Berlin und Cölln

An einem 11. Juni

1351 Mkgf. Ludwig schenkt dem Kloster Spandau 10 Pfund aus der Bede der Dörfer Gatow, Kladow, Daldorf und Lichtenow zum Seelenheil seines vom Rat zu Berlin hingerichteten Getreuen Heinrich Hemerer und zum Leibgedinge für Margaretha von Burg, Nonne in Spandau.
1427 Markgraf Johann der Alchimist verschreibt der Gattin des Cuno Krummensee gewisse Hebungen aus Lichtenrade, Kaulsdorf und Schönefeld.
1522 Kurfürst Joachim I. Nestor verlangt vom Rat von Berlin-Cölln, dafür zu sorgen, daß die Stadtbewohner nicht von der Gewohnheit des fleißigen Kirchenbesuchs abgehen.
1709 Es ergeht ein königliches "Patent, wegen Einbringung des Brodtes von Städten und Doerffern zum feilen Verkauf in Residentzien". Das Brot sollte täglich außer sonntags auf bestimmten Märkten der Residenzstädte angeboten werden dürfen.
1739 Mittels Kabinettsorder über die "Separirung der Charitékasse" wird die Bedeutung der Heil- und Lehranstalt als selbständige Stiftung mit Vermögensfähigkeit durch König Friedrich Wilhelm I. hervorgehoben.
1783 Johann Adolf Heese wird in Berlin geboren. Er erlernte die Seidenwirkerei und war von 1807 bis 1822 Werkführer in zwei der damals führenden Seidenwaren-Fabrikgeschäfte. 1840 legte er in Steglitz eine Maulbeerbaumplantage an.
1822 Das "Gasthaus Treptow", entworfen von dem Architekten Carl Ferdinand Langhans d.J., wird an der Spree errichtet. Das Haus wurde später nach seinem ersten Pächter "Zenner" genannt.
1830 Die Philologen Karl Lachmann und August Meinecke werden in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
1859 Johannes Schubert wird in Danzig geboren. Der Physiker und Meteorologe war ab 1892 Mitglied des Berliner Zweigvereins der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft und ab 1886 Professor an der Forstakademie in Eberswalde.
1861 Für den Neubau des Berliner Rathauses - des bislang fünften - findet die feierliche Grundsteinlegung statt. Mit der Ausarbeitung des Projekts war der Architekt Hermann Friedrich Wassermann beauftragt worden.
1886 Die Milchhändlerin Frau Meilbronn wird zu einer Geldstrafe von 10 Mark verurteilt. Sie hatte abgerahmte Milch als Vollmilch zum Verkauf gebracht.
1888 Bruno Krüger, Buchhalter der städtischen Werke, meldet sich krank und taucht unter. Es war zuvor bekanntgeworden, daß er amtliche Gelder in Höhe von fünfzigtausend Mark veruntreut hatte.
1888 In Charlottenburg explodiert eine Gasolinlampe. Der in der Nähe des Explosionsortes hantierende Schlosser Herrmann Püschel wurde dabei lebensgefährlich verletzt.
1891 Die Stadtverordnetenversammlung nimmt eine Vorlage an, die den Bau des ersten Gasbehälters in der Lutherstraße (Charlottenburg) vorsieht.
1894 Die Sektion Schiffbau der Technischen Hochschule in Charlottenburg, die bisher mit der Abteilung für Maschinen-Ingenieurwesen verbunden war, wird eine selbständige Abteilung der Hochschule.
1895 Das Lutherdenkmal auf dem Neuen Markt wird enthüllt. Später wurde es in die Anlagen des Stephanus-Stiftes in Weißensee umgesetzt.
1896 Eine Versammlung der "Institution of Naval Architects" findet in der Aula der Technischen Hochschule in Charlottenburg statt.
1901 Dietrich Blos wird in Berlin geboren. Der engagierte Sozialmediziner war Initiator des "Nachkriegs-DRK" in Berlin, 1950-1976 Präsident und danach Ehrenpräsident des Deutschen Roten Kreuzes.
