Berlin und Cölln

An einem 12. Mai

1448 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verleiht von den Lehngütern, welche die Bürger zu Berlin wegen ihrer Beteiligung am Aufstand gegen ihn 1447/1448 ("Berliner Unwillen") abtreten mußten, einige Besitzungen in Wartenberg an Balthasar Boytin.
1448 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn entzieht den Berliner Bürgern zur Strafe für ihren Aufruhr 1447/1448 ("Berliner Unwillen") die Lehnsgüter, um sie an seine Anhänger zu vergeben.
1549 Kurfürst Joachim II. Hektor erkennt an, dem Rat zu Cölln 6 200 Gulden zu schulden, und verspricht, die Summe mit sechs Prozenz Zinsen zurückzuzahlen.
1684 In der Dorotheenstadt wird zum ersten Mal Jahrmarkt gehalten.
1689 Der Theologe, Gelehrte und Diplomat Ezechiel Spanheim wird vom Kurfürsten Friedrich III. zum Leiter der französischen Kolonien in Brandenburg ernannt. Er setzte sich für die Verbesserung der Lage bedrängter Flüchtlinge ein.
1732 Die "Instruction vor die Laternen-Anstecker" sowie die "Instruction vor den Laternen-Inspector" in den königlichen Residenzstädten werden bekanntgegeben.
1737 Die böhmisch-lutherische Bethlehemskirche in der Friedrichstadt wird geweiht. Der König hatte den eingewanderten böhmischen Protestanten erlaubt, hier ein eigenes Gotteshaus zu errichten.
1741 Der französische Astronom Jean-Louis Moreau de Maupertuis trifft, aus Wien über Sachsen kommend, in Berlin ein.
1741 14 österreichische Husaren der Regimenter Ghilani und Spleni treffen als Gefangene aus Schlesien ein.
1794 Die erste Berliner Inszenierung von Mozarts "Zauberflöte" erfolgt in der Königlichen Hofoper Unter den Linden.
1827 Der Naturforscher Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt, der auf Geheiß des Königs nach fast zwanzigjähriger Abwesenheit von Paris nach Berlin zurückkehrte, beginnt mit Vorlesungen "über die Weltpolitik" - Beginn der naturwiss. Volksbildung.
1833 Christian Ernst Weiß wird in Eilenburg geboren. Der Mineraloge wurde 1872 als Dozent für Mineralogie an die Bergakademie nach Berlin berufen.
1835 Carl Sauer wird als Sohn eines Musiklehrers in Berlin geboren. Er war der erste deutsche Professor für zahnärztliche Prothetik.
1841 Per Kabinettsorder wird die Fondsverwendung des "Gesinde-Belohnungsfonds" über die bisherige Prämien- und Unterstützungszahlung an treue und bedürftige Dienstboten auf ein geplantes Gesindehospital ausgedehnt.
1850 In Pankow feiert die gemeinnützige Berliner Baugesellschaft im Garten der Gesellschaftshäuser in der Wollankstraße 8 und 9 den Gründungstag ihrer ersten Mietsgenossenschaften.
1856 Junge Absolventen des Berliner Gewerbe-Instituts gründen anläßlich der 10jährigen Stiftungsfeier des "Akademischen Vereins Hütte" in Alexisbad (Harz) den "Verein Deutscher Ingenieure" (VDI), den heute größten Ingenieurverband Europas.
1869 Carl Schuhmann wird in Münster geboren. Der Charlottenburger Turner und Ringer errang 1896 in Athen mehrere olympische Goldmedaillen.
1874 Die Preußische Eisenbahnverwaltung ordnet die Farben gelb, grün, braun und grau als Kennfarben für Fahrkarten und Wagen der 1., 2., 3. und 4. Klasse an.
1877 Karl August Theodor Glinz wird in Clausthal geboren. Der Bergbauingenieur wurde 1925 als ordentlicher Professor für Berbaukunde an die Technische Hochschule in Berlin berufen.
1881 Für die erste elektrische Straßenbahn der Welt finden in Lichterfelde Probefahrten statt. Werner von Siemens schrieb, daß die Zuschauer besonders überrascht waren, als der Wagen sich sofort mit ca. 30 km Geschwindigkeit in Bewegung setzte.
1882 Vier Tage vor der geplanten Eröffnung brennt das kuppelgekrönte, vorwiegend aus Holz gebaute Hauptgebäude für die Hygiene-Ausstellung (der spätere Landes-Ausstellungspalast) restlos nieder.
