Berlin und Cölln

An einem 8. Mai

1384 Kurfürst Sigismund ermächtigt die Ratsleute und geschworenen Bürger von Berlin und Cölln, alle Räuber und Missetäter, derer sie in seinen Landen habhaft werden, zu richten.
1735 König Friedrich Wilhelm I. wird die Vollendung des Baus des "Königlichen Collegien-Hauses zu Berlin" in der erweiterten Friedrichstadt, in dem die verschiedenen Justizbehörden sowie das Konsistorium ihren Platz finden sollten, gemeldet.
1736 Die "Kriegs- und Domainen-Cammer" erläßt ein "Avertissement (Ermahnung), daß hinführo die Schiff-Leute, keine Knüppel mehr verkauffen, auch niemanden erlaubet seyn solle, dergleichen Knüppel- oder ander Brenn-Holtz von denen Schiffern an sich zu kaufen".
1742 Die Königinmutter Sophie Dorothea speist mittags bei den Prinzessinnen Ulrike und Amalie in Monbijou.
1759 Zwischen drei und vier Uhr morgens bricht auf dem Mühlendamm ein Feuer aus. Es begann in der kleinen Mahlmühle, erfaßte die große Mahlmühle sowie die Lohmühle und vernichtete alle drei bis auf das Mauerwerk. Die Walkmühle wurde schwer beschädigt.
1780 Ludwig Purgold wird in Gotha geboren. Der Philologe an der Königlichen Bibliothek kam nach Anstellungen als Lehrer und Bibliothekar in Livland und Finnland nach Berlin und hinterließ auch poetische Arbeiten.
1799 Wilhelm Ludwig Stier wird in Blonic bei Warschau geboren. Stier kam 1813 nach Berlin und besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster. 1815 studierte er an der Bauakademie. Ab 1828, nach Berlin zurückgekehrt, war er Lehrer an der Bauakademie.
1803 Der Berliner Privatlehrer Johann Ernst Plamann tritt seine Reise nach der Schweiz an, um in Burgdorf die Schulmethoden Pestalozzis zu studieren.
1804 Der Dichter Friedrich von Schiller ist Gast beim Prinzen Louis Ferdinand, Sohn von Prinz Ferdinand, dem jüngsten Bruder von König Friedrich II., im Schloß Bellevue.
1813 Die Landsturm-Verordnung vom 21. April tritt in Kraft.
1818 Dem Begründer und Leiter der Schule und Erziehungsanstalt nach Pestalozzis Methode, Johann Ernst Plamann, wird in Anerkennung seiner Verdienste der Titel Professor verliehen.
1824 Durch Kabinettsorder des Staatsministers von Altenstein wird der "Neubau der Werderschen Kirche für die beiden Gemeinden" (deutsche und französische Gemeinde) verfügt. König Friedrich Wilhelm II. bestätigte im selben Jahr Schinkels Entwurf dafür.
1842 Der Architekt Friedrich Ludwig Persius überreicht König Friedrich Wilhelm IV. die Entwürfe für das sogenannte Treibhaus bzw. den Wintergarten - den namengebenden Teil eines Cafés und Ausflugslokals, das der Gastwirt Joseph Kroll errichten wollte.
1843 Der Naturforscher Christian Gottfried Ehrenberg hält in der Akademie der Wissenschaften einen Vortrag über die weitere Entwicklung der Verbreitung und des Einflusses des mikroskopischen Lebens in Afrika.
1848 Die erste Nummer der Berliner satirischen Wochenschrift "Kladderadatsch" erscheint.
1848 Das erste jüdische Waisenhaus im Weinbergsweg 13 (Mitte) wird eröffnet.
1862 Hugo Erdmann wird in Preußisch-Holland (Ostpreußen) geboren. Der Naturwissenschaftler wurde 1901 an die Technische Hochschule in Charlottenburg berufen.
1869 Paul Krusch wird in Görlitz geboren. Der Geologe war seit 1894 Assistent in der Lagerstättensammlung der Berliner Bergakademie und seit 1901 Professor für Lagerstättenkunde an der Bergakademie.
1880 Zum ersten Rektor der Technischen Hochschule zu Berlin wird Friedrich Carl Herrmann Wiebe durch das Lehrerkollegium gewählt.
1884 Die Stadt Berlin und die von Emil Rathenau und O. von Miller ins Leben gerufene "Deutsche Edison Gesellschaft (DEG)" gründen die "Aktiengesellschaft Städtische Elektrizitätswerke" - die spätere Bewag - mit einem Kapital von drei Millionen.
1885 Der Geheime Sanitätsrat Dr. Feiler, Direktor des Königlichen Impfinstituts, stirbt.
1888 Deputationen sämtlicher Berliner Brauereien veranstalten mit Genehmigung des Königlichen Polizeipräsidiums einen Fackelzug zu Ehren des fünfzigjährigen Jubiläums der Berliner Bockbrauerei.
