Berlin und Cölln

An einem 22. März

1280 Der Rat von Berlin verleiht dem Gewerke der Kürschner sein Statut. Darin wurde unter anderem verfügt, daß kein fremder Pelzhändler Waren auf dem Markt in Berlin kaufen oder verkaufen dürfe.
1499 Johannes Carion wird in Bietigheim geboren. Der Astronom und Astrologe erhielt 1522 in Berlin eine Stelle als Hofmechanikus und Hauslehrer des Kurfürsten Joachim I. Nestor.
1540 Der Cöllner Kaufmann Hans Kohlhase wird vor dem Berliner Georgentor gerädert (In einigen Quellen wird als Jahr der Hinrichtung 1544 angegeben).
1670 Ein kurfürstlicher Erlaß, "wegen Zurückweisung der frembden ins Land kommenden Bettler und Vagabunden" verlangt von den Bürgermeistern und Räten, die Bettler von Straßen und Brücken durch "Bettelvögte" vertreiben zu lassen.
1687 Der Hugenotte Pierre Fromery aus Sedan (Frankreich) wird zum Hofbüchsenmacher in Berlin bestellt. Er erhielt ein Gehalt von 100 Reichstalern und erwarb sich große Verdienste bei der Waffenproduktion und der Herstellung künstlerischer Metallarbeiten.
1741 Prinz Wilhelm begibt sich zur Armee nach Schlesien.
1767 Der evangelische Geistliche und Gelehrte Johann Peter Süßmilch, ab 1742 Propst an der St.-Petri-Kirche, Mitglied der Akademie der Wissenschaften seit 1745, stirbt, noch nicht 60 Jahre alt, nach mehreren Schlaganfällen in Berlin.
1775 Friedrich George Ludwig von Sohr wird in Berlin geboren. Der preußische Offizier besuchte 1798 bis 1800 die Tierarzneischule in Berlin, arbeitete am Aufbau eines kavalleristischen Lehramtes und war ab 1816 Direktor des Militär-Reitinstituts.
1797 Prinz Wilhelm von Preußen wird als zweiter Sohn von König Wilhelm III. und Königin Luise in Berlin geboren. Wilhelm wurde 1858 Prinzregent und 1861 König. Am 18. Januar 1871 wurde er als Wilhelm I. zum deutschen Kaiser gekrönt.
1807 Moritz Eduard Pinder wird in Naumburg an der Saale geboren. Der Philologe war an der königlichen Bibliothek in Berlin tätig und verwaltete daneben die Universitätsbibliothek.
1840 Franz Eilhard Schulze wird in Eldena bei Greifswald geboren. Der Mediziner und Zoologe war Begründer und erster Direktor des Zoologischen Instituts der Berliner Universität.
1848 Vor der Neuen Kirche am Gendarmenmarkt werden in der Nacht auf einem riesigen Katafalk 183 geschmückte Särge aufgebahrt.
1848 Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung findet die feierliche Beerdigung von 183 Opfern der Märzrevolution im Friedrichshain statt.
1848 Der Friedhof der Märzgefallenen, Ehrenfriedhof für die Toten der Revolution von 1848, wird auf dem Gelände des Lindenbergs angelegt und gehört seitdem zur Parkanlage Friedrichshain. Später wurden dort auch Opfer der Novemberrevolution 1918 beigesetzt.
1861 Das am 17. Mai 1858 in der Bellevuestraße 15 (Tiergarten) gegründete Gymnasium erhält den Namen Wilhelmsgymnasium.
1871 Karl Heinrich Schultz, genannt Schulzenstein, Professor der Medizin und botanischer Schriftsteller, stirbt in Berlin.
1873 In der Passage "Kaisergalerie", zwischen der Friedrichstraße und Unter den Linden (Mitte), wird das neue Panoptikum Castans eröffnet.
1877 Der Wrangelbrunnen, genannt nach dem Feldmarschall Gustav Adolf von Wrangel, modelliert von Hagen und gegossen von Gladenbeck, wird auf dem Kemperplatz im Tiergarten aufgestellt.
1880 Für die Altersversorgungsanstalt der Kaiser-Wilhelm-und-Augusta-Stiftung in der Schulstraße (Wedding) wird der Grundstein gelegt.
1888 Der Kellner Franz Krause wird zu einer Gefängnisstrafe von neun Monaten verurteilt, weil ihm in drei Fällen Heiratsschwindelei und erhebliche Bereicherung auf Kosten der betrogenen und verführten Mädchen nachgewiesen werden konnte.
1888 In Berlin liegen nach anhaltenden Schneefällen regelrechte Schneegebirge. Auf beiden Seiten des Trottoirs aufgetürmt, ergaben sich Schneehöhen von anderthalb bis zwei Meter.
1891 Für die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wird der Grundstein gelegt.
1897 Das Denkmal Kaiser Wilhelms I., geschaffen von Reinhold Begas, wird gegenüber dem Schloß enthüllt.
1898 Das Denkmal Markgraf Ottos I. wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
1903 Jochen Klepper wird als Sohn eines protestantischen Pfarrers im niederschlesischen Beuthen geboren. Der Schriftsteller und Theologe war seit März 1931 in Berlin ansässig.
