Berlin und Cölln

An einem 28. Mai

1319 Markgraf Woldemar überläßt dem "Kaland zu Spandau und auf der Heide" (Bruderschaft, die sich die Würdigung verstorbener Mitbürger zur Aufgabe gestellt hatte) Steuereinnahmen aus dem dortigen Gebiet.
1336 Markgraf Ludwig der Ältere gibt dem Kloster Spandau für die Aufnahme der Tochter Albert Gruelhuts den See Falkenhagen und eine ihm entzogene Hebung aus den Mühlen zu Spandau zurück.
1498 Kurfürst Johann Cicero bestätigt den Erbvertrag des Malers Heinrich Marx und seiner Ehefrau Katharina, die beide außerhalb des Landes geboren wurden.
1536 Die Dominikanermönche zu Cölln müssen das dortige Kloster räumen und begeben sich nach der Neustadt Brandenburg, wo ihnen der Kurfürst eine Kirche eingeräumt hatte. Daraufhin wurde das Kollegiatstift im Cöllner Schloß in die Klosterkirche verlegt.
1695 Kurfürst Friedrich III. legt den Grundstein zur Errichtung des Zeughauses.
1696 Kurfürst Friedrich III. erläßt eine Constitution (Verfügung) und Ordnung, wie es in der Kur- und Mark Brandenburg mit Kleidung und Livreen sowie bei Festlichkeiten, Hochzeiten, Kindtaufen und Begräbnissen gehalten werden soll.
1730 Ein Blitzschlag in den Turm der Petrikirche löst einen Großbrand aus, der die Kirche sowie über 40 anliegende Häuser zerstört.
1740 Heinrich von Podewils, der beim König höchstes Vertrauen genießt, wird Zeuge der denkwürdigen Ansprache, in der Friedrich Wilhelm I. in Potsdam seinem Sohne die politischen Interessen des Staates darlegt. Podewils hat diese Rede schriftlich niedergelegt.
1742 Aus der Garnison Magdeburg kommt das Füsilier-Regiment des Prinzen Heinrich in Potsdam an.
1753 Bernhard Moritz Snethlage wird in Tecklenburg geboren. Der Pädagoge und Theologe war ab 1802 Direktor des Joachimsthalschen Gymnasiums und Konsistorialrat zu Berlin.
1762 Der Staatsbeamte und Diplomat im preußischen Dienst Graf Gustav Adolf von Gotter stirbt in Berlin.
1793 Der Pädagoge Dr. Anton Friedrich Büsching, königlicher Oberkonsistorialrat und Direktor des vereinigten Berlinischen und Cöllnischen Gymnasiums, stirbt in Berlin. Er wurde 1776 zum Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster gewählt.
1813 Die Brandstifter Peter Horst und Christiane Delitz, die u.a. das Dorf Schönerlinde eingeäschert hatten, werden vor dem Oranienburger Tor auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
1816 Ein Magistratsbericht klagt über die geringe Zuverlässigkeit der Zahlen bei der Volkszählung. Die "Seelen" seien nicht durch "Zählung der in natura vorhandenen Seelen, sondern nach Büchern verzeichneten angefertigt" worden.
1826 In der Luisenstadt wird eine Sonntagsschule eingeweiht, die vorerst für Knaben zwischen neun und vierzehn Jahren vorgesehen war, welche wegen regelmäßiger Arbeit die "normalen" Schulen nicht besuchen konnten.
1836 Alexander Mitscherlich wird in Berlin geboren. Der Chemiker machte sich insbesondere als Erfinder des Sulfit-Zellstoff-Verfahrens einen Namen.
1842 Der Innen- und Polizeiminister von Rochow läßt die Zensur für bildliche Darstellungen aufheben.
1848 Das Hofmarschallamt macht bekannt, daß die Schloßportale, um der Bürgerwehr den Wachdienst zu erleichtern, durch eiserne Gitter zu verschließen sind.
1865 Der preußische Staats- und Finanzminister Eduard Heinrich von Flottwell, Ehrenbürger Berlins, stirbt in Berlin.
1869 Der Theologe, theologische Schriftsteller und Dozent Ernst Wilhelm Hengstenberg stirbt. Er hielt von 1824/25 bis 1868/69 Vorlesungen an der Berliner Universität.
