Berlin und Cölln

An einem 18. April

1264 Bischof Heinrich von Brandenburg gewährt allen, die am Jahrestag der Kirchweihe die Nikolaikirche in Berlin besuchen oder zum Bau derselben durch Gaben der Liebe beitragen, Ablaß von der auferlegten Buße.
1350 König Karl IV. billigt, daß Spandau und andere Städte der Mark sich von dem Markgrafen Woldemar als einem unechten abwenden und sich dem Markgrafen Ludwig dem Älteren wieder unterwerfen.
1539 In der Stadt Teltow versammeln sich zehn Adlige, darunter Christoph von Spiel zu Dahlem und Christoph von Berne zu Schönow, und bekennen sich vor dem dort weilenden Bischof Matthias zu Jagow zur "reinen" Lehre Luthers.
1671 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Reskript (Verfügung) an das Kammergericht zu Cölln, demzufolge die Appellationsgelder (Berufungsgebühren) beim Magistrat in Berlin in bar zu entrichten sind.
1684 Ein Edikt regelt die Durchführung von Jahrmärkten in der Dorotheenstadt.
1716 Die Kurmärkische Schiffergilde wird per Reglement gegründet. Ihr Versammlungshaus befand sich in der Wilhelmstraße Nr. 147 (Kreuzberg).
1778 Der aus Pommern stammende und im Vorjahre in Berlin als Arzt zugelassene Johann Theodor Pyl verläßt die Stadt. Er diente in Schlesien bei der preußischen Armee während des Bayrischen Erbfolgekrieges als Feldarzt.
1792 Friedrich Wilhelm II. kündigt in einem Edikt an, daß er eine "ordentliche Chaussee" von Berlin nach Potsdam bauen lassen will.
1796 Der Wissenschaftler Johan Carl Wilcke stirbt in Stockholm. Wilcke wirkte bis 1759 in Berlin auf den Gebieten Elektrizitätslehre, Magnetismus und Wärmelehre.
1800 Johann Heinrich Hintze wird geboren. Der Vedutenmaler stellte u.a. die Nikolaikirche und die Marienkirche dar. Das Bild der Marienkirche befindet sich heute im Besitz der Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci.
1809 Auf Grund der am 19. November 1808 erlassenen Städteordnung beginnen in der Hauptstadt Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung, die bis zum 22. April andauern. Insgesamt wählte die Berliner Bürgerschaft 102 Stadtverordnete.
1842 Im Königlichen Akademiegebäude wird eine Ausstellung der vom Verein der Kunstfreunde erworbenen Kunstwerke eröffnet. Die Ausstellung ging über zwei Wochen.
1843 Ernst Hermann von Dryander wird als Sohn eines Konsistorialrats und Oberpfarrer in Halle/Saale geboren. Der evangelische Pfarrer lebte ab 1882 ständig in Berlin und wurde 1898 (letzter) kaiserlichen Oberhof- und Domprediger.
1849 Adolf Karl Heinrich Slaby wird in Berlin geboren. Der Ingenieur, gemeinsam mit Graf Arco Schöpfer des ersten deutschen Telegraphen-Systems, war Mitbegründer der deutschen Gesellschaft für drahtlose Telegraphie.
1857 Dem Geologen und Paläontologen Heinrich Ernst Beyrich wird der "Unterricht in Geognosie und Versteinerungskunde an die in der Ausbildung für den Staatsdienst der Bergbehörden begriffenen Studierenden" übertragen.
1865 König Wilhelm I.legt den ersten Grundstein für die Siegessäule. Anlaß war der erste Jahrestag der Erstürmung der Düppeler Schanzen im Krieg 1864. Weitere Grundsteinlegungen erfolgten am 26. 10. 1869 und 31. 12.1871. Die Einweihung erfolgte erst 1873.
1870 In Berlin verstirbt der Wirkliche Geheime Rat Johann Friedrich von Pommer-Esche, der in seinen Funktionen an der Spitze des Finanzministeriums und im Staatsrat wesentlich zur Vereinheitlichung der Zollbestimmungen in Deutschland beigetragen hatte.
1888 Zwei neue Markthallen werden in der Dresdner und in der Holzmarktstraße eröffnet. Vormittags wurden in diesen Hallen Lebensmittel verkauft, abends hingegen Wirtschaftsartikel verauktioniert.
1888 Die Bewohner der Zimmerstraße richten an Kaiser Friedrich III. ein Immediatgesuch, in welchem sie um eine durchgehende Verbindung zur Königsgrätzer Straße bitten.
1889 Im Preußischen Geodätischen Institut in Potsdam erfolgt die erste als solche erkannte Registrierung eines Fernbebens. Dieses Ereignis gilt als Geburtsstunde der Seismologie als geophysikalische Wissenschaft.
