Berlin und Cölln

An einem 28. April

1466 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn bestätigt eine Schenkung des Presbyters (Gemeindeältester) Balthasar Kune an einen noch nicht dotierten Altar in der Kapelle des Schlosses zu Cölln in Höhe von neun Schock Groschen, wofür Messen zu lesen waren.
1466 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt die Brüder Peter, Jacob und Hans Markow zu Berlin mit Einkünften von Jansfelde.
1589 Der Humanist und Dichter Michael Haslob, Professor der Poesie, stirbt in Frankfurt an der Oder.
1691 Kurfürst Friedrich III. läßt eine "Nachricht" bekanntmachen, "an welche Oerter aus der Churfürstl. Brandenburgischen Residentz Berlin Briefe bestellet werden können, und was dafür an Brief-Porto gegeben werden muß...".
1723 König Friedrich Wilhelm I. erläßt ein Edikt "wieder das unvorsichtige und gefährliche Tobackrauchen". Bei Verstößen wurde eine vierwöchige Festungshaft "bey Wasser und Brot" angedroht.
1742 Regimentskommandeur Oberleutnant Mackerot besichtigt die zum Marsch beorderten acht Ekadrons Schwarzer Husaren.
1753 Franz Karl Achard, Nachkomme einer Hugenottenfamilie, wird in Berlin geboren. Der Chemiker züchtete auf dem Gut Kaulsdorf eine sehr zuckerreiche Rübensorte und begründete - zusammen mit Andreas Sigismund Marggraf - die deutsche Zuckerindustrie.
1771 Der Apotheker Valentin Rose der Ältere stirbt. Rose kaufte 1761 in Berlin die Apotheke "Zum Weißen Schwan", die er zu einer der angesehensten Apotheken der Stadt machte.
1809 Husarenmajor Ferdinand Baptista von Schill verläßt eigenmächtig mit 550 Reitern Berlin, um in Norddeutschland den Aufstand gegen die napoleonische Fremdherrschaft zu entfachen. Am 31. Mai wurde er in Stralsund tödlich verwundet.
1832 Eine Kabinettsorder legt fest, daß eine Kirche in Moabit auf einer kleinen Anhöhe am Ende der Brückenallee (Kirchstraße) gegenüber dem Moabiter Berg gebaut werden solle.
1840 Die direkte Postverbindung mit Schweden wird über die Schnellpost von Berlin nach Stralsund und von dort mit dem Dampfschiff nach Ystad aufgenommen.
1848 Ein fünftägiger Buchdruckerstreik beginnt in Berlin, der mit einem Kompromiß endet.
1858 Georg Franke wird in Bromberg geboren. Der Bergbauingenieur war 1892 an die Bergakademie Berlin als Dozent für Bergbau- und Salinenkunde berufen worden.
1858 Der Anatom, Zoologe, Physiologe und Embryologe Johannes Müller stirbt in Berlin.
1882 Werner von Siemens erprobt in Halensee den ersten Oberleitungsbus der Welt. Die Strecke für den Versuchsbetrieb der Omnibusse mit Elektromotoren der Firma Siemens & Halske verlief zwischen den Bahnhöfen Westend und Spandauer Bock.
1883 Ludwig Späth, von 1831 bis 1863 Inhaber des Späth'schen Gartenbaubetriebes, stirbt in Berlin kurz nach der Vollendung seines 90. Lebensjahres.
1888 Carl Costa, der Verfasser des neuen Stücks "Die Goldtante", trifft in Berlin ein, um den Proben seines Stücks im Belle-Alliance-Theater beizuwohnen.
1891 Die Briefmarkenbörse im Architektenhaus ist stark besucht. Selbst aus Kapstadt und Hamburg hatten sich Händler eingefunden.
1891 Der Polizeipräsident erläßt eine Verordnung für Theater und Zirkusanlagen. Darin wurde gefordert, daß die nächsten Wege zu den Ausgängen ins Freie durch Richtungspfeile an den Wänden bezeichnet werden müssen.
1891 Der einstige Direktor der Dalldorfer Irrenanstalt, Dr. Julius Jensen, stirbt nach mehrjährigem geistigem Leiden.
1891 In der Brauerei Friedrichshain legen die im Flaschenkeller beschäftigten Arbeiter die Arbeit nieder. Grund des Streiks war eine von der Direktion angeordnete Verlängerung der Arbeitszeit sowie Differenzen wegen der Bezahlung von Überstunden.
1897 Der "Verein zur Förderung des Gartenbaues in den königlich preußischen Staaten" eröffnet im Treptower Park eine Gartenbauausstellung, die bis zum 9. Mai dauerte und dem Verein und den Berliner Gärtnern großen Erfolg brachte.
1900 Bruno Apitz wird in Leipzig geboren. Er wurde als Schriftsteller, insbesondere durch seinen Roman "Nackt unter Wölfen", bekannt. Apitz starb am 7. April 1979 in Berlin.
