Berlin und Cölln

An einem 19. Mai

1355 Markgraf Ludwig der Römer ernennt Hasso von Wedel zu seinem Hofmeister und übergibt ihm unter Zuordnung bestimmter Räte die Landesregierung in allen Teilen der Mark Brandenburg und der Lausitz.
1374 Der Richter Thilo Brügge zu Berlin bekundet, daß sich die Ratsleute zu Berlin und Cölln mit ihm wegen aller Streitigkeiten verglichen hätten.
1429 Markgraf Johann der Alchimist beleiht Friedrich und Otto von Schlieffen mit der ihm vom Johanniterordensmeister Balthasar von Schlieffen abgetretenen Bede (Steuer) in Mariendorf.
1527 Eine Urkunde dieses Datums besagt, daß Markgraf (Kurprinz) Joachim von der Stadt Cölln auf "gnädiges und gütliches Ansuchen" ein Gelände für die Anlage eines "Tier- und Lustgartens" erhielt.
1725 Der Magistrat unterbreitet dem König Friedrich Wilhelm I. ein "Leichen-Reglement, in denen Residentzien Berlin". Danach sollte der Tapezierer Hanschke das Leichenwesen der Stadt gegen Zahlung von jährlich 400 Reichstalern übernehmen.
1771 Rahel Levin (Rahel Varnhagen van Ense) wird in Berlin geboren. Die Schriftstellerin kam 1819 nach Berlin zurück und eröffnete in der Französischen Straße 20 ihren zweiten Salon und wurde als Mäzenatin der Berliner Gesellschaft bekannt.
1773 Tobias Christoph Feilner wird in Weiden geboren. Der Ofenbauer und Töpfermeister, der 1793 nach Berlin kam, das Verfahren zum Bemalen gebrannter Tonerde entwickelte, übernahm 1812 die Werkstatt J.G. Höhlers und arbeitete u.a. für Karl Friedrich Schinkel.
1778 Johann Wolfgang Goethe besucht ein Konzert im Palais des Staatsministers von Zedlitz.
1789 Wolfgang Amadeus Mozart besucht im Nationaltheater eine Aufführung seiner Oper "Entführung aus dem Serail". Während seines Berlinaufenthalts wohnte er bei Emil Moser am Gendarmenmarkt.
1799 Der Kaufmann, Fabrikant und Münzunternehmer Daniel Itzig stirbt in seinem Palais Itzig in der Burgstraße 25 (Mitte). Seine Grabstelle auf dem Friedhof Große Hamburger Straße ist nicht mehr vorhanden.
1809 42 Bilder nebst zugehörigen Kupferplatten von Husarenmajor Ferdinand von Schill, der am 28. April eigenmächtig mit 550 Reitern die Stadt verlassen hatte, werden bei Karl Gottfried Lüderitz, Königstr. 37, durch Polizeiinspektor Falkenberg beschlagnahmt.
1822 Ludwig Matthias Nathanael Gottlieb von Brauchitsch, Stadtkommandant und Gouverneur von Berlin, wird Ehrenbürger der Stadt.
1823 Der Dichter Heinrich Heine verläßt Berlin und damit auch das "Institut für die Wissenschaft des Judentums".
1829 Friedrich Cerf wird Direktor des Königstädtischen Theaters.
1835 In der neuen Berliner Sternwarte in der Lindenstraße (Kreuzberg) wird die erste Beobachtung angestellt, obwohl der Bau erst Ende des Jahres vollendet wurde.
1841 Der "Verein Berliner Künstler", der zahlreiche soziale Einrichtungen- u.a. eine Sterbekasse, eine Darlehenskasse, ein Versandbüro für Kunstwerke und einen eigenen Unterstützungsverein - schuf, wird ins Leben gerufen.
1844 Die Eisenbahnstrecke von Berlin nach Hannover über Wittenberg, Cöthen, Magdeburg, Braunschweig wird eröffnet.
1849 Der Grammatiker, Lehrer und Lexikograph Theodor Heinsius stirbt. Er war von 1801 bis 1847 Deutsch-Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster und verfaßte viele Grammatik- und Wörterbücher.
1869 James Hobrecht wird zum Chefingenieur der Berliner Kanalisation ernannt.
1880 In Berlin tritt zu diesem relativ späten Zeitpunkt noch einmal Nachtfrost auf.
1880 Das in den Jahren 1829 bis 1931 nach den Plänen von Albert Dietrich Schadow gebaute Palmenhaus auf der Pfaueninsel im Wannsee (Zehlendorf) wird in der Nacht vom 18. zum 19. Mai durch ein Feuer völlig zerstört.
1882 Der Bahnhof Friedrichstraße mit den Teilstrecken Charlottenburg - Schlesischer Bahnhof (Hauptbahnhof) wird eröffnet.
1885 Im Schloß Monbijou, das im Jahre 1877 als Hohenzollernmuseum für die Allgemeinheit geöffnet wurde, bricht ein Feuer aus.
1886 Eine Ausstellung neuerer Erzeugnisse der Buchdruckerkunst wird im Oberlichtsaal des Berliner Rathauses eröffnet.
1900 5 000 Angestellte der Berliner Straßenbahn streiken für den Zehnstunden-Arbeitstag und für Lohnerhöhungen.
1902 Der Deutsche Lawn-Tennisbund wird in Berlin gegründet.
1924 Die "Berliner Flughafen-GmbH" wird mit einem Stammkapital von 5 000 000 RM gegründet. Die Stadt Berlin war alleinige Gesellschafterin.
