Berlin und Cölln

An einem 30. Mai

1302 Der Rat zu Spandau gründet 20 Fleischerscharren (Verkaufsstände) und setzt die davon zu leistenden Abgaben fest.
1449 Die Bürger Claus und Michael Wins zu Berlin erklären, vom Kurfürsten ihr an denselben wegen einiger Verfehlungen verfallenes Vermögen zurück erhalten zu haben, unterwerfen sich demselben aufs neue und geloben Treue und Gehorsam.
1449 Jacob Heydeke, Bürger zu Berlin, ergibt sich mit Leib, Ehre und Gut dem Kurfürsten Friedrich II. Eisenzahn.
1455 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt die Gebrüder Blankenfelde mit Seefeld, Pankow und Ziethen.
1679 Kurfürst Friedrich Wilhelm gibt mit einem Patent das Viehschlachten in den Residenzstädten Berlin, Cölln und Friedrichswerder sowohl durch Einheimische als auch Auswärtige frei, um die Verknappung des Fleischangebots zu überwinden.
1705 Bürgermeister und der Rat von Cölln wenden sich mit einem Patent an die Einwohner der Stadt "wegen bevorstehenden Leich-Begängnisses der verstorbenen Königin (Sophie Charlotte), die Fremden gut zu herbergen".
1728 Zu Ehren des sächsischen Kurfürsten August des Starken, der zu Besuch in Berlin weilt, findet eine große Parade statt.
1810 Eine Kommission "zur Errichtung der Universität" in Berlin, bestehend aus Johann Daniel Wilhelm Otto Uhden, Johann Wilhelm Süvern und Friedrich Daniel Schleiermacher, wird durch eine Kabinettsorder eingesetzt.
1820 Der von Friedrich Wilhelm III. nach Berlin berufene italienische Komponist und Dirigent Gasparo Luigi Pacifio Spontini tritt offiziell sein Amt als "General- Musik-Director und erster Capellmeister Sr. Majestät des Königs von Preußen" an.
1820 Das neue unternehmensfreundliche Gewerbesteuergesetz besagt u.a., daß jene Einmannbetriebe oder jene selbständigen kleinen Handwerker, die nur einen Gesellen und einen Lehrling beschäftigen, mit Steuerfreiheit bedacht werden.
1840 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt den Erholungspark Friedrichshain vor dem Prenzlauer und dem Neuen Königstor anzulegen. Anlaß war das 100jährige Jubiläum der Thronbesteigung Friedrichs II., des Großen.
1848 Arbeitslose Chausseebauer demonstrieren vor dem Berliner Rathaus und verlangen die sofortige Zuweisung von Arbeit.
1849 In Preußen wird durch eine Verordnung das Dreiklassenwahlrecht eingeführt.
1851 Johann Friedrich August Borsig wird durch königliches Patent aufgrund seiner für Preußen bedeutenden Leistungen, insbesondere aber für den Bau der Kuppel des Berliner Stadtschlosses, der Titel "Commerzien-Rath" verliehen.
1853 Die neue Städteordnung bestimmt, daß die Hälfte der zu wählenden Stadtverordneten Eigentümer von Häusern sein müssen. Alle Beschlüsse der Stadtverordneten mußten vom Magistrat bestätigt werden.
1864 Die Johanniterstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1873 Ein Gesetz über die Verwendung der Geldmittel aus der französischen Kriegsentschädigung zur Umgestaltung deutscher Festungen bestimmt, daß für die Zitadelle Spandau 4 434 000 Taler zur Verfügung gestellt werden.
1886 Der "Verein für Hebung der öffentlichen Sittlichkeit" hält seine Hauptversammlung ab. Unter den Gästen war der Chef der Berliner Kriminalpolizei, Graf Pückler.
1891 Der größte Sandsteinblock für den Reichstagbau trifft auf dem Schlesischen Güterbahnhof ein. Er wurde von der Steinmetzfirma Gebrüder Zeidler zum Bauplatz transportiert.
1891 Henrik Ibsens Schauspiel "Die Kronprätendenten" hat im Königlichen Schauspielhaus Premiere.
1899 Auf dem Tempelhofer Feld findet die Frühjahrsparade der Berliner Garnison statt.
1918 Der Reproduktionstechniker und Kunstverleger Christoph Albert Frisch stirbt in Berlin.
1925 Der Kunsthistoriker und politische Schriftsteller Arthur Moeller van den Bruck stirbt. Er wurde auf dem Landeseigenen Parkfriedhof Lichterfelde, Thunaplatz 2-4, beigesetzt.
1931 Der Deutsche Olympische Ausschuß hält eine Sitzung ab und beschließt, ein Organisationskomitee für die Spiele der XI. Olympiade in Berlin zu gründen.
1932 Der Film "Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt" hat Premiere. Regie führte Slatan Dudow, das Drehbuch stammt von Bertolt Brecht und Ernst Ottwald, die Musik von Hanns Eisler.
1933 Die Stadtverordnentenversammlung beschließt, die in den Leihbüchereien aussortierten Bücher "marxistischen,jüdischen und pazifistischen Inhalts" künftig für den Leihverkehr sperren zu lassen,sie jedoch für den "wissenschaftlichen Gebrauch" aufzubewahren.
1935 Die mehrtägige 40. Hauptversammlung der Deutschen Bunsengesellschaft für angewandte physikalische Chemie beginnt in Berlin. Sie stand unter dem Hauptthema "Die Bedeutung der physikalisch-chemischen Forschung für die deutsche Volkswirtschaft".
1938 Der Neubau des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik, dessen Direktor Peter Debye ist, wird in Berlin-Dahlem seiner Bestimmung übergeben.
1945 In elf der einundzwanzig Berliner Bezirke (einschließlich Friedenau) wird die Stromversorgung wieder aufgenommen.
1947 Im Theater am Schiffbauerdamm hält der Landesverband Berlin der Liberaldemokratischen Partei seinen Parteitag ab.
1947 Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) veranstaltet in Berlin die erste Arbeitsschutzkonferenz nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie wurde zum Ausgangspunkt für die Bildung von Arbeitsschutz-Kommissionen in den Betrieben.
1963 Das Moabiter Schwurgericht verurteilt Hans-Georg Naumann wegen des "Britzer Liebespaarmordes" zu zweimal lebenslänglich Zuchthaus und dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Er hatte am 14.06.1962 zwei Menschen mit neun Schüssen umgebracht.
1970 Der "Deutsche Naturschutztag", der seit dem 25. Mai in Berlin tagte, beendet seine Beratungen.
1970 Der IV. Deutsche Turn- und Sporttag des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) wird in Berlin eröffnet.
1976 Heiner Müllers Theaterstück "Die Bauern" kommt in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz zur Uraufführung.
1979 In Treptow findet die öffentliche Gründungsversammlung des Astronomischen Jugendklubs der Archenhold-Sternwarte statt.
1982 Der Berliner Fußball-Club Dynamo wird zum vierten Mal hintereinander DDR-Fußballmeister.
1989 Unter der Leitung des amerikanischen Dirigenten James Levine spielen die Berliner Philhamoniker erstmals seit Errichtung der Mauer in Ost-Berlin.
1990 Tino Schwierzina (SPD) wird von der Stadtverordnetenversammlung zum neuen Ostberliner Oberbürgermeister gewählt. Ferner wurden die Mitglieder des neuen SPD/CDU-Magistrats gewählt.