Berlin und Cölln

An einem 5. Mai

1389 Markgraf Jobst richtet ein Schreiben an den Rat zu Berlin wegen des Abbruchs und des Wiederaufbaus des Schlosses Köpenick.
1714 Der Begründer des Anatomischen Theaters zu Berlin, Christian Maximilian Spener, stirbt zwei Wochen nach seiner letzten Demonstration an einer Leiche.
1742 Das 2. Bataillon des Persodischen Füsilier-Regiments marschiert nach Schlesien ab.
1801 In einem Erlaß des Kuratoriums der Bauakademie wird festgelegt, daß für Schüler, die Privatunterricht erhalten haben, bei der Aufnahme eine "eigene Prüfung veranstaltet werde".
1808 Der Architekt, Baubeamte, Architektur-Theoretiker und Publizist David Friedrich Gilly (der Ältere), Begründer eines verbesserten Landbauwesens, stirbt in Berlin.
1824 Der "Architekten-Verein" wird in Berlin gegründet. Er gab für seine Mitglieder ein "Notizblatt" heraus, das 1851 in die "Zeitschrift für Bauwesen" umgewandelt wurde.
1828 Das Lustspiel "Männerschule" ("Die Schule der Ehemänner") von Moliére erlebt im Königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt seine Erstaufführung.
1833 Ferdinand Paul Wilhelm Dieprand Freiherr von Richthofen wird in Karlsruhe (Oberschlesien) geboren. Der Geograph war seit 1886 Professor für Geologie an der Berliner Universität.
1859 Der Mathematiker Gustav Peter Lejeune-Dirichlet, der von 1828 - 1855 in Berlin lebte und wissenschaftlich arbeitete, stirbt in Göttingen.
1861 Die erste alphabetisch geordnete Liste des ersten mathematischen Seminars an der Berliner Universität enthält 12 Namen.
1881 Der Bahnhof Plötzensee wird eröffnet.
1885 Dem Vorsteher des Kaiserlichen Bahnpostamtes Nr. 3, Postdirektor Bouché, wird anläßlich seines 50jährigen Dienstjubiläums der Kronenorden III. Klasse verliehen.
1886 In Mariendorf findet eine Eisauktion statt. 60 000 Zentner Roheis kamen im Rahmen einer Zwangsversteigerung unter den Hammer.
1886 Die erste Dampfstraßenbahnlinie zwischen Zoologischer Garten und Grunewald, betrieben durch die Kurfürstendamm-Gesellschaft, wird eröffnet.
1888 Der Techniker Werner Siemens wird auf Grund seiner Verdienste um die Berliner Elektroindustrie durch Kaiser Friedrich III. in den Adelsstand erhoben und trägt nun den Zusatz "von" in seinem Namen.
1891 Bei der Stichwahl im 17. Berliner Kommunalbezirk erhält der freisinnige Kandidat, der Bezirksvorsteher Liebenow, 895 Stimmen. Sein sozialdemokratischer Gegenkandidat Börner bekam 801 Stimmen.
1892 August Wilhelm Hofmann, der mit seinen am Berliner Chemischen Institut entwickelten Farbstoffen zum Aufschwung der chemischen Industrie beitrug, stirbt in Berlin. Sein Grab erhielt er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof, Chausseestraße 126 (Mitte).
1905 Das Drama "Nachtasyl" von Maxim Gorki erlebt im "Kleinen Theater" seine 500. Aufführung.
1910 Alfons Krautwald wird in Breslau geboren. Der Mediziner (Internist) war Direktor der II. Medizinischen Klinik der Charité und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität (1954-1956).
1918 Die Freie Jugend Groß-Berlin veranstaltet im Wald von Stolpe anläßlich des 100. Geburtstages von Karl Marx ein Treffen.
1920 Es wird bekanntgegeben, daß Gustav Kalb zum Berliner Stadtschulinspektor gewählt wurde. Kalb war zuvor, wie auch Schulinspektor Ernst Engel, Leiter des Berliner Schulmuseums.
1920 Die USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei) eröffnet am Abend den öffentlichen Wahlkampf mit einer Reihe von Massenwahlversammlungen in Groß-Berlin.
1922 Die historische Tragödie "Napoleon oder die Hundert Tage" von Christian Dietrich Grabbe hat am Staatlichen Schauspielhaus Berlin Premiere.