1894 Der Physiker Karl Eduard Zetzsche stirbt in Dresden. Er hatte 1880 die Redaktion der Elektrotechnischen Zeitschrift in Berlin inne und schrieb das "Handbuch der elektrischen Telegraphie", das als Standardwerk galt.
1920 Landesgerichtsdirektor Baumbach verkündet das Urteil zum Adlon-Vorfall vom 6.3.: Erbprinz von Hohenlohe-Langenburg wird wegen gefährlicher Körperverletzung zu 1 000 Mark verurteilt. Im Nichtbestreitungsfalle sollte für je 10 Mark 1 Tag Gefängnis treten.
1920 Polizeipräsident Richter, Regierungskommissar für den Landespolizeibezirk Berlin, läßt die wegen Verdacht auf national-bolschewistische Verschwörung am 15. April Festgenommenen wieder frei.
1920 Landesgerichtsdirektor Baumbach verkündet das Urteil zum Adlon-Vorfall vom 6. März: Rittmeister Hubert von Platen wird wegen versuchter Nötigung zu 300 Mark Geldstrafe verurteilt. Im Nichtbestreitungsfalle sollte für je 10 Mark 1 Tag Gefängnis treten.
1920 Landesgerichtsdirektor Baumbach verkündet das Urteil zum Adlon-Vorfall vom 6. März: Prinz Joachim Albrecht wird wegen versuchter Nötigung zu 500 Mark Geldstrafe verurteilt. Im Nichtbestreitungsfalle sollte für je 10 Mark 1 Tag Gefängnis treten.
1921 Der Verleger und Zeitungskönig August Scherl stirbt in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Altern Luisenstadt-Friedhof, Südstern 8-12 (Kreuzberg).
1921 Ernst Hermann von Dryander, letzter kaiserlicher Oberhof- und Domprediger, begleitet an seinem 78. Geburtstag den Sarg der am 11.4. verstorbenen deutschen Kaiserin von Holland nach Deutschland. Er leitete auch in Potsdam die Bestattungsfeierlichkeiten.
1930 In der Paul-Gerhardt-Kirche in Schöneberg findet ein Karfreitagkonzert statt. Unter der Leitung des Dirigenten Arnold Ebel hatten sich der Kirchenchor, die Schöneberger Liedertafel, der Scheinpflugsche Cor und der Chor der Rheingauschule zusammengetan.
1931 Der Physiker Manfred von Ardenne führt die vollelektronische Fernsehübertragung den Direktionen der Firmen Telefunken, Fernseh AG sowie Wissenschaftlern der Reichspost und dem Professor Barkhausen erfolgreich vor.
1951 Der Bundestag wählt die Berliner Abgeordneten Louise Schneider (SPD) zum Mitglied sowie Dr. Tillmanns (CDU) und Dr. Reif (FDP) zu stellvertretenden Mitgliedern der Beratenden Versammlung des Europarates.
1953 In Wartenberg (Hohenschönhausen) wird die zweite Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) von Ost-Berlin gegründet.
1958 Der Physiker Manfred von Ardenne erhält die Deutsche Friedensmedaille.
1963 Die 260 Genossenschaftsbauern der LPG "1. Mai" des Ostberliner Dorfes Wartenberg feiern ihren 10. Jahrestag. Sie bearbeiteten 420 ha und betreuten 506 Rinder und 2 382 Schweine. Das Vermögen der LPG betrug mehr als 9 Millionen DM.
1965 Der Berliner Bischof Alfred Kardinal Bengsch leitet das Vorverfahren zum Seligsprechungsprozeß für den am 5. November 1943 auf dem Transport zum Konzentrationslager Dachau verstorbenen ehemaligen Dompropstes zu St. Hedwig, Bernhard Lichtenberg, ein.
1969 In der Burggrafenstraße (Tiergarten) öffnet in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen die Geschäftsstelle des kommunalpolitischen Bildungswerks.
1984 Für den Chef des Heeresjustizwesens, Karl Sack, der wegen Beteiligung am Aufstand vom 20. Juli 1944 im KZ Flossenburg noch am 9. April 1945 ermordet wurde, wird am Gebäude des Kammergerichts in der Witzlebenstraße eine Gedenktafel enthüllt.
1987 Auf die Magnet-Bahn im Bahnhof Gleisdreieck wird ein Brandanschlag verübt.
1993 Im Jüdischen Gemeindehaus in Charlottenburg findet anläßlich des 50. Jahrestages des Aufstandes im Warschauer Ghetto eine Gedenkfeier statt.
1993 Aus Anlaß des Besuches der IOC-Prüfungskommission in Berlin findet eine Demonstration von Olympia-Gegnern statt. Bei den Auseinandersetzungen mit der Polizei wurden 21 Personen festgenommen und 18 Polizisten verletzt.