1883 Die Denkmäler der Gebrüder Humboldt zu beiden Seiten des Portals der Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden werden enthüllt. Das Denkmal für Alexander von Humboldt schuf Reinhold Begas, das für Wilhelm von Humboldt Paul Otto.
1886 Die Schloßbau-Kommission besichtigt den Ausbau des Schloßapothekenflügels. Auf Leitern stiegen die Gutachter bis in die äußersten Giebel hinauf und untersuchten sorgsam das Holz und das Mauerwerk.
1888 Im Königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt kommt es während umfassender Bauarbeiten zum Einsturz der Decke im Bühnenraum. Der Zimmermann August Müller, der erst seit wenigen Tage in Berlin weilte, wurde tödlich verletzt. Es gab zehn Schwerverletzte.
1891 Auf der öffentlichen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wird ein weiterer Beitrag für das zu errichtende Luther-Denkmal genehmigt.
1891 Auf der öffentlichen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wird eine Vorlage bewilligt, die die elektrische Beleuchtung der Standesamt-Kästen im Berliner Rathaus vorsieht.
1891 Ein deutsches Zentralkomitee für russische Juden konstituiert sich unter dem Vorsitz von Justizrat Makower.
1902 Der Schah von Persien und Kronprinz von Siam treffen in Berlin ein, um einige Tage Gäste des Kaisers zu sein.
1910 Das Staatsministerium erstattet einen Immediatbericht über den Stand der Pläne zur Ansiedlung wissenschaftlicher Einrichtungen in Dahlem.
1915 Vor dem Reichstag findet eine Friedensdemonstration der Frauen statt, die von Wilhelm Pieck organisiert wurde.
1918 Der Arzt und Meteorologe Richard Aßmann, der auch Vorsitzender des 1881 gegründeten "Deutschen Vereins zur Förderung der Luftschiffahrt zu Berlin" war, stirbt in Gießen.
1930 Das Mitglied des Exekutivkomitees Theodor Lewald stellt auf der 28. Session des IOC in Berlin den offiziellen Antrag für die Durchführung der Olympischen Spiele in Berlin.
1933 Die Berliner Pilotin Marga von Etzdorf stirbt in Aleppo (Syrien), wo sie auf einem Flug nach Australien mit einem Leichtflugzeug vom Typ KL 32 verunglückt war.
1947 Der Magistrat stimmt einem Antrag zu, in dem wiederaufgebauten Theatergebäude in der Behrenstraße einen Theaterbetrieb in städtischer Regie zu errichten, der den Namen "Komische Oper" erhält. Dort sollte die klassische Operette gepflegt werden.
1952 An diesem und am folgenden Tage erscheinen in West-Berlin wie in der Bundesrepublik wegen eines 48stündigen Druckerstreiks keine Tagszeitungen.
1956 In der Königin-Luise-Straße in Dahlem wird in Anwesenheit des Bundespräsidenten Theodor Heuss das neue Gebäude des Instituts für Wirtschaftsforschung der Bestimmung übergeben.
1958 In Ost-Berlin und in der DDR werden die letzten Lebensmittelkarten für Fleisch, Butter, Fette, Milch und Zucker abgeschafft.
1960 Die Antiken-Abteilung der Westberliner Museen wird im Westbau der ehemaligen Kaserne des Garde du Corps gegenüber dem Charlottenburger Schloß am Spandauer Damm eröffnet.
1960 Auf dem 8,6 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Friedrichshagen und Erkner wird nach der Wiederherstellung des zweiten Gleises der volle S-Bahnbetrieb wieder aufgenommen, so daß die Züge im Berufsverkehr im 10-Minuten-Abstand fahren können.
1963 Das erstmals in Ost-Berlin tagende "VII. Parlament der Freien Deutschen Jugend" wird in der Hohenschönhausener Dynamo-Sporthalle eröffnet.
1968 In West-Berlin wird das Deutsche Turnerfest anläßlich des 100. Jahrestages der Gründung der Deutschen Turnerschaft eröffnet.
1984 Die fertiggestellte Schloßbrücke wird für den Verkehr freigegeben.
1990 Auf der konstituierenden Sitzung der Ost-Berliner Stadtverordnetenversammlung wird Christine Bergmann (SPD) zur Parlamentspräsidentin gewählt.
1993 Bundesbauministerin Schwaetzer teilt in Berlin vor Journalisten mit, daß die Bundesregierung für eine Untertunnelung des Brandenburger Tores Geldmittel bereitstellen würde.