Berlin und Cölln

An einem 27. Mai

1336 Markgraf Ludwig der Ältere bestätigt die Stiftung des mit sechs Hufen Landes im Dorfe Schwanebeck dotierten Altars Johannes des Täufers in der Nikolaikirche.
1355 Markgraf Ludwig der Römer überträgt dem Kloster Spandau, wegen Aufnahme einer Conventualin auf seine Bitte, das Patronat über den Marienaltar in der Schloßkapelle.
1448 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn setzt die Bürgermeister und Ratsleute von Berlin und Cölln wieder ein, indem er größtenteils auf die von ihm früher bestätigten, von den Bürgern aber abgesetzten Personen zurückgreift.
1676 Der evangelische Pfarrer und Liederdichter Paul Gerhardt, von 1657 bis zu seiner Amtsenthebung und dem Amtsverzicht 1666/1667 zweiter Diakon an der Berliner Nikolaikirche, stirbt kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres in Lübben.
1742 Am Vormittag findet in allen Kirchen der Stadt und der Vorstädte aus Anlaß des Sieges der Königlichen Armee bei Cholusitz ein Lob- und Dankopfer statt. Königin Elisabeth Christine und die Königinmutter wohnten dem Gottesdienst in der Schloßkirche bei.
1771 Im preußischen Elbing wird Friedrich Theodor Poselger als Sohn eines Stadtrates geboren. Der Mathematiker las an der allgemeinen Kriegsschule und erhielt die Doktorwürde der Berliner Universität.
1771 Friedrich Theodor Poselger wird in Elbing geboren. Er war ab 1817 Dozent und ab 1823 Mitdirektor der Allgemeinen Kriegsschule. Als Mathematiker befaßte er sich mit den Grundsätzen von Gleichgewicht und Bewegung sowie der Farbenlehre.
1780 Für die beiden Turmbauten an den schon früher errichteten Kirchenbauten (Französischer und Deutscher Dom) auf dem Gendarmenmarkt erfolgt die Grundsteinlegung.
1795 Der preußische Staatsminister Ewald Friedrich Graf von Hertzberg stirbt in Britz bei Berlin. Er hatte maßgeblichen Einfluß auf die preußische Außenpolitik unter Friedrich II. und wurde von diesem mit dem Schwarzen Adler-Orden geehrt.
1804 Philipp Phoebus wird in Mährisch-Friedland geboren. Der Arzt und Pharmakologe machte sich verdient durch seine Untersuchungen über Cholera an der Berliner Charité.
1811 Johann Albert Arndt wird in Düben (Sachsen) geboren. Er war von 1879 bis 1882 Interimsdirektor am Königlich Preußischen Meteorologischen Institut.
1840 Zu Ehren des von Zürich nach Berlin berufenen Mediziners Johann Lucas Schönlein veranstaltet die Studentenschaft einen Fackelzug. Die Medizinische Fakultät gab ein Festessen.
1865 Der Chemiker August Hofmann wird zum Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
1865 Der Chemiker August Wilhelm Hofmann, seit 1865 Professor für Chemie an der Berliner Universität, wird als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
1877 Gustav Meyer, seit 1870 Gartenbaudirektor der Stadt Berlin, stirbt in Berlin. Unter seiner Leitung wurden in den Jahren 1870-1877 100 ha Parkfläche bearbeitet, Parkanlagen begonnen oder fertiggestellt (Humboldthain, Kleiner Tiergarten, Treptower Park).
1884 In der Kochstraße 7 (Kreuzberg) wird der "Touristenclub der Mark Brandenburg", die spätere "Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e. V.", gegründet.
1885 Die Dampferlinie Spandau - Wannsee - Potsdam der Berliner Krangesellschaft wird eröffnet.
1886 Während eines heftigen Gewitters geht ein Rüdersdorfer Kalksteinkahn auf dem Müggelsee unter.
1888 Auf der Strecke Goltzstraße, Nollendorfplatz und Kaiser-Wilhelm-Straße (Schöneberg) nach Friedenau und Steglitz beginnen die Arbeiten zur Anlage einer Dampfstraßenbahn.
