Berlin und Cölln

An einem 29. April

1247 Erstmals wird ein Berliner Stadtoberhaupt - der Schulze bzw. Schultheiß Marsilius (Marsilius schultetus de Berlin) - urkundlich erwähnt. Es handelte sich dabei um eine Schenkungsurkunde des Bischofs von Brandenburg für das Kloster Walkenried.
1354 Markgraf Ludwig der Römer überläßt mehreren Bürgern von Berlin, so Henning Weddigen, Belken Jüterbog und Claus Briseg, wegen einer Schuld von 1 011 Talern gewisse Hebungen aus seinen Berliner Mühlen.
1438 Kurfürst Friedrich I. und seine Söhne Johann und Albrecht befehlen den Herren, Mannen und Städten in der Mark Brandenburg, nach dem Tode des Kurfürsten dessen Söhnen Friedrich d. Älteren und Friedrich d. Jüngeren den Huldigungseid zu leisten.
1490 Bischof Joachim von Brandenburg fordert zu Spenden für die Marienkirche auf, deren Vorsteher beschlossen haben, den begonnenen Turmbau zu vollenden und eine neue Kirchenglocke anzuschaffen, und verspricht allen Kirchenförderern einen 40tägigen Ablaß.
1805 Ludwig Schneider wird in Berlin geboren. Der Schauspieler, Dichter von Lustspielen und Dramen, der u.a. ein "Allgemeines Theaterlexikon" herausgab, war Publizist und Vorleser zweier preußischer Könige.
1830 Die Sängerin Betty Spitzeder debütiert am Königstädtischen Theater zu Berlin mit "Aschenbrödel".
1853 Die Neuenburger Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1861 Durch die Professoren Kummer und Weierstraß ergeht die Aufforderung zur Beteiligung an den Übungen des mathematischen Seminars an die Studierenden der Berliner Universität.
1870 Ministerpräsident Otto von Bismarck ernennt Heinrich Stephan zum Generalpostmeister der Norddeutschen Bundespostverwaltung.
1872 In einem Gutachten dieses Datums spricht sich die Berliner Akademie der Wissenschaften gegen eine organische Verbindung der beiden Forschungszweige "Physik der Erde" (Geophysik) und "Physik des Himmels" (Meteorologie) aus.
1891 Auf einer Versammlung der Schweine-Engros-Schlächter in "Kellers Sälen" in der Köpenicker Straße (Kreuzberg) wird die Frage debattiert: "Warum kann das Fleisch in Berlin nicht billiger werden?"
1913 Auf der Festsitzung anläßlich des 25jährigen Bestehens der Gesellschaft Urania hält Prof. W. Foerster die Festansprache. Prof. B. Donath sprach über "Erinnerungen an die physikalisch-experimentelle Tätigkeit der Urania in den 25 Jahren ihres Bestehens".
1920 Mehr als 1 000 Menschen fordern vor dem Gebäude der Stadtverordnetenversammlung in Oranienburg die Freigabe des gegen den Bürgermeister gerichteten Flugblattes und bedrängen ihn. Der erschienene Landrat, Dr. Schlemminger, gab das Flugblatt frei.
1920 Während der Stadtverordnetenversammlung in Oranienburg kommt es zu stürmischen Szenen. Die Unabhängigen hatten versucht, den Bürgermeister Dr. Hein zu stürzen. Da das mißlang, verbreiteten sie in einem Flugblatt seine Teilnahme am Kapp-Putsch.
1920 Die Polizei hält den weiteren Druck des Flugblattes an, in dem die Unabhängigen behaupten, der Bürgermeister von Oranienburg, Dr. Hein, sei am Kapp-Putsch beteiligt gewesen, und beantragt eine Entscheidung durch die Staatsanwaltschaft.
1921 Der Magistrat der neuen Stadtgemeinde Berlin führt seine erste Beratung mit den Vorsitzenden der 20 Bezirksämter, die nach dem Gesetz vom 27. April 1920 gebildet wurden, durch.
1924 Der russische Dichter Wladimir Majakowski hält bei einer Veranstaltung des allrussischen Presseverbandes einen Vortrag über die "Linksgruppe" des proletarischen Dichterverbandes Moskau (Lef) und liest aus eigenen Dichtungen.
1930 Auf der Monatsversammlung des Bezirksvereins Berlin-Wilmersdorf-Süd wird auf die Bedeutung der Kleingärten eingegangen. Berlin wies etwa 160 000 "Schrebergärten" aus. In Deutschland gab es ca. 1,5 Millionen Kleingärten.
1930 Auf der 60. Generalversammlung des Aktienvereins des Zoologischen Gartens wird von der Direktion das Programm für den kommenden Sommer vorgestellt. Der kaufmännische Direktor Ammon dankte den 611 anwesenden Aktionären.
1930 Auf der Monatsversammlung des Bezirksvereins Berlin-Wilmersdorf-Süd wird auf die Bedeutung der Kleingärten eingegangen. In den Berliner Kleingärten standen vor zwei Jahren 1 149 800 Obstbäume und 4 372 500 Beerensträucher
1930 Auf der 60. Generalversammlung des Aktienvereins des Zoologischen Gartens wird von der Direktion das Programm für den kommenden Sommer vorgestellt. Der Besuch von Kindern war 1929 von 202 000 auf 172 000 gesunken.
1930 Auf der 60. Generalversammlung des Aktienvereins des Zoologischen Gartens wird von der Direktion das Programm für den kommenden Sommer vorgestellt. An vier Tagen sollten im Zoo Militärmusik und an den übrigen Tagen sinfonische Konzerte gegeben werden.
