Berlin und Cölln

An einem 14. Juni

1659 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein an den Statthalter und die Geheimen Räte zu Cölln an der Spree gerichtetes Reskript (Verfügung), demzufolge die neue Kammergerichtsordnung ausgesetzt wird.
1688 Kurfürst Friedrich III. entfaltet bei der Erbhuldigung der brandenburgischen Stände und Städte im Cöllner Schloß eine ungewöhnliche Pracht.
1698 Kurfürst Friedrich III. gibt mit Patent bekannt, daß die Schlächter ihr Fleisch nach Entrichtung einer Akzise in den Residenzstädten zum Verkauf anbieten können.
1742 Der Russisch-Kaiserliche Minister, Graf von Czernichew, gibt aus Anlaß der Krönung der Kaiserin von Rußland ein "prächtiges" Essen. Daran nahmen Prinz Ferdinand, der Herzog von Hollstein, die drei Prinzen von Württemberg und andere Standespersonen teil.
1742 Aus Anlaß der Krönung der Kaiserin von Rußland läßt der Russsich-Kaiserliche Minister, Graf von Czernichew, für das Volk einen Ochsen braten. "Und man sah roten und weißen Wein springen."
1742 Das in königliche Dienste gekommene Württembergische Dragoner-Regiment rückt ein.
1767 Das Zahlenlotto wird nach einem Plan des Berliner Kaufmanns Johann Matthias Diterich organisiert.
1830 Der geographische Schriftsteller Christian Gottlieb Daniel Stein stirbt in Berlin. Der in Leipzig Promovierte kam 1794 an das Berlinisch-Kölnische Gymnasium, wo er 1812 Professor wurde. Vorübergehend redigierte er die Vossische Zeitung in Berlin.
1838 Den Aktionären der Berlin-Sächsischen Eisenbahn-Gesellschaft wird der Plan für eine Eisenbahnlinie von Berlin nach Köthen vorgelegt.
1847 Der erste Kommunistenprozeß in Berlin beginnt.
1848 Die Volksmassen stürmen das mittlere der drei Westportale, dringen in das Zeughaus ein und bemächtigen sich der Gewehre, die sie jedoch wegen deren neuer Konstruktion nicht benutzen können.
1856 Dem Mathematiker Karl Theodor Wilhelm Weierstraß wird von Handelsminister A. von der Heydt die erste mathematische Lehrstelle am Gewerbeinstitut, verbunden mit dem Professorentitel und 1 500 Talern Jahresgehalt, verliehen.
1873 Der Historiker Friedrich Ludwig Georg von Raumer, von 1819 bis 1859 Professor für Staatswissenschaft und Geschichte an der Berliner Universität, Mitglied mehrerer Akademien der Wissenschaften, stirbt in Berlin.
1886 Der Personenverkehr auf der Berliner Stadt- und Ringbahn ist am zweiten Pfingstfeiertag der bisher stärkste seit dem Bestehen der Bahn. Es wurden an diesem Tag insgesamt 210 787 Fahrkarten verkauft.
1888 Der Gesundheitszustand des Kaisers Friedrich III. ist prekär.
1896 Im Rittersaal des Königlichen Schlosses findet die feierliche Audienz des chinesischen Staatsmannes Li-Hung-Tschang statt. Er bedankte sich für den Beistand Deutschlands bei den Friedensverhandlungen mit Japan.
1897 Luftschiffkonstrukteur Hermann Wölfert und sein Mechaniker finden beim achten Aufstieg ihres benzinmotorgetriebenen Lenkballons "Deutschland" in Berlin-Tempelhof den Tod.
1908 Erich Ladenburg, 1. Assistent des physikalischen Institutes der Berliner Universität, stirbt in Berlin.
1912 Der Physiker Max von Laue spricht in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zu Berlin, im Hörsaal des Helmholtz-Instituts, erstmalig über die Theorie der Röntgenstrahl-Interferenzen.
