Berlin und Cölln

An einem 10. April

1288 Der Rat von Berlin bestätigt den Schneidern ihre Zunftprivilegien. Es wurde ausdrücklich festgehalten, daß niemand das Schneidergewerbe betreiben durfte, der nicht Zunftmitglied war.
1405 Bischof Johann zu Lebus erteilt den Besuchern der Marienkirche zu Berlin einen 40tägigen Ablaß.
1417 Jacob Litzen überläßt dem Rat zu Berlin das Patronatsrecht über einen Altar in der dortigen Marienkirche.
1420 Der Rat von Berlin verkauft für 18 Schock Groschen, welche zur Einlösung des Stralower (Stralauer) Sees verwendet wurden, eine Rente von jährlich zwei Schock gleicher Währung an Lorenz Bodeker und dessen Schwester Anna.
1425 Der Rat zu Berlin verschreibt Mauritz Keling für 31 Schock böhmischer Groschen eine Jahresrente von vier Schock gleicher Währung.
1448 Der Rat zu Neustadt-Eberswalde entschuldigt sich bei den Städten Berlin und Cölln, ihnen bei ihrem Streite mit dem Kurfürsten den verlangten Beistand nicht leisten zu können.
1486 Kurfürst Johann Cicero nimmt die Huldigung der Städte Berlin und Cölln und an den folgenden Tagen die Huldigung anderer märkischer Städte entgegen.
1513 Kurfürst Joachim I. Nestor verkauft dem Stift Lebus zu Fürstenwalde 30 Gulden jährlichen Zinses aus der Urbede (Steuer) zu Berlin und Cölln für 500 Gulden Kapital auf Wiederkauf.
1686 Der französisch-reformierte Kaufmann Daniel Grimaudet bittet unter Berufung auf das Edikt von Potsdam darum, Hutmanufakturen in Berlin und Frankfurt/Oder errichten zu dürfen. Seine Hutfabriken gehörten bald zu den bedeutendsten in Brandenburg.
1723 Ein Edikt wird erlassen, das die Ansiedlung von Gewerbetreibenden und Fachkräften fördern soll. Den Neusiedlern wurden Steuererlaß, Befreiung vom Militärdienst und von Einquartierungen sowie Material für den Hausbau zugesichert.
1784 Die Tiergarten-Mühle, die das feine Nürnberger Mehl für den königlichen Hof lieferte, wird wegen hoher Verschuldung versteigert. Der Fiskus erwarb sie und schloß 1804 einen Erbvertrag mit dem Ober-Mühleninspektor Vangerow.
1812 Die Sitzungsperiode der ersten preußischen Landesvertretung beginnt im Berliner Schloß.
1830 Das Projekt Karl Friedrich Schinkels für den Bau einer Kirche vor dem Rosenthaler Tor wird bestätigt. Anläßlich ihrer Einweihung im Juni 1835 erhielt sie den Namen St.-Elisabeth-Kirche.
1831 Hugo Ottomar Hertzer, der 1852 als Student nach Berlin kam und später als Dozent für darstellende Geometrie an der Technischen Hochschule tätig war, wird in Aschersleben geboren.
1837 Der Schnee auf den Feldern in der Umgebung Berlins liegt noch "2 Fuß und darüber" (ca. 65 cm) hoch.
1842 Eine große Hyazinthen-Ausstellung wird in der Fruchtstraße 4 (Friedrichshain) eröffnet. Ein Denkmal Friedrich des Großen auf einer Fläche von 90 Fuß Höhe und 50 Fuß Breite ganz aus Hyazinthen zusammengestellt, bot dabei einen imposanten Anblick.
1878 Albert Borsig, der Sohn und Nachfolger des Firmengründers August Borsig, stirbt in Berlin.
1886 Johann Strauß trifft, aus Hamburg kommend, in Berlin ein.
1886 Im Deutschen Theater hat die Neuinszenierung der literarhistorischen Komödie "Das Urbild des Tartuffe" von Karl Gutzkow nur mäßigen Erfolg.
1891 Der Luftschiffer Damm unternimmt von Lichtenberg aus mit seinem Ballon eine Reise. Erst am nächsten Tag landete er abends in der Nähe von Burg bei Magdeburg.
1891 Die Sängerin Adeline Patti gibt mit Arien aus Giuseppe Verdis "La Traviata" ihr zweites Konzert in der Philharmonie.
1891 Im Königstädtischen Casino hält der Architekt Cornelius Gurlitt vor dem Musterzeichner-Verband einen Vortrag zum Thema: Die deutsche Musterzeichnerkunst.
1891 Der Magistrat stimmt dem Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 25. März zu, wonach der Wassersturz auf dem Kreuzberg bis zur Kreuzbergstraße herabgeführt und der Viktoria-Park vergrößert werden soll.
1891 Im Atelier des Passage-Panoptikums in der Friedrichstraße wird in Anwesenheit von Professor Rudolf Virchow ein 17jähriger Inder mit zwei Körpern und einem Kopf vorgestellt.
1891 Der Maurermeister Carl Rabitz stirbt in Berlin. Rabitz hatte seit 1854 eine eigene Maurerfirma und entwickelte hier die sogenannte Rabitz-Wand, auf die er 1878 das Patent DRP 3789 erhielt.
