Berlin und Cölln

An einem 2. April

1265 Es erfolgt die erste urkundliche Erwähnung von Rosenfelde, seit 1699 Friedrichsfelde.
1265 Dem Benediktinerinnenkloster in Spandau wird durch Bischof Heinrich von Brandenburg die Pfarre des im Süden Berlins gelegenen Dorfes Lankwitz übereignet.
1306 Markgraf Hermann vereinbart mit dem Heiliggeisthospital zu Spandau, daß die Getreideernte, die das Kloster aus Mühlen in Berlin erhält, gegen Steuereinnahmen in Teltow und Schönow getauscht wird.
1465 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn errichtet das erste Berliner Domkapitel und führt es am gleichen Tag feierlich ein. Die eigentliche Einweisung des Kapitels erfolgte durch den für Berlin zuständigen Bischof von Brandenburg Dietrich von Stechow.
1470 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn legt die Regierung nieder. Die Nachfolge trat sein Bruder Kurfürst Albrecht Achilles an.
1623 Kurfürst Georg Wilhelm erläßt ein Mandat über das Freischlachten in den Residenzstädten. Auf Grund der Fleisch-Verknappung und -Verteuerung wurde es allen Fleischern außerhalb der Residenzstädte erlaubt, an festgesetzten Tagen Fleisch anzubieten.
1683 Johann Christoph Schrader wird in Magdeburg geboren. Der Berliner Apotheker und Kaufmann, der auch Mitglied der obersten preußischen Medizinalbehörde war, nahm eine führende Stellung unter den Apothekern ein.
1698 Kurfürst Friedrich III. befiehlt den Magistraten der Residenzstädte, die Verwendung des einheitlichen Scheffels, versehen mit dem Stadtwappen und dem Adler, sicherzustellen.
1718 König Friedrich Wilhelm I. befiehlt der "Societät der Wissenschaften", den Botanischen Garten - an der Straße nach Potsdam, vor dem Dorf Schöneberg gelegen - zu übernehmen und einen Zuschuß von etwa 600 Mark zu leisten.
1727 Eine geregelte Feuer-Ordnung für Berlin, bereits 1681 durch Kurfürst Friedrich Wilhelm bekannt gemacht, erscheint unter König Friedrich Wilhelm I. in erweiterter und verbesserter Form.
1824 Heinrich Karl Wilhelm Berghaus, Professor an der Bauakademie, beschreibt das Barometer, mit dem er die Beobachtungen macht, die seit Anfang März in der Vossischen Zeitung veröffentlicht werden.
1828 Das Trauerspiel "König Richard III." von William Shakespeare erlebt im Königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt seine Erstaufführung.
1829 Alexander von Humboldt behandelt in einem Akademievortrag unter dem Thema "Über den periodischen Wechsel der Magnetnadel" geomagnetische Erscheinungen. Der Geomagnetismus war eines der Hauptinteressengebiete Humboldts.
1841 Der preußische Kriegsminister und Ehrenbürger der Stadt, Johann Georg Gustav von Rauch, stirbt in Berlin.
1847 In Berlin stirbt Karl Philipp Heinrich Pistor. Seine Werkstätte Pistor & Martins versorgte über lange Zeit die europäischen Sternwarten mit vorzüglichen Instrumenten.
1849 Paul Andorff wird in Weimar geboren. Der Maler und Zeichner war von 1867-1873 in Berlin an der Akademie der Künste. Er tat sich besonders als Zeichner altertümlicher Straßen und Plätze sowie Berliner Motive hervor.
1849 Die Chöre der Berliner Arbeiter- und Handwerker-Vereine geben ihr 2. großes Konzert.
1851 Die Statuten der "Corporation der Apotheker Berlins", vormals "Berliner Apothekerkonferenz", werden genehmigt. Diese Statuten umfaßten 11 Paragraphen.
1874 In seiner "Akademierede" nimmt Theodor Mommsen Stellung zur finanziellen Sicherung übergreifender wissenschaftlicher Aufgaben.
1886 Letztmalig wird das rege Markttreiben auf dem Dönhoffplatz von vielen Fotografen festgehalten. Nach Schließung des Wochenmarktes sollte der Platz in eine Parkanlage umgewandelt werden.
