Berlin und Cölln

An einem 8. Juni

1476 Kurfürst Albrecht Achilles legt für die Prozessionen zum Fronleichnam eine Reihefolge fest, die mit den Schülern der Marienkirche beginnt und mit der Priesterschaft des Stifts zu Cölln endet.
1656 Den Tuchmachern in den Residenzstädten wird das Privileg zugestanden, "mit frembden Tüchern zu handeln".
1718 Die Schloßdiebe Valentin Runck und Daniel Stieff werden in Berlin hingerichtet.
1770 Der Naturwissenschaftler Johann Heinrich Lambert wird zum Oberbaurat von Berlin ernannt.
1813 C. Fr. Leopold von Gerlach, erster Oberbürgermeister von Berlin, stirbt.
1814 Der königlich preußische Kapellmeister, Pianist und Komponist Friedrich Heinrich Himmel stirbt in Berlin. Er bestimmte fast 20 Jahre lang das Berliner Musikleben.
1814 Die Quadriga, die in 15 Kisten auf dem Landwege von Paris nach Berlin rückgeführt wird, trifft in Zehlendorf ein. Sie wurde im Jagdschloß Grunewald wieder zusammengesetzt.
1817 Beginn für den regelmäßigen Einsatz der "Prinzessin Charlotte", des ersten in Deutschland (in Pichelsdorf bei Spandau) gebauten Dampfschiffes, im Personen- und Postverkehr zwischen Tiergarten, Charlottenburg und Potsdam.
1818 Die "Städtische Sparkasse" Berlins wird eröffnet.
1852 Krolls Etablissement am Rande des Tiergartens, das 1851 völlig abgebrannt war, wird nach dem Wiederaufbau durch Eduard Titz erneut eröffnet.
1865 Rudolf Virchow lehnt die Duellforderung des Ministerpräsidenten von Bismarck im Ergebnis einer scharfen Auseinandersetzung am 2. Juni im Preußischen Landtag aus prinzipiellen Gründen ab. Darauf folgte eine Flut von Schmähungen als Feigling.
1879 Die Vereinigung der Berliner Architekten wird gegründet.
1886 In ihren eisernen Pontons rücken die Gardepioniere zur Brückenschlagübung nach Hirschgarten hinter Köpenick ab.
1888 Die Strecke Lichterfelde-Ost - Stahnsdorf durch den Kreis Teltow wird in Betrieb genommen.
1888 Der Geheime Oberregierungsrat Friedheim besichtigt unter der Führung des Leutnants Neudeck in der Joachimstraße (Mitte) eine Einrichtung, die für herren- und markenlose Hunde eingerichtet wurde.
1913 Die Zahl der Berliner U-Bahnhöfe wächst durch die Inbetriebnahme der Station "Stadion" (Olympia-Stadion) auf 29 Bahnhöfe an.
1939 In Berlin beginnt eine achttägige Tagung der Kommission für Flugmeteorologie der Internationalen Meteorologischen Organisation.
1942 Vor der "Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie" spricht der Erbbiologe Fritz Lenz über "Die Erbbedingtheit der Epilepsien".
1945 Der Beauftragte des sowjetischen Stadtkommandanten, Oberstleutnant Sudakow, fordert Schuldezernenten auf, das Schulwesen völlige zu entnazifizieren und eine Einheitsschule aufzubauen, in der u.a. auch Religions- und Moralunterricht erteilt werden soll.
1946 Im britischen Sektor wird ein Drahtfunkprogramm in Betrieb genommen, mit dem die Sendungen des Nordwestdeutschen Rundfunks Hamburg nach Berlin übertragen werden können.
1946 In der Deutschen Staatsoper hat Mozarts Oper "Die Entführung aus dem Serail" mit Erna Berger, Rita Streich, Peter Anders und Paul Schmidtmann in den Hauptrollen Premiere.
1947 Zum ersten Mal nach dem Krieg findet in Grünau wieder die Berliner Frühjahrs-Ruderregatta statt. Da die sowjetische Militärregierung zahlreiche Ruderboote beschlagnahmt hatte, konnte sie nur in begrenztem Umfang durchgeführt werden.
1950 Der Magistrat verkündet die Hauptsatzung für die Verwaltung von Ost-Berlin. Darin wurden die Strukturen, Verantwortlichkeiten und Unterstellungsverhältnisse der Stadtbehörden und der Bezirksämter festgelegt.
1951 Das Schuhhaus Leiser eröffnet an der Ecke Wilmersdorfer/Kantstraße (Charlottenburg) seinen ersten größeren modernen Schuhsalon.
1953 Der britische Hohe Kommissar, Sir Ivone Kirkpatrick, eröffnet im "Haus des Deutschen Sports" am Olympia-Stadion das neue britische Hauptquartier in Berlin.
1953 Das Bundesverwaltungsgericht und der Bundesdisziplinarhof werden in der Hardenbergstraße - im Gebäude des früheren Preußischen Oberverwaltungsgerichtes - eröffnet.
1954 Das "Hilfswerk Berlin" ruft die Bevölkerung des Bundesgebietes auf, Freiplätze und Geldspenden bereitzustellen, um 1954 mindestens 15 000 erholungsbedürftigen Berliner Kindern sechswöchige Ferien in Westdeutschland zu ermöglichen.
1955 Die "Berliner Pressekonferenz", der 113 Teilnehmer angehören, von denen 48 westdeutsche und 27 ausländische Blätter vertreten, begeht mit einer Festsitzung ihr fünfjähriges Bestehen.
1959 Kapellmeister Rolf Kleinert wird vom Vorsitzenden des Staatlichen Rundfunkkomitees der DDR, Hermann Ley, unter gleichzeitiger Ernennung zum Generalmusikdirektor, als neuer Chefdirigent des Berliner Rundfunk-Sinfonieorchesters berufen.
1961 Das Abgeordnetenhaus billigt die Stiftung des "Brüder-Grimm-Preises" zur Förderung des modernen Märchen- und Kindertheaters mit einer Dotierung von 10 000 DM. Er konnte alle zwei Jahre an Autoren, Theaterleiter oder -gruppen verliehen werden.
1965 Erstmals nach dem Krieg wird der Deutsche Burschentag in West-Berlin eröffnet. Die Nachfolgeorganisation nutzte den 150. Jahrestag der Gründung der Urburschenschaft in Jena zu dieser Veranstaltung.
1971 Vom Senat wird in seiner 7. Sitzung der Bau des Kongreßzentrums am Messedamm in Charlottenburg beschlossen, das 5 000 Menschen Platz bieten soll.
1984 Das dreitägige Nationale Jugendfestival wird eröffnet. 2 000 politische, kulturelle und sportliche Veranstaltungen wurden in diesen Tagen durchgeführt. Etwa 750 000 Jugendliche nahmen daran teil.
1985 Das Finale um den FDGB-Fußballpokal im Ost-Berliner "Stadion der Weltjugend" gewinnt vor 48 000 Zuschauern Dynamo Dresden gegen den Berliner Fußballclub Dynamo (BFC) mit 3:2.
1993 Der Berliner Senat beschließt die Rückbenennung der Otto-Grotewohl-Straße (Mitte) in Wilhelmstraße.