Berlin und Cölln

An einem 7. Mai

1356 Markgraf Ludwig der Römer verleiht vier Hufen in Großbeeren, welche früher einem Bürger in Mittenwalde, Martin Posen, gehört hatten und der Tochter desselben zu ihrer besseren Verheiratung überlassen wurden, an den Bürger Willekin Röden in Berlin.
1542 Kurfürst Joachim II. Hektor verschreibt das Kloster Spandau an Joachim von Klitzing auf Lebenszeit.
1741 Der Kapitän des Prinz Karlschen Regiments, von Sydow, trifft, von zehn blasenden Postillons begleitet, in Berlin ein. Er brachte die Nachricht, daß am 4. Mai 1741 die Stadt und Festung Brieg in Schlesien an die preußischen Truppen übergegangen war.
1835 Der Naturwissenschaftler und Dichter Adelbert von Chamisso (Louis Charles Adélaide de Chamisso) wird zum Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften gewählt.
1851 Adolf von Harnack wird in Dorpat geboren. Der Theologe war 1888 vom Preußischen Staatsministerium nach Berlin berufen worden.
1856 Die "Friedrich-Wilhelmstädtische höhere Lehranstalt" erhält den Namen "Friedrichs-Gymnasium und Realschule".
1864 Die späte Nachtfrostperiode in Berlin, die seit dem 4. Mai andauert, ist beendet.
1866 Der Student Julius Cohen, ein Stiefsohn des in London lebenden politischen Flüchtlings Karl Blind, verübt auf der Straße Unter den Linden ein mißglücktes Attentat auf den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck.
1872 Das "Barackenlazarett Moabit" wird als städtisches Krankenhaus eröffnet. Es entstand auf der Grundlage der ursprünglich mit städtischen Mitteln errichteten Isolierbaracken zur Bekämpfung der 1871 ausgebrochenen Pockenepidemie.
1879 Lauchlan Maclean, Geheimer Oberregierungsrat und von 1874 bis 1879 siebenter "Zwingherr" der 1809 gegründeten "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin", der er seit 1855 angehörte, stirbt in Berlin.
1885 Im Architektenhaus wird die Bismarck-Jubiläumsausstellung eröffnet.
1885 Die Adelbert-von-Chamisso-Gedenktafel wird an dem Neubau Friedrichstraße 235 (Mitte), der an der Stelle des von dem Dichter bewohnten Hauses errichtet wurde, erneut enthüllt.
1888 Mehrere Zentner Räucherware, vornehmlich Bücklinge, Flundern und Heringe, werden in der Zentral-Markthalle am Alexanderplatz wegen üblen Geruchs durch die Veterinärpolizei beschlagnahmt.
1899 Bei dem Hundert-Kilometer-Rennen um das goldene Rad in Friedenau geht Walters (London) als Erster durchs Ziel. Er legte die Strecke in 2 Stunden 7 Minuten 27 Sekunden zurück und stellte damit einen neuen Rekord auf.
1904 Der Dichter Peter Hille, der seit 1881 vorwiegend in Berlin lebte, stirbt im Krankenhaus Lichterfelde. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof der Gemeinde St. Matthias, Mariendorf, Röblingstraße 91 (Tempelhof).
1920 Die spanische Botschaft teilt mit, daß der Konsul Erster Klasse und Handelsattaché der Botschaft Ricardo Gomez Navarro zum königlich Spanischen Konsul in Berlin ernannt worden ist.
1929 Das Harnack-Haus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft wird in Berlin-Dahlem eingeweiht. Darin wurde das Institut für ausländische Gäste untergebracht. Es war zugleich Klubhaus für die Mitglieder der Gesellchaft.
1931 Im "Zehlendorfer Anzeiger" erscheint ein Artikel unter der Überschrift: "Die Lungen der Großstadt - neun Millionen Mark jährlich für die Volksgärten Berlins".
1933 Tina Katz, eine Tochter Philipp Scheidemanns, nimmt sich gemeinsam mit ihrem Mann in ihrer Wohnung in Friedenau das Leben.
1936 Mit der Neubepflanzung der Straße Unter den Linden (Mitte) wird begonnen, nachdem 1935 - im Zusammenhang mit dem Bau der Nord-Süd-S-Bahn - alle Bäume gefällt worden waren.
