Berlin und Cölln

An einem 18. März

1443 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn erklärt, daß er dem Abt des Klosters Lehnin versprochen habe, für das ihm überlassene Haus, gelegen am vorgesehenen Schloßbauplatz, ein anderes Haus mit denselben Privilegien in Berlin-Cölln zur Verfügung zu stellen.
1643 Friedrich Zorn wird in Berlin geboren. Er war Apotheker in Berlin.
1658 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, ordnet den Bau einer massiven Stadtbefestigung an.
1689 Die Georgenkirche vor dem Oderberger Tor erhält durch kurfürstlichen Erlaß einen eigenen Pfarrer - bislang war sie vom Pfarrer der Nikolaikirche betreut worden - und wird somit Pfarrkirche für alle Berliner Vorstädte.
1695 Auf dem Neuen Markt wird durch den Scharfrichter ein gegen die Reformierten gerichtetes Pasquill (Schmähschrift) öffentlich verbrannt.
1698 Eine kurfürstliche Verordnung legt fest, "daß die Cognition (gerichtliche Untersuchung) wegen der Brenn-Holtz-Delinquenten in hiesigen Residentzien dem Hauß-Voigt zustehen solle".
1716 Friedrich Wilhelm Graf von Wylich und Lottum wird in Berlin geboren. Der meist als Graf Lottum bezeichnete königlich preußische Generalmajor wurde 1764 Kommandant von Berlin.
1722 Daniel Itzig wird in Berlin geboren. Der Kaufmann und Münzunternehmer besorgte zusammen mit Veitel Ephraim und Moses Isaak die gesamten Münzgeschäfte Preußens während des Siebenjährigen Krieges.
1724 König Friedrich Wilhelm I. unterzeichnet das Reglement für das "Collegium medico chirurgicum". Gleichzeitig wurde das erste Vorlesungsverzeichnis der neugegründeten Medizinhochschule in Berlin vorgelegt.
1739 Der preußische Kriegsminister Friedrich Wilhelm von Grumbkow stirbt in Berlin.
1742 Am Morgen marschiert das 2. Bataillon des Infanterie-Regiments des Generalmajors von Borck nach Schlesien ab.
1789 Das Sommerpalais der Gräfin Lichtenau, das alte Eckardt'sche Palais in der Berliner Straße 54 (Charlottenburg), wird eingeweiht. Gräfin Lichtenau war eine Geliebte von König Friedrich Wilhelm II.
1798 Gustav Rose wird in Berlin geboren. Der Professor der Mineralogie an der Universität zu Berlin widmete sich u.a. der Untersuchung der Feldspatmineralien. Gustav Rose war der jüngere Bruder des berühmten Chemikers Heinrich Rose.
1799 König Friedrich Wilhelm III. begründet durch eine Kabinettsorder die Königliche Bauakademie in Berlin und überträgt ihr die Aufgabe, Baukünstler und Baubeamte für den Staat heranzubilden.
1801 Johann Wilhelm Meil wird Direktor der Königlich Preußischen Akademie der Künste und Mechanischen Wissenschaften.
1816 Carl Georg Anton Graeb wird in Berlin geboren. Er besuchte eine Theatermalerwerkstatt und fertigte Stadtansichten an, die ihn am Berliner Hof bekannt machten. 1851 wurde er zum Hofmaler, 1855 zum Professor und 1860 zum Akademiemitglied ernannt.
1848 Ecke Tauben/Friedrichstraße verteidigt der Prorektor der Charité, Rudolf Virchow, mit einer Pistole bewaffnet, zusammen mit anderen Aufständischen eine Barrikade.
1848 Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz erhält den Oberbefehl über sämtliche Truppen in und um Berlin und die Aufgabe übertragen, den in der Stadt ausgebrochenen Aufstand militärisch niederzuwerfen.
