Berlin und Cölln

An einem 27. März

1453 Kurfürst Friedrich II. bestätigt die Ratsmitglieder für Berlin.
1687 Sophie Dorothea wird geboren. Sie war die Gemahlin König Friedrich Wilhelm I. und Mutter Friedrichs II. Als Wohnsitz bevorzugte sie Schloß Monbijou.
1735 König Friedrich Wilhelm I. erläßt eine Kabinettsorder mit dem Befehl, Bürger und Hausbesitzer dazu anzuhalten, den Schmutz vor ihren Häusern zu Haufen zu fegen. Auf "Dreckkarren" sollte er dann vor die Tore der Stadt gebracht werden.
1738 Der Berliner Kaufmannschaft wird durch König Friedrich Wilhelm I. das "Neue Lusthaus im Schloßgarten", die "Grotte", als Börsengebäude zugewiesen.
1741 Die Königinmutter feiert ihren Geburtstag. Mittags fand bei der Königin Elisabeth Christine in Gegenwart der Königinmutter, der Prinzessinnen Ulrike und Amalie sowie der Prinzen Heinrich und Ferdinand eine festliche Gala statt.
1742 Nach einem Spiel bis 22.00 Uhr im Zimmer der Königin Elisabeth Christine speist die Königinmutter bei der Königin. Die erste von zwei Tafeln stellte den Buchstaben "S" dar. Sie bestand aus 60, die andere Tafel aus mehr als 40 Gedecken.
1742 Die Infanterie-Regimenter "Prinz Ferdinand" und "Flanz" marschieren nach Schlesien ab.
1742 Anläßlich des 56. Geburtstages der Königinmutter Sophie Dorothea findet im Schloßtheater die französische Komödie "Le dehors Trompeur" statt.
1742 Königin Elisabeth Christine nebst Hofstaat gratulieren der Königinmutter in deren Appartements zum 56. Geburtstag. Es gratulierten ferner die Herzogin von Württemberg, ihre drei Prinzen sowie der Regierende Fürst von Anhalt-Dessau.
1746 Friedrich II. läßt zum Geburtstag seiner Mutter Sophie Dorothea den Speisesaal des Schlosses in "einen künstlichen Garten von Zwergbäumen, die alle um diese Jahreszeit ganz ungewöhnliche, und zwar reife, Früchte trugen", umwandeln.
1763 Joachim Berhard von Prittwitz zieht als Oberstleutnant und Kommandeur des Zietenschen Leibhusarenregiments in die Garnison Berlin ein. Er lebte teils in der Haupstadt teils auf seinen Gütern und genoß oft die Gesellschaft Friedrich II.
1806 Der Physiker Paul Erman und der Geologe Leopold von Buch werden als außerordentliche Mitglieder in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
1810 Adolf Brennglas (Adolf Glaßbrenner) wird in Berlin, Leipziger Straße, als Sohn eines Putzfederfabrikanten geboren. Ab 1828 trat er mit journalistischen und literarischen Arbeiten hervor. Er gab u.a. die Reihe "Berlin, wie es ist und - trinkt" heraus.
1813 General Johann David Ludwig Graf Yorck von Wartenberg verläßt mit seinem Armeekorps Berlin.
1847 Der Seidenfabrikant Johann Adolph Heese kauft den Gesamtkomplex des Raulés Hofes in der Alten Leipziger Straße auf dem Friedrichswerder. Er betrieb darin eine Seidenhandlung.
1849 Der Prozeß gegen die am Aufstand in der Luisenstadt vom Oktober 1848 Beteiligten wird eröffnet.
1850 Der Astronom und Bankier Wilhelm Beer, Bruder des Komponisten Giacomo Meyerbeer, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde, Schönhauser Allee 23-25 (Prenzlauer Berg). Beer betrieb eine Privatsternwarte im Tiergarten.
1888 Im dramatischen Verein trägt der Schauspieler Wirth vom Deutschen Theater unter großem Beifall das patriotische Gedicht "Kaiser Wilhelms Begegnung mit dem Veteranen Wille im Himmel" von Otto Mylius vor.