1930 Auf der 60. Generalversammlung des Aktienvereins des Zoologischen Gartens wird von der Direktion das Programm für den kommenden Sommer vorgestellt. Der stärkste Besuchertag war der 1. August 1929, an dem 70 000 Besucher die Kassen passierten.
1930 In der Flemmingstraße 1 (Tiergarten) werden die Brüder Franz und Erich Saß bei einem Einbruch überrascht und verhaftet.
1930 Auf der Monatsversammlung des Bezirksvereins Berlin-Wilmersdorf-Süd wird auf die Bedeutung der Kleingärten eingegangen. In Köpenick erzeugten 1 214 Kleingärtner 2 983 Zentner Gemüse, 6 550 Zentner Kartoffeln, 1 054 Zentner Getreide und 545 Zentner Obst.
1930 Auf der Monatsversammlung des Bezirksvereins Berlin-Wilmersdorf-Süd wird auf die Bedeutung der Kleingärten eingegangen. Das Kleingartenwesen brachte in Berlin jährlich 3 200 000 Mark Pacht ein.
1933 Die Reichsrundfunkgesellschaft nimmt für den Sendebezirk Berlin einen Übertragungswagen in Betrieb. Er enthielt sämtliche für die Außenübertragung notwendigen technischen Mittel.
1934 Das auflagenstarke Wochenblatt "Grüne Post" aus dem Ullstein-Verlag wird wegen eines politisch brisanten Artikels mit einem dreimonatigen Erscheinungsverbot belegt, was zugleich das Ende des Verlages bedeutet.
1939 Im Reichserziehungsministerium Unter den Linden findet die erste Geheimsitzung zum Uranproblem statt.
1944 US-amerikanische Flugzeuge belegen die Reichshauptstadt vom Halleschen Tor bis zum Norden mit einem Bombenteppich.
1945 Der sowjetische Bezirkskommandant ernennt M. Ohm zum Bezirksbürgermeister von Neukölln.
1945 In Karlshorst wird die elektrische Stromversorgung wiederaufgenommen.
1945 Infolge der Kriegshandlungen stürzt der große Schornstein mit Wasserbehälter der Schering A.G., das Wahrzeichen des Weddings, ein.
1945 In Berlin erscheint die letzte Ausgabe der 1891 vom Ullstein-Verlagshaus gegründeten und 1934 von Goebbels im "Deutschen Verlag" herausgegebenen "Berliner Illustrierten Zeitung."
1945 Das Ostendtheater (Rosetheater) in der Großen Frankfurter Straße 132 geht bei den Kämpfen um Berlin in Flammen auf.
1945 Es erscheint die letzte Ausgabe der deutschen Frontzeitung "Der Panzerbär".
1945 Um den Stadtkern von Berlin werden erbitterte Kämpfe geführt.
1945 Im Zuge der Besetzung der Versuchsanstalt für Luftfahrt durch die Rote Armee wird der Wissenschaftliche Leiter, Ingenieur Professor Günther Bock, in Haft genommen und nach Rußland verbracht.
1957 Der Physiker und Meteorologe Heinrich von Ficker, von 1923 bis 1934 Direktor des Preußischen Meteorologischen Instituts in Berlin, stirbt in Wien.
1961 Die Berliner Wechselstuben kaufen 457,50 DM (Ost) für 100,00 DM (West) und verkaufen 100,00 DM (Ost) für 23,21 DM (West). Der Durchschnittskurs in diesem Monat betrug 100,00 DM (Ost) für 22,40 DM (West).
1963 Vier Ost-Berliner im Alter zwischen 19 und 24 Jahren reißen mit einem LKW der NVA am Leuschnerdamm im Bezirk Kreuzberg in die Mauer eine etwa vier Meter breite Lücke. Sie erreichten unversehrt West-Berlin.
1963 Die Berliner Werkzeugmaschinenfabrik (BWF) in Marzahn nimmt in den ersten drei von 11 Bereichen ihrer neuen Fertigungshalle mit über 25 000 Quadratmetern die Produktion auf.
1981 Anläßlich des 200. Geburtstages von Karl Friedrich Schinkel werden sechs seiner zur Schloßbrücke (Mitte) gehörenden Skulpturen aus West-Berlin an ihren ursprünglichen Standort zurückgeführt.
1982 An der Komischen Oper hat die 3. Sinfonie des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis Weltpremiere.
1982 Der Regierende Bürgermeister Richard von Weizsäcker überreicht in einer Feierstunde im Rathaus Schöneberg dem Verleger Axel Cäsar Springer anläßlich seines 70. Geburtstages am 2. Mai die Ernst-Reuter-Plakette in Silber.
1986 Das "Deutsche Herzzentrum Berlin" auf dem Gelände des Rudolf-Virchow-Krankenhauses (Wedding) wird offiziell eröffnet. Ärztlicher Direktor wurde der Chirurg Roland Hetzer. Die Einrichtung verfügte über 130 Betten, davon 50 für die Intensivpflege.
1987 Nach einjährigen Restaurierungsarbeiten wird die nach den Plänen des Gartenarchitekten Hermann Enke von 1880 gestaltete Luiseninsel im Tiergarten wieder für die Öffentlichkeit freigegeben.
1993 Das Berliner Abgeordnetenhaus tagt erstmals im wiederhergestellten Gebäude des ehemaligen Preußischen Landtages in Mitte.