1914 Die Berliner Königliche Bibliothek zieht in das Gebäude Unter den Linden um.
1920 Die Funktionäre der drei Linksparteien fordern zur Fortsetzung des Generalstreiks auf.
1920 Der Reichspostminister Gresberts ist bei den Verhandlungen des Verbandstages der unteren Post- und Telegrafenbeamten anwesend.
1920 Die lebenswichtigen Betriebe ruhen weiter, da die städtischen Arbeiter Forderungen stellen, ebenso der Straßenbahn- und Hochbahnverkehr.
1920 In Hennigsdorf bei Berlin leisten bewaffnete Arbeiter dem Einmarsch von Truppen Widerstand. In den bewaffneten Kämpfen wurden 35 Arbeiter getötet.
1920 Alt-Glienicke wird von Reichswehrtruppen besetzt.
1920 Der Reichsrat nimmt die Vorlage zur Beamtenbesoldungsreform an.
1920 In vielen Betrieben wird die Arbeit wieder aufgenommen. Die Post arbeitete wieder, Warenhäuser und Geschäfte wurden geöffnet, Stadt-, Ring- und Vorortverkehr mahmen ihren Betrieb wieder auf.
1924 Das alte Röntgeninstitut des Krankenhauses Moabit wird nach dem Umbau als "Werner-Siemens-Röntgen-Forschungsinstitut" neu eröffnet.
1925 In den zum Filmatelier umfunktionierten Staakener Zeppelin-Werken beginnen unter dem Regisseur Fritz Lang die Dreharbeiten für den Film "Metropolis", die bis zum 30. Oktober 1926 dauerten.
1934 In Weiterführung der von Adolf Hitler verkündeten "Arbeitsschlacht in ihrem 3. Abschnitt" melden die Berliner Bezirke einige Baumaßnahmen, die u.a. Sammel-Luftschutzräume betreffen. Auch einige Um- und Ausbauten wurden bekanntgegeben.
1934 Der "Reichsausschuß für Volksgesundheit" eröffnet in der Invalidenstraße (Mitte) eine Ausstellung zum Thema "Erbgesund - erbkrank". In Fotos wurden "gesunde Familien" sogenanntem "minderwertigen Menschenmaterial" aus Pflegeheimen gegenübergestellt.
1934 Der Polizeipräsident von Berlin setzt eine Belohnung von 5 000 Reichsmark für Hinweise zur Aufklärung der Sprengkörper-Explosion vom Vortage aus.
1935 Der erste "Fernsehprogrammbetrieb der Welt" wird in Berlin offiziell eröffnet, obwohl es sich fast ausschließlich um Versuchsläufe mit sehr unzulänglichen technischen Mitteln handelte.
1942 Arnold Berliner, der Begründer der Zeitschrift "Die Naturwissenschaften", stirbt in Berlin.
1944 US-amerikanische Flugzeuge bombardieren die Berliner Innenstadt.
1944 Nach schweren Bombardierungen im Norden Berlins wird das Jüdische Krankenhaus zum ersten Mal in der NS-Zeit aufgefordert, nichtjüdische Verletzte zu versorgen.
1946 Die Tageszeitung "Telegraf" erscheint erstmals. Herausgeber und Chefredakteur der mit britischer Lizenz erscheinenden Zeitung ist Arno Scholz.
1947 Ein dreitägiger Landesparteitag der CDU beginnt in Berlin. Er wählte an Stelle von Kurt Landsberg, der die Stadtverordnetenfraktion der CDU leitete, Dr. Walther Schreiber zum ersten Vorsitzenden.
1947 Die ersten hochwassergeschädigten Flüchtlinge aus dem Odergebiet treffen nach dem Bruch des Oderdammes in Berlin ein.
1947 Die Alliierte Kommandantur Berlin legt das Zulassungsverfahren für nichtpolitische Organisationen fest, zu denen Verbände zählten, die nicht versuchten, die öffentliche Meinung in politischen, militärischen und wirtschaftlichen Fragen zu beeinflussen.
1948 Mit sowjetischer Lizenz erscheint zum ersten Mal die "National-Zeitung - Volksblatt für deutsche Politik" der National-Demokratischen Partei (NDP), deren Gründung bevorstand.
1948 Die amerikanische Militärregierung in Berlin nimmt, unter Bezug auf Gesetz Nr. 25 des Alliierten Kontrollrats, die Kaiser-Wilhelm-Institute unter ihre Befehlsgewalt.
1951 Der Magistrat billigt den Volkswirtschaftsplan 1951.
1952 Der "Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands" beim Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen konstituiert sich im Beisein von Bundesminister Jakob Kaiser in West-Berlin.
1957 Die Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH spendet zu ihrem 75jährigen Bestehen 200 000 DM für bedürftige Berliner und für die Ferienaktion für Berliner Kinder.
1961 Die Jubiläumsausstellung zur 100-Jahr-Feier der Berliner Nationalgalerie wird eröffnet.
1965 Die BVG West stellt die letzte Obuslinie auf Omnibusse um (Linie 32).
1971 Das Haus Potsdamer Straße 10 (Tiergarten), auch als "Wiege des deutschen Rundfunks" bekannt, wird gesprengt.
1984 Die "Deutsche Gesellschaft der Freunde des Weizmann Institute of Science" gedenkt in einem Festakt im Harnack-Haus in Berlin-Dahlem des 50jährigen Bestehens der Gesellschaft und des 50. Todestages Fritz Habers.