1890 Der Techniker Carl Frischen, jahrelang Chefingenieur bei der Fa. Siemens & Halske, stirbt in Berlin.
1891 Wegen Majestätsbeleidigung wird der Schneidergeselle Karl Bröse aus Reinickendorf vor der 2. Strafkammer des Landgerichts II zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
1891 Zum Himmelfahrtstag unternimmt die Heilsarmee eine "Felddienst-Übung" mit "vollem Gepäck". Vom Bahnhof Bellevue (Tiergarten) marschierte das 50köpfige Korps zur Jungfernheide, wo ein "Heils-Biwak" aufgeschlagen und gekocht wurde.
1892 In der Vorstandssitzung der Deutschen Chemischen Gesellschaft wird der Beschluß gefaßt, das Andenken an den Chemiker August Wilhelm Hofmann durch ein eindrucksvolles Denkmal wachzuhalten. Es soll ein Hofmann-Haus gegründet werden.
1893 Der Bergbauingenieur Georg Franke wird Professor für Bergbau- und Salinenkunde an der Bergakademie in Berlin.
1907 Ein 200 m langer Streifen am Ostufer des Wannsees wird als öffentliche Badestelle ausgewiesen und es gilt behördliche Badeerlaubnis. Das Freibad Berlin fand riesigen Zuspruch, vier Wochen nach Eröffnung hatten es bereits 220 000 Personen aufgesucht.
1911 Oberbürgermeister Martin Kirschner reicht aus gesundheitlichen Gründen sein Rücktrittsgesuch ein.
1919 Im Schwurgerichtssaal des Berliner Landgerichts in Moabit beginnen die Verhandlungen, die Aufklärung über die Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs bringen sollen.
1922 Auf dem Friedhof Wilmersdorf in der Berliner Straße wird das im Jahre 1919 als Notstandsarbeit begonnene Krematorium vollendet und drei Tage später eröffnet. Architekt war der Stadtbaurat Otto Herrnring.
1929 Die im Potsdamer Stadtschloß stattfindende 17. Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft genehmigt die Bildung des Wissenschaftlichen Rats der Gesellschaft per Satzungsänderung.
1929 Ernst Thälmann spricht auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde anläßlich der Beisetzung von Opfern des Polizeiterrors vom 1. Mai 1929.
1933 Joseph Goebbels hält eine Rede vor Berliner Theaterleitern.
1945 Nach einer Grenzverlegung für den Stadtbezirk Mitte kommt die ehemalige Reichsdruckerei (bisher im Bezirk Kreuzberg gelegen) zum Verwaltungsbezirk Mitte.
1945 Mit einem Befehl der sowjetischen Kommandantur werden die Grenzen des Verwaltungsbezirks Mitte neu festgelegt.
1945 Der sowjetische Betirkskommandant ernennt Nicolai Kickull zum Bezirksbürgermeister von Kreuzberg.
1945 Das Staatliche Verteidigungskomitee der UdSSR beschließt, in Berlin und in den anderen besetzten Gebieten Lebensmittelkarten nach den Kategorien Schwerstarbeiter, Arbeiter, Angestellter, Kinder und sonstige Bevölkerung auszugeben.
1945 In Charlottenburg wird die erste Ehe nach Kriegsende geschlossen. Das Standesamt hatte seine Tätigkeit am 5. Mai aufgenommen. Das Brautpaar durfte zuvor nach den faschistischen "Nürnberger Gesetzen" nicht heiraten.
1945 In der Rheinsteinstraße (Karlshorst), im Offizierskasino der Festungspionierschule, wird die bedingungslose Kapitulation Hitlerdeutschlands unterzeichnet.
1945 In Karlshorst kapituliert das faschistische Deutschland bedingungslos vor den Mächten der Antihitlerkoalition.
1946 Die sowjetische Militärverwaltung erteilt die Genehmigung zur Gründung einer Kammer der Technik im sowjetischen Sektor Berlins.
1947 Bürgermeisterin Louise Schroeder (SPD) wird als amtierende Oberbürgermeisterin eingesetzt.
1948 Der zweitägige 5. Parteitag des Landesverbandes Berlin der SPD beginnt.
1949 Das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park wird eingeweiht.
1950 Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Zellphysiologie wird in Berlin-Dahlem wiedereröffnet.
1958 Der Außenminister der USA, John Foster Dulles, stattet West-Berlin einen Besuch ab.
1960 Die Neue Wache Unter den Linden, von Karl Friedrich Schinkel 1817/18 gestaltet, wird nach ihrer Restaurierung als Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus eingeweiht.
1969 Das im Dezember 1967 bei einer westdeutschen Werft in Auftrag gegebene und dann im Rohbau nach West-Berlin überführte Motorschiff "Havelstern" erlebt seine Jungfernfahrt.
1970 In West-Berlin wird der Theologe Heinrich Grüber zum Ehrenbürger ernannt.
1975 Mit Temperaturen um 27°C gehört Berlin am Himmelfahrtstag zu den wärmsten deutschen Städten. Abends traten kräftige Gewitterschauer auf.
1984 Die BEWAG feiert ihr Jubiläum unter dem Motto "100 Jahre Strom für Berlin" mit einem Festakt im Palais am Funkturm. Graf Lambsdorff und der Regierende Bürgermeister Diepgen würdigten die Verdienste der BEWAG für die industrielle Entwicklung Berlins.