1923 Das Stadtbad Dennewitzstraße 249 in Tiergarten wird nach umfangreichen Reparaturen wiedereröffnet.
1924 Die Straßenbahnlinie 14 "Gotzkowskystraße/Ecke Turmstraße (Tiergarten) - Schwiebusser Straße" wird mit einer Streckenlänge von 16,3 km eröffnet.
1932 Der "Börsencourier" schreibt.: "Berlins alte Prachtstraße wird ausverkauft. Vom Pariser Platz bis hin zur Staatsbiliothek stehen neunzehn Läden leer, dazu kommen vier ganze Bürohäuser und 26 verwaiste Stockwerke...".
1933 Der kommissarische Stadtschulrat Dr. Hans Meinshausen, u.a. Gauobmann des Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB), Gau Groß-Berlin,spricht auf einer Pressekonferenz im Rathaus über die nationalsozialistische Umgestaltung der Berliner Schulen.
1933 Das Geographische Institut und das Institut für Meereskunde der Berliner Universität gedenken ihres Begründers, Ferdinand von Richthofen, anläßlich seines 100. Geburtstages.
1934 Für den neuen Bau der Reichsbank am Werderschen Markt/Untere Wasserstraße (Mitte) wird der Grundstein gelegt.
1938 Durch eine Verordnung wird der Sacrower See zusammen mit dem sich bis zum Krampnitzsee erstreckenden Königswald unter Naturschutz gestellt.
1940 Georg Wilhelm A. Graf von Arco, mit dem Ingenieur Adolf Karl Heinrich Slaby einer der bedeutendsten Pioniere in der Geschichte der drahtlosen Telegrafie, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf, Alte Bahnhofsstraße.
1945 Die sowjetische Stadtkommandantur ordnet eine provisorische Regelung der Lebensmittelversorgung an. Die Rationen betrugen für Erwachsene pro Tag 200 g Brot, 10 g Zucker, 25 g Fleisch, 10 g Salz, 400 g Kartoffeln, 2 g Kaffee.
1948 In der Deutschen Staatsoper (Admiralspalast) in der Friedrichstraße beginnt die dreitägige erste Kulturtagung der SED. Unter den Gästen befand sich der dänische Schriftsteller Martin Andersen Nexö.
1948 Der Magistrat beschließt die Einrichtung eines Deutsch-Russischen Gymnasiums, das im September 1948 den Unterricht aufnehmen soll.
1952 Der Westberliner Senat beschließt, ein Notaufnahmelager für politische Flüchtlinge in Marienfelde (Tempelhof) zu errichten.
1955 Mit dem Inkrafttreten der Pariser Verträge, die der Bundesrepublik Deutschland weitgehende Souveränität gewähren, wird das "Kleine Besatzungsstatut" für West-Berlin vom 14.5.1949 aufgehoben.
1961 In Köpenick erhält die Straße 900 den Namen des indischen Dichters und Philosophen Rabindranath Tagore, dessen 100. Geburtstag sich am 7. Mai jährte. Tagore hielt sich in den 20er Jahren längere Zeit in Deutschland auf.
1962 Abgeordnetenhaus und Senat verleihen General Lucius D. Clay vor seiner Rückkehr in die USA die Ehrenbürgerschaft.
1963 Im Britzer Zweigkanal wird ein Pkw von einem Schiff überfahren. Das Auto rutschte beim Wenden ins Wasser. Während sich die beiden Fahrzeuginsassen unverletzt retten konnten, überfuhr und zermalmte ein Lastkahn den untergehenden Pkw.
1977 Am späten Nachmittag gibt es in Berlin kräftige Gewitter, die schlagartig einsetzende Dunkelheit, Wolkenbrüche mit Sturmböen und einen Temperatursturz von 27°C auf 13°C mit sich brachten.
1983 Die Jahrestagung des Berufsverbandes der Deutschen Anästhesisten mit 1 000 Teilnehmern wird im ICC (Charlottenburg) eröffnet. Sie stand unter dem Motto "Das Berufsbild des Anästhesisten".
1989 Wolfgang Neuss, Kabarettist und Schauspieler, geboren am 3. Dezember 1923, stirbt in Berlin.
1990 In West-Berlin beginnt das 27. Theatertreffen. Zum ersten Mal konnten Ost-Berliner Bühnen als Spielorte in das Programm einbezogen werden.