Berlin und Cölln

An einem 31. Mai

1322 Herzog Rudolph von Sachsen überläßt dem "Kaland zu Spandau und auf der Heide" (Bruderschaft, die sich die Würdigung verstorbener Mitbürger zur Aufgabe gestellt hatte) das Patronat über den St.-Jürgen-Altar bei Spandau.
1340 Markgraf Ludwig der Ältere schenkt dem Kloster Spandau zum Seelenheil seiner verstorbenen Gemahlin Margareth eine jährliche Hebung aus den Abgaben der Stadt.
1369 Für den Fall des Todes von Markgraf Otto dem Faulen bestätigt Markgräfin Katharina die Privilegien von Berlin und Cölln.
1440 Markgraf Friedrich der Jüngere gestattet Heinz Donner die Verpfändung der Heidemühle und einer Hebung (Einkünfte) aus der Mühle zum Rabenstein an den Berliner Bürger Jacob Heideken.
1561 Kurfürst Joachim II. Hektor stellt seiner stadtbekannten Geliebten Anna Sydow - der "schönen Gießerin" - und deren Kindern einen Schutzbrief aus. Er unterhielt dieses Verhältnis etwa seit 1558, da seine Gemahlin durch einen Unfall teilweise gelähmt war.
1700 Bei der Hochzeit der brandenburgischen Prinzessin Luise Dorothea wird "in dem Saale über der Grotte des Schloßgartens in Berlin des abends Tafel gehalten" ..., "von da man ... die Blumenbeete ... wie auch die vielen Wasserkünste übersehen konnte".
1714 Maria Margaretha Kirch, die Witwe des 1710 verstorbenen Astronomen Gottfried Kirch, beendet den ersten Abschnitt ihrer Berliner Wetterbeobachtungen.
1721 Christoph Späth, der Gründer des gleichnamigen späteren Gartenbaubetriebes, kauft für 300 Taler das Grundstück "Johannistisch" mit Gebäuden und Stallungen am Halleschen Tor. Er errichtete dort eine Gemüse- und Blumengärtnerei.
1725 Ernst Gottlieb Woltersdorf wird in Berlin geboren. Der Pädagoge und Prediger gründete die Waisenkinderanstalt in Bunzlau.
1740 König Friedrich Wilhelm I. stirbt in Potsdam. Am selben Tag bestieg sein 28jähriger Sohn als Friedrich II. den preußischen Thron.
1741 Am Morgen treffen auf dem Wasserwege einige von den preußischen Truppen in Schlesien erbeutete österreichische Siegeszeichen ein. Der Zug von Kanonen, Pauken und Standarten wurde durch das Königstor am Schloß vorbei zum Zeughaus geführt.
1741 Der Konsistorial- und Kirchenrat Daniel Ernst Jablonsky wird in der Parochialkirche beigesetzt.
1745 Die Académie Royale des Sciences et Belles-Lettres hält eine Konferenz ab, auf der alle die Elektrizität betreffenden Schriften vorgelegt und beurteilt werden.
1782 Friedrich Wilhelm Lemm wird in Berlin geboren. Der Schauspieler war auf Lebenszeit am Berliner Hoftheater engagiert, gastierte aber auch in Königsberg und am Wiener Burgtheater.
1803 Jacob Philipp Wolfers wird in Minden geboren. Der Mathematiker und Astronom war Mitherausgeber des Astronomischen Jahrbuches in Berlin von 1824 bis 1864. Er gehörte zu den Gründern der Astronomischen Gesellschaft.
1836 Ernst Dircksen wird in Danzig geboren. Der Techniker war ab 1867 Bauleiter der Berliner Ringbahn und ab 1874 Bauleiter der von Ost nach West führenden Stadtbahn.
1840 Am 100. Jahrestag der Thronbesteigung von König Friedrich II. wird das Anlegen des Friedrichshains, des "Tiergartens des Ostens", beschlossen.
1842 Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. stiftet die "Friedensklasse für die Verdienste um die Wissenschaften und die Künste" zum bestehenden Militärorden Pour le Mérite.
1844 Der Berliner Lokalverein des "Evangelischen Vereins der Gustav-Adolph-Stiftung" wählt in der Neuen Kirche nach einer religiösen Feier und einer Ansprache des Bischofs Neander über die Zwecke der Stiftung 24 Vorstandsmitglieder.
1846 Philipp Konrad Marheineke, Professor für Theologie an der Berliner Universität und Pfarrer an der Dreifaltigkeitskirche, stirbt in Berlin.
1850 Im Diorama der Brüder Carl Wilhelm und Martin Carl Philipp Gropius in der Georgenstraße findet die letzte Vorführung statt.
1851 Das Denkmal Friedrich II. (des Großen), das nach einem Entwurf von Christian Daniel Rauch entstand, wird in der Straße Unter den Linden (Mitte) enthüllt.
1851 Der Bildhauer Christian Daniel Rauch wird Berliner Ehrenbürger.
1879 Das Unternehmen Siemens & Halske führt auf der Berliner Gewerbeausstellung am Lehrter Bahnhof auf einer ca. 300 m langen Strecke erfolgreich die erste elektrisch betriebene Lokomotive der Welt vor.
