Berlin und Cölln

An einem 27. April

1458 Der während eines Inquisitionsprozesses im Cöllner Schloß zum Tode verurteilte Sektenpriester Mathäus Hagen wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
1476 Kurfürst Albrecht Achilles bestätigt für das Jahr 1476 die Berliner Bürgermeister Coelestin Kiehn und Lorenz Garnkäufer, den Cöllner Bürgermeister Nicolaus Schultze sowie die Ratsmänner der Schwesterstadt.
1541 Es erfolgt eine Verordnung der Kirchenvisitatoren in Betreff des Klosters zu Spandau.
1700 Kurfürst Friedrich III. erläßt ein Reskript, demzufolge die neue Friedrichstadt einen Markt erhalten sollte. An dessen Seiten sollten zwei Kirchen liegen, und zwar die deutsche südlich und die französische nördlich.
1741 Zum Empfang des Trauerzuges des verstorbenen Prinzen und Markgrafen Friedrich stellen sich die beiden Bataillone des Dohnaischen Regiments in der Landsberger Gasse (Königstadt) zur Parade auf.
1741 Am Nachmittag findet das Leichenbegängnis des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Schwedt statt. Der Trauerzug setzte sich vom Schloß Friedrichsfelde aus in Bewegung. Gleichzeitig ertönten von den Kirchtürmen die Glocken.
1742 Das Persodische Regiment und mehrere "Eskadrons" Husaren erhalten Befehl zum Abmarsch.
1779 Der Baumeister Carl Philipp Christian von Gontard legt dem Französischen Konsistorium die Baupläne für den Turmbau neben der Französischen Friedrichstadtkirche (Französischer Dom) vor.
1802 Ernst Carl Fidicin wird in Potsdam geboren. Der an Geschichtsschreibung interessierte Fidicin arbeitete ab 1828 in Berlin am Kammergericht. 1846 wurde er mit der Einrichtung des städtischen Arhivs beauftragt.
1813 Spandau wird von der napoleonischen Besetzung befreit.
1820 Die Stadtverordneten bewilligen Mittel für einen Schulneubau für die erste Weddinger Armenschule in der Schulstraße.
1840 Ein Kutscher fährt mit einem Arbeitswagen, der von zwei Pferden gezogen wird, am Schiffbauerdamm in die Spree, um die Räder des Wagens zu nässen. Die Pferde kamen zu weit in den Strom und ertranken. Der Kutscher konnte sich retten.
1842 Im Schauspielhaus wird zum ersten Mal das Lustspiel "Die Gebesserten" von Eduard von Bauernfeld aufgeführt.
1845 Friedrich von Hefner-Alteneck wird in Aschaffenburg geboren. Der Konstrukteur und Erfinder war 1867 bis 1889 bei der Berliner Firma Siemens & Halske tätig. Die Trommelanker-Dynamomaschine, Differential-Bogenlampe und Hefner-Kerze waren seine Erfindungen.
1858 Bis einen Tag vor seinem Tode arbeitet der Berliner Gelehrte Johannes Müller in seinem anatomischen Museum und beschriftet das letzte von ihm gesammelte Präparat mit der Nummer 19 577.
1883 Prof. Guido Hauck wird zum Rektor der Technischen Hochschule zu Berlin gewählt.
1888 Im Homöopathischen Verein hält der Tierarzt Fischer einen Vortrag über das Seelenleben der Tiere "im Vergleich zu dem des Menschen".
1888 In der Zentralmarkthalle am Alexanderplatz wird an Standinhaber Gift ausgehändigt. Nach der Eindämmung einer Rattenplage wollte man nun mittels Gift gegen das Überhandnehmen von Mäusen vorgehen.
1890 In sämtlichen Militärwerkstätten wird den Arbeitern angekündigt, daß jeder, der am 1. Mai ohne bewilligten Urlaub oder andere triftige Gründe der Arbeit fernbleibt, entlassen wird.
1920 Die Preußische Landesversammlung beschließt mit der knappen Mehrheit von 165 zu 148 Stimmen das "Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin".