1906 Die Grashof-Gedenkmünze wird anläßlich des 50jährigen Bestehens des "Vereins Deutscher Ingenieure" (VDI) an Kaiser Wilhelm II. verliehen. Franz Grashof war Mitbegründer und Direktor des VDI.
1908 Das Märkische Provinzial-Museum (Märkisches Museum) wird für die Bevölkerung eröffnet.
1920 In Berlin tritt die Reichsschulkonferenz zusammen, um zu den verschiedenen Schulfragen Gutachten abzugeben.
1926 Mit dem weiteren Ausbau des Messegeländes an der Masurenallee in Charlottenburg wird begonnen.
1928 Erwin Piscator überträgt seine Rechte am Theater am Nollendorfplatz auf Emil Lind.
1929 Die "Fernseh Aktiengesellschaft Berlin", deren erster Leiter Paul Goerz war, wird gegründet. An dieser AG waren die Firmen Bosch (Stuttgart), Baird Television (London), Zeiss-Ikon (Dresden), und Loewe (Berlin), zu je 25 % beteiligt.
1933 Das Schloßmuseum zu Berlin erwirbt die silberne Taufschale Kaiser Friedrich Barbarossas. Sie sollte später in der Galerie des Weißen Saals ausgestellt werden.
1945 Der Magistrat legt die Arbeitszeit für alle Dienststellen und Betriebe der Stadtverwaltung auf 9 bis 19 Uhr (außer sonntags) fest.
1945 Der Magistrat erläßt "Vorläufige Richtlinien für die Wiedereröffnung des Schulwesens". Vorerst wurde Unterricht nur im Lesen, Schreiben und Rechnen erteilt, weil für die Fächer Geschichte, Geographie und Biologie erst neue Lehrpläne zu erarbeiten waren.
1945 Der Magistrat begrüßt den am Vortage erlassenen sowjetischen Befehl über die Zulassung demokratischer Parteien. Er befürwortete den Vorschlag des Bürgermeisters Karl Maron, vorerst nur die früheren großen demokratischen Parteien zuzulassen.
1945 Im Berliner Betrieb Knorr-Bremse AG wird die erste KPD-Betriebsgruppe gegründet.
1947 Die Alliierte Kommandantur bestätigt den Rücktritt Dr. Otto Ostrowskis vom Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Berlin und beauftragt Frau Bürgermeister Louise Schroeder mit der Führung der Geschäfte des Oberbürgermeisters.
1948 Von den sowjetischen Behörden wird für zwei Tage der gesamte alliierte und deutsche Eisenbahngüterverkehr zwischen Berlin und Westdeutschland unterbrochen.
1955 In der Deutschen Sporthalle in der Stalinallee (Karl-Marx-Allee) wird die Ausstellung "Um den guten Ruf der Dame Perlon" eröffnet. Dabei wurden Bekleidungsstücke aus dem noch relativ neuen Material Perlon gezeigt.
1957 Eine plötzlich auftretende Windhose rast im Freibad Humboldthain über die Liegewiese und wirbelt Bekleidungsstücke der Badegäste bis zu 40 Meter hoch in die Luft.
1971 Eine bewaffnete Bande erbeutet in Berlin-Wedding beim bislang größten Bankraub in der Berliner Nachkriegsgeschichte 304 368 DM.
1980 Nachmittags gibt es in Berlin außerordentlich starke Wolkenbrüche, die vor allem im westlichen bzw. südwestlichen Stadtgebiet schwere Schäden anrichten. Es fielen bis zu 120 Liter Niederschlag in weniger als drei Stunden.
1981 Das Barockschloß im Berliner Tierpark in Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird nach umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten der Öffentlichkeit übergeben.
1987 Der Gründer und langjährige Direktor des Brücke-Museums, Leopold Reidemeister, stirbt in Berlin .