1884 Der Industrielle Bethel Henry Strousberg - der "Eisenbahnkönig" - stirbt verarmt in der Taubenstraße (Mitte). Beigesetzt wurde er auf dem Alten Kirchhof der Matthäus-Gemeinde, Großgörschenstraße 12-14 (Schöneberg).
1891 Am letzten Sonntag im Monat beträgt der Eintrittspreis für das Aquarium nur 25 Pfennige pro Person.
1891 Die Dampfstraßenbahn Groß Lichterfelde - Teltow wird bis Stahnsdorf verlängert.
1891 Im Hauptdepot der Feuerwehr in der Lindenstraße (Kreuzberg) werden sechs Feuerwehrleute, die "treu ihren schweren Beruf erfüllt hatten", prämiiert. Sie erhielten das Ehrenzeichen, das ihnen Kaiser Wilhelm II. verliehen hatte.
1908 In der Grünanlage am Klinkeplatz (Spandau) wird für den aus Spandau stammenden Pionier Karl Klinke ein Denkmal enthüllt. Er hatte sich 1864 im Preußisch-Dänischen Krieg mit einem Pulversack in die Düppeler Schanzen stürzte, um eine Bresche zu sprengen.
1909 Zum Zweck der Aufsicht über den Badebetrieb und die Einhaltung der Ordnung wird das Freibad Wannsee verpachtet.
1916 Unter der Nr. DRP 300617 erhält Walter Schottky, Physiker bei Siemens & Halske in Berlin, ein Patent für die Gitter-Verstärkerröhre.
1919 Die Leiche der am 15. Januar von Angehörigen der Garde-Kavallerie-Schützen-Division unter Befehl von Hauptmann Waldemar Pabst ermordeten Rosa Luxemburg wird im Landwehrkanal gefunden.
1925 Die Straßenbahnlinie 187 "Rahnsdorf - Behrenstraße (Mitte)" wird mit einer Streckenlänge von 25,8 km in Betrieb genommen.
1926 Eine Polizeiverordnung zur Neuregelung des Berliner Straßenverkehrs wird erlassen.
1930 Das 650jährige Jubiläum der Kürschner-Innung, die am 2. März 1280 gestiftet wurde, wird mit einem Festakt in der Handelskammer und einem Festabend in den Krollsälen feierlich begangen.
1935 Der Verkauf der Olympia-Pässe für Deutsche muß eingestellt werden.
1938 Auf der Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft hält Peter Adolf Thießen den Vortrag "Vom Wesen und Wirkung der chemischen Forschung".
1945 Dr. Richard Münch wird vom sowjetischen Bezirkskommandanten als Bezirksbürgermeister von Spandau eingesetzt.
1945 Der neue Magistrat löst auf Weisung der sowjetischen Besatzungsmacht alle alten Beamtenverhältnisse auf.
1945 Der Bezirksbürgermeister von Kreuzberg teilt den Abschnittsbürgermeistern in der Rundverfügung Nr. 18 mit: "Auf Anordnung des Magistrats, Berlin C, Parochialstraße 3, müssen alle Ausländer Berlin verlassen."
1945 Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wird die BVG-Personenschiffahrt in Kladow wieder aufgenommen.
1947 Der Kontrollrat beauftragt die Alliierte Kommandantur, den Rücktritt von Dr. Otto Ostrowski als Oberbürgermeister von Berlin zu bestätigen sowie dem Magistrat vorzuschlagen, die Wahl eines neuen Oberbürgermeisters vorzunehmen.
1949 Die Ausstellung "Mensch und Arbeit" wird im Großen Saal des Berliner Stadtkontors eröffnet.
1949 In Westberlin werden insgesamt 153 513 Arbeitslose gezählt.
1949 Am Abend wird der S-Bahnverkehr auf der Strecke Bornholmer Straße - Bernau eingestellt. Streikende Eisenbahner hatten die Stromzufuhr für diese Strecke unterbrochen.
1951 Der Magistrat beschließt, weitere 69 Straßen und Plätze, die Namen von Politikern Preußens und des Deutschen Reiches tragen, umzubenennen.
1953 Nach umfassender Rekonstruktion wird die Synagoge in der Rykestraße (Prenzlauer Berg) durch den Rabbiner Martin Riesenburger neu geweiht und erhält den Namen Friedenstempel.
1955 An der Technischen Universität in Berlin beginnt die fünftägige Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Mathematik.
1958 Mit der Eröffnung des U-Bahn-Abschnitts zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Tegel werden in diesem Bereich fünf Straßenbahnlinien eingestellt.
1961 In Ost-Berlin versieht die Post Briefe erstmalig mit dem Stempelaufdruck "Berlin-Hauptstadt der DDR".
1973 Die zur Familie der Baldachinspinnen gehörende Spinnenart Taranucnus setosus wird letztmalig im Teufelsbruch im Forst Spandau beobachtet.
1978 Hannah Höch, Malerin und Mitbegründerin von Dada-Berlin, verstirbt 88jährig in West-Berlin.
1982 Berlin erlebt das sonnigste Pfingstfest seit dem Jahre 1953.
1992 Die seit 1961 unterbrochene S-Bahnstrecke zwischen Berlin-Frohnau und Hohen-Neuendorf wird wieder in Betrieb genommen.
1993 Die Berliner SPD spricht sich entschieden gegen eine Untertunnelung des Brandenburger Tores aus.