1904 Paul Linckes Erfolgsstück "Berliner Luft" erlebt am Apollo-Theater seine Uraufführung.
1920 Der italienische Geschäftsträger, Botschafter Martino, überreicht dem Reichskanzler in Berlin die bereits bekannte Ententenote, mit der die Konferenz in San Remo abschloß. Unterzeichnet war die Note vom italienischen Ministerpräsidenten Ritti.
1928 Die Staatsoper wird nach zweijährigem Umbau mit Mozarts "Zauberflöte" unter der Leitung von Erich Kleiber wiedereröffnet.
1930 Unter der Führung von Oberbaurat Scheele findet eine Pressekonferenz anläßlich der Feuerschutzwoche statt.
1930 Auf Einladung der Stadt Werder findet die traditionelle "Blütenfahrt" der Presse statt.
1930 Der Präsident der Columbus Universität und der Carnegie-Stiftung in New York, Nicholas Murray Butler, trifft in Berlin ein und steigt im Hotel Adlon ab.
1945 Am Alexanderplatz werden heftige Gefechte zwischen sowjetischen und deutschen Einheiten geführt, die erst am nächsten Tag zum Rückzug gezwungen werden. Der Anhalter Bahnhof fiel in die Hände der Roten Armee.
1945 Der sowjetische Stadtkommandant, Generaloberst Bersarin, ordnet die Schließung aller Druckereien an.
1945 Stadtkommandant Generaloberst Nikolai Bersarin ordnet in seinem "Befehl Nr. 1" u.a. die Auflösung der NSDAP, der Gestapo, der SA, der SS, der Hitlerjugend und weiterer Naziorganisationen, nächtliche Ausgangssperre und Waffenablieferung an.
1945 Der sowjetische Stadtkommandant Generaloberst Nikolai Bersarin übernimmt in Berlin die Exekutivgewalt.
1945 Eines der ältesten Häuser der Stadt, das 1571 errichtete Gebäude des "Gasthauses zum Nußbaum" in der Fischerstraße, wird während der Kämpfe in der Innenstadt zerstört.
1946 Die Tageszeitung "Neues Deutschland. Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands" erscheint erstmalig. Gleichzeitig stellen die "Deutsche Volkszeitung", Zentralorgan der KPD, und die SPD-Zeitung "Das Volk" ihr Erscheinen ein.
1946 Anläßlich eines Tages der evangelischen Kirche in Berlin fordert Bischof Otto Friedrich Karl Dibelius in einer Predigt in der Marienkirche die Sicherung der Familie, des Eigentums und eines auf Freiheit gegründeten Rechtsstaates.
1947 Durch den Magistratsbeschluß Nr. 176 dieses Datums wird ein "Hauptamt für Wasserwirtschaft" geschaffen, das der Fachgruppe Wasser- und Hafenbau angegliedert wurde.
1947 Der Magistrat beschließt die Einrichtung eines Hauptamtes für Wasserwirtschaft, das der Abteilung für Bau- und Wohnungswesen unterstellt wird.
1947 Die Deutsche Treuhandstelle zur Verwaltung beschlagnahmter Güter von Kriegsverbrechern und exponierten Faschisten übernimmt die im sowjetische Sektor liegende Zentrale der Aschinger AG sowie dazugehörigen Gaststätten und Großverkaufsstellen.
1948 Die Püttberge bei Wilhelmshagen werden vom Berliner Polizeipräsidenten zum Naturschutzgebiet und ein Flachmoor im Tegeler Fließtal bei Lübars zum Naturdenkmal erklärt.
1948 Der Magistrat stimmt der von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Verfassung von Berlin zu und beschließt, die Alliierte Kommandantur davon in Kenntnis zu setzen.
1951 Im Studentenhaus am Steinplatz (Charlottenburg) beginnt der zweitägige Landesparteitag der Berliner CDU. Der Parteitag bestätigte Dr. Walther Schreiber als Vorsitzenden des Landesverbandes und wählte Dr. Ferdinand Friedensburg zu dessen Stellvertreter.
1952 Die früheren AEG-Kabelwerke "Oberspree" und die Akkumulatorenfabrik in Oberschöneweide werden von sowjetischer Seite der DDR übergeben.
1952 Die Ausgliederung der Abteilungen Bergbau und Hüttenwesen aus der Fakultät für allgemeine Ingenieurwissenschaften der Technischen Universität Berlin wird beschlossen.
1955 Die Regierung der UdSSR übergibt der Regierung der DDR den an der südlichen Peripherie Berlins gelegenen Flugplatz Schönefeld.
1959 Vom Senat wird beschlossen, der evangelischen und der katholischen Kirche erstmals im Haushaltsjahr 1959 bis zu 75 % des nachgewiesenen Aufwands für den Religionsunterricht zu erstatten.
1963 Zum letzten Mal verkehren westdeutsche "Solidaritätsbusse" bei der BVG (West), die in der Vergangenheit den Fahrzeugmangel in West-Berlin ausgleichen halfen.
1993 Das schwedische Königspaar kommt im Rahmen seines Deutschlandbesuches nach Berlin und trägt sich in das Goldene Buch der Stadt ein.