Berlin und Cölln

An einem 29. März

1350 König Karl IV. erklärt in einem an den Rat von Berlin und Cölln gerichteten Siegelbrief den "falschen Woldemar", der sich als der letzte askanische Markgraf Woldemar ausgegeben hatte, zum Betrüger.
1380 Bischof Dietrich von Brandenburg befiehlt dem Altaristen Wilhelm Wedege zu Berlin, Johannes Lübbesack als Altaristen in der Berliner Marienkirche einzuführen.
1708 Samuel Rodigast stirbt in Berlin. Seit 1680 war er Konrektor und später Rektor des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster. Besonders bekannt wurde er als Verfasser des Kirchenliedes "Was Gott tut, das ist wohlgetan."
1741 Das 2. Bataillon des Regiments Gröben bricht in die Gegend zwischen Brandenburg und Magdeburg auf.
1741 Das Regiment des Generalmajors von Bredau setzt sich nach Schlesien in Marsch.
1769 Friedrich Christian Accum wird in Bückeburg geboren. Der Chemiker erhielt 1822 eine Professur am Berliner Gewerbeinstitut sowie an der Bauakademie.
1777 Der Chemiker Johann Heinrich Pott stirbt in Berlin.
1800 Der Geheime Ober-Hof-Buchdrucker Georg Jacob Decker, der Schloß Friedrichsfelde von der Herzogin Dorothea von Kurland 1799 übernommen hatte, verkauft Schloß Friedrichsfelde an die Herzogin Catharina von Holstein-Beck.
1817 Der Nervenarzt Moritz Heinrich Romberg erhält in Berlin die Doktorwürde mit einer Abhandlung über angeborene Rachitis. Er wurde 1838 zum außerordentlichen Professor ernannt und 1840 mit der Leitung der Universitäts-Poliklinik in Berlin betraut.
1842 Dem Physiker Werner von Siemens wird für fünf Jahre ein preußisches Patent erteilt auf ein Verfahren "Gold behufs der Vergoldung auf nassem Wege vermittels des galvanischen Stromes aufzulösen".
1848 In der Taubenstraße 17 konstituiert sich in einem Café der "Zentral-Arbeiter-Klub". Etwa 150 Arbeiter waren der Aufforderung zur Gründung des Klubs gefolgt.
1849 Dem liberalen Politiker Heinrich Wilhelm August Freiherr von Gagern wird die Ehrenbürgerwürde verliehen.
1877 Der Botaniker Alexander Heinrich Braun stirbt in Berlin. Ab 1851 war er Professor der Botanik an der Universität. Außerdem war er Direktor des Botanischen Gartens in der Potsdamer Straße (Schöneberg) und Mitglied der "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin".
1888 Die Liebesinsel ist nach heftigen Regenfällen und der andauernden Schneeschmelze zum größten Teil unter Wasser gesetzt.
1888 Der neue Kaiser Friedrich III. erläßt eine Kabinetts-Order zum Umbau des Berliner Doms.
1890 Otto von Bismarck verläßt nach seiner Entlassung mit seiner Familie seinen langjährigen Wohnsitz im Reichskanzlerpalais in der Wilhelmstraße und reist vom Lehrter Bahnhof nach Friedrichsruh im Sachsenwald.
1908 Der Verkehr auf der neueröffneten U-Bahn-Strecke Bismarckstraße-Reichskanzlerplatz (Theodor-Heuss-Platz) wird aufgenommen.
1913 Die U-Bahnstrecke zwischen Reichskanzlerplatz (Theodor-Heuss-Platz) und Stadion (Olympia-Stadion) ist fertiggestellt.
1920 Die Lichterfelder Hauptkadettenanstalt in der Finkensteinallee wird aufgelöst.
1921 Der Polizeipräsident verbietet in Berlin alle Straßendemonstrationen und öffentlichen Versammlungen, da diese vermehrt zu Angriffen gegen die Staatsautorität benutzt worden sind.
1922 Der Reichsverkehrsminister bestätigt den Ingenieur Wilhelm Hoff als alleinigen Vorstand der Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin.
1933 Der Vorstand der Ufa beschließt die Entlassung jüdischer Mitarbeiter.
1933 Der Film "Das Testament des Dr. Mabuse" wird verboten.
1933 Der vom Kultusministerium eingesetzte Reichskommissar verlangt von der Preußischen Akademie der Wissenschaften, die Zeitungsberichte über die Kritik des Physikers und Nobelpreisträgers Albert Einstein am Dritten Reich zu überprüfen.
1933 Gemäß Beschlüssen der Berliner Körperschaften vom 29. März und 1. April 1933 wird Adolf Hitler zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
1933 Reichskanzler Adolf Hitler trifft gegen 10.30 Uhr von München kommend auf dem Flugplatz Tempelhof ein. Er weilte gemeinsam mit der Familie von Reichsminister Joseph Goebbels in Berchtesgaden.
1933 Die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeit hat für Berlin 22 486 900 Mark bereitgestellt. Die Mittel sollten für den Straßen- und S-Bahnbau sowie für Kanalisations- und Brückenbau verwendet werden.
1934 Kammersänger Wilhelm Bode wird von Reichsminister Dr. Joseph Goebbels zum Intendanten des "Deutschen Opernhauses" - früher Städtische Oper, Charlottenburg, - berufen.
1940 Der Techniker Johannes Schütte stirbt in Dresden. Schütte hatte seit 1922 an der Technischen Hochschule Charlottenburg einen Lehrstuhl für Schiffbau inne und gründete das Unternehmen "Schütte-Lanz".
1947 Eine zweitägige Delegiertenkonferenz des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) Groß-Berlin beginnt im Deutschen Theater.
1953 Die sowjetische Luftfahrtgesellschaft Aeroflot eröffnet die ständige Flugverbindung Moskau - Schönefeld.
1960 Eine Analyse der Westberliner Industrie- und Handelskammer ergibt, daß die Industrieproduktion in West-Berlin im Vergleich zu 1936 auf 133 Prozent, in der Bundesrepublik jedoch auf 255 Prozent gestiegen ist.
1965 Die Ostberliner Akademie der Künste verleiht dem Dichter Johannes Bobrowski den Heinrich-Mann-Preis für den Roman "Levins Mühle".
1976 Bei Frühlingswetter mit Temperaturen um 16°C wird über Berlin der erste Storch gesichtet.
1982 Die ersten sich öffnenden Forsythienknospen werden in Berlin beobachtet.
1984 Für Lutz Heck wird eine von Heinz Spilker geschaffene Bronzebüste gegenüber dem Gehege des Pandabären enthüllt. Er hatte von 1932 bis zum Kriegsende 1945 den Berliner Zoo zu einem der bedeutendsten der Welt gemacht.
1984 Der französische Stadtkommandant, Generalleutnant Liron, verabschiedet sich nach dreieinhalb Amtsjahren vom Regierenden Bürgermeister Diepgen im Rathaus Schöneberg und trägt sich ins Goldene Buch ein.