1901 Der Geologe Hermann Ernst Louis Beushausen wird zum ordentlichen Professor für Geologie und Paläontologie an die Berliner Bergakademie berufen.
1913 Unter der Nr. DRP 261604 wird dem Physiker Alexander Meißner ein Patent für eine Rückkopplungsschaltung für Verstärkerröhren erteilt, die den Bau großer Sendeanlagen ermöglicht.
1920 In Berlin herrscht Sommerwetter. Um 9.00 Uhr wurden bereits 16 Grad Celsius angezeigt.
1920 In der Papyrusausstellung der Staatsmuseen (Neues Museum 1 Treppe) beginnen regelmäßige Führungen an den Sonnabenden um 11.00 Uhr.
1920 Auf dem Rummelplatz in der Kaiser-Friedrich-Straße (Neuköln) verunglückt der Artist Otto bei einem "Fakir-Kunststück". Der Artist ließ sich in einer 2 m tiefen Grube eingraben und wollte sich dann ausgraben. Die Feuerwehr grub später seine Leiche aus.
1923 Die Handwerkerbetriebsstätte des Bezirks Treptow wird aufgelöst, da bei den geringen städtischen Bauarbeiten die Rentabilität nicht mehr gewährleistet ist.
1928 Jean Richard Blochs "Der letzte Kaiser" in der Regie von Karlheinz Martin hat im Theater am Nollendorfplatz (Schöneberg) Premiere.
1929 Der Magistrat beschließt, das Rittergut Marienfelde mit einer Fläche von 322 ha für Siedlungszwecke der Stadt Berlin zu erwerben.
1930 Der stellvertretende Stadtkämmerer Lange (SPD) legt den Haushaltsplan für 1930 vor, der in Einnahmen und Ausgaben mit 1 150 416 600 Mark abschließt.
1930 Es wird mitgeteilt, daß der Reichsverkehrsminister von Guérard den Reichseisenbahnrat zum 1. Mai nach Berlin einberuft, um dessen Stellungnahme zum Antrag der Deutschen Reichsbahngesellschaft auf Erhöhung der Personen- und Gütertarife einzuholen.
1930 Das von den Streitparteien im Maßschneidergewerbe gewählten unparteiischem Kollegium fällt einen Schiedsspruch, der die Arbeitszeitverschlechterungen des Braunschweiger Schiedsgerichts beseitigt und die Löhne 2 bzw. 1 Pfennig erhöht.
1930 Es findet eine Pressevorbesichtigung der Möbel- und Einrichtungsschau Berlin 1930 in den Funkturmhallen statt.
1930 Reichspräsident Paul von Hindenburg empfängt den Gewinner des "Hindenburg-Pokals" für das Sportflugwesen im Jahre 1929, Dipl.-Ing. Wolfram Hirth, und überreicht ihm für seine fliegerischen Leistungen (Alpenüberquerung, Englandflug) den Pokal.
1935 Im Berliner Rathaus feiert Ministerpräsident Hermann Göring seine Prunkhochzeit. Kirchlich getraut wurde das Paar im Berliner Dom am Lustgarten.
1943 Das Domkirchenkollegium führt aus Anlaß des 100. Geburtstages des letzten kaiserlichen Oberhof- und Dompredigers Ernst Hermann von Dryander, der am 18. April 1843 geboren wurde, einen liturgischen Gottesdienst und eine Gedächtnisfeier durch.
1948 Wilhelm Külz, von 1926 bis 1927 Reichsinnenminister und 1945 Gründungsmitglied der Liberaldemokratischen Partei (LDP), stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Friedhof Wilmersdorf, Berliner Straße 81-103.
1949 Das Schauspiel "Eine kleine Stadt" des amerikanischen Schriftstellers Thornton Wilder hat im Hebbel-Theater in der Stresemannstraße (Kreuzberg) Premiere.
1949 Der evangelische Bischof von Berlin, D. Dr. Otto Dibelius, spricht in der Jesus-Christus-Kirche (Dahlem) über die Notwendigkeit einer christlichen Schule.
1954 Die Schöneberger Sporthalle wird als bis dahin modernste Sportstätte Berlins eingeweiht.
1961 Der Senator für Bau- und Wohnungswesen gibt bekannt, daß die Straße 385 im Ortsteil Frohnau den Namen des freisinnigen Reichstagsabgeordneten und Herausgebers der Zeitschrift "Nation", Theodor Barth (1849-1909), erhält.
1970 Der Maler und Graphiker Karl Schmidt-Rottluff, Mitbegründer der Künstlergemeinschaft "Brücke", wird in West-Berlin zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
1977 Bei Temperaturen um nur 2°C und vereinzelten Schneeflocken erlebt Berlin den kältesten Ostersonntag seit Beginn des Jahrhunderts.
1986 Die Westberliner Polizei feiert im Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek das 175jährige Bestehen der Kriminalpolizei. Am 1. April 1811 hatte König Friedrich Wilhelm III. die Aufklärung von Verbrechen vom Kriminalgericht an das Polizeipräsidium übertragen.
1991 Unter starken Sicherheitsvorkehrungen findet im Berliner Schauspielhaus der Staatsakt für den ermordeten Treuhandchef Detlev Karsten Rohwedder statt.