1897 Johannes Stumm wird in Berlin geboren. Er war von 1948 bis 1962 Polizeipräsident in Berlin.
1915 Um die Entwaldung der Berliner Umgebung zu verhindern und größere Flächen von Bebauung freizuhalten, kauft der 1911 gegründete "Zweckverband für Groß-Berlin" für 50 Millionen Goldmark etwa 10 000 ha Wald vom preußischen Staat.
1920 Im Vereinshaus in der Oranienstraße 106 (Kreuzberg) findet die erste Gewinnverlosung der deutschen Sparprämien-Anleihe statt.
1920 Bei der Ziehung der vier Hauptgewinne der Deutschen Sparprämien-Anleihe in Höhe von je 1 Million fällt ein Treffer nach Berlin. Die glücklichen Gewinner waren zwei Stenotypistinnen, die ihre mäßigen Ersparnisse als Sparprämien-Anleihe angelegt hatten.
1929 Die Stadtverordnetenversammlung ersucht in einem Schreiben den Reichsverkehrsminister um eine Verordnung, nach der für Lastfahrzeuge und Omnibusse Vollgummireifen verboten und nur noch Luftgummireifen zulässig sein sollen.
1930 Ein dreitägiger Europäischer Bauernkongreß wird im Logenhaus in der Kurfürstenstraße 116 (Schöneberg) eröffnet. Insgesamt nahmen 83 Delegierte aus 19 europäischen Ländern teil.
1930 In der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz) hat das Stück "Das Gericht" von C. K. Munro Premiere.
1934 Die Berliner Straßenbahnen werden mit Winkern und Stopplichtern ausgestattet, teilt der preußische Ministerpräsident Hermann Göring in seiner Eigenschaft als Preußischer Innenminister mit. Alle Fahrzeuge mußten mit Rückstrahlern versehen sein.
1934 Die Reichsbahndirektion Berlin teilt mit, daß für das Nord-Süd-S-Bahn-Projekt zwischen Gesundbrunnen und Friedrichstraße 1934 Bauaufträge im Werte von rund 20 Millionen Mark vergeben werden. Bisher arbeiteten rund 1 000 Arbeitskräfte an der Strecke.
1934 Der Berliner Rennfahrer Manfred von Brauchitsch entgeht beim Training in Italien nur knapp einem schweren Unfall. Er kam mit seinem neuen Mercedes-Rennwagen bei Tempo 250 von der Straße ab und raste kilometerlang über ein Feld.
1934 Das Reichskabinett beschließt die Überleitung der Städtischen Oper, Charlottenburg, aus dem Besitz der Stadt auf das Reich. Sie erhielt den Namen "Deutsches Opernhaus".
1946 Das Weddinger Amtsgericht stellt das Eigentumsrecht der Russisch-Orthodoxen Kirche in Tegel wieder her.
1946 Die Friedrichshainer Sozialdemokraten führen im Friedrichstadt-Palast eine Vollversammlung durch.
1949 In der im Kriege stark zerstörten Stadtpfarrkirche St. Nikolai in Spandau findet nach ihrer Wiederherstellung der erste Gottesdienst statt.
1951 Die Ruine der Krolloper am Platz der Republik (Tiergarten) wird gesprengt. Während der NS-Zeit war die Kroll-Oper vorübergehend Sitz des Reichstages.
1957 Der Magistrat ordnet an, daß mit dem 1. April 1957 in 102 Betrieben der örtlichen volkseigenen Industrie die 45-Stunden-Woche eingeführt wird.
1958 Der "Heinrich-Mann-Preis" 1958 der Deutschen Akademie der Künste (Ost-Berlin) wird an die Schriftsteller Rosemarie Schuder und Herbert Jobst sowie an den Maler und Autor Hans Grundig vergeben.
1962 Der 28jährige Westberliner Heinz Jecha wird bei einem Versuch, DDR-Flüchtlinge durch einen Tunnel nach Westberlin zu schleusen, von Grenzposten der DDR erschossen.
1965 Am Welttheatertag wird das Lesetheater der Kammerspiele (Reinhardtstraße) eröffnet.