1926 Peter Zadek wird in Berlin geboren. U.a. erfolgte unter Zadeks Regie 1981 die Wiedereröffnung der Schiller-Theaters mit der Hans-Fallada-Revue "Jeder stirbt für sich allein".
1929 Mit der Aufführung der "Meistersinger von Nürnberg" von Richard Wagner in der Staatsoper Unter den Linden werden erstmals wieder seit 1914 "Berliner Festspiele" eröffnet. Ein Höhepunkt der Festspiele war das Gastspiel der Mailänder Scala.
1933 In den Ausstellungshallen am Kaiserdamm wird die Deutsche Gartenbauausstellung zu Berlin eröffnet. Es war die erste große Hallenschau von Gärtnern, Blumen- und Gemüsezüchtern sowie Gartenarchitekten in Deutschland.
1933 Auf dem Grundstück des Gärtnereibesitzers Golm in der Köpenicker Allee in Kaulsdorf entdecken Mitarbeiter des Märkischen Museums einen ca. 2 000 Jahre alten altgermanischen Brunnen.
1941 Der Dresdner Rudolf Harbig stellt im Mommsenstadion in der Waldschulallee (Charlottenburg) einen Weltrekord im 1000m-Lauf mit 2:24,9 min auf.
1945 Generalleutnant Saweniagin wirbt Manfred von Ardenne nach einer Besichtigung der Laboratorien in Lichterfelde für den Aufbau und die Leitung eines technisch-physikalischen Forschungsinstituts in Sinop bei Suchumi.
1945 Das Statistische Amt Berlins nimmt seine Tätigkeit wieder auf.
1945 Das Gaswerk Neukölln nimmt die Gasproduktion teilweise wieder auf.
1945 Der sowjetische Stadtkommandant Bersarin führt im Neuen Stadthaus in der Parochialstraße den Magistrat von Groß-Berlin als Gesamtberliner Verwaltung offiziell in sein Amt ein. Dieser Magistrat arbeitete bis zum 5. Dezember 1946.
1945 Nachdem eine Kommission der Roten Armee am 2. Mai befohlen hat, in der Schering AG die Penicillinproduktion wieder aufzunehmen, gelingt es unter großen Anstrengungen, erste Mengen dieses Präparates zu liefern.
1946 Die 1. Deutsche Kunstausstellung der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung wird im weitgehend zerstörten Zeughaus eröffnet.
1947 Der Magistrat beauftragt die Bürgermeister Frau Louise Schroeder, Dr. Ferdinand Friedensburg und Dr. Heinrich Acker, Groß-Berlin auf der Konferenz der Ministerpräsidenten deutscher Länder in München zu vertreten.
1948 Zwischen Vertretern der Alliierten Kommandantur kommt es zu Kontroversen über den Status von Berlin, nachdem der Alliierte Kontrollrat am 25.02.1947 die Auflösung des preußischen Staates und die Aufteilung seiner Glieder in Länder verfügt hat.
1949 Die Stadtverordnetenversammlung von West-Berlin nimmt das am 8. Mai vom Parlamentarischen Rat in Bonn beschlossene Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland an.
1952 Die neu gegründete Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen der Technischen Universität Berlin, die aus sechs Mitgliedern bestand, hält ihre erste Sitzung ab.
1957 Bei hochsommerlichem Wetter zählt der Berliner Tierpark an diesem Sonntag 19 500 Besucher.
1958 Der 27 m hohe hölzerne Müggelturm brennt, vermutlich durch Funkenflug bei Schweißarbeiten verursacht, ab. Unmittelbar darauf setzte eine große Spendenaktion der Berliner für den Bau eines neuen Ausgucks ein. Der Neubau wurde am 30.09.1961 eröffnet.
1961 Das Wasserwerk Beelitzhof nimmt nach Erweiterung und Modernisierung den Betrieb wieder auf. Die Gesamtkapazität der Berliner Wasserwerke im Westen der Stadt beträgt nun 910 000 Kubikmeter pro Tag.
1961 Im Schloßpark-Theater in Charlottenburg wird das Schauspiel von Jean Genet "Wände überall" in der Inszenierung von Hans Lietzau uraufgeführt.
1962 Unter dem Ruhwaldweg am S-Bahnhof Siemensstadt-Fürstenbrunn bricht ein 80 cm starkes Hauptrohr der Wasserwerke, reißt einen Krater von 15 Metern Durchmesser und beeinträchtigt die Wasserversorgung in mehreren Westberliner Bezirken für mehrere Stunden.
1963 Erstmals nehmen in der DDR elektronisch gesteuerte Verkehrsampeln an den Kreuzungen Greifswalder-/Dimitroffstraße (Danziger Straße) und Prenzlauer Allee/Dimitroffstraße den Betrieb auf.
1984 Trotz einer 0:2-Heimniederlage gegen den FC Lok Leipzig am letzten Spieltag der Saison 1983/84 erringt der BFC Dynamo zum sechsten Mal in Folge den Titel eines DDR-Fußballmeisters.
1986 Bei der Internationalen Damen-Tennis-Meisterschaft in West-Berlin gewinnt die 16jährige Brühlerin Steffi Graf im Endspiel sensationell gegen die Weltranglisten-Erste Martina Navratilova.
1987 Das Ephraimpalais an der Ecke Mühlendamm/Poststraße (Mitte) wird nach mehrjährigem Wiederaufbau eröffnet. Es sollte künftig als Teil des Märkischen Museums Ausstellungen beherbergen.