1944 Mit dem Kranzler-Eck, Unter den Linden/Friedrichstraße, wird eine der bekanntesten Konditoreien durch Bomben zerstört.
1944 Der Französische Dom wird durch Sprengbomben bis auf die Umfassungsmauern zerstört.
1945 Der sowjetische Bezirkskommandant bestätigt Fritz Bachmann als Bezirksbürgermeister von Tiergarten. Das Bezirksamt begann am selben Tage seine Tätigkeit mit einer Ansprache Bachmanns.
1945 Der sowjetische Stadtkommandant Nikolai E. Bersarin ernennt den Reichsminister a.D. Dr. Andreas Hermes zum Beauftragten für das Ernährungswesen in Berlin.
1945 Der Bezirksbürgermeister von Treptow weist die versuchsweise Aufnahme eines Botenverkehrs zu den einzelnen Ortsamtsstellen an.
1945 Der Bezirksbürgermeister von Treptow weist die Bürgermeister der Ortsteile Baumschulenweg, Johannisthal, Niederschöneweide, Adlershof, Alt-Glienicke und Bohnsdorf an, Säuglinge über Bezugsschein mit täglich einen 1/2 l Milch sicher zu versorgen.
1945 Das Gaswerk Lichtenberg nimmt als erstes der Berliner Gaswerke die Produktion wieder auf, nachdem zum Ende der Kampfhandlungen in Berlin alle acht Gaswerke weitgehend betriebsunfähig waren.
1945 Die Leitung der evangelischen Kirche für Berlin und Brandenburg konstituiert sich neu. Den Vorsitz übernahm D. Dr. Otto Dibelius, der fortan den Titel "Bischof" trug.
1945 D. Dr. Otto Dibelius wird vom sowjetischen Stadtkommandanten Bersarin empfangen und als Vorsitzender der evangelischen Kirche anerkannt.
1948 Eine Delegiertenversammlung des Landesverbandes Berlin der CDU im Rathaus Schöneberg fordert von den Besatzungsmächten einen Friedensvertrag, die Einheit Deutschlands und die Möglichkeit zur Bildung einer deutschen Regierung.
1951 Die BVG West führt die erste allgemeine Tariferhöhung durch, wonach ein Einzelfahrschein fünf Pfennig mehr kostet.
1951 Das Kaufhaus Karstadt am Hermannplatz (Neukölln), das in den letzten Kriegstagen völlig zerstört wurde, wird als Neubau wiedereröffnet.
1953 Vom Abgeordnetenhaus wird Johannes Stumm als Polizeipräsident gewählt.
1953 Das Abgeordnetenhaus von Berlin nimmt in dritter Lesung das "Gesetz über preisrechtliche Mietsenkung für Wohnraum" an. Danach waren Mieten für beschädigte und im Wert geminderte Wohnräume nach festgelegten Tabellensätzen zu senken.
1961 Jacob Kaiser, 1945 Mitbegründer der CDU in Berlin und 1949 erster Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen sowie Berliner Ehrenbürger, stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Waldfriedhof in Zehlendorf beigesetzt.
1962 Der Neubau für das Otto-Suhr-Institut der Freien Universität in der Ihnestraße 21 (Dahlem) wird eröffnet.
1964 In der Freien Universität Berlin findet anläßlich des 100. Geburtstages von Walther Nernst eine Nernst-Gedächtnisfeier statt. Den Festvortrag hielt Prof. J. Eggert (Schweiz).
1971 Eine Transportmaschine vom Typ "Skymaster" der US-Luftwaffe, die während der Blockade West-Berlins 1948/49 die Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern versorgt hatte, landet in Berlin-Tempelhof.
1984 Die amerikanische Fluggesellschaft Direct Air gibt bekannt, daß sie am 12. Mai mit der zweimotorigen "Metro III" den Linienverkehr zwischen Berlin und Friedrichshafen eröffnen wird. Der Flugpreis betrug 516 DM, Spartarif 334 DM.
1985 Am Haus Straße der Befreiung Nr. 1, in dem Ende April/Anfang Mai 1945 die sowjetische Stadtkommandatur ihren Sitz hatte, wird für den ersten Stadtkommandanten, Generaloberst Nikolai Bersarin, eine Gedenktafel angebracht.
1986 Im U-Bahn-Verbindungstunnel Klosterstraße/Alexanderplatz bricht ein Brand aus. Es wurden neun Fahrzeuge zerstört.