg über Kaiser Napoleon III. im Deutsch-Französischen Krieg wird der am 18. Januar 1871 in Versailles zum Kaiser ausgerufene Wilhelm I. in Berlin empfangen.
1877 Wilhelm Doegen wird in Berlin geboren. Doegen wurde bekannt durch die Gründung der "Laut-Bibliothek" (heute der Technischen Universität angeschlossen), in der Schallplattenaufnahmen mit den Stimmen vieler Volksstämme aus aller Welt gesammelt wurden.
1879 Das provisorische Verfassungsstatut der aus der Vereinigung von Bau- und Gewerbeakademie hervorgegangenen Technischen Hochschule tritt in Kraft.
1886 Das Abgeordnetenhaus beschließt mit 191 gegen 131 Stimmen die Verdoppelung der Lotterielose.
1886 Unter den Schülern der zweiten Vorschulklasse des Friedrichs-Gymnasiums herrschen die Masern sehr heftig. Das Gymnasium mußte deshalb für vier Wochen geschlossen werden.
1891 Die Kloedenstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1892 Carl Sauer, der erste deutsche Professor für Zahnärztliche Prothetik, stirbt in Berlin.
1906 Der Physiologe und Biochemiker Otto Heinrich Warburg promoviert an der Berliner Universität zum Dr. phil.
1920 General Hans von Seeckt übernimmt im Auftrag der Reichsregierung den Oberbefehl.
1920 Vizekanzler Eugen Schiffer fordert in einem Aufruf an das deutsche Volk zur Wiederaufnahme der Arbeit auf.
1920 Von der Adalbertbrücke und am Kottbuser Damm werden ein Oberleutnant und mehrere Soldaten von der Menge ins Wasser geworfen.
1920 Am Hermannplatz in Neukölln werden Sicherheitssoldaten von der Menge schwer mißhandelt.
1920 Die nur 100 Stunden währende Herrschaft der Putschistenregierung Kapp-Lüttwitz ist beendet. Am Nachmittag traten Dr. Wolfgang Kapp und General Walter Freiherr von Lüttwitz von ihren Ämtern zurück.
1920 Der Reichswirtschaftsminister erläßt die Verfügung B.2751 an die Bierbrauereien. Nach Einstellung der Belieferung der Brauereien mit Gerste im Interesse der Sicherheit der Volksernährung wurden die Brauereien wieder mit Gerste beliefert.
1929 Bis zum 22. März findet auf dem Messegelände am Funkturm eine Reichsgastwirtsmesse statt.
1929 Bona Peiser, die erste Volksbibliothekarin Deutschlands, stirbt 65jährig an Herzschwäche in Berlin. Beigesetzt wurde sie auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee. Die Bibliothek in Kreuzberg, Oranienstraße 72, erhielt ihren Namen.
1933 Der Berliner Staatskommissar Julius Lippert verfügt die Entlassung aller jüdischen Ärzte aus den Berliner Krankenhäusern.
1934 Der Adjutant von Adolf Hitler verbietet Jugendlichen bei Besuchen Hitlers das Aufsagen von Gedichten sowie Autogrammwünsche, weil dies den Zeitplan durcheinanderbringe. Auch bei Theaterbesuchen wollte Hitler als "normaler Besucher" behandelt werden.
1937 In Berlin kommt der Spielfilm "Der Herrscher" von Veit Harlan mit Marianne Hoppe, Emil Jannings und Harald Paulsen in den Hauptrollen zur Uraufführung.
1946 Erstmals nach Kriegsende erfolgt eine Kranzniederlegung auf dem Friedhof der Märzgefallenen des Jahres 1848.
1947 Der Magistrat von Groß-Berlin verordnet, daß Betriebe mit mehr als 100 Arbeitnehmern verpflichtet sind, einen Blinden einzustellen.
1947 Die Besatzungsmächte heben das Vorfahrtsrecht für ihre Zivilfahrzeuge auf.
1949 Es beginnen die Veranstaltungen anläßlich des 150jährigen Bestehens der Technischen Universität Berlin, hervorgegangen aus der 1879 gegründeten Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg.
1949 Oberbürgermeister Ernst Reuter pflanzt die erste Linde zur Wiederaufforstung des Tiergartens nach dem Zweiten Weltkrieg.
1955 Auf den Westberliner FDP-Vorsitzenden Carl-Hubert Schwennicke wird mittels eines Postpäckchens ein Sprengstoffattentat verübt.
1958 Über den neuen Berliner Außenring wird der Eisenbahn-Schnellverkehr nach Werder und Falkensee aufgenommen. Der eingesetzte Doppelstock-Zug wurde im Volksmund "Sputnik" genannt.
1962 Der Westberliner Kunstpreis auf dem Gebiet der Literatur, der Fontane-Preis, geht an den deutschen Schriftsteller und Historiker Golo Mann.
1980 Vom S-Bahnhof Marzahn aus nehmen zwei neue Straßenbahnlinien den fahrplanmäßigen Betrieb auf.
1982 An der Buddestraße wird der Grundstein für eine Phosphateliminierungsanlage gelegt, die die Zuflüsse des Nordgrabens in den Tegeler See reinigen soll.
1983 Der Westberliner Senat bildet eine Koalition aus CDU und FDP.
1985 Im Deutschen Theater hat Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig" Premiere. Regie führte Thomas Langhoff, Hauptrollen spielten Fred Düren und Dietrich Körner.
1990 Beim Treffen der beiden Evangelischen Kirchensynoden von Berlin-Brandenburg konstituiert sich eine provisorische gemeinsame Synode.