Berlin und Cölln

An einem 23. Mai

1453 Die Schiffergilde zu Berlin gibt sich ein Statut wegen der Besetzung eines ihr gehörenden Altars, wegen des Begräbnisses der Gildebrüder, der Verteilung des Gildebiers, der Bestrafung der ungehorsamen Zunftgenossen usw.
1480 Markgraf Johann belehnt den Richter Peter Brakow und dessen Bruder mit den nachgelassenen Gütern ihres Vetters Jacob Sunde.
1516 Markgraf Joachim I. Nestor bekundet, daß er dem Joachim Funk erlaubt hat, eine Rente von 1 1/2 Wispel Roggen in Beiersdorf und auf den dortigen Bürgerhufen für 60 rhein. Gulden an den Dekan der Erasmuskirche im Cöllner Schloß Thomas Krull zu verkaufen.
1549 Kurfürst Joachim II. Hektor bestellt Jurgen Behlmen zum Mühlenmeister auf Lebenszeit.
1606 Bartholomäus Zorn wird in Landsberg an der Warthe geboren. Er war Apotheker in Berlin.
1657 Die Bürgermeister und Ratsherren der Kurfürstlich Brandenburgischen Residenz- und Hauptstädte Berlin und Cölln an der Spree geben einen Anhang und eine Erklärung zu der am 6. März 1656 veröffentlichten Fleischerordnung bekannt.
1660 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Edikt über den achtsamen Umgang mit Feuer in den Städten, Flecken und Dörfern der Kur- und Mark Brandenburg.
1747 Friedrich II. erläßt eine "allerhöchste Kabinettsordre", derzufolge der Magistrat die Gerichtsbarkeit über die im Tiergarten gelegenen Häuser behalten sollte.
1752 Durch Königliche Kabinettsorder erhält der Kaufmann und Mühlenmeister Johann Peter Trautmann die Tiergarten-Mühle in Erbzins.
1886 Leopold von Ranke, Historiker und Ehrenbürger Berlins, stirbt in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Kirchhof der Dreifaltigkeitsgemeinde, Bergmannstraße 39-41 (Kreuzberg).
1887 Aus der 1883 in Berlin gegründeten Deutschen Edison-Gesellschaft geht die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) hervor. Leiter wurde Emil Rathenau.
1888 Am Luisenufer 4-5 eröffnet eine neue Markthalle ihre Pforten. Die Halle verfügte über dreihundert feste Verkaufsplätze und über zweihundert Tagesplätze für fliegende Händler.
1909 Nördlich der Heerstraße und östlich der Murellenschlucht (Charlottenburg) wird in noch unbebautem Gelände eine Pferderennbahn eröffnet, die eine Flachrennbahn von 2 400 m Länge sowie mehrere Hindernisbahnen aufwies.
1910 Der erste Rundflug über Berlin wird von Alfred Frey unternommen.
1928 Auf der Berliner Autorennstrecke Avus wird mit dem von 24 Raketen betriebenen Auto "Opel Rak 2", gesteuert von Fritz von Opel, eine Spitzengeschwindigkeit von ca. 230 km/h erreicht.
1929 Die Omnibuslinie A 27 "Köpenick, Schloßplatz - Bahnhof Kaulsdorf" wird mit einer Streckenlänge von 8,50 km in Betrieb genommen.
1933 In der Rolle des Kaisers in Johann Wolfgang von Goethes "Faust II", aufgeführt am Staatstheater in Berlin, hat Hans Otto seinen letzten Bühnenauftritt.
1945 Die Berliner Bevölkerung wird aufgefordert, die Anordnungen der Gesundheitsverwaltung zur Beseitigung von Leichen und Tierkadavern zu befolgen, um Infektionsherde zu vermeiden.
1945 Die Professoren Hermann Grapow (Ägyptologe), Paul Giesecke (Jurist) und Fritz Rörig (Historiker) bitten den Philosophen und Pädagogen Eduard Franz E. Spranger, die Führung der Geschäfte der Berliner Universität zu übernehmen.
1947 Auf der Sitzung des Hauptausschusses der Berliner Stadtverordnetenversammlung wird festgestellt, daß von den ehemaligen 3 Millionen Festmetern des Waldbestandes infolge Abholzung nur noch rund 1.4 Millionen vorhanden sind.
1947 Um einer Seuchengefahr vorzubeugen, befiehlt die Alliierte Kommandantur, daß mit Wirkung vom 1. August 1947 Lebensmittelkarten nur noch gegen Vorlage einer Bescheinigung über die Impfung gegen Typhus und Paratyphus ausgegeben werden.
1948 Aus Anlaß des 100. Geburtstages des Flugpioniers Otto Lilienthal findet in Berlin eine Gedenkfeier statt.
1948 Berlin ist auf der in Hannover eröffneten Exportmesse mit 220 Firmen vertreten.
1948 Im Werner-Seelenbinder-Stadion in Bezirk Neukölln wird eine Zement-Radrennbahn eröffnet.
1951 Der Präsident der Ost-Berliner Deutschen Akademie der Künste, Arnold Zweig, eröffnet in der Kunstgalerie Reinhard Franz in West-Berlin eine Ausstellung mit Werken des Bildhauers und Akademiemitglieds Fritz Cremer.
1959 Der Landesparteitag der Berliner SPD wählt Willy Brandt wieder zum Landesvorsitzenden.
1962 Sowjetische Posten hindern einen aus vier LKWs, zwei Anhängern und 26 Soldaten bestehenden USA-Militärkonvoi am Kontrollpunkt Drewitz an der Weiterfahrt zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern, weil keine Vorausinformation erfolgte.
1967 Der Politiker und Publizist Ernst Niekisch, deutscher Politiker und Publizist, stirbt im Alter von 78 Jahren in Berlin.
1981 Die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften führt ihre zweitägige 32. Hauptversammlung in Westberlin durch.
1982 Bei einem Seifenkistenderby auf dem Mehringdamm (Kreuzberg) werden 127 Teilnehmer gezählt.
1982 In der Karl-Marx-Allee findet die "35. Radfernfahrt für den Frieden" ihren Abschluß. Sieger in der Gesamteinzelwertung wurde Olaf Ludwig (DDR). Den ersten Platz in der Gesamtmannschaftswertung belegte die DDR-Vertretung.
1983 Nach einem sonnigen Pfingstsonnabend mit 27°C erlebt Berlin mit gelegentlichem Regen und mäßigen Temperaturen das ungemütlichste Pfingstfest seit 41 Jahren.
1985 Die rekonstruierte Tropenhalle im Alfred-Brehm-Haus des Berliner Tierparkes wird wiedereröffnet.
1990 Mit der Eröffnungsveranstaltung vor dem Charlottenburger Schloß beginnt der bis zum 27. Mai andauernde 90. Deutsche Katholikentag.
1994 Bei der ersten Wahl eines Bundespräsidenten in Berlin seit 25 Jahren wird der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Roman Herzog (CDU), von der Bundesversammlung im dritten Wahlgang mit 696 Stimmen zum siebenten Bundespräsidenten gewählt.