Berlin und Cölln

An einem 26. Mai

1403 Der Rat zu Gransee ersucht die Räte, Richter und Schöffen zu Berlin, der Ehefrau des Werkmeisters Kirchheim Thideken zum Nachlaß der zu Berlin verstorbenen Gheze Rephues, deren ehelich geborene Schwestertochter sie sei, zu verhelfen.
1481 Markgraf Johann bestätigt die Statuten der von seiner Gemahlin gestifteten Wolfgangs-Brüderschaft.
1667 Der Apotheker Bartholomäus Zorn stirbt. Zorn, der seit 1635 die am Molkenmarkt gelegene Apotheke betrieben hatte, genoß großes wirtschaftliches und gesellschaftliches Ansehen in der Stadt. Er hatte 1643 das Amt des Ratskämmerers inne.
1706 Ein "ungewöhnlich grosser Schnee" und "ein Sturm-Wind darzu" richten in der Nacht zum 26. Mai an den herangewachsenen Bäumen der Lindenallee, jetzt Straße Unter den Linden (Mitte), großen Schaden an.
1741 Aus Brandenburg treffen 100 Rekruten unter einer Eskorte von Husaren in Berlin ein. Sie waren für das in Stettin stehende Regiment des Prinzen Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel bestimmt.
1821 Das im Jahr 1817 abgebrannte Schauspielhaus auf dem Gendarmenmarkt wird nach dreijähriger Bauzeit mit Goethes "Iphigenie auf Tauris" festlich wiedereröffnet.
1829 Der Magistrat beschließt, die Hauseigentümer nur 1/3 der für die Anlage von Gehsteigen aus Granitplatten aufzuwendenden Finanzen tragen zu lassen und für die übrigen 2/3 den Ertrag aus einer neuen Steuer, der Hundesteuer, zuverwenden.
1834 Als Nachfolger von Friedrich von Baerensprung wird Heinrich Wilhelm Krausnick zum neuen Oberbürgermeister von Berlin gewählt.
1849 Die Kaserne der Lehr-Eskadron in der Lindenstraße 36 (nach Neugliderung des Geländes Lindenstraße 30/31) wird aufgelöst. Sie war 1817 gegründet worden, um für die gesamte preußische Kavallerie eine einheitliche Ausbildung zu sichern.
1886 Unter den Frankfurter Linden wird der Jahrmarkt eröffnet. Das Gros bildeten die Korbmacher, die Böttcher und die Stellmacher. Auch die üblichen Ramscher und Restehändler fehlten nicht.
1887 Auf dem Gelände des Zentralviehhofs übergibt die Stadt Berlin dem Stadtphysicus Schulz die Leitung der ersten Impfstoffgewinnungsanstalt Berlins.
1891 Auf der Briefmarkenbörse erscheinen so hervorragende Markenkenner wie der Rechtsanwalt Schmidt aus Stockholm und der Kaufmann Hugo Griebert aus London.
1891 Auf der Trabrennbahn Westend (Charlottenburg) entsteht während des letzten Rennens ein Tumult. Ein Pferd, das in Führung gelegen hatte, wurde vom Jockey absichtlich zurückgehalten. Daraufhin erklärten die Preisrichter das Rennen für ungültig.
1899 Im Landesausstellungspark wird das Reit- und Fahrturnier eröffnet. Gut beschickt waren die Konkurrenzen der Selbstfahrer, Zweispänner sowie Viererzüge und Tandems.
1905 Der Protozoenforscher Regierungsrat Fritz Richard Schaudinn vom Kaiserlichen Gesundheitsamt und der Stabsarzt Hoffmann aus der Charité entdecken den Erreger der Syphilis, die Spirochaeta pallida, die "blasse Spirochaete".
1906 Dem Parseval-Versuchsluftschiff PL I gelingt ein erfolgreicher Aufstieg über dem Schießplatz Tegel.
1912 Das Freibad am Müggelsee in Rahnsdorf wird der Öffentlichkeit übergeben. Bereits im Eröffnungsjahr wurden 177 365 Besucher gezählt.
1920 Für die Hochschule für Leibesübungen wird nördlich des Deutschen Stadions in Charlottenburg ein neuerrichteter Bau in Betrieb genommen.