1930 Die Spielgemeinschaft Berliner Schauspieler unter Leitung von Fritz Staude bringt das Stück "Krach um Leutnant Blumenthal" von Alfred Herzog im Theater am Schiffbauerdamm (Mitte) zur Uraufführung.
1933 Der Aufsichtsrat der Städtischen Oper A.G. beruft anstelle des bisherigen Intendanten Carl Ebert Prof. Max von Schillings zum ersten Vorstandsmitglied.
1936 Der Architekt Hans Poelzig stirbt in Berlin.
1938 Für das Verwaltungsgebäude des Deutschen Städtetages in der Berliner Straße (Straße des 17. Juni) im Tiergarten erfolgt die Grundsteinlegung.
1938 Mit dem ersten Spatenstich für den Spreedurchstich in der Sehne des Spreebogens beginnen die wasserbaulichen Vorarbeiten für den geplanten Bau der "Volkshalle", die jedoch bei Kriegsausbruch steckenblieben.
1939 Die Trabrennbahn in Ruhleben an der Freiheit (Spandau) wird nach längerem Umbau in modernisierter Gestalt wieder eröffnet.
1945 Bei einer ihrer ersten großen Razzien gegen den Schwarzen Markt in der Mulack- und Gormannstraße (Mitte) verhaftet die Polizei 429 Personen.
1945 In Charlottenburg wird Paul Genths vom sowjetischen Bezirkskommandanten zum Bezirksbürgermeister ernannt.
1945 In Lichtenberg wird Günter Riesenbrodt vom sowjetischen Bezirkskommandanten zum Bezirksbürgermeister ernannt.
1947 Die Kunsthochschule in der Straße 203 (Weißensee) wird gegründet.
1947 Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland bildet für die sowjetische Besatzungszone auf Befehl die Deutsche Wirtschaftskommission (DWK). Ihr Sitz wurde der Gebäudekomplex des ehemaligen Reichsluftfahrtministeriums in der Leipziger Straße.
1948 Im Friedrichstadt-Palast und in den umliegenden Straßen veranstaltet der FDGB Groß-Berlin eine Massenkundgebung. In einer Entschließung wird gegen die Umbesetzung der Gewerkschaftsbüros im amerikanischen Sektor protestiert.
1951 Dr. Herbert Hausmann, Senator für Verkehr und Betriebe, stempelt das erste Kfz-Nummernschild, das nach dem Kriege wieder das traditionelle Berliner Kennzeichen "IA" erhält.
1954 Der Senat stimmt der Gründung einer Firma "Internationale Bauausstellung Berlin 1956" in Form einer GmbH zu und übernimmt 99,5 Prozent des Gesellschaftskapitals. Die Firma sollte diese Ausstellung vorbereiten und durchführen.
1955 Der Senat unterbreitet dem Abgeordnetenhaus einen "Bericht über die Bekämpfung der Suchtkrankheiten unter besonderer Berücksichtigung des Alkoholmißbrauchs". Darin wurde insbesondere auf eine Zunahme von Trunkenheitsdelikten im Kraftverkehr hingewiesen.
1956 Die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität feiert im wiederhergerichteten Lichthof ihres Hauptgebäudes in der Invalidenstraße (Mitte) ihr 75jähriges Bestehen.
1957 Das Plaza-Hotel an der Ecke Knesebeckstraße/Kurfürstendamm (Charlottenburg) wird offiziell eröffnet. Der Hotelneubau wurde mit Hilfe des 10-Millionen-DM-Fonds des Senats errichtet.
1963 Der frühere Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Lemmer, eröffnet im ehemaligen "Café Köln" unmittelbar am Checkpoint Charlie eine Gedenkausstellung "Die Freiheit darf hier nicht enden" der "Arbeitsgemeinschaft 13. August".
1974 In der Archenhold-Sternwarte in Berlin findet ein Kolloquium über "Geschichte und Popularisierung der Astronomie" statt.
1982 Das neue Klinikum für operative Disziplinen, das Charité-Hochhaus, wird seiner Nutzung übergeben. Im Neubau waren günstige Bedingungen für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit bei hochspezialisierter medizinischer Betreuung entstanden.