Berlin und Cölln

An einem 23. März

1348 Betheke, Johann und Heyso von Giesensdorf verkaufen Einkünfte an Liebenow und seine Söhne, Bürger in Cölln.
1356 Markgraf Ludwig der Römer spricht der Stadt Berlin den Zoll zu Spandau, der ihr vor dem Kriege gehörte, wieder zu und gibt ihr Ritter Johann von Rudow, den Hofrichter, zum Einweiser.
1399 Der Rat zu Berlin erneuert und bestätigt die Privilegien der Altflicker (Reparaturschuster).
1409 Bruder Peter Lugow gelobt eidlich, die Stadt Berlin in geistlichen Rechtssachen mit seinem Rat zu unterstützen.
1430 Kurfürst Friedrich I. gibt auf Bitten des Berliner Bürgers Jacob Heidecke dessen Schwesterkindern, den in Berlin ansässigen Geschwistern Perwenitz, die Anwartschaft auf dessen Lehngüter Mahlsdorf und Schöneiche.
1461 Die Gebrüder Lukas und Peter Trebbuse (Trebus) verkaufen den Städten Berlin und Cölln Hebungen aus Bergholz.
1481 Hans Gorzke zu Friedrichsdorf genehmigt den Verkauf einer Rente des Untersassen Hannemann an die Liebfrauengilde zu Berlin.
1742 Baron von Pöllnitz und der Flügeladjutant Graf von Münchow reisen zur Armee ab.
1830 Der Jurist und Theaterdichter Karl Alexander Herklots stirbt in Berlin. Er schrieb zahlreiche Prologe, Dramen und Lustspiele und übersetzte ca. 70 italienische und französische Singspiele für das Berliner Hoftheater.
1848 17 Soldaten und drei Offiziere werden als Opfer der Revolution auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt.
1883 Carl Heinrich Grauns "Der Tod Jesu" wird durch die Berliner Singakademie aufgeführt.
1886 Im Ostend-Theater wird das Erstlingsstück des Polizeileutnants Ulrich Aue "Ein alter Husar oder treu dem König" freundlich aufgenommen.
1888 Der Berliner Polizeipräsident, Berhard Wilhelm Ludwig Freiherr von Richthofen, warnt in einem öffentlichen Aufruf die Berliner vor dem Verzehr mangelhaft untersuchten Schweinefleischs.
1891 Der preußische General der Kavallerie Karl Friedrich Wilhelm von Witzendorff wird durch ein schweres körperliches Leiden gezwungen, aus dem aktiven Militärdienst auszuscheiden.
1901 Der Berliner Gesindeball findet statt. Die teilnehmenden Schauspieler, die nach den damaligen gesetzlichen Bestimmungen zum Gesinde zählten, erschienen gleichfalls in Dienstbotenkleidern.
1912 Wernher Freiherr von Braun wird in Wirsitz (Bromberg) geboren. Der Raketentechniker besuchte in Berlin das Gymnasium und studierte an der TH Berlin Physik. Bereits als Student arbeitete er in Reinickendorf an der Entwicklung von Raketenantrieben.
1915 Der Chemiker Otto Nikolaus Witt stirbt in Berlin. Witt war u.a. in der Farbenchemie und ab 1888 an der Technischen Hochschule Charlottenburg tätig. Er gründete die populärwissenschaftliche Zeitschrift "Prometheus".
1916 In der Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse der Preußischen Akademie der Wissenschaften spricht Albert Einstein über "Einige anschaulische Überlegungen aus dem Gebiete der Relativitätstheorie".
1920 Gegen den Oberpostdirektor und Geheimen Oberpostrat Sönksen in Berlin wird ein Disziplinarverfahren unter Enthebung vom Dienste angeordnet.
1920 Der Verbandstag der unteren Post- und Telegrafenbeamten wird beendet. Der Direktor des "Deutschen Beamtenbundes", Herr Remmers, referierte u.a. über die Politik des Beamtenbundes.
1920 Die Omnibusse nehmen den Verkehr wieder auf, streckenweise auch die Hoch- und Untergrundbahnen. Die lebenswichtigen Betriebe, der Straßenbahnverkehr und die Zeitungsdruckereien ruhten noch immer.
1920 Die USPD-Mitglieder der Berliner Zentralstreikleitung beschließen den Abbruch des Generalstreiks.
1920 Die Verhandlungen über die Neubildung der Regierung beginnen in der Reichskanzlei zwischen dem interfraktionellen Ausschuß und der Reichsregierung.