1883 Die "Allgemeine deutsche Ausstellung auf dem Gebiet der Hygiene und des Rettungswesens am Lehrter Bahnhof wird eröffnet. Anstelle des im Vorjahr abgebrannten Gebäudes war ein feuersicherer Eisen-, Glas- und Wellblechbau entstanden.
1885 Bei Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck findet ein parlamentarischer Frühschoppen statt.
1885 In Berlin wird die XIII. Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums eröffnet.
1886 In Berlin tritt zu diesem relativ späten Termin noch einmal Nachtfrost auf.
1888 Die (Aktien-)Gesellschaft Urania wird in das Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts I zu Berlin eingetragen.
1888 Mehrere Mitglieder des Berliner Ruderclubs retten zwei Männer vor dem Tod des Ertrinkens aus der Spree.
1888 Sein fünfzigjähriges Künstlerjubiläum begeht Professor James Jones, von seinem früheren Auftreten im Zirkus Renz, im Zirkus Salamonsky und in den Reichshallen den Berlinern als der beste Artist seiner Zeit bekannt.
1891 Wertvolle Autographen berühmter Männer werden im Antiquariat von Leo Liepmann versteigert. Die beiden Gedichte "Der Asra" und "Frau Jutta" von Heinrich Heine wurden mit 121 Mark verkauft.
1893 Der Kaiser-Friedrich-Platz (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen. Später wurde er in Südstern umbenannt.
1893 Die Camphausenstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. Später wurde sie in Körtestraße umbenannt.
1905 Eine erste Vorlage zum Bau des Osthafens liegt der Stadtverordnetenversammlung vor.
1915 Professor Wilhelm Werner stirbt in Berlin. Er war seit 1902 Inhaber des Lehrstuhls für Geodäsie an der Technischen Hochschule in Charlottenburg.
1936 Klaus Doldinger wird in Berlin geboren. Er wurde als Komponist bekannt.
1937 Die Reichsbahnbaudirektion Berlin zur Neugestaltung des Eisenbahnnetzes der Hauptstadt wird gegründet.
1941 Der Ingenieur Konrad Zuse präsentiert Vertretern der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (u.a. Professor Teichmann, Professor Schmieden, Studienrat Mayer) seinen ersten programmgesteuerten elektromechanischen Rechner (Z3) in Funktion.
1945 Peter Adolf Thießen, Direktor des Kaiser-Wilhelm-Institutes für physikalische Chemie, wird durch die Anordnung Nr.146 vom Zehlendorfer Bezirksbürgermeister zum einstweiligen Leiter der Berliner Kaiser-Wilhelm-Institute ernannt.
1945 Der sowjetische Stadtkommandant Bersarin empfängt die Kandidaten für den Magistrat, unter ihnen Dr. Werner, Dr. Hermes, O. Geschke, J. Orlopp, Pfarrer Buchholz, Prof. Sauerbruch, und stimmt den ausgearbeiten Vorschlägen zum Aufbau der Stadtverwaltung zu.
1946 Die Sowjetische Militäradministration (SMAD) vergibt an die Deutsche Filmgesellschaft AG (DEFA) die Lizenz.
1947 Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland tritt zu seiner ersten Berliner Tagung nach dem Kriege zusammen.
1948 Der Magistrat bewilligt 500 000 RM als erste Rate zur Sicherung des beschädigten Berliner Doms vor dem weiteren Verfall.
1949 Die Speiseölanlage im Westhafen wird mit 10 Öltanks in Betrieb genommen.
1949 Die Blockade von Berlin (West) ist beendet. Der U- und Straßenbahnverkehr, auch der Interzonenverkehr, wurden wieder aufgenommen.
1956 Der Berliner Propst Heinrich Grüber wird als erster Deutscher zum Ehrendoktor der Theologischen Comenius-Fakultät der Prager Karls-Universität ernannt.
1963 Am Sektorenübergang Invalidenstraße scheitert ein Fluchtversuch einer Gruppe von zwölf junger Menschen, die mit einem Bus West-Berlin erreichen wollen. DDR Grenzposten schossen. Drei Insassen mußten schwer verletzt abtransportiert werden.
1981 Der erste Tag der "Eisheiligen" ist in Berlin ein "Sommertag" (Temperaturmaximum beträgt mindestens 25°C) mit Sonnenschein. Die Temperaturen waren in den letzten fünf Tagen um 18 Grad gestiegen.