1891 Im Gefängnishof für jugendliche Verbrecher in Plötzensee wird um 7 Uhr morgens der Doppelmörder Klausin hingerichtet.
1891 Die Teilnehmer des 20. Chirurgenkongresses besichtigen am Vormittag das Krankenhaus Friedrichshain.
1891 Der schweizerische Alpinisten-Verein "Edelweiß" aus St. Jodok tritt mit einem Bergprogramm in der Urania auf. Die Alpinisten zeigten an einer improvisierten Kletterwand charakteristische Auf- und Abwärtsübungen.
1891 Die Pharmazeutische Gesellschaft wählt ihren Vorstand, Dr. Hermann Thoms, als 1. Vorsitzenden.
1891 Der erste Berliner Ferienkurs zur Weiterbildung für Physiklehrer an höheren Lehranstalten beginnt im Gebäude der "Alten Urania" in der Invalidenstraße. Diese Kurse sollten u.a. die Bindungen zwischen Universität und höheren Schulen festigen.
1891 Am Vormittag erreicht der "Stelzenreisende" Sylvian Dornon, ein Bäcker aus Arcachon (Frankreich), Berlin. Er kam von Paris und wollte noch bis nach Moskau auf Stelzen laufen.
1920 In den Wäldern von Selchow (Teltow) kommt es zu einer Schießerei zwischen Forstangestellten und 2 Wilderern. Der Gutsförster Schulze wurde getötet und dessen Bruder schwer verletzt. Der Vater des Getöteten konnte einen Wilderer töten. Der andere entkam.
1920 Eine vom Reichspräsidenten, dem Reichswehrminister und dem Reichsminister für Finanzen unterzeichnete Verordnung über das Ausscheiden aktiver Offiziere und Fähnriche aus dem aktiven Dienst infolge Abbaus der Wehrmacht wird verabschiedet.
1920 In einem Hotel in der Friedrichstraße (Mitte) und in einer Wohnung in der Müllerstraße 155 (Wedding) ereignen sich Gasunfälle, bei denen jeweils eine Person getötet wird.
1920 Am Karfreitag nutzen viele Berliner das strahlende Frühlingswetter für Ausflüge. Abends gegen 19.00 Uhr entlud sich ein starkes Gewitter, das von heftigen Niederschlägen begleitet war.
1922 Im Reichstagsgebäude wird in Anwesenheit von etwa 100 Personen die Konferenz der Vertreter der Exekutiven der drei Internationalen eröffnet.
1924 Zur Linderung der Wohnungsnot wird die Wohnungsfürsorgegesellschaft mbH gegründet.
1926 Unter Leitung des Professors August Karolus beginnen erste Bildtelegraphie-Übertragungen zwischen Berlin und Wien.
1927 Das "Heizkraftwerk Georg Klingenberg" in Lichtenberg, das für seine Zeit größte und modernste Europas, erreicht seine volle Kapazität.
1928 Der Droschkenkutscher Gustav Hartmann, im Volksmund der "Eiserne Gustav" genannt, startet 68jährig mit seiner Pferdedroschke zu der legendären Fahrt von Berlin nach Paris.
1928 Im Berliner Tauentzienpalast kommt Sergej Eisensteins Film "10 Tage, die die Welt erschütterten" zur deutschen Erstaufführung. Die Filmmusik schrieb der deutsche Komponist Edmund Meisel, der bei der Aufführung das 70 Mann starke Filmorchester dirigierte.
1928 Der Apotheker Max Froelich, Ehrenmitglied des Berliner Apothekervereins, stirbt in Berlin.
1930 In einem starken Demonstrationszug der KPD am Kottbusser Damm Ecke Maybachufer (Neukölln) marschiert ein Trupp männlicher und weiblicher Jugendlicher, die das Abzeichen und die Kleidung (grünes Hemd) der verbotenen Jungen Garde tragen.
1930 Die im Demonstationszug der KPD marschierenden Mitglieder der verbotenen antifaschistischen Jungen Garde, 5 weibliche und 23 männliche Jugendliche, werden von der Polizei festgenommen.