1889 Berlin verfügt über 10 000 Fernsprechstellen.
1891 Der Ingenieur Hermann Ganswindt hält in der Berliner Philharmonie einen Vortrag über die künftige Weltraumfahrt. Er führte dabei eine eigene Darstellung eines Raumfahrzeugs mit Dynamit-Explosions-Antrieb vor.
1891 Der Gesamtvorstand des Zentralvereins für Arbeitsnachweis berät in seiner Sitzung über die Errichtung von Wärmestuben für den kommenden Winter. Der Vorstand beschloß, am Alexanderplatz eine Wärmestube für etwa 500 Personen einzurichten.
1892 Für den Verkauf nichtflüssiger Nahrungs- und Genußmittel nach Gewicht, Stück- oder Bundzahl wird eine Polizeiverordnung erlassen.
1903 Die Mitglieder des Zweigvereins Berlin der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft unternehmen einen Ausflug mit Damen nach Tegel und Heiligensee.
1903 In Berlin wird die "Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H." aus den Studiengruppen Prof. Slaby - Graf Arco - AEG und Prof. Braun - Siemens & Halske gebildet, die später den Namen "Telefunken" erhält.
1905 Das Reiterstandbild Kaiser Friedrichs III., geschaffen von Joseph Uphues, wird anläßlich der Zweihundertjahrfeier Charlottenburgs in den Schmuckanlagen des Luisenplatzes vor dem Schloß in Charlottenburg enthüllt.
1916 Der Berliner Zweigverein der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft besichtigt bei einem Ausflug nach Eberswalde die Anlagen des Hohenzollernkanals und der Schleusentreppe bei Niederfinow.
1916 In Berlin wird der Deutsche Verband technisch-wissenschaftlicher Vereine gegründet, dessen Vorsitz der Ingenieur Carl Georg Busley übernahm.
1923 Der Volkspark und die Badeanstalt Jungfernheide, gestaltet von Gartendirektor Erwin Barth und größtenteils von Erwerbslosen ausgeführt, werden feierlich eröffnet.
1925 Das Schiedsgericht, das offen gebliebene Fragen bei der Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin im Jahre 1920 zu klären hat, legt fest, daß Berlin an den Kreis Niederbarnim 3 100 000 Mark Entschädigung zahlen muß.
1942 Im Rahmen einer Vergeltungsaktion auf den Anschlag der Widerstandsgruppe Baum vom 18. Mai werden über 400 Berliner Juden verhaftet.
1945 Die erste Theatervorstellung nach dem Kriege findet im Charlottenburger Renaissance-Theater, Hardenbergstraße, statt. Gezeigt wurde der Schwank "Der Raub der Sabinerinnen".
1947 Die bis zum 30. Juni 1947 dauernden Betriebsrätewahlen beginnen. Dazu veranstalten der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) und die darin agierende Unabhängige Gewerkschaftsopposition (UGO) in nahezu allen Berliner Betrieben Versammlungen.
1948 Die amerikanische Militärregierung gewährt von diesem Tag an "begabten und bedürftigen Studenten" Stipendien.
1949 Die Delegiertenversammlung des deutschen Bühnenvereins wählt Generalintendant Gustaf Gründgens erneut zum Präsidenten des Vereins.
1950 Bis zum 30. Mai findet in Ost-Berlin das erste Deutschlandtreffen der Jugend statt.
1955 Im Sportpalast in der Potsdamer Straße (Schöneberg) beginnen die bis zum 5. Juni dauernden 15. Europameisterschaften der Amateurboxer. 173 Boxer aus 24 Ländern nahmen teil.
1963 Rund einhundert Westberliner Kaufleute und Industrielle folgen einer Einladung des im Ostteil der Stadt ansässigen "Ausschusses zur Förderung des Berliner Handels" zu einer Aussprache im Schloß Cecilienhof.
1984 Am letzten Spieltag der Saison 1983/84 verliert der SC Charlottenburg bei Hessen Kassel mit 2:4, erreicht damit nur den 17. Tabellenplatz und muß nach nur einjähriger Zugehörigkeit zur 2. Fußball-Bundesliga wieder in die Amateurliga zurück.