Berlin und Cölln

An einem 9. April

1518 Kurfürst Joachim I. Nestor erlaubt seinem Hausvogt Hans von Krummensee, den Kalandsbrüdern eine jährliche Rente von sechs Gulden aus dem Krug von Schönfließ zu verschreiben.
1741 Aus Ostpreußen trifft das Regiment Jung-Waldau in Berlin ein.
1761 Der Naturwissenschaftler, Matematiker und Philosoph Johann Heinrich Lambert, damals noch in Augsburg lebend, wird einstimmig zum Mitglied der Berliner Akademie gewählt.
1770 Thomas Seebeck wird in Reval (Tallin) geboren. Der Physiker war u.a. auf den Gebieten Elektrizität, Magnetismus und Optik tätig. Er wirkte 13 Jahre an der Berliner Akademie der Wissenschaften.
1842 Im Königlichen Theater wird zum ersten Mal die Tragödie "Monaldeschi, oder: Die Abenteurer" von Heinrich Laube aufgeführt.
1848 Der Magistrat fordert in einer Bekanntmachung die Mitbürger, die seit den Revolutionskämpfen noch im Besitz von Waffen sind, auf, diese in den Vormittagsstunden von neun bis zwölf Uhr im Köllnischen Rathaus abzugeben.
1870 Der Betrieb der Deutschen Bank wird in einem kleinen gemieteten Lokal in der Französischen Straße eröffnet.
1871 Der Dramaturg und Ästhetiker Heinrich Theodor Rötscher stirbt in Berlin. Er verfaßte die "Abhandlungen zur Philosophie der Kunst" und "Die Kunst der dramatischen Darstellung", von Seydelmann die "Bibel der Schauspieler" genannt.
1877 Die Standortwahl für den Bau der Technischen Hochschule in Charlottenburg wird mit der Maßgabe genehmigt, daß der Baumbestand weitgehend zu schonen sei.
1884 Der Mathematiker Lazarus Fuchs, der ab 1885 als Professor für Mathemathik an der Berliner Universität wirkte, wird als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
1886 Zum 50jährigen Jubiläum des Dorotheenstädtischen Gymnasiums führen Schüler der Ober- und Unterprima Shakespears "König Richard II." in englischer Sprache auf.
1888 In der Männer-Siechenanstalt, Stralauer Straße 58, und in der Frauen-Siechenanstalt, Gitschiner Straße 104/105, wird je eine städtische Sanitätswache, nach dem Vorbild von London und Paris, errichtet.
1913 Der "Trabrennverein" nimmt in Mariendorf die neue Rennbahn in Betrieb, die als die modernste in ganz Deutschland galt.
1918 Die Deutsche Bunsengesellschaft für angewandte physikalische Chemie hält ihre 24. Hauptversammlung im Hörsaal der Deutschen Chemischen Gesellschaft in Berlin ab.
1920 Anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Deutschen Bank wird den Angestellten eine Jubiläumsgabe in Höhe eines doppelten Monatsgehalts gezahlt. Angestellte, die weniger als ein Jahr tätig waren, erhielten ein Monatsgehalt.
1920 Der Maler Philip Franck wird 60 Jahre alt. 1982 wurde er zum Direktor der staatlichen Kunstschule in Berlin berufen. Er war Mitglied des Senats der Akademie der Künste und gehörte zu den Gründern der Berliner Sezession.
1920 Auf der Generalversammlung der revolutionären Betriebsräte fordern die Vertreter der KPD die Ausrufung des Generalstreiks und Neuwahlen aller Arbeiterräte. In der Abstimmung über den Generalstreik erlitten die Kommunisten eine Niederlage.
1920 Auf Beschluß des Magistrats werden rückwirkend ab 1. April bis zur endgültigen tariflichen Regelung der Bezüge den Arbeitern und Hilfskräften Lohnaufbesserungen gezahlt.
1920 Der Magistrat beschließt Lohnaufbesserungen für die städtischen Angestellten.
1932 Auf Reichsbankpräsident Hans Luther wird auf dem Potsdamer Bahnhof ein Attentat verübt. Dr. Luther blieb unverletzt, die Täter wurden verhaftet.
1935 Im Postmuseum Berlin wird unter Leitung von Fritz Banneitz, Leiter der Fernsehentwicklung der Deutschen Reichspost, die erste öffentliche Fernsehstelle ihrer Bestimmung übergeben.
1938 Der Architekt Paul Mebes stirbt in Berlin. Mebes, seit 1918 Professor an der TH Berlin, war an der Errichtung der Wohnsiedlungen Heidehof Zehlendorf, Hainstraße Schöneweide und Große Leegestraße Weißensee maßgeblich beteiligt.
1941 In der Nacht zum 10. April wird die Staatsoper Unter den Linden als eines der ersten Berliner Theater durch Bomben beschädigt.
1945 Der evangelische Geistliche und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer wird in Flossenbürg durch den Strang hingerichtet. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Kirchhof der Dorotheenstädtischen und der Friedrichswerderschen Gemeinde, Chausseestraße 126.
1946 Die ehemalige Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg wird als "Technische Universität" vom britischen Stadtkommandanten und dem neuen Rektor, Prof. Dr. Kucharski, wiedereröffnet.
1947 Auf Anordnung der Alliierten Kommandantur führen Militärpolizei der Besatzungsmächte und deutsche Polizei eine Großrazzia gegen Kriminelle und Deserteure der Besatzungsmächte durch.
1958 Auf Beschluß der Stadtverordnetenversammlung wird der Magistrat umgebildet und durch zusätzliche Mitglieder vergrößert.
1962 Auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof gelingt der erste vollelektronisch gesteuerte, ausgewertete und verschlüsselte Radiosondenaufstieg.
1962 In der Boyenstraße gegenüber der Weddinger Sektorengrenze gelingt zwei Ostberliner Bauarbeitern, die mit einem schweren LKW die Mauer durchbrochen hatten, die Flucht nach West-Berlin.
1963 Im Spandauer Forst wütet auf 400 000 Quadratmetern der größte Waldbrand seit Kriegsende. Mit Hilfe von 450 Polizisten, die Schneisen durch zwölfjährige Kiefernschonungen schlugen, gelang es nach vier Stunden, das Feuer unter Kontrolle zu bringen.
1973 In Berlin beginnt die mehrtägige Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft über Kurzzeitphysik, Plasmaphysik und Quantenoptik. Die Vortragssitzungen fanden im neuen Hauptgebäude der Technischen Universität statt.
1977 Die zur Familie der Wolfspinnen gehörende Hygrolycosa rubrofasciata wird letztmalig im Jagen 36 im Forst Spandau beobachtet.
1982 Der Physiker und langjährige Kritiker des DDR-Regimes, Robert Havemann, stirbt nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren in Grünheide bei Berlin.
1987 Im Club der Kulturschaffenden "Johannes R. Becher" in Berlin-Mitte beginnt eine dreitägige wissenschaftliche Konferenz zum Thema "Berlin-Geschichte im Spiegel wissenschaftshistorischer Forschung - 300 Jahre Wissenschaft in Berlin".
1993 In der Nähe des Bahnhofs Berlin-Wannsee stoßen ein Intercity-Zug und ein D-Zug frontal zusammen, wobei drei Menschen getötet und weitere 22 zum Teil schwer verletzt werden.