1930 Das Kleingartenschiedsgericht entscheidet gegen das Bezirksamt Steglitz. Damit wurde die geplante Erweiterung des Stadtparks durch Hinzuziehung der Kleingartenkolonie "Goeben-Wiese" unmöglich.
1930 Nach Aufhebung des Demonstrationsverbots erfolgen eine Vielzahl von Kundgebungen der verschiedensten politischen Richtungen: 6.00 Uhr KPD im Lustgarten, 8.00 Uhr Reichsbanner im Norden, Südosten, Westen, 8.00 Uhr die Nationalsozialisten im Sportpalast.
1930 Eine vom Bezirksamt gegenüber der Kleingartenkolonie "Goeben-Wiese" ausgesprochene Kündigung wird wegen einer Entscheidung des Kleingartenschiedsgerichts unwirksam. Die Prozeßkosten mußte das Amt tragen.
1930 Die SPD bringt im Reichstag einen Mißtrauensantrag gegen die Regierung Brüning ein. Die Abstimmung ergab 252 für die Reichsregierung und 187 gegen sie.
1930 An vier Schulen in Berlin-Neukölln finden Streiks statt. 80 Prozent der Schüler blieben dem Unterricht fern. Erhebliche Sparmaßnahmen des Magistrats im Schulbereich hatten zur Verschlechterung des Unterrichts geführt (z.B. 50-60 Schüler pro Klasse).
1930 Der Magistrat gibt in einer Mittagssitzung den Plan auf, eine Wohnungsluxussteuer zu erheben.
1930 Vor den Volksschulen (15. und 16. Gemeindeschule an der Lessingstraße, 31. und 32. Gemeindeschule in der Rüttlistraße) versuchen Mitglieder des "Jung-Spartakusbundes" zu verhindern, daß Schüler die Schule betreten. Die Polizei griff nicht ein.
1933 Die Siemensgesellschaft stellt im Wernerwerk-Turm einen neuentwickelten "Optischen Raumschutz" vor. Wurden von Einbrechern die unsichtbaren Strahlen durchkreuzt, setzt sich eine Alarmanlage in Bewegung.
1948 Der Rat der Bezirksbürgermeister, dem eine Mitteilung des Magistrats zur Frage der Müllbeseitigung vorliegt, beharrt auf seiner Forderung nach Müllbeseitigung in allen Bezirken durch die Zentrale.
1949 In der Aula der Schule in der Emser Straße eröffnet Bezirksbürgermeister Kurt Exner die Ausstellung "Neukölln im Schritt der Zeit".
1951 Der Senat beschließt die Bildung eines vorbereitenden Rundfunkrats für einen eigenen Berliner Sender, dessen Vorsitz der Senator für Volksbildung führen soll.
1951 Unter der Leitung des Rektors der Humboldt-Universität, Prof. Walter Friedrich, konstituiert sich ein zentrales Friedenskomitee der Universität.
1954 Dr. Georg Hoffmann wird von Bundespostminister Dr. Siegfried Balke in einem Festakt als erster Präsident der Landespostdirektion Berlin in sein Amt eingeführt.
1957 In West-Berlin wird Louise Schroeder, von 1946 bis 1949 Bürgermeisterin bzw. stellvertretende Oberbürgermeisterin, anläßlich ihres 70. Geburtstages die Ehrenbürgwürde der Stadt verliehen.
1963 Die Deutsche Lufthansa der DDR nimmt den Flugbetrieb auf ihrer neuen Route Berlin-Sofia-Berlin ab Flughafen Schönefeld auf. Die Flugzeit betrug 185 Minuten.
1973 Ein zwölfstündiger Dauerregen beendet in Berlin eine zweiwöchige Trockenperiode.
1974 In Berlin beginnt eine viertägige "Reaktortagung". Das Programm umfaßte 12 Übersichtsartikel und 186 Fachvorträge.
1979 Das Internationale Congress Centrum Berlin (ICC) am Messegelände am Funkturm (Charlottenburg) wird nach zehnjähriger Planung und vierjähriger Bauzeit eröffnet.