1921 Die Polizeiverordnung vom 26. Oktober 1910 über "Herstellung und Betrieb von Grundstücksentwässerungen und Verhütung der Verunreinigung der Reinwasserleitung" wird als gültig für die gesamte 1920 gebildete neue Stadtgemeinde Berlin erklärt.
1924 Die "Erste Deutsche Allgemeine Sport- und Radio-Ausstellung" wird eröffnet.
1927 Ehm Welks Theaterstück "Gewitter über Gottland" wird in der Volksbühne uraufgeführt.
1933 Auf der Tagung des Reichstages in der Kroll-Oper wird das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich ("Ermächtigungsgesetz") beschlossen. Es gab Hitler Vollmacht bis zum Jahr 1937.
1933 Der Zeichner und Karrikaturist Paul Simmel stirbt in Charlottenburg. Beigesetzt wurde er auf dem Neuen Friedhof der Zwölf-Apostel-Gemeinde, Werdauer Weg (Schöneberg).
1933 In der Kroll-Oper beginnt die erste Sitzung des am 5. März gewählten Reichstages. Von den 647 gewählten Abgeordneten erscheinen nur 538. 81 Reichstagsmandate der KPD waren von den Nazis wegen Reichstagsbrandanschuldigungen für ungültig erklärt worden.
1934 Anläßlich des 100. Geburtstages des Chemikers und Photografen Hermann Wilhelm Vogel erscheint in den "Naturwissenschaften" eine Würdigung.
1934 Das Reichskabinett hebt das Bannmeilengesetz um den Reichstag auf. Das Gesetz, das Versammlungen unter freiem Himmel sowie Umzüge in Reichstagsnähe verbot, war schon seit dem Frühjahr 1933 nicht mehr angewendet worden.
1936 Das Luftschiff LZ 129 "Hindenburg" startet zu dreitägigen Propagandaflügen über Berlin, vor allem im Zusammenhang mit den bevorstehenden Olympischen Spielen in Berlin.
1939 Der "Volksbühne" e.V. wird vom Amtsgericht Berlin N 65, Gerichtsstraße 27, aus dem Vereinsregister gestrichen. Das Vermögen des Vereins fiel dem Deutschen Reich zu.
1944 Seit November 1943 war Berlin 12 schweren Flächenbombardements ausgesetzt. Dabei wurden 270 000 Wohnungen zerstört.
1945 Teile der "Ost-West-Achse", vor allem die Charlottenburger Chaussee (Straße des 17. Juni, Charlottenburg) nahe dem Brandenburger Tor, sollen nach einem Befehl des Luftflottenkommandos 6 als Start- und Landebahn dienen.
1948 Im amerikanischen Sektor findet die erste Probefahrt von deutschen Polizeifunkwagen statt.
1949 Der Westberliner Oberbürgermeister Ernst Reuter trifft in Washington ein. Von der Konferenz der amerikanischen Bürgermeister wurde ihm ein herzlicher Empfang bereitet.
1960 Aus Anlaß des 25. Todestages des Schauspielers Alexander Moissi wird in den Kammerspielen des Deutschen Theaters eine von der Deutschen Akademie der Künste organisierte Ausstellung eröffnet. Die Gedenkrede hielt Eduard von Winterstein.
1962 Die Bearbeitung der Operette "Wer braucht Geld" von Guido Masanetz wird unter dem neuen Titel "In Frisko ist der Teufel los" im Metropol-Theater an der Friedrichstraße erstaufgeführt.
1966 Die Politikerin und Frauenrechtlerin Marie-Elisabeth Lüders, Ehrenbürgerin der Stadt ab 1958, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde sie mit einem Staatsbegräbnis. Ihr Ehrengrab befindet sich auf dem Landeseigenen Waldfriedhof Dahlem, Hüttenweg 47.
1984 Ein gegen 2.00 Uhr durch Schweißarbeiten verursachter Brand an einem Schwachstromkabel führt zur ganztägigen Unterbrechung des Verkehrs auf der U-Bahnlinie 9 zwischen den Stationen Rathaus Steglitz und Walther-Schreiber-Platz.
1990 Die Quadriga vom Brandenburger Tor, in der Silvesternacht beschädigt, wird zur Restaurierung ins Kreuzberger Museum für Verkehr und Technik gebracht.
1991 Nach 42 Jahren ist der Schloßpark Niederschönhausen (Pankow) wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Schloß wurde in der DDR als Amtsitz des Präsidenten und als Gästehaus der Regierung genutzt.