1920 Als 9. Verwaltungsbezirk der neuen Stadtgemeinde Berlin wird Wilmersdorf aus diesem Ort, dem Gutsbezirk Grunewald-Forst, der Villenkolonie Grunewald und Schmargendorf gebildet.
1920 Neukölln wird zusammen mit Britz, Buckow und Rudow als 14. Verwaltungsbezirk Teil der Einheitsgemeinde Berlin gebildet.
1925 Manfred von Ardenne wird an der Universität Berlin immatrikuliert und studiert 4 Semester Physik, Chemie und Mathematik, u.a. bei Max Planck und Walther Nernst.
1928 Max Born, Albert Einstein, Max von Laue und Alfred Sommerfeld übereichen Max Planck anläßlich seines 70. Geburtstages am 23. April 1928 die Stiftungsurkunde für die Max-Planck-Medaille.
1929 Die Omnibuslinie A 16 "Schlesisches Tor (Kreuzberg) - Gotzkowskystraße (Tiergarten)" wird mit einer Streckenlänge von 9,50 km in Betrieb genommen.
1930 Unmittelbar hinter dem Bahnhof Basdorf entgleisen mehrere Wagen der von Berlin kommenden Reinickendorfer-Liebenwalder-Eisenbahn ("Heidekrautbahn") wegen falscher Weichenstellung. Elf Berliner Ausflügler wurden verletzt.
1933 Die 1. Großberliner Gesundheits-, Sport- und Hygieneausstellung wird eröffnet.
1945 Truppen der Roten Armee besetzen Teile der Spandauer Altstadt, der Wilhelmstadt sowie Gartenfeld und Siemensstadt.
1945 Einheiten der sowjetischen Armee besetzen das Druckhaus Tempelhof.
1945 Sowjetische Soldaten erreichen das Hallesche Tor (Kreuzberg).
1945 Auf Befehl des sowjetischen Kriegskommandanten wird die frühere Ortsamtsstelle Mariendorf als Bürgermeisteramt wiedererrichtet.
1947 Mit der Inbetriebnahme der U-Bahnstrecke Hallesches Tor - Gleisdreieck sind sämtliche Berliner U-Bahn-Linien nach der Kriegszerstörung wieder befahrbar.
1947 Die traditionelle Radfernfahrt Berlin-Cottbus-Berlin wird nach dem Krieg erstmals wieder veranstaltet.
1954 Im alten Postschulamt in der Ringbahnstraße (Tempelhof) wird die Ingenieurschule der Bundespost, die einzige ihrer Art in Deutschland, ihrer Bestimmung übergeben.
1960 Die Hauptversammlung des Aktien-Vereins des Zoologischen Gartens beschließt eine Satzungsänderung, derzufolge von den zwölf Mitgliedern des Aufsichtsrates künftig drei vom Land Berlin delegiert werden.
1976 Mit einem symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau des geplanten Versorgungszentrums wird die 5. Bauetappe in der Geschichte der Charité am traditionellen Standort eingeleitet.
1983 Der 10. Deutsche Betontag wird im ICC (Charlottenburg) mit etwa 3 000 Teilnehmern aus 16 Ländern eröffnet. Im Mittelpunkt des Treffens standen fünf Fachsitzungen mit 36 Vorträgen über besondere mit Beton durchgeführte Baumaßnahmen.
1984 Nach fast dreijähriger Bauzeit wird der neue Friedrichstadt-Palast mit einer Revue-Gala "Premiere: Friedrichstraße 107" eröffnet. Im großen Saal finden 1 800 und im kleinen 250 Besucher Platz. Der Bühnenturm hat eine Höhe von 32 Metern.
1985 Der für rund vier Millionen DM neugestaltete Hermannplatz (Neukölln) wird mit einem Volksfest eingeweiht. Auf dem Platz wurde die von Joachim Schmettau geschaffene Bronzeplastik "Tanzendes Paar" aufgestellt.
1986 In einer Feierstunde im Musikinstrumenten-Museum überreicht der Regierende Bürgermeister E. Diepgen dem am 22. April 70 Jahre alt gewordenen Geiger Sir Yehudi Menuhin die Urkunde für die vom Senat ausgesprochene Ernennung zum "Professor ehrenhalber".