1848 Mitglieder des Berliner Handwerker-Vereins beteiligen sich an der großen Demonstration vor dem Königsschloß.
1848 Das 1821 eröffnete Zirkusgebäude am Brandenburger Tor brennt während der Revolutionsunruhen ab. Berlin war die vierte Stadt in Europa, die über ein solches Gebäude verfügte.
1848 10 000 Berliner Bürger versammeln sich auf dem Schloßplatz, um einer Abordnung Berliner Bürger Rückhalt zu geben, die beim König Friedrich Wilhelm IV. vorsprechen wollte.
1857 Der Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin teilt den Gemeindemitgliedern sein von der Aufsichtsbehörde genehmigtes Vorhaben mit, in der Auguststraße ein neues Krankenhaus aus freiwilligen Spenden zu errichten.
1859 Georg von Knorre wird in Nikolajew in Südrußland geboren. Der Chemiker habilitierte sich 1886 an der Technischen Hochschule in Charlottenburg.
1865 Der Architekt Friedrich August Stüler stirbt in Berlin.
1873 Etwa 20 000 "Lassalleaner" versammeln sich gegen Mittag vor dem Gartenlokal der Aktienbrauerei Friedrichshain (Am Friedrichshain/Ecke Bötzowstraße) und ziehen anschließend zum Friedhof der Märzgefallenen.
1873 Zum 25. Jahrestag der Revolution von 1848 finden in Berlin Demonstrationen statt.
1876 Die Feier zum 100. Geburtstag der Königin Luise von Preußen im Charlottenburger Schloß ist Anlaß zur Bildung der Luisen-Stiftung zur Erziehung von Volksschulkindern.
1889 Die Tradition der "Märzfeier" mit der Ehrung der Gefallenen der bürgerlich-demokratischen Revolution 1848/49 in Friedrichshain wird erneut aufgenommen.
1890 Der Mechaniker und Industrielle Johann Georg Halske, Mitbegründer der "Telegraphen Bau-Anstalt Siemens & Halske", stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Dreifaltigkeitsgemeinde, Bergmannstraße 39-41 (Kreuzberg).
1890 Reichskanzler Otto von Bismarck reicht sein Entlassungsgesuch ein.
1891 Der "Demokratische Verein zu Berlin" läßt auf die Gräber der Märzgefallenen im Friedrichshain durch eine Abordnung einen Lorbeerkranz niederlegen.
1891 In der königlichen Schießschule in Spandau werden größere Mengen von Patronen gestohlen. Der Dieb, ein Unteroffizier, hatte schon seit geraumer Zeit Patronen gestohlen und den Zentner für 22 Mark verkauft.
1896 Der Betrieb der Städtischen Straßenbahn Spandau wird eröffnet.
1906 Russische Studenten besuchen zum Jahrestag der Revolution von 1848 den Ehrenhain im Friedrichshain. Von der Polizei als politisch verdächtige Elemente angesehen, wurden im April zwölf von ihnen aus Berlin und Preußen ausgewiesen.
1913 Am Kurfürstendamm öffnet das wegen seiner pompösen Einrichtung "Marmorhaus" genannte Kino seine Pforten.
1915 Berliner Frauen protestieren auf Initiative von Wilhelm Pieck vor dem Reichstagsgebäude gegen den Krieg und verlangen Frieden und Brot.
1920 Der Stadt- und Ringbahnverkehr, der gegen Mittag in Gang gesetzt wird, muß wieder eingestellt werden, weil die Züge beschossen werden.
1920 In der Nacht kommt es zu blutigen Zusammenstößen. Am Kottbuser Tor wurden Aufrührer, die eine Barrikade errichteten, von Reichswehrtruppen mit einer Mine beschossen. 18 Personen wurden getötet, 8 schwer und 20 leicht verletzt.
1920 Der Generalstreik der Eisenbahn- und Postbeamten wird für beendet erklärt. Ein Teil der Beamten nahm die Arbeit wieder auf.