1921 Eine vom Magistrat erlassene Milchordnung regelt die Verteilung der in Berlin eintreffenden Milch auf alle Stadtteile.
1927 Der Berliner Börsen-Courier berichtet in seiner Ausgabe über die Krise, in der sich die Gesellschaft Urania befand.
1927 Die Omnibuslinie P "Bahnhof Zehlendorf-Mitte - Potsdam, Glienicker Brücke" wird mit einer Streckenlänge von 12,50 km in Betrieb genommen.
1928 Das neue Dienstgebäude für die Oberpostdirektion Berlin wird nach zweijähriger Bauzeit in der Dernburgstraße (Charlottenburg) seiner Bestimmung übergeben.
1933 Ein Großbrand vernichtet die Fabrikanlagen der Fa. Goerz in Zehlendorf. Fast alle Lagerbestände des Stahl- und Messingbetriebes fielen den Flammen zum Opfer.
1945 Die Berliner Philharmoniker geben unter Leo Borchard im Titania-Palast (Steglitz) ihr erstes Nachkriegskonzert. Es wurden werke von F. Mendelsson-Bartholdy und P. Tschaikowski aufgeführt.
1945 Das neu eingerichtete Amtsgericht Kreuzberg verhandelt die erste Strafsache gegen einen Angestellten, der sich einen Sack Zucker angeeignet hatte. Das Urteil lautete ein Jahr Gefängnis.
1946 Auf einer Funktionärskonferenz der Berliner SPD in Kliems Festsälen in der Hasenheide im Bezirk Kreuzberg berichtet Dr. Otto Suhr über das auf dem Parteitag der SPD in Hannover gefaßte Aktionsprogramm.
1948 Der Magistrat beschließt den Wiederaufbau des Roten Rathauses in der Königstraße (Rathausstraße).
1949 Der Berliner Halbschwergewichtler Conny Rux gewinnt gegen den Forchheimer Adolf Kleinholdermann im Hauptkampf der Boxveranstaltung im Olympiastadion (Charlottenburg) klar nach Punkten.
1951 Innerhalb der Medizinischen Fakultät der Freien Universität wird eine Abteilung für Veterinärmedizin eröffnet, der - zu diesem Zeitpunkt - sieben Professoren, etwa dreißig Assistenten und zweihundert Studenten angehören.
1953 Der Senat beschließt den Bau von 1 200 Kleinwohnungen für anerkannte politische Flüchtlinge.
1956 In den Ausstellungshallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die "Große Berliner Kunstausstellung" eröffnet.
1959 In der Archenhold-Sternwarte (Treptow) wird ein Kleinplanetarium des Kombinats Carl Zeiss Jena der Öffentlichkeit übergeben. Es konnte 5 000 Sterne an die künstliche Himmelskuppel projizieren.
1963 Die Deutsche Reichsbahn nimmt zwischen Berlin-Schönefeld und Wünsdorf den Wendezugbetrieb auf. Um Rangierarbeiten zu sparen, wurde der Personenzug auf der Hinfahrt von der Lokomotive gezogen und auf der Rückfahrt geschoben.
1975 Auf dem Reichsbahngelände Grunewald kommt es zu einem Großbrand. Der gewaltige Rauchpilz war auf dem Schirm des Radargerätes der Freien Universität bis 2,6 km Höhe und 30 km nach Westen gut zu erkennen.
1979 Der BFC Dynamo wird erstmals Fußballmeister der DDR.
1984 Das 33. Finale um den FDGB-Fußballpokal im Ost-Berliner "Stadion der Weltjugend" gewinnt Dynamo Dresden mit 2:1 über den BFC Dynamo.
1984 Die Musikalische Komödie "Amphitryon" kommt in der Deutschen Staatsoper Unter den Linden zur Uraufführung. Regie führte Klaus Dieter Kirst, Dirigent war Gert Bahner.
1987 Es beginnt eine zweitägige wissenschaftliche Konferenz der Akademie der Wissenschaften der DDR zum Thema "Berlinisch in Geschichte und Gegenwart - Stadtsprache und Stadtgeschichte".
1992 Das Brandenburger Tor wird für Busse und Taxis geöffnet. Dem vorausgegangen war eine fast 12stündige Blockade des Tores durch Mitglieder der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen des Abgeordnetenhauses.