1921 Franz Fischer, Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohleforschung, hält auf der 7. Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-Geselschaft in der Berliner Stadtbibliothek einen Vortrag über "Die Entstehung und das Wesen der Kohle".
1921 Nach der Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin am 1. Oktober 1920, zu der auch Pankow und umliegende Gemeinden zählen, nimmt das Bezirksamt Pankow seine Tätigkeit auf.
1924 Die "Radio-Stunde AG" wird in "Funk-Stunde" umbenannt.
1924 Die Straßenbahnlinie 19 "Schwedenstraße/Ecke Badstraße (Wedding) - Schöneberg, Belziger Straße" wird mit einer Streckenlänge von 10,7 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 43 "Dahlem - Knieprodestraße/Ecke Elbinger Straße (Prenzlauer Berg)" wird mit einer Streckenlänge von 16,2 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 27 "Britz, Rathaus - Tegel" wird mit einer Streckenlänge von 20,8 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 29 "West-Reinickendorf, Scharnweberstraße - Sportplatz" wird mit einer Streckenlänge von 21,3 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 128 "Heiligensee - Britz, Germaniapromenade" wird mit einer Streckenlänge von 26,3 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 51 "Nordend, Schillerstraße - Grunewald, Roseneck" wird mit einer Streckenlänge von 21,3 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 56 "Pankow, Lindenpromenade - Bahnhof Lichterfelde-Ost" wird mit einer Streckenlänge von 21,8 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 93 "Treptow, Rathaus - Reichskanzlerplatz (Charlottenburg)" wird mit einer Streckenlänge von 17,4 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 12 "Siemensstadt - Köllnische Allee" wird mit einer Streckenlänge von 19,9 km in Betrieb genommen.
1924 Der Direktor der Preußischen Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene erhält die Amtsbezeichnung "Präsident und Professor".
1933 Reichspropagandaminister Joseph Goebbels eröffnet am Kaiserdamm die Ausstellung "Die Frau, Frauenleben und -wirken in Familie, Haus und Beruf". Sie unterstrich vor allem die Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter.
1933 Die Preußische Akademie der Wissenschaften richtet an Albert Einstein eine Anfrage, ob die Zeitungsmeldungen über seine öffentlichen Erklärungen gegen die deutsche Regierung der Wahrheit entsprächen.
1934 Auf dem Gelände der Gasanstalt Weißensee sprengt die Technische Nothilfe die Betonfundamente der Gasbehälter und andere Bauten. 250 Dynamitpatronen waren dafür nötig.
1937 Das Filmlustspiel von Erich Waschneck "Die göttliche Jette" mit Grethe Weiser und Viktor de Kowa wird in Berlin uraufgeführt.
1939 In Istanbul stirbt Wilhelm Liepmann, Begründer der sozialen Gynäkologie, der, 1933 wegen seiner jüdischen Abstammung in Berlin mit Berufsverbot belegt, einem Ruf an die Istanbuler Universitätsklinik gefolgt war.
1945 Das Kronprinzenpalais wird bei einem Bombenangriff zerstört.
1945 Der Pankower Bürgerpark wird erneut von Bomben getroffen.
1948 Anläßlich des 100. Jahrestages der Revolution von 1848 wird auf dem Friedhof der Märzgefallenen im Berliner Friedrichshain ein Gedenkstein enthüllt.
1949 In der Sackfabrik Franz Kowiak in der Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg bricht ein Großfeuer aus. Der Brand konnte erst am darauffolgendem Tag gelöscht werden. Der Sachschaden betrug 60 000 DM.
1954 Die erste Kulturfilmveranstaltung "Wunder und Rätsel der Natur" der neu entstandenen Urania findet im physikalischen Hörsaal der Technischen Universität statt.
1990 Es finden die ersten freien Wahlen zur Volkskammer der DDR statt. In Ost-Berlin erreichten die SPD 34,9%, die PDS 24,9%, die CDU 18,3% und die Bürgerbewegungen 6,3%.